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Presseschau ... 18.08.2016

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+++ Berlin-Marzahn: Schweinekopf mit Hetzparolen auf Flüchtlingsheim geworfen +++ „Flixbus“ lässt dunkelhäutige Frau mit Kind zurück +++ Tausende demonstrieren in Jena gegen Neonazis und können „Thügida“ stoppen +++ Knapp jede dritte rechte Straftat wird in NRW begangen

 

Berlin-Marzahn: Schweinekopf mit Hetzparolen auf Flüchtlingsheim geworfen

Einen Schweinekopf mit einem daran befestigten Transparent mit rassistischen Parolen haben Unbekannte in der vergangenen Nacht über den Zaun eines Flüchtlingswohnheims in Berlin-Marzahn geschleudert. Verletzt niemand, wie die Polizei mitteilte. "Der Schweinekopf war gegart", sagte ein Polizeisprecher der Berliner Morgenpost. An dem Kopf habe sich ein Pappschild befunden, auf dem sinngemäß gestanden habe "Ganz Marzahn hasst Euch". Ein Bewohner der Unterkunft sagte der , der Vorfall habe sich gegen 0.30 Uhr ereignet. Von der Heimleitung wollte sich bis zum Vormittag niemand äußern. Hinweise auf den oder die Täter gibt es noch nicht.

 

„Flixbus“ lässt dunkelhäutige Frau mit Kind zurück

Ein für „Flixbus“ tätiger Fahrer soll eine dunkelhäutige Frau und ihr Kind nach einer Rast in Haßloch in Rheinland-Pfalz stehengelassen haben. Der Fahrer soll sich auch rassistisch geäußert haben, berichtet eine Mitreisende.
Der Flixbus-Fahrer sei nach einer Pause losgefahren, obwohl die vereinbarte Pause noch nicht vorbei gewesen sei und Mitfahrende ihn über die fehlenden Passagiere informiert hätten, berichtet eine 16-jährige Mitreisende. Eine dunkelhäutige Frau und ihr Kind waren noch nicht wieder in den Bus gestiegen. Nach Darstellung der 16-Jährigen soll sich der Busfahrer außerdem rassistisch geäußert haben.
Die 16-Jährige berichtet, dass die Fahrgäste danach sehr aufgewühlt gewesen seien. "Das hat auch der Busfahrer gespürt." Mehrfach soll er über den Lautsprecher versucht haben, sich zu rechtfertigen. Sein Kollege, der ihn bei einem Stopp in Leverkusen ablöste, soll ihm aber lautstark recht gegeben haben. "Er sagte: ,Das hast du richtig gemacht. Gerade die Ausländer sind eh immer zu spät'", berichtet die 16-Jährige. Beide sollen weitere rassistische Bemerkungen gemacht haben.

 

Tausende demonstrieren in Jena gegen Neonazis und können „Thügida“ stoppen

Begleitet von einem massiven Aufgebot der Polizei haben in Jena mehrere Tausend Menschen gegen einen rechten Aufmarsch demonstriert. Dabei stoppten am Mittwochabend Hunderte linke Gegendemonstranten mit einer Sitzblockade den Zug der ca. 180 „Thügida“-Teilnehmer. Deren Anhänger waren regelrecht eingekesselt. Polizisten hätten sie daraufhin zu einem Bahnhof begleiten müssen, sagte eine Polizeisprecherin.
Während des Zuges durch das als bürgerlich geltende Jenaer Damenviertel flogen immer wieder Wasserbomben, Äpfel und Eier. Die Polizei verhinderte vereinzelt Zusammenstöße zwischen den „Thügida“-Anhängern und Gegendemonstranten. Durchbruchversuche von Gegendemonstranten habe die Polizei mit dem Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray verhindert. Es habe keine Festnahmen gegeben.
Die Anhänger von Thügida trugen Fackeln und führten einen Sarg mit der Aufschrift "Antifa" mit. Der 17. August ist regelmäßig Termin für Demonstrationen Rechter, da an diesem Tag im Jahr 1987 der Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß im Gefängnis starb.

 

Knapp jede dritte rechte Straftat wird in NRW begangen

Hakenkreuzschmierereien an der Hausfassade, Hetzparolen in der Fußgängerzone oder gewalttätige Übergriffe auf Asylbewerberheime – knapp jede dritte bundesweit registrierte rechtsmotivierte Straftat wird in NRW begangen. Damit bewegt sich die Anzahl solcher Übergriffe auf einem weiter erschreckend hohen Niveau.
Im ersten Halbjahr 2016 zählte der NRW-Verfassungsschutz 2025 Straften von Neonazis, Rechten und Hetzern, davon waren 209 Gewaltdelikte. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es 1985 Straftaten bzw. 129 Gewalttaten aus dem rechten Spektrum.
Beunruhigend sei die zunehmende rechte Hetze im Internet, heißt es aus dem Ministerium. Immer mehr Menschen würden sich regelrecht in Rage schreiben, wo sie sich von Gleichgesinnten Bestätigung holen.

 

Neonazis mischen bei Reiseportal Unister mit – Aktionäre aus der Wehrsportgruppe

Der Leipziger Internetkonzern Unister ist durch rechtsextreme Kreise unterwandert worden. Zwei Österreicher mit Neonazi-Biografie seit 2013 an Einfluss in dem Konzern gewonnen.
Bei den Männern handelt es sich zum einen um den früheren Republikaner Reinhard Rade. Er schaffte es offenbar, sich das Vertrauen mehrerer Unister-Gesellschafter zu erwerben und zeitweise zum Besitzer einer Firma zu werden, die heute zweitgrößter Aktionär der Unister-Tochter Travel24 ist. Im Jahr 2015 verkaufte Rade seine Anteile an den Freund und Geschäftspartner Hans Jörg Schimanek weiter. Er war in den neunziger Jahren wegen "nationalsozialistischer Wiederbetätigung" in Österreich zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Rade hatte auch die radikalen Leipziger Legida-Kundgebungen unterstützt.

 

AfD-Vertreter gründen dubioses Bündnis – keine Berührungsängste mit Rechtsextremen

Zwei führende Vertreter der AfD haben jetzt ihre eigene BRD gegründet. Oder grammatikalisch korrekt: ihr eigenes BRD. Andreas Lichert, Mitglied im Landesvorstand der rechtspopulistischen Partei, und Markus Fuchs, Chef des Frankfurter Kreisverbands, fungieren als Sprecher einer dubiosen Organisation, die sich dieses Kürzel gegeben hat. Es steht für: „Bündnis für Recht und Demokratie“.
Hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich laut Selbstdarstellung ein „überparteilicher Zusammenschluss engagierter Bürger, die unser Land auf einem gefährlichen Weg sehen und dieser Entwicklung zivilgesellschaftlich entgegentreten“. In der Praxis bedeutet Überparteilichkeit allerdings vor allem: Neben AfDlern gibt es auch Ex-AfDler wie die Gallionsfigur der rechtspopulistischen Bürger für Frankfurt (BFF), Wolfgang Hübner. Und: Es gibt keine Berührungsängste zur extremen Rechten.

 

Preußisch Oldendorf: Rechtsextremer Verleger gibt Amtsblatt heraus

Im Amtsblatt von Preußisch Oldendorf (Kreis Minden-Lübbecke) informiert die Stadtverwaltung über ihre amtlichen Bekanntmachungen. Der Herausgeber des offiziellen Stadtmagazins "Preußisch Oldendorfer Rundblick" ist ein rechtsextremer Verleger.
Seit 15 Jahren produziert der Betreiber der örtlichen Druckerei "Kölle-Druck", Rainer Höke, das Blatt im Auftrag der Stadt. Der 61-Jährige ist allerdings auch Geschäftsführer der "Deutschen Verlagsgesellschaft" (DVG), die rechtsextreme Schriften verbreitet. "Vorbildliche und bewährte Männer der Waffen-SS" lautet einer der Titel. Werke von Neonazis sind ebenfalls bei der DVG erschienen.
Dennoch lässt die Stadt ihr Amtsblatt von Höke herstellen. Bürgermeister Marko Steiner schreibt, dass ihm die rechtsextremen Aktivitäten des Amtsblatt-Herausgebers nicht bekannt seien. Matitjahu Kellig, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, ist über die Geschäftsbeziehung der Stadt zu dem rechten Verleger erschrocken. Dass der Bürgermeister einer Kleinstadt von alledem nichts mitbekommen habe, hält Kellig für unglaubwürdig.

 

Rechtsrock in Thüringen: Der Sound der „national befreiten Zone“

In den vergangenen Jahren hat sich Thüringen zum Lieblingsterrain der deutschen Rechtsrockszene entwickelt. Weil im Freistaat zahlreiche Immobilien im Besitz von Rechtsextremen sind, können vor allem kleinere Konzerte ungestört von staatlichen Eingriffen über die Bühne gehen.
Nach Angaben der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Thüringen (Mobit) hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der von Neonazis organisierten Musikveranstaltungen nahezu verdoppelt. Von 27 Konzerten im Vorjahr stieg die Zahl auf 47 im Jahr 2015. Keines dieser Konzerte wurde durch die Polizei frühzeitig aufgelöst oder von vornherein verhindert. Auch diese Planungssicherheit machte das Bundesland so attraktiv für die Veranstalter kleinerer wie auch größerer Rechtsrock-Events.
Für Samstag wird ein weiteres Freiluftkonzert der Neonaziszene intensiv im Internet beworben. Es wäre das fünfte Rechtsrock-Open-Air-Konzert in Thüringen in diesem Jahr – so viele gab es innerhalb eines Jahres noch nie.

 

Spontane Solidarität: Deutsche nach Abschiebe-Aufruhr aus Flugzeug verwiesen

Ein Migrant sitzt im Flugzeug. Zwangsrückführung. Er fängt an zu schreien, mehrere Menschen schließen sich dem spontanen Aufstand an. Die Abschiebung wird abgebrochen.
Zwei Deutsche, drei Franzosen und ein Kameruner sind wegen ihrer Unterstützung für einen vor der Abschiebung stehenden Migranten aus einem Flugzeug nach Kamerun geworfen worden. Die Reisenden hätten sich kurz vor dem geplanten Start der Maschine in Brüssel an einem spontanen Aufstand gegen die Zwangsrückführung des Mannes beteiligt, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Mittwochabend.
Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte der Krawall begonnen, nachdem der von zwei Zivilbeamten begleitete Migrant an Bord angefangen hatte herumzuschreien.
Die Zahl der abgebrochenen Abschiebungen in Deutschland belief sich zwischen Anfang vergangenen Jahres und Ende Juni 2016 einem Bericht zufolge auf mehr als 600. Die meisten Abschiebungen wurden abgebrochen, weil sich die Betroffenen heftig gewährt hätten. In 160 Fällen seien die Abschiebungen gescheitert, weil sich die Fluglinien oder verantwortliche Piloten weigerten, die Migranten mitzunehmen.
Im vergangenen Jahr gab es laut Bundesinnenministerium 20.888 Abschiebungen.

 

Unterschätzte Medienmacht: Wie etablierte Parteien Rechtspopulisten die sozialen Medien überlassen

Die politische Kommunikationswelt hat sich so radikal geändert, wie vor einem halben Jahrhundert niemand zu wagen geglaubt hatte. Die sozialen Netzwerke sind heute für die politische Kultur von zentraler Bedeutung. Deshalb nimmt sich auch der mächtigste Mann des Planeten, US-Präsident Barack Obama, täglich Zeit, zehn Anfragen auf Facebook persönlich zu beantworten.
In Deutschland hingegen nehmen die Parteien die sozialen Netzwerke immer noch nicht richtig ernst. Es sind eher bescheidene Versuche, über die neuen Kommunikationskanäle junge und in der Regel politikferne Zielgruppen zu erreichen. Manches, was in den digitalen Werkstätten der Parteien entsteht, ist unfreiwillig komisch oder erinnert in der Machart an die „Aktuelle Kamera“ im DDR-Fernsehen.
Es sind vor allem die bürgerlichen Parteien, welche die Bedeutung von Facebook, Twitter, Instagram & Co. immer noch unterschätzen. Das ist ein strategischer Fehler. Denn die neue politische Konkurrenz von rechts hat die neuen Medienkanäle nicht nur für sich entdeckt, sondern nutzt sie geradezu erschreckend gut.

 

Flüchtling aus Guinea für Praktikum zu AfD-Mann vermittelt

Absicht war es nicht, beteuern sowohl der Internationale Bund (IB) als auch die Agentur für Arbeit Dinslaken: Ein 23-jähriger Flüchtling aus Guinea, der in Hünxe lebt, vom Internationalen Bund Dinslaken als Praktikant in den Betrieb eines AfD-Mitglieds vermittelt wurde.
Der Chef des Unternehmens habe den jungen Mann schon am ersten Tag des Praktikums auflaufen lassen. Eva Danner, die sich als Alltagsbegleiterin um Flüchtlinge in Hünxe kümmert, schaute sich auf der Facebookseite des Firmeninhabers um. Dort ist das AfD-Parteizeichen im Seitenkopf, in den Posts wird öffentlich vor einer „Islamisierung“ Europas gewarnt, die Fliehburg in Dinslaken als das „städtische Asylghetto“ bezeichnet, in geteilten Posts wird die Schließung von Integration Points gefordert, weil „am Arbeitsmarkt konsequent Politik gegen das eigene Volk betrieben werde“.
Die Arbeitsagentur und der „Internationale Bund“ erklärten, die „Gesinnung“ der Arbeitgeber, mit denen der Träger im Rahmen solcher Maßnahmen zusammenarbeite „können wir nicht prüfen“.

 

Der AfD-Landtagsabgeordnete Kirchner, eine Moschee und die Notdurft

Man muss der AfD zugestehen, dass sie die Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit, die soziale Netzwerke bieten, deutlich früher erkannt hat als die meisten Parteien der etablierten Konkurrenz. Auch der Magdeburger Landtagsabgeordnete Oliver Kirchner präsentiert sich mit einer Politiker-Seite bei Facebook. An produktiven Tagen kommen bei ihm weit mehr als ein Dutzend Veröffentlichungen zusammen, mit Vorliebe zum Thema Flüchtlinge. Dabei erinnert sein Schreibstil eher an einen frustrierten Wutbürger als an einen Abgeordneten.
Am vergangenen Samstag saß Oliver Kirchner vermutlich wieder einmal schlecht gelaunt vor seinem Computer. Er hatte bei Facebook ein Foto entdeckt, das eine Gruppe Menschen mit dunkler Hautfarbe neben einer – so sagt es zumindest der begleitende Text – bayrischen Kirche zeigt. Allerdings widmeten sich die mutmaßlichen Fremden dort nicht dem Gebet, sondern urinierten gegen das Gotteshaus.
Kirchner und sein Kollege aus dem Landtag, Mario Lehmann, einigten sich darauf, gleiches in der folgenden Woche an einer Moschee zu tun – „wenn uns die Notdurft packt“.

 

Historiker: 700 rassistische Übergriffe in der DDR – 200 pogromartige Vorfälle

Exakt 715 flüchtlingsfeindliche Vorfälle zählen Pro Asyl und die Antonio Amadeu Stiftung seit in der ersten Jahreshälfte 2016, davon 126 tätliche Angriffe auf Flüchtlinge mit Körperverletzung. Demnach hat sich die Zahl der rassistischen Angriffe im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt.
Ein Problem stellten Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland schon immer dar – und zwar in beiden Teilen. Denn dass der Alltag in den Dörfern und Städten der DDR dem hehren Anspruch eines antifaschistischen und weltoffenen Staates nicht ganz gerecht wurde, ist schon länger bekannt.
Das Ergebnis präsentiert der Historiker Harry Waibel im MDR-Magazin „exakt“. Demnach kam der Historiker auf insgesamt rund 700 Angriffe gegen Menschen mit Migrationshintergrund in der DDR, darunter 200 Vorfälle, die der Historiker als „pogromartig“ bezeichnet. Dabei kamen auch Menschen zu Tode. Das sind weitaus mehr Auseinandersetzungen zwischen DDR-Bürgern und Migranten als bisher bekannt war.
„Diese homogene Gesellschaft der DDR war es weitgehend nicht gewohnt, mit Fremden, gerade auch wenn sie aus dem außereuropäischen Raum kamen wie die Algerier, umzugehen“, sagt Waibel. Die politische Führung habe die Vorwälle unter den Tisch gekehrt, weil sie mit dem antifaschistischen Selbstverständnis des Staates nicht vereinbar waren.

 

Übersichtskarte: Rassistischte Übergriffe in der DDR

 

Polens Regierung wehrt sich gegen Bezeichnung „Polnisches KZ“ – bis zu drei Jahre Haft

Polens Regierung hat ein neues Gesetz auf den Weg gebracht. Es sieht Haftstrafen von bis zu drei Jahren für Personen vor, die von "polnischen Konzentrationslagern" sprechen, wenn die Rede von Lagern des NS-Regimes ist, die die Nazis auf dem Gebiet des heutigen Polen betrieben. Hintergrund ist, dass immer wieder von "polnischen KZs" gesprochen wird - dieser Fauxpas unterlief selbst US-Präsident Barack Obama.
Die Regierung der rechtskonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) befürchtet, dass mehr als 70 Jahre nach Kriegsende durch einen Ausdruck wie "polnische Konzentrationslager" in Vergessenheit geraten könnte, wer Treblinka, Auschwitz und andere KZs betrieben hat: die Besatzer aus Nazideutschland – und nicht Polen. Im Zweiten Weltkrieg kamen rund 5,5 Millionen Polen ums Leben, davon rund drei Millionen Juden.
Kritiker bemängeln, es handle sich um reine Symbolpolitik. Die Regierung könne auch mit einem solchen Gesetz niemanden in anderen Ländern bestrafen - und damit die Personen, die am ehesten von "polnischen Konzentrationslagern" sprechen würden. Zudem wird befürchtet, der eigentliche Zweck des Gesetzes sei, die Aufarbeitung des Umgangs von Polen mit Juden zu unterdrücken.

 

Feine Sahne Fischfilet vs. Verfassungsschutz: Eine unendliche Geschichte?

Die Band Feine Sahne Fischfilet werde im aktuellen Verfassungsschutzbericht nicht aufgeführt, so Lorenz Caffier bei der Vorstellung der aktuellen Publikation am Dienstag in Schwerin. Ist das Kapitel Feine Sahne Fischfilet versus Verfassungsschutz nun offiziell beendet? Eine klare Beantwortung der Frage fällt schwer. „Die Nichterwähnung einer Gruppierung im Verfassungsschutzbericht lässt nicht den Schluss zu, dass diese nicht beobachtet wird“, erklärt eine Sprecherin der Innenministeriums.
Zwei Aussagen, die viel Interpretationsspielraum lassen – und das wohl nicht ohne Grund. Die beim Innenministerium angesiedelte Behörde musste in den vergangenen Jahren viel Kritik einstecken. Im Bericht wurde der Punkrock-Band mehr Platz gewidmet als dem NSU, der auch in Mecklenburg-Vorpommern mordete. Die Beobachtung durch die Sicherheitsbehörde brachte der Band viele Solidaritätsbekundungen und einen massiven medialen Schub.

 

Neonazis beschimpfen Sigmar Gabriel als „Volksverräter“ – der zeigt ihnen den Mittelfinger

Eklat bei einer SPD-Veranstaltung in Salzgitter: Rechtsextreme Demonstranten pöbeln Parteichef Gabriel an - der reagiert mit dem Mittelfinger. Der Vizekanzler war schon öfters Ziel rechtsextremer Beleidigungen.
Zunächst hatten am Rande der Veranstaltung Vermummte versucht, einen Auftritt Gabriels mit rechten Parolen zu stören. Sie beschimpften ihn unter anderem als "Volksverräter". In einem Video von dem Zwischenfall ist zu sehen, wie Gabriel erst mit einem müden Lächeln auf die Störer reagiert und abwinkt - ihnen dann aber kurz den Mittelfinger zeigt und sich schließlich abwendet. Während mehere politische Kommentatoren die Geste als "unwürdig" bezeichnen, finden wir vor allen Dingen folgende Frage angebracht:

 

 

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Presseschau ... 19.08.2016

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+++ Dunkelhäutiger Mann durch Innenstadt von Prenzlau gejagt +++ Kinder in Bad Wilsnack rassistisch bepöbelt +++ Gewaltaufruf per Steckbrief in Berlin: Neuköllner Neonazis bedrohen Wahlkämpfer +++ Schwerin: Rechtsextreme provozieren in Niqabs +++ Ordnung und Respekt: Warum wählen so viele Russlanddeutsche die AfD? +++

 

Dunkelhäutiger Mann durch Innenstadt von Prenzlau gejagt

Zwei 23 und 28 Jahre alte Männer sollen einen dunkelhäutigen Mann durch die Innenstadt von Prenzlau (Uckermark) gejagt haben. Er konnte sich am Mittwochnachmittag vor seinen Verfolgern in einen Imbiss retten, wie die Polizeidirektion Ost in Frankfurt (Oder) am Freitag mitteilte.
Die beiden Männer flüchteten zwar, konnten aber später von der Polizei ermittelt werden - mit Hilfe von Zeugen. Der Verfolgte hatte den Imbiss vor Eintreffen der Beamten verlassen, konnte mittlerweile aber ermittelt und soll befragt werden.

 

Kinder in Bad Wilsnack rassistisch bepöbelt

Kinder, die in einer Unterkunft in Bad Wilsnack (Brandenburg) untergebracht sind, wurden am Dienstag von zwei Männern bedroht. Die beiden waren gegen 20 Uhr mit ihrem Auto vorgefahren, einer war ausgestiegen und hatte rumgepöbelt. Einer der Männer wurde später im Krankenhaus Perleberg wiedererkannt. Eine Erzieherin einer Kinder- und Jugendeinrichtung in Bad Wilsnack informierte die Polizei am Mittwoch gegen Mittag über zwei Männer, die am Dienstagabend dort vorgefahren waren. Einer von ihnen war ausgestiegen und hatte die fünf Kinder offenbar rassistisch beschimpft. Die Erzieherin stellte den augenscheinlich alkoholisierten Mann zur Rede und verwies ihn des Grundstücks.

https://dokmz.wordpress.com/2016/08/18/kinder-auslanderfeindlich-bepobelt/

 

Gewaltaufruf per Steckbrief in Berlin: Neuköllner Neonazis bedrohen Wahlkämpfer

“Unsere Stadt bleibt deutsch”, prangt auf dem Facebook-Titelbild der “Freien Kräfte Neukölln”. 653 Menschen gefällt das. Da wird Rudolf Heß zitiert und mit dem Hashtag #EswarMord versehen. Gegen Linksextreme wollen sie sich wehren und deshalb veröffentlichen sie Namen und Adressen von SPD-Leuten, Grünen, Antifaschisten. “Damit jeder weiß, wo der Feind wohnt.”

 

Schwerin: Rechtsextreme provozieren in Niqabs

Der Staatsschutz ermittelt erneut gegen Anhänger der rechten Szene wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Wie die Polizei mitteilte, hatten sich am Mittwoch etwa acht Menschen in der Schweriner Innenstadt versammelt, von denen einige arabische Frauengewänder mit Augenschlitzen trugen – sogenannte Niqabs. Mitgeführte Plakate hätten auf eine Diffamierung von Muslimen schließen lassen. "Es wird nun der Anfangsverdacht der Volksverhetzung geprüft", hieß es in der am Donnerstag verbreiteten Mitteilung. Ähnliche Fälle hatte es nach Angaben der Polizei zuvor in Rostock, Bad Doberan, Wismar und Grevesmühlen gegeben.
Unterdessen befindet sich ein 34-jähriger Schweriner laut Staatsanwaltschaft weiter in Untersuchungshaft. Er soll in einem weißen Bettlaken bekleidet Sprengstoffanschläge vorgetäuscht haben.

 

Ordnung und Respekt: Warum wählen so viele Russlanddeutsche die AfD?

Am Telefon sagt mir der Kreisvorsitzende der Rostocker AfD: „Als ich die Unterschriften für meine Direktkandidatur sammelte, waren von den 200 Stück ungefähr 40 von Deutsch-Russen.“ Und in Groß Klein, einem deutsch-russisch geprägten Plattenbauviertel im Norden der Stadt, erreichte die AfD bei der letzten Bürgerschaftswahl ihr zweitbestes Ergebnis in Rostock.
Die AfD hat es verstanden, für sich zu nutzen, dass sich viele Russlanddeutsche im Stich gelassen fühlen. Offenbar weiß man dort um die zerschellten Träume und das Verlangen, zu Deutschland zu gehören. Immer wieder gehen AfD-Politiker auf Spätaussiedler zu. In Erfurt begrüßen AfD-Redner das Publikum auch mal auf Russisch, die AfD Brandenburg übersetzte ihr Wahlprogramm ins Russische. Eine Russischdolmetscherin zeigte mir später russische Webseiten mit Spott über Angela Merkel und die Flüchtlingskrise und erklärte mir, wer offenbar dahinter steht – die AfD. „Alexander Gauland ist hinter den Aussiedlern her wie der Teufel hinter den Seelen“, sagte sie.

 

Über 40 rechtsmotivierte Straftaten bei AfD-Demonstrationen in Erfurt

„Die AfD präsentiert sich gerne in der Opferrolle und fühlt sich darin pudelwohl. Immer sind andere Schuld, und mit Neonazis habe man angeblich auch nichts gemein. Nach aktuellen Zahlen des Innenministeriums wurden jedoch seit Herbst letzten Jahres allein bei AfD-Demonstrationen in Erfurt über 43 Straftaten registriert, die als politisch-rechtsmotivierte Kriminalität eingestuft sind, darunter auch mehrere Körperverletzungen und gefährliche Körperverletzungen, Landfriedensbrüche, Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“, berichtet Katharina König, für Die Linke im Thüringer Landtag.
Nach zahlreichen Berichten von Betroffenen gewalttätiger Übergriffe durch AfD-Demonstranten in Erfurt, insbesondere ein Einsatz eines Elektroschockers, hatte die Abgeordnete eine Kleine Anfrage an die Landesregierung eingereicht.

 

„Judenwitze hat es schon immer gegeben“ – so verteidigt Anwalt die Facebook-Hetze seines Mandanten

Dewr Weißenfelser Daniel Sch. hat bei Facebook ein an die Werbung von Mediamarkt angelehntes Bild gepostet. Darauf gibt Adolf Hitler (mit Hakenkreuz am Ärmel) eine Empfehlung ab – vor einem Verbrennungsofen. Er habe sich gar nichts dabei gedacht, als er das Bild an andere User postete, versehen mit dem eigenen Kommentar, dass man da morgen Schlange stehen werde bei Mediamarkt.
Der Angeklagte hat eine lange Liste von Vorstrafen. Die Straftat fällt außerdem in den Bewährungszeitraum eines anderen Urteiles, deswegen fiel die vom Amtsgericht Weißenfels verhängte Strafe verhältnismäßig hart aus: 4.200 Eure Geldstrafe soll der Familienvater leisten.
Der Verteidiger hält eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen von je 40 Euro, also 1 200 Euro, als Strafe ausreichend und schlägt eine Verwarnung mit diesem Strafvorbehalt vor. „Ja, das ist strafbar“, begründet er, aber man sollte auch berücksichtigen, dass es im anscheinend anonymen Internet geschehen sei und nicht auf der Straße. Es sei ein geschmackloser Witz und Judenwitze habe es schon immer gegeben. Er sieht keine verfestigte nationalsozialistische Einstellung bei seinem Mandanten.

 

Kasseler Pegida-Chef wegen antisemitischer Hetze auf Facebook verurteilt

Wegen antisemitischer Hetze bei Facebook hat das Amtsgericht Kassel den Organisator der Kasseler Pegida-Demonstrationen zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Richter verhängte eine Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu je 30 Euro – also 4500 Euro insgesamt.
Auf Facebook war 2014 ein Foto eines mutmaßlich toten Kleinkindes aus dem Gazastreifen zu sehen. "Wer stoppt Juden bei ihrem Massenmord, wir Deutschen werden die Juden wieder hassen", war darunter zu lesen. Der 48 Jahre alte Angeklagte hatte den Eintrag bestritten und erklärt, Facebook habe das Profil Monate zuvor gesperrt, und er habe keinen Zugriff mehr darauf gehabt. Zudem sei der Eintrag nicht volksverhetzend, sagte die Verteidigerin und plädierte deshalb auf Freispruch.
Der Angeklagte hatte gemutmaßt, politische Gegner aus der linken Szene könnten in das Profil eingedungen sein, die Seite über Monate weitergeführt und den betreffenden Eintrag verfasst haben. Der vorsitzende Richter hielt das für unglaubwürdig.
Der Pegida-Ableger "Kassel gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Kagida) demonstriert immer wieder seit 2014. Die bislang letzte Veranstaltung dieser Art Ende Mai hatte laut Polizei rund ein Dutzend Teilnehmer.

 

Schüsse auf Asylunterkunft in Hofheim: 21-jähriger verwarnt

Weil er aus einer Gaspistole zehn Schüsse auf eine Asylunterkunft in Hofheim am Taunus abgegeben hat, ist ein 21-Jähriger am Mittwoch vom Amtsgericht Frankfurt verwarnt worden. Das Gericht belegte den Mann darüber hinaus mit 140 gemeinnützigen Arbeitsstunden und einer Therapieauflage. Den am Fenster des Wohncontainers entstandenen Schaden in Höhe von rund 650 Euro muss der Mann wiedergutmachen.
Die Schüsse waren im April vergangenen Jahres am späten Abend abgegeben worden. Der Schütze hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Stunden lang mit Bekannten Bier und Wodka getrunken und war laut seiner Verteidigerin „extrem enthemmt”. In diesem Zustand sei man auf die „dämliche Idee” gekommen, mit der Gaspistole zunächst auf Verkehrsschilder und dann auf den Wohncontainer zu schießen, in dem sich 22 Bewohner aufhielten. Heute schäme er sich für die Tat, ließ er über seine Verteidigerin erklären. Politische Hintergründe kamen während der Verhandlung nicht zur Sprache.

 

Die Schockwellen von Heidenau

Vor einem Jahr war Heidenau bei Dresden bundesweit in den Schlagzeilen. Rechtsextreme attackierten vor einem Flüchtlingsheim tagelang die Polizei. 41 Ermittlungsverfahren folgten, 22 Anklagen wurden erhoben. Das Willkommenfest an der Notunterkunft konnte erst nach Eilverfahren stattfinden, Innenminister Ulbigs Besuch geriet zum Debakel. Auch die Kanzlerin und Ministerpräsident Tillich wurden vor Ort von Asylgegnern beschimpft. Wie sieht es zwölf Monate später in Sachsen aus?

 

Heidenau arbeitet auf

Was ist geblieben nach den drei Tagen im August? Unweit des Baumarktes sind zwei arabische Graffiti auf den Fußgängerweg gesprüht worden. Nicht von Flüchtlingen, sondern von Deutschen. Auf der Facebook-Seite "Heidenau-Hört zu" wurde eine entsprechende Graffitischablone zum Download angeboten. "Geht nach Hause" soll der Schriftzug übersetzt heißen. Im Februar übersprühten rechtsextreme Aktivisten den Schriftzug "Miteinander", eine Skulptur, die für Toleranz werben soll, in den Reichsfarben. Zuletzt wurden am Bahnhof Leichenumrisse auf den Boden gesprüht. Daneben Zettel mit der Aufschrift "Migration tötet". Die Stadt kommt nicht zur Ruhe.
Fragt man Heidenauer auf der Straße, tritt bei vielen von ihnen ein anderes Thema in den Vordergrund. Sie fühlen sich ungerecht behandelt. Von den Medien und von Vizekanzler Sigmar Gabriel, der bei seinem Besuch in Heidenau, drei Tage nach den Ausschreitungen, das Wort "Pack" in den Mund nahm. "Dank dem sind die Heidenauer für die ganze Welt die Deppen", empört sich ein Mann. Zu den Ausschreitungen äußert er sich nicht. Ein älterer Herr erzählt, wie Verwandte in Berlin ihn begrüßt hätten: "Ach, da kommt ja das Pack", hätten sie gesagt. Das schmerze. Dabei habe er ein gutes Verhältnis zu Flüchtlingen. Die seien doch viel höflicher als so manche Heidenauer.

 

Der Fall Mügeln: Rassismus als Motiv erkannt – und sofort verdrängt

Systematische Vertuschung und Verharmlosung durch Politik und Behörden haben die Aufklärung eines rassistischen Überfalls in der sächsischen Kleinstadt Mügeln 2007 verhindert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Münchner Rechtsextremismusforscherin Britta Schellenberg, die die Polizeiakten des Falls durchgearbeitet hat.
In jener Nacht vom 17. auf den 18. August 2007 wurden mehrere aus Indien stammende Mügelner vor einem Festzelt verprügelt; die Pizzeria, in die sie sich geflüchtet hatten, wurde vom Mob angegriffen. Nach Schellenbergs Einschätzung hat dies teils absichtsvolle, teils unbewusste Staatsversagen für Mügeln Folgen gehabt. Nach 2007 habe sich dort „eine rassistische Hegemonie“ entwickelt „und die Neonazi-Gewalt explodierte.
Dabei waren, wie sich aus Berichten der Polizisten im Einsatz ergibt, die Belege für einen rassistischen Hintergrund des Überfalls überdeutlich und wurden so auch notiert: Die Beamten selbst hörten Parolen wie „Deutschland den Deutschen“, „Ausländer raus“, sahen rechtsradikale Symbole auf der Kleidung der Angreifer. In Mügeln und Sachsen setzte sich jedoch eine andere Lesart des Angriffes durch: Plötzlich war von „Randalierern“ die Rede. Es habe keine Hetzjagd von Mügelnern, sondern auf Mügelner gegeben.

 

Nach Anfrage zur „Identitären Bewegung“: Erkenntnisse des Verfassungsschutz sind verzichtbar

Madeleine Henfling (Grüne) hatte eine „Kleine Anfrage“ an das Thüringer Innenministerium zu Aktivitäten der „Identitären Bewegung“ in Thüringen gestellt, die sowohl vom Verfassungsschutz im Freistaat als auch im Bund beobachtet wird. Die Antworten seien verzichtbar: So erfährt sie, dass die IB hierzulande von bekannten Rechtsextremen geführt wird und über eine Facebook-Seite mit 1400 Likes verfüge.
Über die Struktur der IB kann das Innenministerium hingegen mitteilen, dass es offenbar zwei Ortsgruppen gibt - eine in Erfurt und eine in Mühlhausen.
Henfling sieht in der IB eine Organisation, die eine Scharnierfunktion zwischen Gesellschaft und bekannten Neonazi-Strukturen erfüllen soll. "Das ist nicht zu unterschätzen", sagt sie und hätte sich gewünscht, dass es in der Antwort des Innenministeriums einen Analyseteil zu dem Potenzial der IB gegen hätte. "Der fehlt vollständig", sagt sie. Vor dem Hintergrund kritisiert sie auch den Thüringer Verfassungsschutz, der bei den Antworten zugearbeitet haben müsse.
Es brauche eine fundierte wissenschaftliche Analyse des Potenzials. Das, sagt sie, könne die neu eingerichtete Dokumentationsstelle für Menschenrechte, Grundrechte und Demokratie leisten.

 

Göttingen: Widerstand gegen Mahnwache des rechten Freundeskreises formiert sich

Gegen die vom rechtsextremen „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ geplante Mahnwache am heutigen Freitag formiert sich immer größerer Widerstand. Die das „Göttinger Bündnis gegen Rechts“ sowie die Grüne Jugend rufen zu Protest und Widerstand auf. Der Freundeskreis will sich ab 19.30 Uhr treffen. Die zentrale Gegenkundgebung beginnt laut Stadtverwaltung am Freitag ab 17 Uhr am Bahnhof in Göttingen.

 

Nach Angriff auf Antifaschisten in Dortmund: Demo gegen Nazigewalt

Nach einem bei der Polizei angezeigten Angriff von drei maskierten Männern auf einen Antifaschisten fordert der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus die Polizei auf, den Fall lückenlos aufzuklären. Die Polizei ist auch Kritik ausgesetzt. Antifaschisten rufen zu einer "Es reicht"-Demonstration am Samstag gegen rechtsextreme Gewalt auf.
Das Blockado-Bündnis ruft im Internet für Samstag (20.8.) zur Teilnahme an einer Demonstration gegen rechtsextreme Gewalt auf. Treffpunkt ist um 12 Uhr in der Dortmunder Innenstadt. Die Demonstration soll auch nach Dorstfeld führen, wo mehrere wegen Gewalttaten verurteilte Neonazis wohnen.

 

Thügida-Marsch durch Jena: Stolz und Wut am Tag danach

Es war eine Melange aus Stolz und Wut, die viele Menschen vorgestern nach einem langen Tag befiel: Sie waren stolz darauf, sich dem Aufmarsch der Rechten widersetzt zu haben. Und sie waren wütend darüber, dass Rechtsextreme im Schutz des Versammlungsrechts die Stadtverwaltung vorführen konnten.
Trotz aller Aussagen im Vorfeld waren die Bezüge zum Heß-Todestag nämlich offenkundig. So gab der Thüringer Statthalter der "Europäischen Aktion", Axel Schlimper, unumwunden zu, dass der 17. August als Todestag des NS-Verbrechers "unsere Anschauung" symbolisiere.
Das Bündnis "Läuft nicht" ist nach dem Thügida-Marsch entsetzt und übt massive Kritik an der Stadtverwaltung. Gegenproteste dürften nicht nur entlang von Gittern der Polizei möglich sein, sondern müssten seitens der Stadt unterstützt und gefördert werden, und sie sollten in Sicht- und Hörweite der Nazis stattfinden können, wie es das Bundesverfassungsgericht vorsehe, Sprecher des Bündnisses. Nicht die demokratischen Gegendemonstrationen seien das Problem, sondern dass Rechtsextreme mit ihren unverhohlenen Hassbotschaften auftreten.

 

Bodo Ramelow: „Die AfD ist ein Totalausfall“

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) im Interview.

Björn Hocke ist bekannt für seine Provokationen und rechtsüopulistischen Ansichten. Was kennzeichnet die Arbeit der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag?

Höcke hat es geschafft, die liberaleren Kräfte in seiner Partei rauszudrängen. Er benutzt die Sprache der NSDAP der letzten Jahre vor deren Machtergreifung. Ganz offen. Er sagt auch so Sätze wie "Wollt ihr den totalen...".  Und viele applaudieren, weil sie Krieg hören und genau wissen, was er sagt. Und dann schreit er: "Multikulti".
Die Tonart der AfD bei uns ist eine Mischung aus reiner Provokation und Bösartigkeit. Sachlichkeit interessiert  nicht. Sie neutralisiert die Parlamentsarbeit, ohne sich daran zu beteiligen. Die AfD-ler kommen völlig unvorbereitet wie die Friseure, machen Rambazamba und spulen ihr Repertoire ab. Von GEZ bis sonst was ist alles im Angebot. Gerade im Vergleich mit der PDS in den 90er Jahren, die sich immer als konstruktive Opposition verstanden hat, ist die AfD inhaltlich ein Totalausfall.

 

„Sag mir, wie hoch deine Miete ist, ich sag dir, wen du wählst"?

Nein, ganz so simpel ist es nicht, aber es ist doch verblüffend, welche Ähnlichkeiten der neue Mietatlas mit dem Ergebnis der Hamburger Bürgerschaftswahl im vergangenen Jahr aufweist. Der Stimmenanteil mancher Partei variiert von Stadtteil zu Stadtteil in ziemlich genau der gleichen Weise, wie das der Mietpreis tut: Je teurer die Gegend, desto mehr FDP- und Grünen-Wähler und desto weniger SPD- und AfD-Wähler. Wie kommt das?
 Natürlich gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Mietpreis, den ein Mensch zahlt, und seiner Wahlentscheidung. Was in diesem Vergleich sichtbar wird, ist vielmehr eine Reihe von Dritteffekten: In Stadtteilen mit hohen Mieten leben mehr jüngere Menschen mit einem höheren Einkommen, nur wenige sind Arbeiter oder arbeitslos – sie können sich die höheren Mieten nicht leisten.

 

Burka-Verbot im europäischen Vergleich: Der Wahlkampfschlager der Rechtspopulisten

Der Ruf nach einem „Burka-Verbot“ gehört zu den Wahlkampfschlagern europäischer rechter Parteien, ob sie nun Front National, Schweizer Volkspartei, Ukip, AfD oder Vlaams Belang heißen. Nicht umsonst bilden diese auf ihren Plakaten gern vollverschleierte Frauen ab, die sie zum Symbol für die angebliche „Islamisierung“ Europas stilisieren.
Mit ihrer Angstmache haben sie Erfolg: Viele Länder haben in den vergangenen Jahren das Tragen des Ganzkörperschleiers verboten. Das „Burka-Verbot“ ist ein Musterbeispiel dafür, wie es Rechtspopulisten mit konstantem Druck gelingt, andere Parteien und ganze Regierungen auf ihre Linie zu bringen.

 

Zum Tod von Ernst Nolte: Großer Eigenbrötler der Zeitgeschichte

Der Historiker Martin Broszat hat einst seinen Kollegen Ernst Nolte als den "großen Eigenbrötler der Zeitgeschichte" bezeichnet. Und das ist bis heute die treffendste Charakterisierung des Berliner Wissenschaftlers.
Nolte wirkte schon in den 1980er-Jahren irgendwie aus der Zeit gefallen. Sein anerkanntes Standardwerk "Der Faschismus in seiner Epoche" war da schon 25 Jahre alt.
Schwer zu verstehen, was Ernst Nolte zu seiner These bewog, der nationalsozialistische Völkermord sei womöglich eine Reaktion auf den Klassenmord der Bolschewisten gewesen. Das sahen viele als unzulässige Relativierung. Mit dieser These löste er 1986 den Historikerstreit aus.

 

Rechtsextreme Morddrohungen: Bernauer Bürgermeister lässt sich nicht einschüchtern

„Erst Henriette Reker, dann André Stahl“ stand an der Wand eines Bernauer Autohauses. Bernaus Bürgermeister André Stahl (Linke) gibt sich in seinem Engagement für Flüchtlinge trotz einer offenen Morddrohung unbeeindruckt. „Man muss zusehen, so etwas nicht zu ernstzunehmen, sonst wird man in seiner Arbeit beeinträchtigt“, sagte der studierte Jurist.
„Ich halte es nach wie vor richtig, dass eine Stadt wie Bernau versucht hat, Flüchtlinge angemessen und vernünftig unterzubringen“, betonte Stahl. Und das sollte auch gelingen, denn die Stadt am nordöstlichen Ende Berlins verfüge bei knapp 40.000 Einwohnern gerade einmal über 300 Flüchtlinge.
Leute wie der 34-Jährige, der das Graffiti hinterließ und derzeit vor Gericht steht, seien nicht gefährlich, meinte Stahl. „Gefährlich ist aber das Klima, das sie mit ihren Schmierereien erzeugen, dass sich womöglich andere zu Taten legitimiert fühlen, die nicht vorherzusehen sind.“

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Presseschau... 22.08.2016

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+++ Chemnitz: Männer aus Marokko vor Musikclub geschlagen und rassistisch beleidigt +++ Holocaust-relativierendes Plakat in Berlin-Friedrichshain +++ Schon wieder Neonazi-Open-Air in Thüringen: 600 Teilnehmern in Kirchheim +++

 

Chemnitz: Männer aus Marokko vor Musikclub geschlagen und rassistisch beleidigt

Bereits in der vergangenen Woche, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, wurden zwei Junge Männer aus Marokko vor einem Chemnitzer Club von acht Männern geschlagen und erlitten zahlreiche Verletzungen. Dabei schlugen die Angreifer auch mit einer Bierflasche zu, außerdem wies einer der Betroffenen Bisswunden auf. Die Polizei konnte einen Tatverdächtigen fassen. Laut Zeugenaussagen riefen die Angreifer während ihrer Tat rassistische Parolen.

 

Holocaust-relativierendes Plakat in Berlin-Friedrichshain

Wie die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus jetzt meldet, wurde am 23. Juli 2016 im Berliner Stadtteil Friedrichshain ein Schild mit der Aufschrift "Wir sitzen zwar alle in der selben Gaskammer, aber Du sitzt am Hahn. Bei Rot Motor aus." an einer belebten Straßenecke angebracht. Es war auf einer Werbefläche an einem Laternenmast aufgehängt.  Der Inhalt des Schriftzuges lässt vermuten, dass die Urheber_innen aus dem direkten Wohnumfeld um diesen Kreuzungsbereich herum stammen. Das Schild wurde kurz nach dem Entdecken entfernt.

 

Schon wieder Neonazi-Open-Air in Thüringen: 600 Teilnehmer in Kirchheim

Eine Open-Air-Veranstaltung von Neonazis hat am Samstag die Gemeinde Kirchheim bei Arnstadt lahmgelegt. Angemeldet war ein Open-Air-Konzert mit mehreren Rechtsrockgruppen und mehr als 800 Teilnehmern.  In Kirchheim leben weniger als 900 Menschen.
Offenbar hatte die Ordnungsbehörde des zuständigen Landkreises keine Handhabe, die Veranstaltung auf einem Privatgelände zu unterbinden. Etwa 50 Menschen protestierten gegen die Hassmusik, die bis 22 Uhr gespielt werden soll. Die Veranstaltung war als politische Demonstration angemeldet worden, obwohl die Organisatoren von den etwa 600 Teilnehmern Eintritt verlangt haben sollen.
Kirchheim entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten Konzert- und Veranstaltungsorte der deutschen und auch europäischen Neonazi-Szene. Das dort verfügbare Veranstaltungsareal ist ein Privatgelände, so dass Polizei und Ordnungsbehörden nur bedingt Einfluss auf die Veranstaltungen nehmen können.

 

Wenn Hunderte Neonazis zum Familienfest laden

"So, ihr Karpfen", röhrt der bullige Mann mit Ziegenbart und Sonnenbrille in die Kamera, "ihr kommt gefälligst alle am 20. August nach Thüringen zum 'Rock gegen Überfremdung'!" Der Frontmann der Rechtsrock-Band "Lunikoff Verschwörung", Michael trommelt für ein Rechtsrock-Festival in Thüringen.
Musik ist ein essentieller Bestandteil des deutschen Rechtsextremismus. In Kirchheim etwa wartet an diesem Samstag eine Hüpfburg auf die Kleinen. "Es ist schon das fünfte Rechtsrock-Festival in diesem Jahr in Thüringen, das ist ein neuer Höchststand", sagt Stefan Heerdegen von der Beratungsstelle Mobit. Auch bundesweit nimmt die Zahl der rechten Musikevents zu. Im ersten Halbjahr 2016 fanden mindestens 40 Konzerte statt, sowie 49 sogenannte Liederabende – in kleinerem Rahmen treten hier rechtsextreme Sänger und Liedermacher auf, häufig mit Gitarrenbegleitung.

 

Die geheimen Helfer der AfD – Wer macht so massiv Werbung für die Partei?

Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern erhält in diesen Tagen geheimnisvolle Unterstützung im Wahlkampf. Ein Verein lässt große Plakate aufstellen, auf denen es heißt: „Mehr Schutz für Familie und Eigentum! Jetzt AfD wählen“. Und: „Damit Deutschland nicht zerstört wird! Jetzt AfD wählen“. Der Verein hat eine zehnseitige Zeitung produziert, die seit ein paar Tagen an die Haushalte des Bundeslandes verteilt wird; sie heißt „Extrablatt für die Landtagswahl“, enthält zahlreiche Anti-Merkel-Artikel und empfiehlt, die AfD zu wählen. Auf Youtube lässt der Verein Werbung schalten: „Wir empfehlen: Jetzt AfD wählen“. Wer steckt dahinter? Das müsste der Verein leicht beantworten können; will er aber nicht. Wer sich ein bisschen mit ihm beschäftigt, ahnt bald, warum.

 

MeckPomm: Was die NPD über ein Jahrzehnt gesät hat, erntet jetzt die AfD

Er dürfte in den letzten zehn Jahren den deutschen Rekord halten: Kein Abgeordneter wurde so häufig zur Ordnung gerufen, keinen so häufig das Rederecht entzogen, keiner wurde öfter aus dem Plenarsaal geworfen. Udo Pastörs, Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat der NPD Mecklenburg-Vorpommerns, ist auf sein extrem flegelhaftes Benehmen vermutlich auch noch stolz.
In dem Küstenland wäre wahrscheinlich normaler parlamentarischer Alltag im Landtag des Küstenlandes  kaum möglich gewesen, hätte es nicht den sogenannten Schweriner Weg gegeben: Die Fraktionen hatten sich darauf geeinigt, mit den Rechtsradikalen gar nicht erst die inhaltliche Auseinandersetzung zu suchen, sondern über Haus- und Geschäftsordnung zu verhindern, dass der vorbestrafte Pastörs und seine braunen Kameraden den Plenarsaal als Bühne nutzen. Anträge der NPD werden grundsätzlich abgelehnt, auf NPD-Redner antwortet immer nur ein Abgeordneter aus allen demokratischen Parteien.

 

Hakenkreuze auf jüdischem Friedhof geschmiert: Bewährungsstrafe für Neonazi

Wegen Störung der Totenruhe, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung hat das Landgericht am Freitag in zweiter Instanz einen 35-jährigen Oldenburger unter Einbeziehung eines anderen Urteils zu einer Gesamtstrafe von vierzehn Monaten Haft verurteilt. Die Vollstreckung der Strafe wurde aber zur Bewährung ausgesetzt.
Der 35-Jährige gehörte der Neonazi-Szene an. Zusammen mit anderen hatte er im November 2013 den jüdischen Friedhof in Oldenburg geschändet. Die Täter hatten Hakenkreuze an die Grabsteine und an die Trauerkapelle gesprüht.
Dem Mann ist nach Einschätzung des Gerichts nachweislich der Ausstieg aus der Szene gelungen, was ihm ganz erheblich strafmindernd angerechnet wurde.

 

Gefährderansprache für flüchtlingsfeindliche Aktivisten Nicos Chawales wegen Facebook-Hetze

Nicos Chawales ist kein Unbekannter im Umfeld rechtspopulistischer Gruppen und tritt als Wortführer der asylfeindlichen Initiative „Strehlen wehrt sich gegen Politikversagen“ auf. 2015 trat er als Landratskandidat für den Kreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge an und holte 9,9 Prozent der Stimmen.
Chawales ist auch auf Facebook politisch aktiv. Dort schreibt er von einem vermeintlichen „Mord durch Migration“ und kündigt an: „Ich für meine Person werde von meinem Recht auf Notwehr Gebrauch machen, jetzt mit Worten, auf Kundgebungen, bei Protesten – immer und immer wieder und wenn es Not tut und NICHTS mehr hilft, werde ich auch töten. Garantiert!“ (Originalzitat).
Die Polizeidirektion Dresden bestätigt, dass es derzeit ein Ermittlungsverfahren gegen den Vermessungsingenieur gibt. Die Gefährederansprache soll dem Aktivisten offenbar einen Dämpfer geben. Die Botschaft: „Wir sehen, was er macht und dass er im Internet nicht anonym ist.“ Die Polizei kann sogenannte Gefährder von sich aus ansprechen, um deren weiteres Verhalten zu beeinflussen und zu signalisieren, dass polizeiliches Interesse an dieser Person besteht.

 

Volksverhetzung? Polizei beschlagnahmt NPD-Maskottchen

Eine provokante Wahlkampfaktion einer Gruppe von NPD-Unterstützern verlief am Mittwoch nicht wie geplant. In Schwerin beschlagnahmte die Polizei ein Kostüm, mehrere Schilder und Niqabs, in die sich die Teilnehmer teilweise gehüllt hatten. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung.
Nach Angaben der Polizei hätten sich am vergangenen Mittwoch acht Personen in der Schweriner Innenstadt versammelt, die teilweise muslimische Frauengewänder getragen hätten. Nicht aber nur die Niqabs riefen die Beamten auf den Plan, sondern die mitgeführten Botschaften. Auf einem von der JN in den Sozialen Netzwerken verbreiteten Foto sind zwei Personen in entsprechender Kleidung zu sehen, die vor dem Bürgerbüro des NPD-Europaabgeordneten Udo Voigt in Wismar ein Schild mit der Aufschrift „Heute leben wir von euren Geld. Morgen nehmen wir uns euer Land“ in die Kamera halten. Im Zusammenhang mit den Niqabs liege möglicherweise eine Diffamierung der Muslime vor, sagte eine Polizeisprecherin.

 

Rechtsextremismus in Brandenburg: Ein Jahr nach dem Brandanschlag in Nauen

Die alte Sporthalle war in der Nacht zum 25. August 2015 in Brand gesetzt worden, kurz bevor dort rund 100 Flüchtlinge ein Notquartier beziehen sollten. Den mutmaßlichen Tätern aus der rechten Szene um den NPD-Stadtverordneten Maik Schneider soll bald der Prozess gemacht werden.
Seit dem Brandanschlag habe sich im havelländischen Nauen einiges geändert, sagt Fleischmann. „Wir haben einen Runden Tisch gegründet und immer mehr Bürger engagieren sich in Willkommen-Initiativen“, berichtet der Bürgermeister. Im Nauener Kino-Sommer liefen Filme zur Thematik Flüchtlinge. Die Stadt organisiert Podiumsdiskussionen, auf denen geflüchtete Menschen von ihrem Schicksal berichten. Und die im Vorjahr noch zahlreichen von Rechtsextremen organisierten Demonstrationen gegen den Zuzug von Flüchtlingen gibt es nicht mehr.

 

Neonazis im Wahlkampf: Wem gehört die Kurve?

Die NPD hat sich hier, im Südosten Berlins, ordentlich ins Zeug gelegt: Wer in Köpenick die Straße vor dem Stadion des Union Berlin entlangfährt, bewegt sich durch eine ganze Allee von NPD-Werbeschildern. Vor allem ein Plakat fällt dabei immer wieder ins Auge: eine Fankurve in rotem Pyro-Licht. Dazu die Slogans „Pyrotechnik nicht kriminalisieren!“ und „Fankultur erhalten!“
Es ist der erste Versuch der NPD, mit einem Wahlplakat Stimmen in der Fanszene zu fangen. Pyro-Technik im Stadion ist ein Lieblingsthema linker Fangruppen – was den Vorstoß der NPD umso interessanter macht.

 

Polizei in Gotha hat weiteren NSU-Bankraub erwartet

Die Polizei war auf den NSU-Bankraub vom November 2011 in Eisenach taktisch vorbereitet. Das bestätigte am Donnerstag im NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags ein 46 Jahre alter Kriminalbeamter, der damals Dienst in der Polizeidirektion Gotha hatte. Die Ermittler wussten bis zum Auffinden der zwei Toten allerdings nicht, dass die gesuchten Bankräuber mutmaßliche Rechtsterroristen sind.
Der Kriminaloberkommissar, der verantwortlich für das Aufklären des Sparkassenraubs vom 7. September 2011 in Arnstadt war, betonte, dass die bis dahin bekannt gewordenen Ermittlungen gezeigt hätten, dass die Täter bei Misserfolgen kurze Zeit später erneut zugeschlagen würden.

 

Heidenau: Demonstration „gegen sächsische Verhältnisse“

Ein Jahr nach den rassistischen Ausschreitungen in Heidenau demonstrieren am Sonntag antifaschistische Initiativen gegen das Vergessen. Etwa 150 Antifaschisten zogen durch die 17.000-Einwohner-Stadt.
Bis zum Nachmittag blieben die befürchteten Neonazi-Angriffe auf die Demo aus. Es gab aber Rechte, die ihren Unmut über die demonstrierenden Antifaschisten zum Ausdruck brachten und die Teilnehmer beschimpften. Zudem berichteten mehrere Augenzeugen von „Hitler-Grüßen“ und Provokationen am Rande.
Bürgermeister Jürgen Opitz stellte bei einer Pressekonferenz klar, was er von den Antifaschisten hält. „Demos sind aus meiner Sicht völlig überflüssig. Diese Demos nützen niemandem“, sagte der CDU-Politiker und fügte an: „Die Bevölkerung muss nicht aufgerüttelt werden.“.
Es sind Aussagen wie diese, die offenbaren: Antifaschismus ist in Sachsen weiterhin nicht gern gesehen. Kein Wunder, dass Heidenau nach wie vor im Fokus der Öffentlichkeit steht. „Die freundliche Elbestadt“ will Heidenau sein, ist aber zu einem Symbol für den neuen, gewaltbereiten Rassismus der „Asylkritiker“ geworden.

 

Demo gegen Nazis in Dortmund: „Es reicht!“

Am „helllichten Tag“, heißt es in einer Mitteilung von Dortmunder Nazigegnern, sei ein 24-Jähriger am Sonntag vor einer Woche von drei Maskierten attackiert worden. Die Täter hätten vor der Wohnung des Opfers gelauert, es abgepasst, auf es eingeschlagen und zweimal mit einem Messer auf es eingestochen.
Aus Protest zogen am Samstag Mittag rund 700 Nazigegner, die sich kurzfristig zu einem breiten Bündnis zusammengeschlossen hatten, nach Dorstfeld. Ihr Motto: „Es reicht!“ Über weite Strecken lief die Demonstration ohne Zwischenfälle, erst im selbst ernannten „Nazikiez“ Dorstfeld wurde es brenzlig. Rechtsextreme hatten zu Aktionen gegen die Demo aufgerufen. Mehrfach wurden Farbbeutel in Richtung der Nazigegner geschleudert, verfehlten ihr Ziel allerdings. Zahlreiche Neonazis hatten zwar im Vorfeld Platzverweise bekommen, einige wurden auch in Gewahrsam genommen, aber trotzdem blieben die rechten Provokationen nicht aus. Während der Abschlusskundgebung der Anti-Nazi-Demonstration zeigten Rechtsextreme ein Hitler-Transparent aus einem Haus heraus.

 

Eine Randnotiz zum alltäglichen Sprachgebrauch: Sagt man jetzt Flüchtlinge oder Geflüchtete?

Mehr und mehr Engagierte verwenden den Begriff „Geflüchtete“. Denn das Wort „Flüchtling“ ist angeklagt. Der Vorwurf lautet: Das Wort habe eine bedenkliche Wortstruktur, deren Endung ‑ling sich in vorwiegend negativ konnotierten Wörtern (Fiesling, Schreiberling) wiederfinde. Allerdings lassen sich auch für die Ausnahme von der vermeintlichen Regel leicht Beispiele finden (Liebling, Schmetterling). Auch wird – nicht wirklich zum ersten Argument passend – moniert, die Endung hätte verniedlichenden Charakter. Wer die Kritik an der Wortstruktur verstehen will, muss tiefer in die in die Sprachwissenschaft einsteigen.

 

Sachsens SPD-Chef Dulig: „Was Pegida hier veranstaltet, hat nachhaltigen Schaden hinterlassen“

Die Krawalle in Heidenau liegen ein Jahr zurück. Die Stadt bei Dresden wurde nach tagelangen Ausschreitungen gegen Flüchtlinge zum Synonym für Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Was hat das mit dem Freistaat Sachsen gemacht?

Einerseits war Heidenau so etwas wie ein Katalysator im negativen Sinne: Menschen nehmen sich das Recht heraus, nicht nur mit Sprache Hass und Verachtung zu säen, sondern gehen auch mit Gewaltakten gegen Geflüchtete, Polizisten, Politiker oder Helfer vor.

Sie haben mal gesagt, die CDU sei verantwortlich dafür, dass Sachsen ein demokratiepolitisches Entwicklungsland ist.

In Sachsen war man immer ganz schnell ein Nestbeschmutzer, wenn man öffentlich Kritik äußerte. Immer mehr Menschen zogen sich daher in eine Konsumentenhaltung zurück.

 

Schreibt der „Nordkurier“ zu nett über die AfD?

Auch der Nordkurier wurde schon als Lügenpresse beschimpft, von der NPD wird die Zeitung nur "Rotkurier" oder "Systempresse" genannt. Das linke Bündnis „Anklam für alle“ wirft der Redaktion nun jedoch vor, AfD-freundlich zu berichten und kündigt an, sich "wegen presseethischer Prüfung" an den Presserat in Berlin zu wenden.
Bündnissprecher Ulrich Höcher erklärt dazu, im Lokalteil werde ein einseitig-positives Bild der AfD gezeichnet.

 

Mitten in Prag: Tschechische Rechtsradikale täuschen Terroranschlag vor

Dem tschechischen Rechtspopulisten Martin Konvicka scheint jedes Mittel recht zu sein, um die eigenen politischen Ansichten durchzusetzen. In der Hauptstadt Prag hat er deshalb mit einem vorgetäuschten Anschlag der Terror-Miliz „Islamischer Staat“ für Angst und Schrecken gesorgt.
„Aus Angst, dass es sich um einen realen Anschlag handelt, haben einige Menschen die Flucht ergriffen“, sagte ein Polizeisprecher. Beamte hätten die Aktion aus Angst vor einer Massenpanik in der Altstadt gestoppt.
Konvicka selbst hatte sich als Beduine verkleidet und ritt auf einem Kamel in der Prager Innenstadt. Er rechtfertigte die Aktion als eine „Parodie auf die Machtübernahme des Islamischen Staates“ und „absurdes Theater“.

 

Wahlkampfchef von Donald Trump: Der heimliche Anführer der wütenden Weißen

"Dieser Mann ist der gefährlichste politische Akteur in Amerika." So hatte Bloomberg im letzten Jahr einen Artikel über Stephen Bannon betitelt. Seit Mittwoch ist dieser Mann nun der neue Wahlkampfchef von Donald Trump. Was macht ihn so gefährlich?
Bannon, 62, ist der Chef der ultrarechten Nachrichtenseite Breitbart News Network und er hat eine Mission: Er will das politische Establishment in Washington zerstören. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Bannon scheut weder die Nähe zu Neonazis noch schreckt er vor Rassismus und Antisemitismus zurück. Frauen, die auf so etwas wie Gleichberechtigung pochen, kann er gar nicht leiden.

 

Vermieter will keine Geflüchteten in der WG – die zieht aus Solidarität komplett aus

Ein Vermieter aus der Theresienstraße hat einem jungen Syrer verweigert, in einer Studenten-WG zu wohnen. Nun kommt das als Bumerang zurück: "Sie werden alle ausziehen und sich gemeinsam was Neues suchen, am besten ein Haus", kündigt Natalie Riede an. Die 23-Jährige engagiert sich im Flüchtlings-Hilfsnetzwerk "beto", die über die Passauer Homepage "www.beto-app.org" und vor allem die dazugehörige Handy-App Asylbewerbern bei der Integration helfen will sowie unbürokratisch Kontakte und Hilfe vermittelt.
Über diese Plattform kamen auch die Kontakte zustande, die im Juli dazu führten, dass der junge, syrische Kurde kurzfristig in die WG aufgenommen wurde. Er war vor sieben Monaten nach Deutschland gekommen und wohnte zuletzt in einer Obdachlosen-Unterkunft. Die Studenten berichten, der Vermieter  „schrie rum, dass das nicht ginge und dass in Deutschland andere Regeln gelten würden ." Er sei später am Telefon nochmal deutlich geworden: "Wir nehmen ihn nicht, sucht euch einen deutschen Studenten."

 

Nazi-Vergangenheit von C&A: Stärker von den Nationalsozialisten profitiert als bisher bekannt

Lang hat es gedauert, bis der Bekleidungskonzern C&A sein Firmenarchiv geöffnet hat. Die nun vorliegenden Ergebnisse sind schockierend. Der Konzern hat mehr vom Hitler-Regime profitiert als ursprünglich angenommen.
Die Eigentümerfamilie Brenninkmeijer der Bekleidungskette ist äußerst verschwiegen. Ihr Vermögen wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Damit gehören die Brenninkmeijers zu den reichsten Familien Europas. Vor fünf Jahren wurde die Ausstellung „100 Jahre C&A in Deutschland“ gezeigt. Damals tauchten Hinweise auf, dass der Konzern während der NS-Zeit stärker mit dem Hitler-Regime kooperiert haben soll als ursprünglich angenommen. Daher hat die Eigentümerfamilie den Historiker Mark Spoerer beauftragt, die Unternehmensgeschichte zu durchleuchten.
Die Ergebnisse, die jetzt als Buch veröffentlicht werden, sind überraschend. Denn bisher vertrat die Familie Brenninkmeijer die Ansicht, dass ihre Vorfahren nur minimal mit den Nazis zusammengearbeitet haben.

 

Rechtsextreme Hetz-Seite: Facebook gefällt das

Soldaten mit Stahlhelm, ein schwarz-weiß-rotes Wappen, versteckte Nazi-Symbole: Als ich die Facebook-Seite der „Deutschen Jungs“ öffnete, war ich schockiert. Ein empörter Freund hatte mir diesen Link geschickt. Auf den Grafiken, die hier gepostet werden, sind die NS-Symbole meist verschwommen oder unkenntlich gemacht. Die Slogans sind aber unmissverständlich.
Mein Bekannter meldete die Seite anonym bei Facebook. Am 27. Juli erhielt er die Nachricht: „Danke für dein Feedback“. Aber: „Wir haben die von dir im Hinblick auf wegen Hassbotschaften gemeldete Seite geprüft und festgestellt, dass sie nicht gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstößt.“
Wie bitte? Was muss man eigentlich noch posten, um Facebook-Regeln zu brechen? Ist das nicht klar Volksverhetzung? Die „Gemeinschaftsstandards“ sehen vor, dass Hassrede, Terrorismus, bestimmte Gewaltandrohungen und Mobbing verboten sind.

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Presseschau ... 23.08.2016

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+++ Rassistische Parolen und eine Schlägerei in Bocholt +++ Nazi-Schmierereien in Burg +++ Fährt die AfD in Leipzig mit Adolf-Hitler-Kennzeichen herum? +++ Rechtsrockkonzert in Kirchheim: Ein Tag „National befreite Zone“ +++

 

Rassistische Parolen und eine Schlägerei in Bocholt

Am Samstag Abend kam es in Bocholt (Nordrhein-Westfalen) nach einem Streit und einer Körperverletzung zwischen Jugendlichen arabischer und deutsch-russischer Herkunft zu einem Polizeieinsatz. Während die Polizeibeamten den Sachverhalt für das Strafverfahren aufnahmen, rief ein 22-jähriger Mann aus Hamminkeln, der mit dem Streit nichts zu tun hatte, lautstark und für viele Passanten hörbar, eine fremdenfeindliche Parole. Die Polizeibeamten stellten die Personalien des 22-jährigen Deutschen fest und leiteten ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung ein.

 

Nazi-Schmierereien in Burg

In Burg (Sachsen-Anhalt) haben in der Nacht auf Sonntag Unbekannte Nazi-Schmierereien an mehreren Tatorten hinterlassen. So wurde an einem orientalischen Lebensmittelladen ein etwa 30x30 cm großes Hakenkreuze mit schwarzer Farbe an den Schaufensterscheiben aufgebracht. Zudem wurde ein Verlagsgebäude in der mit dem Schriftzug „Lügenpresse“ und „FCM“ beschmiert.

 

Fährt die AfD in Leipzig mit Adolf-Hitler-Kennzeichen herum?

AH und 18 stehen im Nazi-Jargon für Adolf Hitler. Genau diese Buchstaben- und Ziffer-Kombination hat ein Leipziger AfD-Wagen als Kennzeichen. Zufall oder Absicht? Die Partei selbst wäscht ihre Hände in Unschuld.

 

Rechtsrockkonzert in Kirchheim: Ein Tag „National befreite Zone“

900 Anwohner, 450 feiernde Neonazis. Die Bürger im Thüringischen Kirchheim mussten am vergangenen Wochenende mit ansehen, wie hunderte Rechtsextreme aus ganz Deutschland ihren Ort für einen Tag zur „National befreiten Zone“ machten. Zivilgesellschaft und Politik kritisieren jetzt Polizei und Verwaltung, die das Openair bis zuletzt geheim hielten.

 

Nach Überfall auf Döner-Imbiss: Bahnhofsschläger werden angeklagt

Vor elf Monaten überfielen mehrere bewaffnete Personen einen Döner-Imbiss am Ebersberger Bahnhof. Sie riefen rechtsradikale Parolen, attackierten Gäste und zerschlugen Einrichtungsgegenstände. Nun hat die Staatsanwaltschaft München II gegen acht Personen Anklage wegen Volksverhetzung, Körperverletzung und Bildung einer bewaffneten Gruppe erhoben.

 

Geheime Gruppen auf Facebook: Wo Rechtsextreme ungestört zum Mord aufrufen

Auf Facebook begehen Rechtsextreme systematisch Straftaten in geheimen Gruppen. Unser Autor hat sich eingeschmuggelt und einen Monat lang Unfassbares erlebt.

 

Dresden: Etwas mehr Zulauf bei Pegida

Die Anhänger von Pegida haben am Montagabend wieder in Dresden demonstriert. Bei der Kundgebung auf dem Postplatz sprach diesmal unter anderem Renate Sandvoß, bekannt aus der ZDF-Sendung „Kaffeeklatsch“. Nach Angaben der Forschungsgruppe „Durchgezählt“ mobilisierte Pegida diesmal zwischen 2 500 und 3 000 Anhänger.

 

Bürgermeister von Heidenau: Seid ihr besorgt oder seid ihr Rassisten?

Kritisch gegenüber den eigenen Bürgern, der eigenen Politik und den Medien hat sich der Bürgermeister von Heidenau während einer Pressekonferenz anlässlich des Jahrestages der fremdenfeindlichen Krawalle in seiner Stadt geäußert. Jürgen Opitz machte dabei aber auch deutlich, dass Heidenau nach den Ereignissen mit viel Mühe zur Normalität zurückkehrte.

 

Heftige Attacken gegen die Amadeu-Antonio-Stiftung

Rechtsextreme führen eine Kampagne gegen die Stiftung: beschmierten die Tür der Geschäftsstelle der Stiftung mit Kot, veröffentlichten Autokennzeichen der Mitarbeiter und attackierten die Website.

 

Demo gegen die die „Freien Patrioten Potsdam“: Mit Herz und Hupe

Am Luisenplatz in Potsdam blieb es am Samstag ruhig. Statt 700 kamen nur 50 Rechte, aber mehr als 300 Gegendemonstranten. Und die „Patrioten“ grillten.

 

Pro NRW bildet nun doch eigene Fraktion im Wittener Rat

Gut zwei Jahre saßen sie im Stadtrat an einem Tisch, doch zu einer Fraktionsgemeinschaft konnten sie sich bis jetzt nicht zusammenraufen. Nun haben sich die beiden Vertreter der rechtsextremen Partei Pro NRW doch noch dafür entschieden. „Bürgerbewegung Pro NRW im Rat der Stadt Witten“ nennt sich die neue zweiköpfige Mini-Fraktion.

 

Neue rechte Gruppe in Wartburgregion

Die Thüringer Verfassungsschützer haben eine weitere Gruppierung im Visier, die sich seit einigen Monaten vornehmlich im Internet präsentiert und dort mit „Widerstands“-Einträgen auf sich aufmerksam macht ­– die „Jugendoffensive WAK“.

 

Connewitz gegen das Imperium – Antifaschisten wollen Free-Fight-Event verhindern

Antifaschisten wollen ein vermeintlich rechtsextremes Free-Fight-Event in Leipzig verhindern. Erste Sponsoren sind bereits abgesprungen.

 

Soziale Spaltung: Wovon Rechtspopulisten profitieren

Die Rechtspopulisten haben die soziale Spaltung nicht geschaffen, aber sie profitieren von ihr: Im Zuge der Globalisierung fühlen sich weite Bevölkerungsschichten als Verlierer, ohne dass diese Erfahrung ernst genommen würde. Wenn man diesen Menschen zuhören würde, hätten es Rechtspopulisten schwerer, meint der Politikwissenschaftler Peter Widmann.

 

Heimatgefühle, angetrunken. Eine Reportage aus Anklam

Rund um Anklam hat sich die Einwohnerzahl seit der Wende halbiert. Die NPD bekommt bei den Wahlen zehn Prozent. Auf dem Hansefest fragen wir junge Menschen, warum sie trotzdem in Anklam bleiben wollen. Und unser Fotograf wird von Nazis gejagt.

 

Jude oder Hausfrau – wer hamsterte, war Hassfigur

Die Bundesregierung will, dass wir Vorräte anlegen. Das ist neu. Denn früher galten Hamstern und Hamsterkäufe als Verbrechen – bei Antisemiten genauso wie im Krieg, zur Nazizeit und in der DDR.

 

Soziales Netzwerk vKontakte: Ein Paradies für Islamhasser, Nationalisten und Reichsbürger

Das russische Facebook-Pendant vKontakte mutiert zur Spielwiese für Rechtsextreme aus Deutschland. Denn VK löscht neonazistische Posts meist nur sporadisch.

 

Umstrittener Orbán-Freund: Ein Ritterkreuz für den Menschenfeind

"Wenn jemand ein Zigeunerkind überfährt, handelt er richtig": Trotz solcher Zeilen erhielt der Autor und Orbán-Freund Zsolt Bayer nun einen der höchsten Orden des Landes. Ungarns Intellektuelle sind entsetzt.

 

Schweden: Neo-Nazis verbrennen Regenbogenfahnen

Eine schwedische Neonazi-Gruppe hat sich in einem Online-Video damit gebrüstet, im vergangenen Monat Regenbogenfahnen während der CSD-Saison geklaut und verbrannt zu haben. Die Rechtsextremisten von "Svenska Motståndsrörelsen" (Schwedische Widerstandsbewegung) erklärten, dass insgesamt 20 Fahnen gestohlen und "entsorgt" worden seien.

 

„Deutschland ist kein Boot“ – Fakten gegen Rassismus

Die Linke Hamburg suchte sich neun gängige Pauschalurteile heraus und unterzog sie einem Faktencheck. Auf farbigen „Fakten gegen Vorurteile“-Karten werden Tatsachen dem jeweiligen Klischee gegenübergestellt. So heißt es etwa zum Spruch „Das Boot ist voll. Wir brauchen eine Obergrenze“: „Deutschland ist kein Boot, sondern ein mitteldurchschnittlich dicht besiedeltes Land mit einer eher alternden und stagnierenden Bevölkerung.“

 

Blog über Gewalt gegen Journalisten: „Lügenpresse – auf die Fresse“

Immer wieder werden Journalisten auf rechten Demos attackiert. Die Polizei greift nicht ein. Das „Augenzeugen“- Blog des DJV soll aufklären.

 

Pöbelnder Fahrgast: Zugbegleiterin setzt Flüchtlingsfamilie in die 1. Klasse

Eigentlich macht Lena-Sophia Nobbe ihr Job als Zugbegleiterin bei „Abellio“ Spaß. Wenn nicht Männer wie Frank O. (Name geändert) vor ihr sitzen. Männer, die alt genug sind, die Nazizeit miterlebt zu haben. Und die dennoch „nichts, aber auch gar nichts begriffen haben“.

 

Einziges Marteria-Konzert 2016: In Anklam und gegen Nazis

Hoch im Norden gibt Rapper Marteria am Dienstag sein einziges Konzert 2016. Kostenlos, alle dürfen kommen – außer Neonazis.  Auch er will damit ein Zeichen setzen gegen den drohenden Rechtsruck in Mecklenburg-Vorpommern und tritt deshalb im Rahmen der von der Punkband Feine Sahne Fischfilet initiierten Kampagne „Noch nicht komplett im Arsch“ auf.

 

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Presseschau ... 24.08.2016

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+++ Messerattacke in Heilbronn mit rassistischem Hintergrund? +++ Neonazis rufen zu Pogrom gegen Geflüchtete und Muslime auf +++ Schild im Schaufenster einer Metzgerei in Selb (Bayern): „Asylanten müssen draussen bleiben“ +++ Schwerinerin bekommt anonymen, rassistischen Drohbrief +++ Pegida: Erneut Angriff auf Journalisten

 

Messerattacke in Heilbronn mit rassistischem Hintergrund?

Zeugen hatten es schon angedeutet, jetzt teilt auch die Heilbronner Staatsanwaltschaft mit: Es werde nicht ausgeschlossen, dass die Messer-Attacke in Heilbronn einen fremdenfeindlichen Hintergrund hatte. Am Sonntag war ein betrunkener Gast auf einen anderen Mann losgegangen. Das Opfer erlitt eine Schnittverletzung an der Hand. Der tatverdächtige 48-jährige Deutsche pflegt offensichtlich eine rechtsextreme Gesinnung, nicht zuletzt erkennbar an szenetypischen Tattoos. Das Opfer ist 41 Jahre alt und ein türkischstämmiger Familienvater. Im Anschluß habe der Angreifer in einem anderen Restaurant damit geprahlt, „fast einen Türken abgestochen zu haben“.

 

Neonazis rufen zu Pogrom gegen Geflüchtete und Muslime auf

Neonazis rufen im Internet zu Brandanschlägen gegen Geflüchtete und Muslime auf - und das zum 9. November, dem Jahrestag der NS-Pogrome gegen Juden von 1938. »Moscheen und Flüchtlingsheime müssen an diesem Tag in Flammen stehen«, heißt es in einer auf Facebook verbreiteten Aufforderung.

 

Schild im Schaufenster einer Metzgerei in Selb (Bayern): „Asylanten müssen draussen bleiben“

Diskriminierung im Schaufenster: In einem Selber Geschäft sind Geflüchtete nicht willkommen. Darauf weist ein Text auf einem Schild hin. Die Hofer Kripo befasst sich mit dem Fall.

 

Schwerinerin bekommt anonymen, rassistischen Drohbrief

Sie ist hier geboren, sie ist Deutsche. Deutsche mit türkischen Wurzeln. Dass sie deshalb auf das Übelste beschimpft werden könnte, damit hat die 40-jährige Schwerinerin nie und nimmer gerechnet. Doch das Flugblatt, das sie in ihrem Briefkasten fand, lässt keine andere Interpretation zu.

 

Pegida: Erneut Angriff auf Journalisten

Am Rande des Aufmarsches der rechten Pegida-Bewegung in Dresden hat es offenbar erneut eine Attacke auf einen Journalisten gegeben. „Unbekannte Person besprüht mich aus dem Nichts mit Pfeffer und flüchtet. Beschimpft mich als ‚widerliches Stück Scheiße’“, hatte der angegriffene freie Fotoreporter im Kurznachrichtendienst Twitter den Vorfall geschildert.

 

Strafbefehl: NRW-Innenminister bei Pegida-Demo beleidigt

Bei einer Pegida-Demo in Duisburg hatte der Mönchengladbacher Ratsherr Dominik Röseler NRW-Innenminister Jäger beleidigt. Nun erließ das Amtsgericht Duisburg einen Strafbefehl: Für die Äußerung „Der einfache Polizeibeamte bekommt seine Befehle von oben. Und oben sitzt der Dreck. Der Dreck hat in NRW einen Namen und das ist der Innenminister Ralf Jäger“ soll der damalige stellvertretende Vorsitzende von Pro NRW 1.600 Euro (40 Tagessätze zu je 40 Euro) Geldstrafe zahlen.

 

Hat die AfD die Nazi-Symbolik auf dem Wahlkampfauto nicht erkannt?

Der AfD-Kreisverband Leipzig hat auf dem Schönauer Parkfest in Leipzig-Grünau mit einem Auto Wahlwerbung gemacht, dessen Kennzeichen offenbar versteckte Neonazi-Symbolik enthält. Der AfD-Kreisverbandsvorsitzende Siegbert Droese erklärte am Montag in einer Pressemitteilung, das Fahrzeug gehöre keinem AfD-Mitglied, sondern sei ihm lediglich zur Nutzung überlassen worden.

 

Schüsse auf Asylunterkunft in Gräfenhainichen: Ein Geständnis, aber noch kein Täter

Die Schüsse auf die Asylbewerberunterkunft in Gräfenhainichen vom Dezember 2015 sind noch nicht aufgeklärt. „Es gibt viele Spuren, die wir vor Ort sichern konnten, aber keinen Tatverdächtigen“. Umso überraschter sind die Beamten, als ein 40-Jähriger am Telefon ein Geständnis ablegt. Was der Anrufer schildert, klingt überzeugend und vor allem glaubhaft.

 

Brauner Treffpunkt im Vogtland

Seit Jahren bewohnt der Neonazi-Barde Frank Rennicke mit seiner Ehefrau ein ehemaliges Schulgebäude in der oberfränkischen Ortschaft Feilitzsch. Inzwischen wird die Immobilie regelmäßig für politische Veranstaltungen genutzt — auch für länderübergreifende Aktionen.

 

Kritik an Behörden-Handeln in Thüringen: „Ruhiges Hinterland für Neonazis“

Sandro Witt, Vorsitzender der Thüringer „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus“, wirft den Behörden vor, rechtsextreme Events zu verschweigen und so die Bemühungen der Zivilgesellschaft zu konterkarieren.

 

Neonazis in Hessen: Polizei löst rechtes Fußballturnier auf

Die Polizei löst in Ebersburg im Landkreis Fulda ein Fußballturnier der rechten Szene auf. Dort hatten sich rund 50 Neonazis an einer öffentlichen Grillhütte im Ortsteil Röderhaid versammelt, um gegeneinander Fußball zu spielen.

 

Mord vor 20 Jahren – Ein frühes Attentat des NSU?

Ein 20 Jahre alter Mord in Schloß Holte-Stukenbrock (Nordrhein-Westfalen) wird erneut untersucht. Der Landtagsabgeordnete der Linken, Daniel Schwerd, hat dazu eine Kleine Anfrage an den Landtag gestellt. »Der ungeklärte Altfall aus Schloß Holte-Stukenbrock passt gut in das Bild der unmotivierten Morde der NSU an ausländischen Mitbürgern«, sagte Schwerd am Dienstag.

 

Die Hemmschwellen sinken – Projekt will Lehrer gegen flüchtlingsfeindliche Parolen wappnen

Manchmal erfolgen die Provokationen offen, viel öfter aber versteckt. Auch in den Schulen schwingen bei der Diskussion um die Asylpolitik fremdenfeindliche Töne mit. Ein Projekt der Robert Bosch Stiftung will nun Lehrer wappnen.

 

Wahlkampf der AfD in Schwerin: "Schwarz-Rot-Gold ist uns bunt genug"

Die Arbeitslosigkeit ist halbiert, Flüchtlinge gibt es kaum. Doch die AfD tut so, als drohe Mecklenburg-Vorpommern der Untergang. Jede fünfte Stimme könnten die Rechtspopulisten bekommen.

 

NPD und AfD: Zerbröselt nach der Wahl der Schweriner Weg?

Wenn die AfD in den Landtag einzieht, ist es mit dem bislang praktizierten Schweriner Weg gegenüber der NPD Essig. Wie wollen sich die anderen Parteien dann verhalten?

 

Historisch oder gefährlich? Reichskriegsflaggen bei Düsseldorfer Schützenfesten

Eine Flagge sorgt für Debatten in Düsseldorf: Sowohl beim Schützenfest in Lörick als auch in Heerdt marschierten Schützen mit der Reichskriegsflagge durch die Straßen. Nach kritischen Zeitungsberichten und -kommentaren fühlen sich die Schützen verunglimpft.

 

Wahlkampfstand: Wenig Liebe für die AfD in Berlin-Schmargendorf

In Schmargendorf hat sich die Alternative für Deutschland strategisch gut postiert. An der Kreuzung Berkaer Straße/Breite Straße beginnt die Einkaufspassage und sonnabends ist dort richtig viel los. Die meist älteren Bewohner dieses gutbürgerlichen Stadtteils von Charlottenburg-Wilmersdorf erledigen ihre Wochenendeinkäufe.

 

Gülle, Bier und Blockade: Treffen von AfD-Anhängern in Potsdam massiv gestört

Am Montagabend gegen 18 Uhr hatten sich in der Berliner Vorstadt in Potsdam einige Anhänger der Partei Alternative für Deutschland (AfD) in den Geschäftsräumen einer Firma getroffen – zu einem privaten Treffen, wie es seitens der Polizei heißt. Das Treffen wurde massiv gestört: Gülle wurde verspritzt, Bier verschüttet und die Straße vor dem Treffpunkt blockiert.

 

Streit um städtische Busse für „Thügida“

Der Einsatz von Bussen des Jenaer Nahverkehrs, um Thügida-Anhänger zur Kundgebung ins Jenaer Damenviertel zu bringen, hat für Diskussion gesorgt. Die Polizei verteidigt die Aktion als polizeiliche Maßnahme im Dienste öffentlicher Sicherheit.

 

Jena: Schüler überzeugen Lehrer, sich gegen Thügida zu bekennen

Mit dem neuerlichen Vorstoß der rechtsradikalen Thügida, am 9. November in Jena demonstrieren zu wollen, ist das Maß des Erträglichen überschritten: Lehrer des Carl-Zeiss-Gymnasiums wenden sich in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt. Schüler gaben den Anstoß zu der Aktion, hinter der auch die Schulleitung steht.

Der offene Brief im Wortlaut:

 

Campino und Marteria in Anklam: Eine Kleinstadt gerät in Wallung

Campino und Marteria rappen und rocken in Anklam gegen Rechts. Rund 2000 Menschen kamen heute zum Konzert.

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Presseschau... 25.08.2016

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+++ Altenburg: Rassistischer Angriff auf jungen Syrer +++ Singen (Kreis Konstanz): Mann bespuckt Frau wegen Kopftuch +++ Zwickau: Neonazis stören Stadtspaziergang, bedrängen und treten Bürger +++

 

Altenburg: Rassistischer Angriff auf jungen Syrer

In Altenburg soll am Dienstag ein junger Syrer auf dem Weg zur Volkshochschule von einem unbekannten Mann verfolgt und geschlagen worden sein. Dabei sei der 19-jähriger Syrer leicht verletzt worden, teilte am Mittwoch Polizeisprecher Sebastian Hecker mit. Nach dem unbekannten Täter wird jetzt gesucht.

 

Singen (Kreis Konstanz): Mann bespuckt Frau wegen Kopftuch

Im Kreis Konstanz hat ein aggressiver Mann eine Frau in einem Supermarkt bespuckt – offenbar weil sie ein Kopftuch trug. Dabei äußerte er am Dienstagabend, dass man „Kopftuchfrauen“ hier nicht brauchen könne, und begann die Kundin massiv zu beleidigen.

 

Zwickau: Neonazis stören Stadtspaziergang, bedrängen und treten Bürger

Der Stadtspaziergang mit Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD), der gestern Abend durch die Stadtteile Oberplanitz und Cainsdorf führte, ist von mehreren Personen gestört worden. Immer wieder kam es zu aggressiven Situationen während des Spaziergangs, Bürger und Journalisten wurden bedrängt.

 

DIW-Studie: AfD zieht zunehmend Rechte und Rechtsextreme an

Laut einer Studie findet die AfD wachsenden Zuspruch im rechten politischen Lager. Potenzielle Wähler seien meist männlich und mittelmäßig oder nur gering gebildet.

 

"Rechtsnationale und Rassisten": Diese Kandidaten treten für die AfD in Mecklenburg-Vorpommern an

Neben gemäßigten Kandidaten treten bei der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern auch völkisch-nationale Kräfte für die AfD an. Der Sozialwissenschaftler Sebastian Friedrich warnt: „Hinter der bürgerlichen Fassade tummeln sich Rechtsnationale, Rassisten und Menschen, die aus ihrer Verachtung gegenüber armen Menschen keinen Hehl machen".

 

Wie die AfD zum parlamentarischen Arm der Neuen Rechten wird

Gegen das "rot-grün versiffte" 68er-Deutschland, gegen die Werte der französischen Revolution: Die AfD will eine andere Republik - und tastet selbst den Kern des Grundgesetzes an.

 

Strafbefehl für Pforzheimer Bürgerwehr-Aktivisten wegen Facebook-Hetze

Der Pforzheimer „Bürgerwehr“-Aktivist und Demonstrations-Organisator Andreas Fabrizius sieht sich nach Äußerungen auf Facebook derzeit dem Vorwurf der Volksverhetzung ausgesetzt. Mit seinem Facebookkonto war ein Eintrag verfasst worden, in dem Homosexuelle beleidigt und bedroht wurden. Fabrizius hat einen Strafbefehl in Höhe von 9000 Euro erhalten hat – diesen werde er jedoch nicht akzeptieren, so der 29-Jährige.

 

Rassistische Äußerungen in Brühl: Mann zu 3.000€ Geldstrafe verurteilt

Tumultartig ging es am Mittwoch während einer Verhandlung im Brühler Amtsgericht zu. Ein 41-jähriger Brühler musste sich wegen Beleidigung in zwei Fällen verantworten. Dem Mechaniker wurde vorgeworfen, in einer E-Mail im November Claudia Roth beleidigt zu haben sowie Nachbarn seiner Eltern „Scheiß Ausländer“ zugerufen zu haben.

 

Hetzer, Querulant, Geschäftsmann? – Wer ist Sven Liebich aus Halle?

"Hau ab!" und "Volksverräter", schallte es Bundespräsident Joachim Gauck am 26.06.2016 im sächsischen Sebnitz entgegen. Demonstranten beschimpften ihn beim Deutschen Wandertag. Zum Protest gegen Gauck mobilisiert hatte Sven Liebich aus Halle. Am Mikrofon stachelte er die Demonstranten in Sebnitz auf. Es kam zu tumultartigen Szenen, die Polizei musste einschreiten.

 

Angriff auf die Kinderteller: Der rechtsextreme „Freundeskreis Thüringen / Niedersachsen“

Der rechtsextreme Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen pflegt Verbindungen zu NPD, „Die Rechte“ und zur „Identitären Bewegung“. Sein großes Ziel: Fuß zu fassen im „roten Göttingen“.

 

Rassistische Polizeikontrollen in Bremen: Nicht blond, also verdächtig

Weil er Migranten im Auto mitnahm, geriet ein Mann in eine Polizeikontrolle. Dabei ist „Racial Profiling“ verfassungswidrig – und ein bekanntes Problem.

 

Amtsblatt in Braun – Ein rechtsextremer Verleger in Ostwestfalen bekommt öffentliche Aufträge

In Preußisch Oldendorf erhält ein rechtsextremer Verleger öffentliche Aufträge – von der Stadt und vom Bund. Neben seiner Druckerei „Kölle-Druck“ leitet der 61-Jährige Rainer Höke im Ort auch die „Deutsche Verlagsgesellschaft“ (DVG), die seit Jahrzehnten Literatur alter und neuer Nazis herausgibt.

 

Die NPD-Jugend treibt Wahlkampf mit Ästen

Die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) haben sich für ihre neueste Wahlkampfaktion in Mecklenburg-Vorpommern für eine Methode, die eher an Barbaren oder Steinzeitmenschen erinnert, entschieden. Und tatsächlich: Wenn man den Facebook-Fotos der Jungen Nationaldemokraten Glauben schenkt, dann ziehen sie momentan durch die Landkreise Mecklenburg-Vorpommerns und bringen dicke Ast-Knüppel unter die Leute. Sie erklären dazu, sie wollten „symbolisch auf die Wehrlosigkeit unseres Volkes gegenüber kriminellen Ausländern“ hinweisen.

 

Polizei räumt Kirchenasyl in Münster gewaltsam

Ein Kirchenasyl in Münster ist offenbar gewaltsam geräumt worden. Am Dienstagmorgen sei ein 31-jähriger Flüchtling aus Ghana, dem in im örtlichen Kapuzinerkloster seit Juli Kirchenasyl gewährt wurde, von der Polizei abgeführt worden, erklärte Julia Lis vom Netzwerk Kirchenasyl Münster. Dabei sei auch Gewalt angewendet worden. „Die Räumung eines Kirchenasyls in Nordrhein-Westfalen ist ein ungeheuerlicher und in dieser Form einmaliger Vorgang“, kritisierte Lis.

 

Vergewaltigungsvorwürfe gegen Leiter einer Geflüchtetenunterkunft

Eine 22 Jahre alte Asylbewerberin aus Syrien hat den ehemaligen Leiter einer Notunterkunft in Meschede wegen Vergewaltigung angezeigt. Der 50-jährige Mescheder sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg wird ihm vier Vergewaltigungen vorwerfen, wenn der Prozess gegen den Mann in den nächsten Monaten vor dem Landgericht Arnsberg beginnt. Er streitet die Vorwürfe ab.

 

Luckenwalde: Bürgermeisterin entlässt Praktikantin wegen Kopftuch

Eine Praktikantin im Rathaus der brandenburgischen Stadt Luckenwalde weigerte sich, ihr Kopftuch abzulegen. Die Bürgermeisterin sah dadurch die Neutralität verletzt.

 

Nach Demo: Überfall auf Neonazis in der Dortmunder Nordstadt

Drei Neonazis sind nach einer Demo überfallen und zusammengeschlagen worden. Die Täterbeschreibung weist auf einen politischen Hintergrund hin.

 

Ehemaliger Waffen-SS-Angehöriger, der auch in der Neonaziszene aktiv war, gestorben

Kassel – Der in der rechtsextremen Szene umtriebige ehemalige Waffen-SS-Angehörige Kurt Barckhausen ist verstorben. Bis zu seinem Tod war der einstige SS-Untersturmführer in rechtsextremen Kreisen unterwegs, trat vor einschlägigem Publikum auf. Beim Kreisverband Hamm der Neonazi-Partei „Die Rechte“ stand Barckhausen 2013 am Rednerpult. „Stehende Ovationen“ der rund 50 Zuhörer gab es dort für den Altnazi.

 

TV-Duell zwischen SPD und CDU in MeckPomm: Sie wollen klingen wie eine bessere AfD

Das TV-Duell vor der Landtagswahl dreht sich um die Skepsis vieler gegenüber Flüchtlingen. Können Ministerpräsident Sellering und CDU-Chef Caffier so die AfD bezwingen?

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Presseschau... 26.08.2016

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+++ Neonazis überfallen Geflüchtete in Dresden – Polizei: „Streit unter Afrikanern“ +++ Polizeieinsatz im „Königreich Ur" eskaliert – Schüsse und mehrere Verletzte +++ Brandanschlag auf Auto mit CDU-Werbung: Waren es Neonazis? +++ Brandbrief aus Vetschau: Rassistische Übergriffe, unzumutbare Zustände in Flüchtlingsunterkunft +++

 

Neonazis überfallen Geflüchtete in Dresden – Polizei: „Streit unter Afrikanern“

Rechte Hooligans greifen am Rande des Dresdner Stadtfestes am Elbufer geflüchtete Jesiden an – es gibt mehrere teils schwer Verletzte. Die Polizei jedoch berichtete zunächst nur von einem „Streit unter Nordafrikanern“.

 

Polizeieinsatz im „Königreich Ur" eskaliert – Schüsse und mehrere Verletzte

Bei der Zwangsräumung des Hauses von Ex-Mister-Germany Adrian Ursache, eines sogenannten Reichsbürgers in Reuden (Burgenlandkreis), ist es am Donnerstag zu einer Schießerei mit fünf Verletzten gekommen. Adrian Ursache, ein ehemaliger Mister Germany, der sein Grundstück zum Mini-„Staat Ur“ ernannt hat, wurde bei dem Schusswechsel schwer verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.

 

Brandanschlag auf Auto mit CDU-Werbung: Waren es Neonazis?

In Ueckermünde verübten unbekannte Täter in der letzten Nacht einen Brandanschlag auf ein Auto mit CDU-Wahlwerbung. Außerdem sei das Fahrzeug nach Polizeiangaben mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. Der Sachschaden beläuft sich auf gut 30.000 Euro. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

 

Brandbrief aus Vetschau: Rassistische Übergriffe, unzumutbare Zustände in Flüchtlingsunterkunft

der Verein „Opferperspektive“, einer Beratungseinrichtung für betroffene rechter Gewalt in Brandenburg, berichtet in einem Brandbrief von rassistischen Übergriffen und unzumutbaren Zuständen in einer Flüchtlingsunterkunft in Vetschau (Oberspreewald-Lausitz). Seit April 2016 hat es mindestens vier rassistisch motivierte Übergriffe in Vetschau gegeben.

 

Sachsen: Prozess gegen mutmaßliches rassistisches Schlägertrio platzt zum dritten Mal

Was ist mit der Justiz los? Vor fast drei Jahren wurden zwei Ausländer in Löbtau Opfer eines rassistischen Übergriffs. Schon seit November vergangenen Jahres sollen sich drei deutsche Männer vor dem Amtsgericht Dresden wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten, doch in schöner Regelmäßigkeit platzt ihr Prozess.

 

19-Jähriger wegen Schüssen auf Asylunterkunft verurteilt

Nach Schüssen aus einem Luftgewehr auf ein Asylbewerberheim hat das Amtsgericht Detmold einen 19-Jährigen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Der Richter nannte die Schüsse „eine menschenverachtende Tat“ und entschied am Donnerstag auf eine sogenannte Vorbewährung: Wird der 19-Jährige innerhalb der kommenden zwei Jahre erneut straffällig, muss er mit einem Aufschlag von neun Monaten Jugendfreiheitsstrafe auf eine Verurteilung rechnen. Zudem muss er ein Wochenende in Freizeitarrest und 2000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.

 

Deutsche und polnische Nationalisten gemeinsam in Frankfurt (Oder): Vereint im Rassismus

Ein „absolut trauriges Ereignis“, sagt der Bundestagsabgeordnete Thomas Nord (LINKE). Deutsche Neonazis und polnische Ultranationalisten wollen am 3. September ab 15 Uhr in Frankfurt (Oder) und in Słubice auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses aufmarschieren. Sie möchten an der Grenze, die sie gern schließen möchten, gegen die angebliche Asylflut demonstrieren.

 

JN-Wahlkampflager ohne Zelte?

Die Jungen Nationaldemokraten provozieren mit Holzknüppeln und Störungen. Ein angekündigtes Lager für Helfer findet anscheinend nur in einem neuen Haus in Klein Belitz statt.

 

Mecklenburg-Vorpommern: Letzte Bastion der NPD könnte fallen

Vor der Landtagswahl liegt die NPD in Umfragen bei drei Prozent - ihr Wiedereinzug ist unsicher. Dass die rechtsextreme Partei nicht gegen die AfD ankommt, hat sie sich bereits vor Beginn des Wahlkampfs eingestehen müssen. Selbst wenn die NPD aus dem Landtag fliegt, bleiben die Rechtsextremen im Land.

 

Erstarkt die rechtsextreme Szene im Kreis Wittenberg?

Ein sichtbares Zeichen, das haben Rechtsextreme in Wittenberg platziert. Auf einem von Hand beschrieben Transparent, welches an der Dessauer Straße aufgehängt worden war, waren Siegrunen abgebildet.

 

Weblog „Die Achse des Guten“: Scharf rechts abgebogen

Henryk M. Broder regt sich über Migranten, Merkel und die Medien auf. Und bekommt damit immer mehr Applaus von rechts.

 

Berliner Flüchtlingsheim-Betreiber nach Rassismus-Eklat: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen“

Helmuth Penz hat in seine Firma an der Darwinstraße in Charlottenburg geladen. Nach all den Berichten über Missstände in seinen Flüchtlingsheimen, von Mitarbeitern, die über Kinderguillotinen fantasieren und Schwarze als „maximal Pigmentierte“ bezeichnen und nach der fristlosen Kündigung durch den Senat will der 70-jährige Pewobe-Chef das Bild eines skrupellosen Geschäftemachers geraderücken, das von ihm entstanden ist.

http://www.berliner-zeitung.de/24637052

 

Nach dem Brandanschlag: Nauen ist aufgewacht

Viel ist geschafft, vieles bleibt noch zu tun. Ein Jahr nach dem Brandanschlag auf die Sporthalle des Nauener Oberstufenzentrums schlägt das Verbrechen, für das die mutmaßlichen Täter um den NPD-Stadtverordneten Maik Schneider vor rund einem Monat angeklagt wurden, weiterhin große Wellen in der Stadt.

 

Nach flüchtlingsfeindlichem Anschlag von Altena: Jetzt Ermittlungen gegen Polizisten

Sie haben gegen die beiden Männer ermittelt, die im Oktober 2015 eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft in der nordrhein-westfälischen Stadt Altena angezündet haben. Jetzt aber sind zwei Staatsschutzbeamte der Hagener Polizei selbst zum Gegenstand eines Strafverfahrens geworden: Weil sie auf den Handys der Beschuldigten Hitler-Fotos und Nazi-Parolen übersahen, prüft die Staatsanwaltschaft den Vorwurf der Strafvereitelung im Amt.

 

Zentralstelle Ludwigsburg ermittelt weiter: Acht weitere Nazi-Verbrecher im Visier

Die Zeit der Prozesse gegen Nazi-Verbrecher ist noch nicht zu Ende. Die Zentralstelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg ermittelt gegen acht mutmaßliche NS-Verbrecher.

 

In argentinischer Disco: Abiturienten einer deutschen Schule provozieren mit Hakenkreuzen

Mit Hakenkreuzen-Armbinden und Hitlerbärten sollen Schüler einer deutschen Schule eine argentinische Diskothek betreten haben. Daraufhin soll es zu einer Schlägerei mit Schülern einer jüdischen Schule gekommen sein.

 

Kritik an Heiko Maas wegen Dank an Feine Sahne Fischfilet 

Der Justizminister hat die Band Feine Sahne Fischfilet auf Facebook und Twitter für ihre Kampagne gelobt. Dafür wird er kritisiert: Die Gruppe wurde mehrere Jahre vom Verfassungsschutz beobachtet. Auch die Band selbst wehrt sich gegen Vereinnahmungsversuche.

 

Tweet zum Mindestlohn löst Spott aus: Wenn die AfD nicht an ihre Brötchen kommt

Brötchen aus dem Discounter liegen der Alternative für Deutschland in Berlin offenbar nicht. Dort hat man nämlich Probleme an die Schrippen zu kommen, wegen der komplizierten Apparatur. Schuld daran soll der Mindestlohn sein. Ein Twitter-Beitrag sorgt für Wirbel - und das Netz spottet.

 

 

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Presseschau ... 29.08.2016

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+++ Berlin: Drei Männer homophob beleidigt und mit Säure bespritzt +++ Neuruppin: Jugendliche schlägt syrisches Mädchen und beleidigt es rassistisch +++ Angriff auf Besucher eines linken Buchladens in der Dortmunder Nordstadt +++ Für eine handvoll Likes bei Instagram klettern „Identitäre“ sogar aufs Brandenburger Tor +++

 

Berlin: Drei Männer homophob beleidigt und mit Säure bespritzt

Ein Unbekannter hat in der Nacht auf Freitag, den 26. August 2016, drei Männer im Berliner Stadtteil Tiergarten homophob beleidigt und sie anschließend mit einer ätzenden Flüssigkeit bespritzt und verletzt.

 

Neuruppin: Jugendliche schlägt syrisches Mädchen und beleidigt es rassistisch

Ein zwölfjähriges syrisches Mädchen ist im Jugenddorf Gnewikow (Ostprignitz-Ruppin) beschimpft und geschlagen worden. Eine 15-jährige Deutsche beleidigte das Mädchen zunächst ausländerfeindlich, teilte die Polizeiinspektion Ostprignitz-Ruppin am Sonntag mit. Dann habe sie ihr Opfer mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Das Kind fiel vom Stuhl, blutete aus dem Mund und wurde ins Krankenhaus gebracht.

 

Angriff auf Besucher eines linken Buchladens in der Dortmunder Nordstadt

Mit Flaschen haben drei betrunkene Neonazis am Samstagabend Besucher des anarchistischen Buchladen "Black Pigeon" in der Nordstadt angegriffen. Die Angegriffenen wehrten sich mit Reizgas. Zwei Nazis mussten in Polizeigewahrsam.

 

Für eine handvoll Likes bei Instagram klettern „Identitäre“ sogar aufs Brandenburger Tor

15 Neurechte hissen Slogans auf dem Brandenburger Tor. Die kurzzeitige Besetzung ist nach Einschätzung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) eine typische Aktion der Neurechten. „In Berlin haben wir es nur mit einer kleinen Gruppe von rund 15 Personen zu tun, die aber mit öffentlichkeitswirksamen Provokationen auf sich aufmerksam macht“.

Nach Besetzung: Berliner Senat will für besseren Schutz des Brandenburger Tors sorgen

Spartanischer Aktivismus: Wie die „Identitären“ linke Aktionsformen kopieren

 

Ludwigslust-Parchim: Unbekannte mauern Eingang einer Moschee zu

Unbekannte haben den Eingang einer Moschee im Landkreis Ludwigslust-Parchim zugemauert. Wie die Polizei erst am Sonntag mitteilte, war der Eingang des derzeit im Umbau befindlichen Gebäudes in Parchim bereits in der Nacht zum Freitag mit Gasbetonsteinen verschlossen worden. Außerdem sei eine Wand mit Blättern beklebt worden, auf denen rassistische Parolen standen.

 

Freital: Hakenkreuze und SS-Runen gesprüht

Erneut sind in Freital rechtsextreme Schmierereien aufgetaucht. An einem Gebäude in Hainsberg brachten Unbekannte in der vergangenen Woche verschiedene Graffiti an. Die Beamten stellten unter anderem ein Hakenkreuz und SS-Runen fest, teilt die Polizei mit.

 

Zahlreiche Autoreifen zerstochen: Nazi-Attacke auf Konzert gegen rechts in Jamel

Beim Festival in Jamel traten prominente Bands wie Fettes Brot, Die Ärzte, Madsen und die Ohrbooten auf - in Hörweite der lokalen Neonazi-Szene. Dem Publikum wurden Autoreifen zerstochen.

 

Hermeskeil: „Identitäre“ Parolen im Stadtgebiet gesprüht

In Hermeskeil (Rheinland-Pfalz) wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag durch unbekannte Täter Neonazi-Parolen gesprüht, darunter „Volkstod stoppen Remigration“. Diese Worte wurden mittels Schablone mit lila Leuchtfarbe auf den Teerbelang aufgetragen.  Kurz hinter dem ersten Auftrag wurden dann noch die Worte „Wert-Tradition-Heimat-Identität bewahren“ mit gelber Sprühfarbe und ebenfalls mit Schablone aufgetragen.

 

Die Bundeswehr bildet Neonazis an der Waffe aus – 230 Verdachtsfälle

In 230 Fällen werden Bundeswehrsoldaten rechtsextremistischer Handlungen verdächtigt. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke (Linke) hervor. Nach Angaben der "Welt" entließ die Bundeswehr in der Folge drei Soldaten und einen zivilen Mitarbeiter. Dabei handelte es sich um einen NPD-Funktionär, ein NPD-Mitglied, einen Soldaten mit rechtsextremistischer Tätowierung und einen Freiwilligen, der in einer rechten Kameradschaft aktiv sein soll.

 

Nach antisemitischen Beleidigungen: Jüdischer Gemeindevorsitzender erstattet Anzeige gegen „Die Rechte“

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Herford/Detmold, Matitjahu Kellig, hat Strafanzeige gegen die Partei „Die Rechte“ wegen Volksverhetzung und Beleidigung erstattet. Anlass seien „ekelhaft brutale“ E-Mails an seine persönliche Mailadresse, unterschrieben mit „Die Rechte OWL“, sowie beleidigende Kommentare auf der Homepage der rechtextremen Partei. Dort wird Kellig unter anderem als „selbstgefälliger frecher Juden-Funktionär“ bezeichnet.

 

Leipzig: Eine Festung für den rechten „Freefight“

1000 Antifaschisten demonstrieren in Leipzig gegen einen Kampfabend unter Rassisten.

 

Legida-Anhänger terrorisieren in Leipzig den Grünen-Landeschef

"Man will mich in meiner Existenz zerstören": Jürgen Kasek ist für Legida eine Hassfigur. Anhänger der Islamfeinde bedrohen Sachsens Grünen-Chef und seine Familie, sabotieren den Anwalt beruflich.

 

Wie ein AfD-Kandidat aus MV die „Identitäre Bewegung“ hofiert

Die AfD tut sich schwer mit der Abgrenzung zur extremen Rechten. Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern macht da keine Ausnahme. Kurz vor den Landtagswahlen übt ein Vorstandsmitglied den Schulterschluss mit der „Identitären Bewegung“.

 

Wie das BKA die Telegram-Accounts der „Oldschool Society“ geknackt hat

Im Frühsommer 2015 organisiert die „Oldschool Society“ ein Treffen in der Kleingartenanlage „Sommerfreude“ nahe der sächsischen Kleinstadt Borna. Doch die Neonazi-Clique möchte in der Laube nicht einfach nur die Seele baumeln lassen—man will die Zukunft planen, und die reicht weit über die Hecken der Anlage hinaus. Dass die Gruppe, der die Generalbundesanwaltschaft die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorwirft, zu diesem Zeitpunkt längst abgehört wird, ahnt sie nicht.

 

Kein NPD-Kongress in Berlin-Neukölln

Die rechtsextreme NPD in Berlin ist mit dem Versuch gescheitert, einen Kongress in Neukölln abzuhalten. Das Oberverwaltungsgericht bestätigte die Entscheidung des Bezirks, der NPD die Halle zu verweigern, wie eine Sprecherin am Freitag sagte.

 

Die „Reichsbürger“: Wutbürger eigener Art

Wer würde sich nicht gern auf höheres Völkerrecht berufen, wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht? Die "Reichsbürger" aber sind inzwischen zu Wutbürgern eigener Art mutiert - und erinnern irgendwie an den IS. Eine Glosse.

 

Vier Männer diskutieren den Umgang mit der AfD – Ein Kammerspiel in Anklam

Reporter Carsten Schönebeck findet, er müsse über die AfD berichten wie über jede andere Partei. Das linke Bündnis „Anklam für alle“ findet, er spiele den Rechten so in die Hände. Und schwärzte ihn an beim deutschen Presserat. Anlass der Debatte: der heutige Auftritt von Frauke Petry. In einem Sitzungssaal treffen die vier Männer aufeinander.

 

Als weiblich denunzieren – Feminismus als zentrales Feindbild der Neuen Rechten

Der Feminismus ist ein zentrales Feindbild rechter Bewegungen. Ihr Politikverständnis basiert auf der Ungleichheit der Geschlechter.

 

CSU-Politiker Friedrich: "Mir geht es bei dem ganzen linken Pack genauso"

Vize-Kanzler Gabriel steht zu seinem "Stinkefinger" gegenüber rechten Demonstranten. Er bekommt dafür sogar Unterstützung aus der CSU – in provokanter, die Geste umdeutender Weise.

 

Gabriel würde nächstes Mal zwei Stinkefinger zeigen

SPD-Chef Sigmar Gabriel verteidigt seine Mittelfinger-Geste gegenüber Neonazis. Einen Fehler gibt er in einem Interview jedoch zu: "Ich habe nicht beide Hände benutzt."

 

Schrei nach Liebe in Jamel

Beim Anti-Nazi-Festival in Jamel traten zum zehnjährigen Jubiläum prominente Bands wie Fettes Brot, Madsen, ZSK und die Ohrbooten auf – in Hörweite der lokalen Neonazi-Szene. Als Überraschungsgäste spielten spontan Die Ärzte. Die rechtsextreme Szene schäumt vor Wut.

 

„Paintback“: Mit Graffitikunst gegen rechte Schmierereien

Hakenkreuze lassen sich an einigen Häuserfassaden in Berlin finden. Der Graffiti-Künstler Ibrahim Omari wollte sich damit nicht abfinden und zog mit Künstlerfreunden los und verwandelte die rechten Schmiereien in bunte Graffitis. Der Aktion gab er den Titel "Paintback", die mittlerweile auch international für Aufmerksamkeit gesorgt hat.

 

Da lacht das Netz: Peinlicher Photoshop-Fail bei der AfD

An einem Infostand der AfD haben sich zehn Anhänger der Partei versammelt und grinsen für ein gemeinsames Foto in die Kamera. Doch Moment mal, da stimmt doch etwas nicht! Vier AfD-Fans wurden offenbar per Photoshop in das Bild eingefügt – zwei sind jetzt sogar doppelt zu sehen.

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Presseschau ... 30.08.2016

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+++ Frau aus Libyen in Prenzlau rassistisch beleidigt +++ Jugendliche schreien rechtsextreme Parolen in Stolpe +++ Versteckte AfD-Werbung: Dieser Wahl-o-Mat ist alles andere als neutral +++ Pegida in Dresden: Dieses Mal mit Gastrednern von „Compact“ und „Politically Incorrect“ +++

 

Frau aus Libyen in Prenzlau rassistisch beleidigt

Wie am Montag bekannt wurde, war in den Abendstunden des 26. August eine 23-jährige Frau in Prenzlau rassistisch beleidigt worden. Die gebürtige Libyerin war zu Fuß unterwegs, als mehrere Personen von zwei Balkonen rassistische Parolen herunter riefen. Die Frau verständigte die Polizei, diese traf fünf Personen zwischen 23 und 37 Jahren an, die sich nun wegen des Verdachts der Volksverhetzung verantworten müssen.

 

Jugendliche schreien rechtsextreme Parolen in Stolpe

In der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 28.08.2016 rief nach Polizeiangaben eine Gruppe Jugendlicher am Ufer der Peene, gegenüber des Fähranlegers Stolpe, rechte Parolen. Am Peeneufer in Groß Polzin saßen mehrere Jugendliche um ein Lagerfeuer. Die herbeigerufene Polizei konnte rechtsextreme Parolen vernehmen. Die Jugendlichen und Heranwachsenden wurden kontrolliert und ihre Identitäten festgestellt. Die zwölf Mädchen und Jungen befanden sich im Alter von 14 bis 20 Jahren.

 

Versteckte AfD-Werbung: Dieser Wahl-o-Mat ist alles andere als neutral

Die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern rückt näher, und eine angeblich parteiunabhängige Vereinigung will Wählern mit einem eigens entworfenen Wahlometer bei der Entscheidung helfen. Doch dahinter verbirgt sich eine ziemlich platte Werbung für die AfD.

 

Pegida in Dresden: Dieses Mal mit Gastrednern von „Compact“ und „Politically Incorrect“

Die rechtspopulistische Bewegung Pegida versammelt ihre Anhänger am Montag auf dem Neumarkt. Neben dem obligatorischen Rundgang gehören zwei Gastredner zum Programm: Jürgen Elsässer vom Compact-Magazin und Michael Stürzenberger vom Blog „Politically Incorrect“. Zwischen 2.900 und 3.300 Menschen sollen auf den Beinen gewesen sein.

 

Weitere Nazi-Immobilie in Thüringen? Tommy Frenck will sich in Geschwenda einnisten

Geschwenda - Der Südthüringer Neonazi Tommy Frenck und seine Unterstützer sind nach eigenen Angaben seit kurzem Herren in einer Immobilie in Geschwenda im Ilm-Kreis.

 

Ermittlungen nach Freefight-Abend in Leipzig – Ulbig: Rechtsextreme unter den Kämpfern

Nach dem umstrittenen Freefight-Event am Samstagabend im Leipziger Kohlrabizirkus, bei dem laut Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) auch Rechtsextreme kämpften, ermittelt die Polizei in vier Fällen wegen gefährlicher Körperverletzung und Störung des öffentlichen Friedens. Einer der Täter wurde bereits identifiziert: Der 42-jährige Besucher des „Imperium Fighting Championship V“ habe eine Flasche in Richtung von Gegendemonstranten geworfen.

 

Kommentar zur „Identitären“ Aktion in Berlin: Stolz auf die Jungs

In Sachen Aufmerksamkeitsökonomie macht die "Identitäre Bewegung" momentan einiges richtig. Die Frage ist, ob die Medien einiges falsch machen – ob sie nicht mit der "bloß wiedergebenden Abbildung dieser Selbstinszenierung" genau das Geschäft der IB betreiben.

 

Colmnitz: Nazi-Koffer bei Festumzug war historische Bildungsarbeit

Nach einem historischen Umzug in Colmnitz (Sachsen) sorgte ein Koffer mit Hakenkreuz für Aufregung. Die Staatsanwaltschaft entlastete nun den Täter: Demnach hat der junge Mann, der den Koffer trug, nichts zu befürchten. Das Zeigen des Hakenkreuzes sei „im Zusammenhang mit dem historischen Festumzug nicht strafbar“ gewesen. Die Begründung: Die Colmnitzer haben mit dem Umzug ihre Geschichte und damit Vorgänge des Zeitgeschehens dargestellt. Sie haben historische Bildungsarbeit geleistet, da sie die Geschichte ihres Dorfes von der Besiedlung bis zur Gegenwart gezeigt haben.

 

Gab es noch eine NSU-Wohnung?

Der NSU-Untersuchungsausschuss des sächsischen Landtags müht sich weiter um Aufklärung. Am Montag befragten die Abgeordneten Kriminalrat Swen Philipp. Der Beamte, der nach der Explosion der Zwickauer Unterkunft des NSU-Trios 2011 an den Ermittlungen beteiligt war, gab einen überraschenden Hinweis. Die Polizei habe damals intensiv nach einer zweiten NSU-Wohnung gesucht.

 

Der endlose NSU-Prozess: Beate Zschäpe spielt auf Zeit

Sind nicht längst alle Fotos geschossen? Alle sich wiederholenden Szenen Dutzende Male im Bild festgehalten? Zum Beispiel wie Beate Zschäpe den fensterlosen Bunker des Münchner Oberlandesgerichts betritt, zielstrebig auf ihren Platz zugeht und ihren Laptop auspackt. Und wie sie dann den vor einem Jahr nach dem Zerwürfnis mit ihren Alt-Anwälten als weiterer Pflichtverteidiger ins Verfahren gekommenen Mathias Grasel begrüßt.

 

Hooligan-Szene in Bremen: Jeder Dritte gehört zur rechtsextremen Szene

Die Zahl der Bremer Hooligans geben die Sicherheitsbehörden derzeit mit etwa 80 an, rund 30 Prozent davon rechnen Polizei und Verfassungsschutz der rechtsextremen Szene zu. ls Hooligan-Gruppierungen mit Bezug zu Bremen gelten „Standarte Bremen“, „City Warriors“, „Nordsturm Brema“ sowie die Fußball-Fan-Gruppierung „Farge Ultras“ mit insgesamt etwa 45 Mitgliedern. Alle vier Gruppierungen gelten als rechtsextremistisch beeinflusst.

 

Pöbeln, hetzen, ausruhen: Bilanz der NPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern

Die Zeit wird knapp für die NPD. Am kommenden Sonntag wählt Mecklenburg-Vorpommern ein neues Landesparlament, derzeit stehen für die Rechtsextremisten die Zeichen nicht auf einen erneuten Einzug ins Schweriner Schloss. Eine weitere Legislatur voller Provokationen und Hetzattacken wäre bei den aktuellen Umfrageergebnissen ausgeschlossen, zumal Udo Pastörs, Stefan Köster & Co. echten Fleiß ebenso vermissen ließen.

 

Berlin: Überfall auf rechtsextreme Wahlwerber in Rigaer Straße

Eine Gruppe von Wahlwerbern der Partei "Bürgerbewegung pro Deutschland" ist am Montag in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain von politischen Gegnern angegriffen worden. Wie die Polizei auf Anfrage bestätigte, wurden offenbar vier Unterstützer der rechtsextremistischen Minipartei beim Versuch attackiert, in der für ihre linksautonomen Hausprojekte bekannten Straße Plakate aufzuhängen.

Stress mit Ansage? Die rechte Kleinstpartei veröffentlichte unmittelbar nach dem Vorfall ein Statement auf ihrer Website. Dort schrieben sie, der Angriff sei durch Bewohner des Hauses Rigaer Straße 94 verübt worden. In einer auf Indymedia veröffentlichten Antwort der Hausbewohner heißt es dagegen: „Auf Ansprache wurden die Nazis sofort handgreiflich und haben Menschen mit Pfefferspray und Gegenständen angegriffen.“

 

Abgefackelt, abgerissen und bespuckt – Aggressive Stimmung im Berliner Wahlkampf

Die Stimmung im Berliner Wahlkampf ist aggressiv. Zerstörungswut und Hass beeinträchtigen den demokratischen Wettstreit.

 

Für Sachsens Beamte gibt es jetzt eine eigene „Reichsbürger“-Schulung

Die selbst ernannten „Reichsbürger“ machen immer mehr Probleme. Erst letzte Woche sorgten Anhänger der „Reichsbürger“ für eine Schießerei mit einem Spezialkommando. Jetzt reagieren sogar die Verwaltungsbehörden und schulen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit „Reichsbürgern“.

 

Der Verfassungssschutz: Staatlicher Terrorhelfer

Verfassungsschützer und ihre V-Leute, tote Zeugen, duldsame Staatsanwälte: Der NSU-Skandal ist noch lange nicht vorbei. Gastbeitrag von Mehmet Daimagüler, Nebenklagevertreter im NSU-Prozess.

 

Das sieht doch jeder: Höcke zeigt keinen Hitlergruß

Der Thüringer AfD-Landtagsabgeordnete Björn Höcke hatte die taz wegen eines Fotos, das ihn mit ausgestreckte rechten Arm zeigt, verklagt. Im Juni einigte man sich vor Gericht, dass es sich dabei nicht um einen Hitlergruß handelte und die taz die Überschrift  „Hitlergruß im christlichen Abendland“ entfernte.  Das war Höcke nicht genug, er wollte das Bild auch ohne diesen Titel und weitere Äußerungen des Artikels verbieten lassen – vergeblich.

 

Wie Rechtsextreme undercover bei Facebook hetzen

Sie leugnen den Holocaust und posten Nazi-Symbole: In geheimen Gruppen bei Facebook organisieren sich rechtsextreme Nutzer - ohne, dass es jemand merkt. Das muss anders werden, fordert Innenminister Thomas de Maizière, der heute das Berliner Facebook-Büro besucht. Nur wie?

 

Facebook soll mehr strafbare Inhalte löschen

Intelligente Software soll nach dem Willen von Bundesinnenminister de Maizière strafbare Inhalte bei Facebook aufspüren helfen. Kritiker sehen einen "Ausbau von Überwachungs- und Zensurinfrastrukturen".

 

Kommentar: Gibt es das Recht zu hassen?

Die Meinungsfreiheit in Deutschland ist das Thema dieses Sommers. Gerade schwillt im Netz die Erregung an. Der vermeintliche Gegensatz von deutscher Identität vs. Einwanderung erzeugt das Bedürfnis, über alles und jeden Aggressionen abzuladen. Öffentlich hassen zu dürfen, als gäbe es kein Morgen, alles sagen können, einfach alles: Das, so liest man in diesen Tagen, bedeutet Freiheit.

 

Mein Großvater, der Nazi: Berliner Geschichtslehrer erforscht dunkle Familiengeschichte

Schwarz oder weiß? So einfach ist das Leben nicht. Sechs Jahre hat Lorenz Völker (46) aus Friedrichshain gebraucht, um das zu verstehen. Sechs Jahre, in denen der Lehrer die Geschichte seines Großvaters Hans Dombois erforschte. Dabei fand er heraus, dass dieser ein Täter in der Zeit des Nationalsozialismus war.

 

Überblick: Diese deutschen Unternehmen waren an NS-Verbrechen beteiligt – und ließen Geschichte aufarbeiten

Die Wissenslücken über die Verstrickungen der führenden Unternehmen der NS-Zeit in Arisierung, Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft sind viel größer als angenommen: Der Bochumer Historiker Lutz Budrass hat den Stand der Forschung zu den 100 größten Arbeitgebern der NS-Zeit analysiert. Das Ergebnis: Zu 71 von ihnen gibt es noch immer keine wissenschaftliche Aufarbeitung ihrer Vergangenheit. Bei 41 der 100 Unternehmen schätzt Budrass die Verstrickung als besonders schwer ein.

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Presseschau ... 31.08.2016

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+++ Demmin: Rechte Schläger attackieren Afghaninnen +++ Betrunkener belästigt Asylbewerber im Zug und schlägt Fahrgäste +++ Rassistische Beleidigungen in Oschersleben +++ Antifaschisten in Limburg erhalten Drohbriefe +++ Flüchtlingsfeindliche und Nazi-Schmierereien in Weilheim +++

 

Demmin: Rechte Schläger attackieren Afghaninnen

Rechte Gewalttäter haben zwei afghanische Frauen in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern angegriffen. Drei Tatverdächtige hätten die beiden 58 und 28 Jahre alten Asylbewerberinnen am Montag auf offener Straße beleidigt und ins Gesicht geschlagen, teilte die Polizei in Neubrandenburg mit. Als Grund hätten die Angreifer angegeben, keine Ausländer zu mögen. Die Frauen wurden leicht verletzt und im Krankenhaus behandelt. Die Täter, zwei Frauen im Alter von 26 und 34 Jahren sowie ein 37-jähriger Mann, sind der Polizei bereits durch andere Delikte bekannt.

 

Betrunkener belästigt Asylbewerber im Zug und schlägt Fahrgäste

Ein erheblich alkoholisierter Mann belästigte am späten Montagabend einen 21-jährigen Asylbewerber im Zug von Ansbach nach Nürnberg. Als couragierte Reisende versuchten den 51-Jährigen zu beruhigen, schlug er auf sie ein, berichtet die Polizei.

 

Rassistische Beleidigungen in Oschersleben

Zwei Männer sind am Montagabend in Oschersleben (Sachsen-Anhalt) offenbar von einem bisher unbekanntem Mann rassistisch beschimpft worden. Beim Eintreffen der Beamten war der Beschuldigte bereits geflüchtet“, teilte die Polizei am Dienstag mit.

 

Antifaschisten in Limburg erhalten Drohbriefe

Die juristische Posse um die Geldstrafe für die Brüder Ralf und Reiner Bender in Limburg ist beendet, nachdem der Betrag durch eine dritte Partei gezahlt wurde.  Doch nun mussten die beiden Drohbriefe aus ihrem Briefkasten holen, die als verklausulierte Morddrohung aus der rechten Szene gelesen werden können. Mindestens ein Unterstützer der beiden Brüder erhielt offenbar aus der gleichen Quelle ebenfalls einen Brief.

 

Flüchtlingsfeindliche und Nazi-Schmierereien in Weilheim

Seit Februar treten gehäuft Naziparolen und flüchtlingsfeindliche Schmierereien in und um Weilheilm auf. Zuletzt am Sonntagabend hat ein Unbekannter Trafo- und Elektrostationen an den Bahnübergängen zwischen Weilheim und Wielenbach mit Graffitis beschmiert. Rechtsextreme Parolen wie „Asyl Stop“ oder „Asyl No“ -Schriftzüge sowie verbotene Symbole aus der Nazi-Zeit finden sich seit Februar immer wieder in der Region.

 

Rechte Überläufer in Mecklenburg-Vorpommern – von der NPD zur AfD

Für die NPD wird es bei der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern knapp. Neue Hoffnung der Rechten im Land ist die AfD. Erste Szene-Größen sind bereits übergelaufen.

 

Landtagswahl in MV: Das rechte Netz der AfD

Die Alternative für Deutschland (AfD) blickt optimistisch auf die am Sonntag anstehende Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern: Es deutet also vieles darauf hin, dass die AfD als Neuling gleich mindestens mit einem Dutzend Parlamentssitzen in den Schweriner Landtag einziehen könnte. Einige der Kandidaten stehen offen oder verdeckt in einem engen Kontakt zur rechtsextremen Szene.

 

AfD-Politikerin solidarisiert sich mit „Identitärer Bewegung“

Die Vize-Chefin der Südwest-AfD sympathisiert offen mit der rechten „Identitären Bewegung“. Die Stuttgarter AfD-Landtagsabgeordnete und Vize-Chefin des Landesverbands, Christina Baum, zeigte demonstrativ solidarisch mit den Rechten und ihrer Ideologie. Vor ihr hatte schon  Dubravko Mandic, Vorsitzender des Parteischiedsgerichts des AfD-Landesverbands in Baden-Württemberg ist, Kontakte zu der Gruppierung eingeräumt.

 

AfD-Chef Meuthen mit tiefgefrorener Torte beworfen

Er wurde leicht am Kopf verletzt, setzte seine Rede aber fort: AfD-Bundeschef Jörg Meuthen wurde auf einer Versammlung seiner Partei in Niedersachsen mit einer tiefgefrorenen Torte beworfen.

 

Bewährungsstrafe für flüchtlingsfeindliche Parolen bei den Ausschreitungen in Heidenau

Mit Auftritten vor Gericht kennt sich Marco A. bestens aus. Nach dem er im Mai dieses Jahres bereits in Dippoldiswalde wegen Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden ist, muss er sich nun erneut vor einem Amtsgericht verantworten. Diesmal in Pirna. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen vor, am 22. August vergangenen Jahres bei den Protesten vor der Flüchtlingsunterkunft in Heidenau eine Gruppe Bereitschaftspolizisten mit der Parole „Sieg Heil“ gegrüßt zu haben.
Er wird zu einer Haftstrafe von acht Monaten verurteilt, wobei in das Urteil eine vorhergehende Strafe einbezogen wird. Es ist zu einer dreijährigen Bewärung ausgesetzt.

 

Fristlose Kündigung wegen Volksverhetzung rechtskräftig

Ein 48-jähriger Bergmechaniker  hatte am 5. Oktober 2015 auf der Facebook-Seite des Fernsehsenders n-tv über einen Brand in einer Thüringer Asylunterkunft eine Nacht vorher mit der Überschrift „Drama in Thüringen: Leiche nach Brand in Asylunterkunft gefunden“ gelesen und kommentierte das auf seiner Profilseite, an dessen oberster Stelle der Arbeitgeber genannt wurde, mit folgenden Worten "Hoffe, dass alle verbrennen, die nicht gemeldet sind.".
Von dem Kommentar in Kenntnis gesetzt, kündigte sein Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis fristlos. Gegen diesen Rauswurf erhob der Mann Klage vor dem Arbeitsgericht in Herne. Das hielt die Kündigung für rechtens. Das Urteil ist nun wirksam, nachdem der Kläger seine Berufung zurückgenommen hat.

 

NPD versucht, Merkel-Besuch in Greifswald zu stören

Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht in Greifswald einen Bootsbauer und ein Forschungszentrum. Die NPD versucht offenbar, den Besuch wahlkampfmäßig auszunutzen: NPD-Landtagsfraktionschef Udo Pastörs versuchte, die Veranstaltung von einem Lautsprecherwagen aus zu stören. Die Polizei drängte das Fahrzeug nach Pastörs Angaben von der Straße ab und schnitt anschließend die Kabel des Lautsprechers durch, so dass dieser unbrauchbar wurde. Pastörs kletterte daraufhin auf das Dach des Fahrzeuges und hielt ein NPD-Plakat in die Luft.

 

Völkische Siedler in MV: Schöne Gegend, braune Flecken

Südlich von Rostock haben sich Menschen angesiedelt, die sich einem völkischen Deutschsein verschrieben haben. Aber es gibt Protest.

 

So macht sich die rechte Identitäre Bewegung an junge Menschen heran

Erst Nipster, jetzt die Identitären: Die neuen Rechten ziehen vor allem junge Menschen an. Mit Flashmobs und dramatischen Webvideos statt Gedenkmarsch und  Springerstiefel – doch die Ideologie dahinter ist nicht weniger gefährlich.

Alaramstufe gelb: Die "Identitäre Bewegung" kämpft gegen Muslime und Multikulti.

 

Konzerte, Immobilien, Vernetzungen: Rechtsextreme Aktivitäten in Südthüringen nehmen zu

Rechtsextreme Aktivitäten in Südthüringen nehmen seit Monaten wieder zu. Genutzt werden bestehende beziehungsweise wiederbelebte Strukturen oder es werden neue Verknüpfungen geschaffen. Jüngstes Beispiel ist eine weitere Immobilie in dem Ort Geschwenda im Ilm-Kreis.

 

Interview mit Soziologen über Radikalisierung: „Menschenfeindlichkeit motiviert Gewalttäter“

Der Soziologe Matthias Quent spricht im Interview über Radikalisierung als sozialen Prozess und Prävention durch Solidarität. Er kritisiert hinsichtlich der öffentlichen Wahrnehmung des NSU, dass durch die starke Fokussierung auf das Behördenversagen der Radikalisierungsprozess des Täter-Trios aus dem Blick gerät.

 

"Ihr Programm richtet sich gegen das jüdische Leben"– Zentralrat der Juden über Aufstieg der AfD

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden Josef Schuster sieht "den Aufstieg der AfD mit Sorge" Im Gespräch macht er klar: "Das Grundsatzprogramm der AfD richtet sich gegen das jüdische Leben". Nicht nur Jüdische Verbandsvertreter, auch Sozialforscher halten die Partei in Teilen für antisemitisch.

 

Erinnern an den Heidedichter: Walsrode gedenkt dem völkischen Schriftsteller Hermann Löns

Zum 150. Geburtstag feiert Walsrode Hermann Löns. Jenen Dichter, der sich für Weichtiere und die Natur interessierte, und den die Nazis zur Pflichtlektüre erklärten.

 

In jedem von uns steckt ein kleiner Rassist

Die meisten Menschen sind fest davon überzeugt, keine Vorurteile gegen Schwarze oder Muslime zu haben. Doch stimmt das auch? Ein bewährter Psycho-Test zeigt, dass die Frage nicht lautet, ob jemand rassistisch ist, sondern wie sehr.

 

Attentate in Ungarn: Gericht verurteilt Rechtsextremisten zu 13 Jahren Zuchthaus

Der Ungar György Budahazy verübte zusammen mit anderen Rechtsextremisten Bombenanschläge auf Regierungspolitiker. Ein Gericht in Budapest hat ihn jetzt zu 13 Jahren Haft verurteilt.

 

1941 begann der Massenmord im KZ Sachsenhausen

In diesen Tagen vor 75 Jahren begann vor den Toren Berlins, im KZ Oranienburg-Sachsenhausen, ein Großverbrechen, von dem nur wenige wissen. Nach einem Gespräch mit den wichtigsten Managern des KZ-Imperiums begannen die in Sachsenhausen beschäftigen SS-Leute Ende August 1941 damit, die Baracke der Strafkompanie umzubauen. Die Fenster wurden zugekalkt, Wände gegen Schall isoliert und die kargen Möbel entfernt.

 

Richter Mundtot ­– Die Ghetto-Renten und der Sozialrichter

Jan Robert von Renesse wollte Holocaust-Überlebenden Renten zuerkennen – und ist genau deswegen selbst zu einem Angeklagten geworden. Die Geschichte beginnt vor zehn Jahren. Im Juli 2006 öffnet Renesse seine erste sogenannte Ghettorenten-Akte. Vier Jahre zuvor hatte der Bundestag einstimmig das Gesetz zur "Zahlbarmachung von Renten aus Beschäftigungen in einem Ghetto" verabschiedet. Holocaust-Überlebende, die während des Zweiten Weltkriegs in Ghettos gearbeitet hatten, konnten nun einen Antrag auf eine Arbeitsrente stellen.

 

Jennifer Rostock gibt Wahlempfehlung für MeckPomm – "Wähl die AfD"

Jennifer Rostock sind eine der bekanntesten Bands aus Mecklenburg-Vorpommern. In einem Facebook-Video geben sie ihre ganz eigene Wahlempfehlung für die Landtagswahl am 4. September 2016 ab: „Denn nur die dümmsten Kälber, wählen ihren Metzger selber".

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Presseschau... 01.09.2016

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+++ Brandanschlag auf Asylunterkunft in Weil am Rhein – Polizei geht von rassistischem Hintergrund aus +++ Heidenau: 15-jähriger Albaner von zwei Männern von Treppe gestoßen +++ Sternberg: NPD-Mitglied greift Wahlhelfer der SPD an +++ Eschwege: „Identitäre“ beschmieren Berufsschulen +++ Frankfurt (Oder): Welle rechter Gewalt, mangelnde Solidarität +++

 

Brandanschlag auf Asylunterkunft in Weil am Rhein – Polizei geht von rassistischem Hintergrund aus

Nach einem Feuer an einer Unterkunft für Asylbewerber in Weil am Rhein geht die baden-württembergische Polizei von Brandstiftung mit einem rassistischen Hintergrund aus. Wie die Beamten in Freiburg am Mittwoch mitteilten, brannte in der Nacht unter einem Balkon auf der Rückseite des Hauses ein Sofa. Das Feuer konnte demnach rasch gelöscht werden, es entstand lediglich Sachschaden. In dem betroffenen Haus wohnen den Angaben zufolge 16 Asylbewerber.

 

Heidenau: 15-jähriger Albaner von zwei Männern von Treppe gestoßen

Am Dienstagnachmittag wurde ein Jugendlicher albanischer Herkunft von zwei Männern in Heidenau (Sachsen) von einer Treppe gestoßen. Der 15-jährige blieb unverletzt. Wie die Polizei mitteilt, ist der Hintergrund des Streits noch unbekannt.

 

Sternberg: NPD-Mitglied greift Wahlhelfer der SPD an

Ein Wahlhelfer der NPD wird beschuldigt, am Mittwochmittag in Sternberg (Mecklenburg-Vorpommern) zwei Beteiligte eines SPD-Wahlstandes angegriffen zu haben. Zunächst hatten mehrere Parteien (CDU, SPD, NPD) auf dem Marktplatz friedlich nebeneinander Wahlwerbung betrieben. Als Ministerpräsident Sellering zu interessierten Bürgern sprechen wollte, kam es zu Störungen aus den Reihen der NPD. Nach ersten verbalen Auseinandersetzungen griff schließlich ein NPD-Mitglied  zwei Wahlhelfer der SPD tätlich an, indem er diese schubste.

 

Eschwege: „Identitäre“ beschmieren Berufsschulen

In Eschwege (Hessen) haben Unbekannte den Eingangsbereich der Beruflichen Schulen mit zwei Schriftzügen der „Identitären Bewegung“ beschmiert. Laut Polizei ereignete sich die Tat in der Nacht von Montag auf Dienstag.

 

Frankfurt (Oder): Welle rechter Gewalt, mangelnde Solidarität

In Frankfurt (Oder) gibt es nach Ansicht des Vereins Opferperspektive in diesem Jahr eine Welle rechter Gewalt. In den ersten sieben Monaten zählte die Organisation zehn gewalttätige Angriffe rechter Täter, teilte ein Vereinssprecher in Potsdam mit. Die Hälfte dieser Taten wiege schwer, weil Opfer entweder schwer verletzt oder die Taten aus einer größeren Gruppe heraus verübt wurden. „Diese Entwicklung ist hochgradig besorgniserregend. Viele potenziell Betroffene fühlen sich in Frankfurt (Oder) nicht mehr sicher“, erklärte Vereinssprecher Hannes Püsche.

 

„Die Maske ist gefallen, Nazis helfen Nazis“: AfD für Kooperation mit der NPD

Keine Berührungsängste: AfD-Co-Chef Jörg Meuthen erteilt seiner Partei in Mecklenburg-Vorpommern einen Freibrief, im Falle eines Wahlerfolgs im Parlament mit der NPD zu kooperieren. „Man muss in einem Parlament in der Sache abstimmen“, sagte der Bundesvorsitzende der Partei, Jörg Meuthen. „Wenn die NPD vernünftige Vorschläge macht, würden wir genauso wenig gegen sie stimmen, wie wenn das bei den Linken der Fall wäre.“

 

AfD schießt gegen links und trifft das eigene Bein

Eine kleine Anfrage der Rechtspartei in Sachsen-Anhalt zu politisch motivierten Straftaten offenbart, dass diese Gewalt vor allen Dingen von Rechtsrextremen ausgeht. Das hatte sich die AfD mit Sicherheit anders vorgestellt: Die Fraktion der Rechtspartei in Sachsen-Anhalt wollte von der Landesregierung wissen, wie hoch die Zahl der Ausländerkriminalität sowie der politisch links motivierten Straftaten ist.

 

Rechte gestehen Brandanschlag auf Geflüchtetenunterkunft im Erzgebirge

Für den Brandanschlag auf ein noch nicht genutztes Flüchtlingsheim in Schlettau im Erzgebirge an Weihnachten ist offenbar eine vierköpfige Gruppe aus der Gegend verantwortlich. Zwei Männer im Alter von 30 und 31 Jahren sowie zwei 29 und 36 Jahre alte Frauen hätten die Tat gestanden, teilte das Operative Abwehrzentrum Sachsen am Mittwoch in Leipzig mit. Die Wohnungen der Verdächtigen in Annaberg-Buchholz waren bereits im April durchsucht worden.

 

Flüchtlingsfeindliche Hetze und Holocaustleugnung: 5250 Euro Geldstrafe für Bahnbeamten

Ein 48-Jähriger aus der Wilstermarsch setzte bei Facebook Flüchtlinge herab und leugnete den Holocaust. Deshalb wurde der Bahnbeamte nun wegen Volksverhetzung in drei Fällen zu 5250 Euro Geldstrafe (75 Tagessätze à 70 Euro). Ans Tageslicht gebracht hatte den Fall eine Personalreferentin der Bahn. Bei ihr häuften sich Anzeigen verärgerter Kollegen, die nicht mehr bereit waren, die Äußerungen des Lokführers hinzunehmen.

 

Prozess in Frankfurt: Der ewige Holocaust-Leugner

Kurt G. ist bereits mehrere Male wegen Holocaust-Leugnung verurteilt worden. Jetzt sitzt er wieder vor Gericht, doch an seiner Überzeugung lässt er nicht rütteln, auch wenn diese ihn bald ins Gefängnis bringt. G. wird wegen Volksverhetzung zu 130 Tagessätzen à zwölf Euro. Wenn er so weitermache, werde er sich noch ins Gefängnis leugnen.

 

Nürnberger Straßenbahnfahrer auf Rechtskurs: Mit Dienstausweis bei der Neonazi-Demo

Den Nürnberger Stadtrat der flüchtlingsfeindlichen „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) Fridrich Luft erwartet eine fristlose Kündigung. Er hat am Samstag auf einer Neonazi-Kundgebung den Dienstausweis seines Arbeitgebers gut sichtbar an der Hose getragen — der kommunalen Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg.

 

Interne Streitereien: "Die Rechte" in Nürnberg zerfällt

Der Nürnberger Ortsverband der rechtsextremen Partei "Die Rechte" fällt offenbar auseinander: Bereits seit dem Frühjahr gibt es interne Querelen. Jetzt hat offenbar Dan Eising den Ortsverband verlassen – eine zentrale Figur der Neonazi-Szene.

 

Verfassungsschutz: Neonazi kann sich nicht in Geschwenda einrichten

Der Südthüringer Neonazi Tommy Frenck kann sich nach Informationen des Thüringer Verfassungsschutzes entgegen dessen eigenen Angaben offenbar doch nicht in einer alten Industrie-Ruine in Geschwenda im Ilm-Kreis einrichten.

 

NSU Watch: Bürger beobachten Verfassungsschutz – jetzt auch in Brandenburg

Die preisgekrönte Initiative „NSU Watch“ berichtet seit Jahren mit vielen Hintergründen über neue Erkenntnisse um die rechtsextreme Terrorzelle. Mit Beginn des NSU-Untersuchungsausschusses geht jetzt auch in Brandenburg ein Ableger der kritischen Plattform an den Start.

 

Demos von Salafisten und Rechtspopulisten in Bremen: Reaktionäre auf Tuchfühlung

Am Samstag demonstrieren in Bremen Linke und Rechte gegen Pierre Vogel. Von rechts kommen merkwürdige Annäherungsversuche an den bekannten Salafisten.

 

Ex-Innenminister Friedrich wetter gegen „linkes Pack“: So hilft man Rechtsextremisten

Sigmar Gabriel zeigt der NPD den Mittelfinger. Ex-Innenminister Friedrich twittert Zustimmung und schimpft auf das "linke Pack". Da geht gefährlich viel durcheinander.

 

Bürgerlicher Protest gegen Rassismus: Es fehlt eine gemeinsame Stragegie

Eigentlich sind Bündnisse gegen rechts gesellschaftlich etabliert. Doch die Mobilisierung läuft schleppend. Eine Demo will am Samstag in Berlin die Gesellschaft wachrütteln.

 

NS-Massaker in Oradour-sur-Glane: Dieser Anwalt fahndet weiter nach Nazi-Verbrechern

Am 10. Juni 1944 wurden 642 Bewohner des französischen Dorfes Oradour-sur-Glane von der deutschen Waffen-SS ermordet. Oberstaatsanwalt Andreas Brendel (54), Leiter der in Dortmund ansässigen Zentralstelle für die Bearbeitung von nationalsozialistischen Massenverbrechen des Landes Nordrhein-Westfalen, fahndet heute noch nach Beschuldigten – auch bei anderen NS-Massakern.

 

Amerikanische Rechtsextreme entdecken die Comedy

Die extremen Rechten in den USA wollen erobern, was bisher die Domäne der Linken war: Satire und Humor. Star der Szene ist Milo Yiannopoulos.

 

Fanprojekt Mainz für sein Engagement gegen rechts ausgezeichnet

Der Verein Fanprojekt Mainz ist am Dienstagabend für sein Engagement gegen Rechts ausgezeichnet worden. Die Aktion für Fans des Bundesligisten Mainz 05 hat Vorbildcharakter.

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Presseschau... 02.09.2016

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+++ Chemnitz: Gruppe stürmt Bus, schlägt auf Iraker und Syrer ein +++ Erfurt: Austragungsort für jüdisches Kulturfestival mit Naziparolen beschmiert +++ Rechte Hochburg? Rechte Aktivitäten in Dessau-Roßlau auf Rekordhoch +++

 

Chemnitz: Gruppe stürmt Bus, schlägt auf Iraker und Syrer ein

Unbekannte haben am Donnerstagabend in Chemnitz einen 26-jährigen Fahrgast angegriffen und sind danach geflohen. Sechs bis sieben Männer, meldet die Polizei, seien dem Bus zugestiegen und haben einen irakischen 26-jährigen Fahrgast geschlagen, getreten und mit Pfefferspray besprüht. Anschließend sei die Gruppe geflohen. Später wurde der Polizei bekannt, dass bei dem Angriff ebenfalls ein 17-jähriger Syrer verletzt wurde.

 

Erfurt: Austragungsort für jüdisches Kulturfestival mit Naziparolen beschmiert

Bei den diesjährigen Achava-Festspielen in Erfurt soll es vor allem um den Islam gehen. Das Portal zum Dialogfestival wurde jedoch vor Beginn schon mit Nazi-Parolen und einem Hakenkreuz beschmiert.

 

Rechte Hochburg? Rechte Aktivitäten in Dessau-Roßlau auf Rekordhoch

In der Region um Dessau-Roßlau ist die Zahl der rechten Aktivitäten auf ein Rekordhoch gestiegen. Im ersten Halbjahr 2016 registrierte GegenPart, die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, knapp 300 Vorfälle.

 

NPD: Neonazi Wulff erklärt Austritt

Der Zerfall der rechtsextremen NPD geht weiter: Mit sofortiger Wirkung hat eines ihrer prominentesten Mitglieder im Bundesvorstand seinen Austritt erklärt. Es handelt sich um den 53 Jahre alten Thomas Wulff aus Hamburg. Wulff war bisher Vorsitzender des NPD-Landesverbandes Hamburg.

Wulff verlässt also das sinkende Schiff. Der Hamburger Landesvorsitzende begründet seinen Schritt mit dem Zustand der Partei. In der von „innen verfaulten“ NPD hätten es „armselige Charaktere“ vor allem auf Posten abgesehen.

 

Wer war am Überfall auf Leipzig-Connewitz beteiligt? Hooligans, Neonazis, Kampfsportler

An dem Angriff auf das linksalternative Leipziger Stadtviertel Connewitz am 11. Januar 2016 haben sich neben Fußball-Hooligans auch neonazistische Kader, Mitglieder militanter Gruppen und aktive Kampfsportler beteiligt. Sie kamen überwiegend aus Sachsen aber auch aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin.

 

Methode: Provokation – AfD-Politiker sorgen für Eklats in den Landtagen von Sachsen und Thüringen

Eklat im Dresdner Landtag: Ein AfD-Abgeordneter hat bedauert, dass die Anschläge in Bayern "leider" nicht die Verantwortlichen der Flüchtlingspolitik getroffen hätten.

Kalkulierter Eklat auch im Thüringer Landtag: Die AfD-Abgeordnete Wiebke Muhsal betrat während einer Debatte über Kindertagesstätten am Donnerstag vollverschleiert den Plenarsaal.

 

Lokalpolitik Fehlanzeige – Die AfD macht Wahlkampf mit der Angst vor Flüchtlingen

Lokalpolitik spielt vor der Landtagswahl für die AfD keine Rolle. Die Rechtspopulisten versuchen, die Enttäuschten anders zu fangen.

 

Der Gewerkschafter der AfD

Wird die AfD völkisch oder öffnet sie sich den Gewerkschaften? Der Essener Guido Reil ist Bergmann, Gewerkschafter und war in der SPD. Jetzt ist er zur AfD gewechselt. Reil ist sich sicher, dass ihm viele Kollegen und Genossen in die AfD folgen.

 

NPD und AfD: Original und Kopie?

Endspurt vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern. "Achtung, Achtung, hier spricht die NPD", tönt es aus Lautsprechern, die auf einem Transporter befestigt sind. Das Wahlkampf -Team der NPD beschallt in diesen Tagen fast jede kleine Wohnstraße in Mecklenburg-Vorpommern.

 

Der nette Leif-Erik von der AfD

Ein Spitzenkandidat der flüchtlingsfeindlichen Partei lebt im Berliner Multikulti-Viertel.

 

„Verbrennt das Gesocks“ – Rentner zu 300 Euro Strafe wegen Facebook-Hetze verurteilt

Er rief dazu auf, Menschen zu verbrennen. Ein 66-Jähriger aus Hasloh wurde vom Amtsgericht Pinneberg wegen Volksverhetzung zu 300 Euro Geldstrafe verurteilt. Mehrmals betonte Horst P. während der Verhandlung, dass er nichts gegen Muslime habe. In seinem Freundes- und Bekanntenkreis gebe es zahlreiche Menschen dieser Religion.

 

NSU-Prozess: Die unglaublichen 78

Hat der NSU mehr Taten begangen als bislang bekannt? Das Bundeskriminalamt ließ nun Dutzende ungeklärte Fälle überprüfen. Das Ergebnis erstaunte mehrere Anwälte im NSU-Prozess.

 

Keine Hinweise auf NSU-Verbindungen auf Corellis Handy

Im Frühjahr 2016 waren mehrere Handys des zwei Jahre zuvor verstorbenen V-Manns Corelli aufgetaucht. Der Spitzel galt über viele Jahre als wichtige Quelle des Verfassungsschutzes in der Neonaziszene. Spekuliert wurde auch über eine Verbindung zum NSU.

 

Gefährliche Verbindungen zwischen Reichsbürgern und Neonazi-Szene

In der Szene der Reichsbürger und wirren Verschwörungstheoretiker sind sie nicht zimperlich, was den Umgang mit denen angeht, die sie für ihre Feinde halten. In den sozialen Netzwerken brodelt es, seit der selbsternannte Staatsgründer Adrian Ursache auf seinem Grundstück in Reuden (Burgenlandkreis) von der Polizei angeschossen worden ist. „Was können wir tun - Vorschläge?“ postet einer im Netz. „Nur gewaltsame Revolution! Wir müssen die Regierung töten.“

 

Sachsen: Was die Landesregierung über Aktivitäten der "Identitären" weiß

In Sachsen sind derzeit etwa 40 Mitglieder der rechtsextremen "Identitären Bewegung" in fünf Ortsgruppen aktiv. Das bestätigte Sachsens Innenminister Markus Ulbig in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Fraktion im Landtag. Seit Jahresbeginn seien fast 50 Einzelaktionen erfasst worden, allein 15 im Juni und Juli. Schwerpunkt sei Dresden.

 

Berliner Manifest gegen die Instrumentalisierung von LGBTIs durch Rechtspopulisten

Das von vielen bekannten Leuten aus der Community unterzeichnete Dokument fordert dazu auf, keine Parteien zu wählen, die im Widerspruch zu einer vielfältigen und offenen Gesellschaft stehen. Grund dafür sind verschiedene Aktionen der AfD, die in den letzten Monaten versuchte, mit islamophoben Aussagen auf Stimmenfang in der Community zu gehen.

 

Sachsen: Zwischen Bibel und Pegida

Die evangelische Landeskirche in Sachsen ist gespalten. Hauptstreitthema ist der Umgang mit Homosexualität. Die sächsische Bekenntnisinitiative behauptet, dass gleichgeschlechtliche Liebe nicht dem Willen Gottes entspreche. Das Forum "frei und fromm" plädiert für einen liberalen Kurs.

 

Kommentar zu AfD und NPD in MV: Meuthens Tabubruch

Der AfD-Chef verkündet, seine Partei könnte im Landtag Anträge der NPD unterstützen. Doch eigentlich will er ihr damit ihre Wähler abgraben.

 

Essay zu den Erfolgen der Neuen Rechten: Schöner, neuer Faschismus

Wahlerfolge für die AfD sind kein Ausdruck demokratischer Normalität, sondern einer Radikalisierung des Landes. Um die Demokratie zu deformieren, braucht es keinen neuen Führer. Es wird Zeit, die Bedrohung durch die Neue Rechte endlich ernst zu nehmen.

 

Neofolk-Band Jännerwein: Der Sound der Stammessehnsucht?

Als „Vorzeigeband der Identitären“ wurde die österreichische Folkband Jännerwein kritisiert. Im Gespräch distanziert sie sich davon – und bekennt sich zur Romantik.

 

Main-Tauber-Kreis: „Herz statt Hetze" als Alternative zu Permafrost-Konzert

Ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Kräfte im Main-Tauber-Kreis wendet sich gegen das Konzert der rechtsextremistischen Band „Permafrost“ aus Zeitz in Sachsen-Anhalt. Parallel zu deren Auftritt bei einem Open-Air-Festival auf einem Privatgelände bei Bobstadt findet am Samstag in Boxberg unter dem Motto „Herz statt Hetze“ eine Veranstaltung demokratischer Kräfte im Main-Tauber-Kreis statt.

Die Band darf bei ihrem Auftritt nur „genehmigte“ Songs spielen – unter den Augen der Polizei. Damit nichts Verbotenes zur Aufführung kommt, wurde eine „ortspolizeiliche Auflage“ formuliert, in der Titel und Reihenfolge exakt festgelegt sind. Die Texte mussten Bürgermeister und Polizei zur Genehmigung vorgelegt werden.

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+++ Lindau: Rassisten verletzen 68-jährige Frau schwer +++ Berlin-Hellersdorf: Platz mit rechten Parolen beschmiert +++ Rechtsextreme fliegen aus dem Landtag: Der Abstieg der NPD +++ Rechte Nostalgie in Mecklenburg-Vorpommern +++

 

Lindau: Rassisten verletzen 68-jährige Frau schwer

Eine Gruppe Unbekannter hat in Lindau am Dienstag, dem 23. August 2016 eine 68-jährige Schwarze Frau angegriffen und rassistisch beleidigt. Sie war mit dem Fahrrad unterwegs, als sie auf eine Gruppe von vier Personen traf. Eine Frau aus der Gruppe stieß sie vom Fahrrad, die 68-jährige stürzte daraufhin und zog sich schwere Verletzungen im Gesicht zu. Anschließend wurde die verletzt am Boden liegende Frau von der Täterin und einem Mann beschimpft und rassistisch beleidigt.

 

Berlin-Hellersdorf: Platz mit rechten Parolen beschmiert

Unbekannte haben in der Nacht auf Samstag den Alice-Salomon-Platz in Berlin-Hellersdorf mit zahlreichen rechten Parolen übersät. Ein Passant entdeckte die Schmierereien, die auf Gehwegplatten, Sitzmöglichkeiten, Stromverteilerkästen und Wahlplakaten verteilt waren, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Außerdem verstreuten die Unbekannten kleine Zettel, auf denen ebenfalls rechte Sprüche zu lesen waren. Der Platz und die angrenzende, gleichnamige Schule sind nach einer jüdischen Deutschen benannt, die 1937 von der Geheimen Staatspolizei zur Emigration gezwungen wurde.

 

Rechtsextreme fliegen aus dem Landtag: Der Abstieg der NPD

Vor zehn Jahren galt die NPD als echte Bedrohung: Die Partei zog in Parlamente ein und provozierte gezielt Schlagzeilen. Doch die Masche zieht nicht mehr - und die NPD dürfte vorerst in der Bedeutungslosigkeit versinken.

 

Rechte Nostalgie in Mecklenburg-Vorpommern

Zunächst die gute Nachricht, auch wenn sie nur knapp ausfällt: Die unverhüllt rechtsextreme NPD ist nach zehn Jahren raus aus dem Schweriner Landtag. Und nun zur Negativbilanz: Die Partei der fleischgewordenen nationalistischen Borniertheit, die Alternative für Deutschland, sitzt mit einer üppigen Fraktion im nächsten Landtag.

Kommentar: Der Erfolg der AfD – ein Massaker

Die AfD profitiert von einer Stimmungssuppe, die sie selbst anrührt. Aber ihr Erfolg wird nicht von Dauer sein. Dafür ist die Rezeptur zu unerprobt, sind die Köche zu schlecht.

Rechte Masseneinwanderung

Nur 500 Mitglieder hat die AfD im Nordosten. Doch aus dem Stand ziehen die Rechtspopulisten mit über 21 Prozent in den Landtag ein.

 

Soziologe Quent: „Viele nehmen die AfD immer noch nicht ernst genug“

Die AfD hat bei der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern ein überragendes Ergebnis eingefahren. Im Interview nennt der Rechtspopulismus-Forscher Quent Gründe für den Erfolg, und er skizziert eine Gegenstrategie.

 

Brandstiftung Altena: Staatsanwalt sieht keine politische Motivation

Im Prozess um die Brandstiftung in einer Flüchtlingsunterkunft in Altena wurden am vergangenen Freitag die Plädoyers gehalten. Der Staatsanwalt forderte für den angeklagten ehemaligen Feuerwehrmann Dirk D. sechs Jahre Haft und für den mitangeklagten Marcel N. vier Jahre.

 

Ursula Haverbeck: Holocaustleugnerin zu acht Monaten Haft verurteilt

Das Amtsgericht Detmold hat Ursula Haverbeck wegen Volksverhetzung zu acht Monaten Haft verurteilt - Bewährung ausgeschlossen. Der 87-Jährigen fehle jegliche Einsicht, sagte die Richterin.

 

„Blanker Hass und unverhohlener Antisemitismus“: Richard Gutjahr und der Hass der Trolle

Der Journalist Richard Gutjahr berichtete live nach den Anschlägen von Nizza und München. Reiner Zufall, doch Verschwörungstheoretiker machen Jagd auf ihn. Er kritisiert den Bayerischen Rundfunk.

 

Rückkehr der Rechtsrocker

Noch im Jahr 2012 sah es so aus, als könnte sich das Thema Rechtsrock möglicherweise von selbst erledigen. Doch der Trend täuschte. Die Rechtsrockszene erlebt eine Renaissance - parallel zum Ansteigen rechtsextremer Straftaten -, auch in Sachsen-Anhalt.

 

Der Sound der AfD: Aggressives Opfersprech

AfD-Politiker zeigen ebenso wie ihre Anhängerschaft oftmals eine seltsame Melange aus Zorn und „Mimimi“. Sie fordern Meinungsfreiheit und fühlen sich „bevormundet“, möchten aber selbst Dinge einschränken, die ihnen nicht passen.

 

Polizisten sollen rechtsextreme Tat erkennen – mit einem neuen Formular

Ermittler sollen beim Aufnehmen von Delikten künftig abwägen, ob ein rechtsextremer Hintergrund bestehen könnte. Das Gesetz soll noch in diesem Jahr eingebracht werden.

 

Wahl in MV: Das rechte Problem der Linken

In Mecklenburg-Vorpommern erreicht die selbsternannte Volkspartei des Ostens nicht mal 13 Prozent. Wie konnte die Linkspartei so schnell abstürzen? Eine Suche im Karl-Liebknecht-Haus.

 

Demo in Berlin: Feministisch gegen die AfD

Mehrere Tausend Menschen sind in Berlin gegen die rechtspopulistische Partei auf die Straße gegangen. Es kamen weniger als erwartet.

 

Polnische und deutsche Antifaschisten vereinigt gegen Nazis

Deutsche, Polen und Flüchtlinge wehrten sich am Samstag in Frankfurt (Oder) gegen einen rechten Aufmarsch.

 

Pro NRW Demo in Köln 1000 Polizisten, 50 Rechtsextreme, 60 Gegendemonstranten

Mehr als 1000 Polizisten haben am Sonntag in Köln Kundgebungen von Rechtsextremisten und linken Gegendemonstranten gesichert. Die rechtsextremistische Partei Pro NRW hatte zu einer Kundgebung unter dem Motto „Kein Fußbreit der opportunistischen Pro-Erdogan-Politik in NRW!“ vor dem Hauptbahnhof aufgerufen.

 

Feierliches Bratwurstessen in Delmenhorst: „Zehn Jahre kein Nazi-Hotel“

„Delmenhorst ist gegen die rechte Ecke aufgestanden“, „Ich war stolz auf meine Stadt“: Mit großen Worten wurde am Samstag an das kollektive Aufbäumen gegen das geplante Nazi-Hotel in Delmenhorst vor zehn erinnert. Überraschung bei der Veranstaltung gegen rechts rief das Erscheinen von Teilen der AfD hervor.

 

Niedertracht und Propaganda: Wie ein AfD-Politiker in MV Lügen über Flüchtlinge verbreitet

Kaputte Briefkästen, zerschlagene Haustüren, verwahrloste Kinder: In Mallentin sei der soziale Frieden gefährdet. Wegen der Flüchtlinge. Hat AfD-Mann Christoph Grimm behauptet. Unser Reporter ist hingefahren. Und erlebt ein Lehrstück in Sachen rechter Propaganda.

 

Ukraine: Hetzjagd auf Roma, Einwohner verüben Pogrom

In Loschtschiniwka im Südwesten der Ukraine kurz vor der Grenze zu Rumänien am Schwarzen Meer haben sich am vergangenen Wochenende antiziganistische Übergriffe ereignet, in deren Folge 50 Roma aus der Ortschaft fliehen mussten. Ukrainischen Nachbarn hatten die Roma attackiert. In ihrer Absicht, die Menschen aus der Gegend zu vertreiben, wurden die Angreifer von der Gebietsverwaltung offen unterstützt.

 

Nazi-Terror: Verschleppt nach Sachsenhausen

Für die Nazis war es ein modernes und perfekt am Zweck ausgerichtetes Gelände: Im KZ Sachsenhausen sollten die Insassen dem totalen Terror ausgesetzt sein. Im September vor 80 Jahren wurden die ersten Häftlinge dorthin verschleppt. Schon vom ersten Tag an gab es Tote – erschossen, von Baumstämmen zermalmt, gemartert bis zum letzten Atemzug.

 

Warum ein SPD-Mann seit Tagen Opfer eines rechtspopulistischen Shitstorms ist

Ein Tweet, der sich mit Aussagen eines AfD-Mannes beschäftigte,  erregte in der AfD-Community offenbar enorme Aufmerksamkeit: ein rechtspopulistischer Shitstorm ergießt sich seitdem über mein Profil bei Twitter: 20+ Erwähnungen in unter zwei Minuten sind seit Montagnachmittag völlig normal. Dienstagabend schwappte das zu Facebook hinüber.

 

Video-Reportage: Thüringen zwischen Willkommen und Anfeindung

Aus anfänglicher Hilfsbereitschaft ist bei vielen Angst und Abwehr geworden, oft geschürt von rechten Scharfmachern. Vor allem im Osten, wie etwa in Thüringen, nimmt die rechte Gewalt drastisch zu.

 

Gamer, Hass und die Zivilgesellschaft – Hatespeech als Thema auf der Gamescom

"Hate Speech", Hassrede, ist überall im Internet ein Thema und war es auch auf der Gamescom 2016. Allerdings nur beim begleitenden Kongress. Bis sich das Engagement gegen den Online-Hass auf alle Gamer ausbreitet, wird es aber noch dauern.

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Presseschau .. 06.09.2016

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+++ Gewaltausbruch bei AfD-Wahlparty in München +++ Gera: Graffiti-Schmiererein mit rechtsextremen Inhalten +++ Rechts bis extrem: Wer sind die neuen Landtagsabgeordneten der AfD? +++ Stimmen, Analysen, Kommentare: Der Erfolg der AfD bei der Landtagswahl in MV +++

 

Gewaltausbruch bei AfD-Wahlparty in München

Schläge, Tritte und Bedrohungen. Am Rande der AfD-Wahlparty am Sonntag in München, kam es zu Angriffen auf Gegendemonstranten und Fotografen. Auch bekannte Neonazis sollen sich unter den Angreifern befunden haben.

 

 

 

Gera: Graffiti-Schmiererein mit rechtsextremen Inhalten

In einem Skatepark in Gera haben Unbekannte vermutlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag rechtsextreme Graffitti gesprüht. Die Gesamtfläche des Graffitis beträgt circa 46 m² und enthält extrem rechte Inhalte wie Hakenkreuze und szenetypische Parolen.

 

Rechts bis extrem: Wer sind die neuen Landtagsabgeordneten der AfD?

Die neuen Landtagsabgeordneten der AfD wirken wie nette Biedermänner. Doch viele von ihnen sympathisieren mit rechtsextremen Positionen.

 

Stimmen, Analysen, Kommentare: Der Erfolg der AfD bei der Landtagswahl in MV

Ist die AfD die neue Arbeiterpartei? Aus allen Schichten haben Wähler für die AfD gestimmt. Aber keine Partei hat so viele Stimmen von Arbeitern bekommen wie sie.

Die AfD führt einen Kulturkampf - keinen Klassenkampf

Linke außerhalb der Parlamente zeigen sich vom erneuten Wahlerfolg der Rechtsaußen-Partei keineswegs überrascht. Die außerparlamentarischen Stimmen gibt es zum AfD-Erfolg

Stellvertretender SPD-Vorsitzender Schäfer Gümbel: "Die Erfolge der Rechtspopulisten sind mehr als alarmierend"

Essay zu Deutscher Identität: Wie deutsch ist eigentlich die AfD?

11 Gründe, warum das Wahlergebnis nicht der Weltuntergang ist

 

Rechtspopulisten fälschten Foto: AfD macht auf Lügenpresse

Um ein Bedrohungsszenario zu illustrieren, klaute die AfD Stade ein Foto, vervielfältigte es ungefragt und montierte ein Antifa-Logo hinein.

 

Kommentar zur Wahlniederlage der NPD: Das Verbotsverfahren ist überflüssig

Die Rechtsextremen werden von den Rechtspopulisten überholt und bedeutungslos. Selbst die Niederlagen einer kleinen Partei können somit eine historische Wegmarke sein. Das Debakel der NPD in Mecklenburg-Vorpommern taugt zu einer Klärung im Parteiensystem der Bundesrepublik.

NPD stürzt in die politische Bedeutungslosigkeit

 

Das Ende der NPD – Auflösungserscheinungen auch im Landkreis Bautzen

Skandale, innerparteiliche Querelen und nun auch noch die Konkurrenz durch die AfD: Die NPD steht landesweit vor einem Scherbenhaufen – und auch im Landkreis Bautzen zeigen sich immer mehr Auflösungserscheinungen.

 

Notarzt aus Kamerun bespuckt – Schnelles Urteil gegen Rassisten

Er hat einen Arzt aus Kamerun rassistisch beleidigt und angespuckt – dafür ist ein 28-jähriger Mann aus Oranienburg nun zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Mann war verletzt in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert worden. Als er sah, dass ihn der Arzt behandeln sollte, flippte der 28-Jährige aus.

 

NSU-Ausschussvorsitzender Clemens Binninger: „NSU bestand nicht nur aus drei Leuten“

Der NSU-Ausschussvorsitzende Clemens Binninger spricht über Ungereimtheiten und offene Fragen bei der Aufklärung der Morde, über unnütze V-Leute und Indizien, die auf Mittäter hindeuten.

 

Briefe mit SS-Runen: Regensburger Lehrerin verschickt Nazi-Parolen

Eine Regensburger Lehrerin soll rechtsextreme Hassbriefe geschrieben haben. Die Briefe gingen an den Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, die Jüdische Gemeinde und den Bürgermeister von Wenzenbach, Sebastian Koch (SPD).

 

Rechtsextreme errichten neues Gipfelkreuz am Schafreuter

Erst haut ein Unbekannter mit einer Axt das Gipfelkreuz auf dem Schafreuter um - nun provozieren mutmaßliche Anhänger der Identitären Bewegung.

 

Erneut kaum Teilnehmer bei Legida in Leipzig – Rundgang abgesagt

Nach acht Wochen Pause wollte die fremden- und islamfeindliche Initiative Legida am Montag erneut in Leipzig aufmarschieren. Weil aber wieder kaum mehr als 150 Mitstreiter kamen, sagten die Organisatoren ihren "Spaziergang" ab und beschränkten sich auf eine Kundgebung.

 

Verfassungsschutz in Brandenburg: Kritik an unzureichender Geheimdienstkontrolle

Im Einsatz gegen Rechtsextremismus gilt Brandenburg als vorbildlich – aber bei der Kontrolle des eigenen Geheimdiensts nimmt es das Land nicht so genau. Das kritisiert zumindest ein Gutachten des Brandenburg Landtages. Andere Bundesländer machen es besser.

 

Juristische Schlappe für FPÖ im Streit mit Erfurter Kollektiv „Filmpiraten“

Einen ersten juristischen Erfolg hat das Erfurter Kollektiv Filmpiraten gegen die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreich (FPÖ) erzielt. Das Wiener Handelsgericht wies eine Klage der FPÖ zurück, die womöglich die Existenz des Medienkollektivs gefährdet hätte, das der außerparlamentarischen Linken nahesteht.

 

Neuerscheinung: Das "Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe"

Das neu erschienene „Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe" informiert über zentrale Begriffe aus dem gemeinten politischen Lager und deren ideologische und strategische Hintergründe. Durch die einheitliche Struktur der einzelnen Beiträge ist ein nützliches Nachschlagwerk entstanden

 

Rassismus-Protest von NFL-Profi Kaepernick: Im Rausch der Hymne

US-Football-Profi Kaepernick protestiert gegen die Unterdrückung von Schwarzen und Farbigen: Ertönt die Nationalhymne, bleibt er sitzen. Nun diskutiert das Land über Patriotismus und die Probleme schwarzer Amerikaner.

 

NS-Verstrickungen hessischer Ärzte: Den Nazis angedient, an Euthanasie-Verbrechen beteiligt

Wissenschaftler haben die Geschichte der Landesärztekammer Hessen aufgearbeitet. Dabei wird klar: Die Ärzte haben sich ab 1933 den Nazis angedient.

 

Hertha-Fans engagieren sich für Flüchtlinge und Obdachlose

Bei Hertha BSC dreht sich nicht alles um den Fußball. Der Verein unterstützt auch zahlreiche soziale Projekte – und die Fans hauen am Aktionstag richtig auf den Putz.

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Presseschau ... 07.09.2016

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+++ Versuchter Brandanschlag auf bewohnte Flüchtlingsunterkunft in Meiningen +++ Erfurt: Synagoge beschmiert und „Heil Hitler“-Rufe +++ Senden (Bayern): Unbekannte legen Schweinekopf vor Asylunterkunft +++ Rechte Schmierereien vor dem Frielendorfer Rathaus +++

 

Versuchter Brandanschlag auf bewohnte Flüchtlingsunterkunft in Meiningen

In der Nacht vom 31. August auf den 1. September kam es zu einem versuchten Brandanschlag auf eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft. Die Täter fuhren mit mehreren Autos vor die Unterkunft, skandierten rassistische Parolen und warfen mindestens einen Brandsatz in Richtung der Unterkunft. Zum Glück der Bewohner*innen traf der Brandsatz nur eine Wiese vor der Unterkunft und entzündete sich dabei nicht.

 

Erfurt: Synagoge beschmiert und „Heil Hitler“-Rufe

Schmierfinke haben am Samstagmorgen die kleine Synagoge in der Erfurter Altstadt verunstaltet. Mit einem breiten roten Schriftzug verunglimpften die Unbekannten das historische Gebäude. Ebenfalls in der Nacht auf Sonntag wurde die Polizei informiert, dass vier Personen Hitlerparolen skandieren. Ob ein Zusammenhang zwischen den Vorfällen besteht, ist unklar.

 

Senden (Bayern): Unbekannte legen Schweinekopf vor Asylunterkunft

Unbekannte haben am Samstagabend den gegrillten Kopf eines Spanferkels vor einer Flüchtlingsunterkunft in Senden (Bayern) abgelegt. In dem Gebäude leben momentan etwa 90 Asylbewerber.

 

Rechte Schmierereien vor dem Frielendorfer Rathaus

Weiter tauchen in Frielendorf Graffitis mit rechtem Hintergrund auf. Am Rathaus und in der Gemeindestraße sprühten die Täter in der Nacht zu Sonntag verschiedene Symbole und Sprüche auf den Boden. Am Rathauseingang besprühten sie den gepflasterten Eingangsbereich mit weißer Farbe in Form einer Körpersilhouette die mit roten Farbspritzern versehen wurde. Daneben wurde der offenbar mit einer Schablone aufgetragene Schriftzug „Heimat! Freiheit Tradition“ und eine Internetadresse .

 

Rechtsextremismus in Anhalt-Bitterfeld: Zahl rechter Zwischenfälle steigt weiter

Das „Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt“ (Projekt Gegenpart) hat für das erste Halbjahr knapp 300 rechte Straftaten in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau registriert. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Ein Interview mit Projektleiter Steffen Andersch.

 

Bewegung am rechten Rand in Sachsen – Die „Wellenlänge“-Initiativen

Sie vermehren sich wie Klone im Dresdner Raum. Der Name ist Programm: Die Laubegaster Wellenlänge, Pirnaer Wellenlänge und Meißner Wellenlänge eint vor allem eines: Sie setzen sich in verdächtig trautem Einklang mit Worten und Taten gegen Ausländer ein. Das Muster: Dezentrale Proteste, die häufig mit scheinbar unpolitischen Themen verknüpft sind.

 

Uwe Mundlos schrieb für Zwickauer Nazi-Magazin von V-Mann Marschner

Das NSU-Mitglied soll für das Nazi-Heft eines Zwickauer Spitzels geschrieben haben. Medienfeindlich waren seine Texte. Und voller Fehler.

 

Weitere Gründungsmitglieder ziehen sich aus Pegida-Organisationsteam zurück

Rückzug von Bachmann: Ex-Orga-Team-Mitglied Thomas Tallacker will mit Pegida nichts mehr zu tun haben. Grund sind Schmiergeld-Vorwürfe.

 

„Nationale Wiedergeburt“: Polens Rechte verbrüdern sich mit deutschen Neonazis

Lieber Deutsche als Muslime: Polens Rechte verbrüdern sich mit Gesinnungsgenossen aus der BRD, die das Naziregime nicht zu offen verherrlichen. Die polnische „Bewegung für Nationale Wiedergeburt“ verbreitet nicht nur Statements der „Identitären“ weiter. Sie veröffentlichte unlängst auch ein Interview mit dem NPD-Vorsitzenden Frank Franz. Darin rief dieser die „polnischen Nationalisten“ dazu auf, mit der NPD „gemeinsam gegen gemeinsame Feinde“ zu kämpfen.

 

Thüringer Neonazi schreibt antisemitische Mail an öffentliche Stellen

Die Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG) hat am Dienstag gegen den bekannten Thüringer Neonazi Jörg Krautheim Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt. Der größte Vermieter der Doppelstadt hatte am Sonntagabend eine umfängliche E-Mail mit antisemitischen Inhalt von dem rechtsextremen Akteur erhalten. Die gleiche Mail soll auch bei der Pressestelle der Stadtverwaltung eingegangen sein.

 

Linke machen mobil gegen Nazis in Dortmund

Die viel beklagten „Dortmunder Zustände“ verändern sich: Linke Gruppen organisieren Gegenwehr.

 

Die Mär von den ausländerfeindlicheren Ostdeutschen

Eine Studie zeigt: Nicht der geistige Zustand des Ostens ist schuld an mehr Rassismus, sondern die individuelle Zusammensetzung der Bevölkerung.

 

Zum Wahlerfolg der AfD: Wir basteln uns eine Naziapokalypse

Alle starren in den Nordosten, als wäre dort Hitler höchstpersönlich am Strand erschienen. Kann man überhaupt noch Urlaub in Meck-Pomm machen? Wenn solche Sorgen die linke Antwort auf die AfD sind, muss man sich über deren Erfolg nicht wundern.

 

Usedom: Wie der Antisemitismus an die Ostsee kam

Nach der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern stellt sich in einigen beliebten Ostseebädern die Frage, wer zuerst da war: der Fremdenverkehr oder der Fremdenhass?

 

Pro und Contra Urlaub in MeckPomm: Ferien in rechten Idyllen?

Die extremen Wahlergebnisse an der Ostseeküste führen zu einer erhitzten Diskussion: Kann man da noch Urlaub machen?

 

Geheim, wenn es der Regierung passt

NSU- oder RAF-Terror: Geheimdienste können dank einer Verwaltungsnorm Ermittlungen der Polizei stoppen. Angeblich ist die Norm geheim, dabei steht sie in Bibliotheken.

 

"Deutsche Pop Zustände": Dokumentarfilm über rechte Musik

Wie trägt Musik dazu bei, dass rechte Ideologien in den Mainstream einsickern? Ein neuer Dokumentarfilm zeigt Beispiele - von NSU-Videosounds bis zu Frei.Wilds Ausweichsätzen.

 

Hassbotschaften: Lösch-Praxis von Facebook erneut in der Kritik

Die Kritik am Umgang von Facebook mit Hassbotschaften reißt nicht ab. Nun droht dem Netzwerk juristischer Ärger, weil es offenbar keine einheitliche Linie beim Löschen und Sperren gibt.

 

Trier gegen Rechts: Verein macht mobil

Rechtspopulistische Überzeugungen kommen zunehmend aus der Mitte der Gesellschaft. Der Verein "Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen Rechts" hält dagegen.

 

Plakat-Aktion: Berliner Clubs gegen die AfD

Vor allem Großstädte leben von kultureller Vielfalt. Um für Toleranz, Vielfalt und gegen die gemeingefährlichen Forderungen der AfD ein Zeichen zu setzen, haben sich kurz vor der Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses einige Clubs der Hauptstadt zusammengetan.

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Presseschau... 08.09.2016

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+++ Identitäre Schmierereien in Bad Naueim (Hessen) +++ Debatte zu Strategien gegen die AfD: Was tun gegen den Kater? +++ Die Frau der AfD in NRW +++ Fahndungserfolg: Brandanschlag auf Geflüchtetenunterkunft in Zwickau aufgeklärt +++

 

Identitäre Schmierereien in Bad Naueim (Hessen)

In der Nacht zum Freitag haben mutmaßliche Anhänger der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften »Identitären Bewegung Hessen« den „Sprudelhof“, eine Kuranlage in Bad Nauheim, mit Parolen und Kreideumrissen von Personen beschmiert.

 

Debatte zu Strategien gegen die AfD: Was tun gegen den Kater?

Mit der AfD wird eine neue, rechte Tonart ins Berliner Abgeordnetenhaus einziehen. Wie soll man der Partei begegnen? Drei Positionen.

 

Die Frau der AfD in NRW

Die rechte Partei geht mit nur einer Kandidatin unter den Top Ten in den NRW-Wahlkampf. Und gerade diese Kandidatin ist sehr speziell.

 

Fahndungserfolg: Brandanschlag auf Geflüchtetenunterkunft in Zwickau aufgeklärt

Der Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Zwickau ist aufgeklärt. Wie das Operative Abwehrzentrum der Polizei Sachsen (OAZ) und die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten, wurde ein 32-Jähriger als mutmaßlicher Täter überführt. Der Mann wurde am Dienstag festgenommen. Der Berufskraftfahrer soll am 22. Mai dieses Jahres zwei selbstpräparierte Brandsätze in den Flur des Heims auf der Kopernikusstraße geworfen haben. Bewohner hatten das Feuer rechtzeitig bemerkt und gelöscht.

 

Gerichtsbeschluss: Pro Deutschland darf rechtsextrem genannt werden

Gegen die Einschätzung im Verfassungsschutzbericht von 2013, Pro Deutschland sei eine rechtsextreme Partei, hatten die Rechten vor dem Verwaltungsgericht in Berlin-Moabit geklagt – und nun weitestgehend verloren.

 

Hessen: Rassisten im Aufwind

Der hessische Landtag beschäftigt sich mit dem Erstarken der extremen Rechten. Die Erfolge von Pegida und der AfD motivierten auch die gewaltbereite rechte Szene, sagt die Präsidentin des hessischen Landeskriminalamts.

 

Frankfurt: Bauarbeiter wirbt auf städtischer Baustelle für Neonazi-Terror

Am Frankfurter Dom ist ein Bauarbeiter mit dem Logo der Neonazi-Untergrundorganisation „Combat 18“ unterwegs. Das Hochbauamt will jetzt der Sache nachgehen.

 

„Identitäre Bewegung“ auch in Nordhessen aktiv?

Unbekannte haben am Wochenende verschiedene Symbole und Sprüche mit rechtem Hintergrund ans Frielendorfer Rathaus gesprüht. Ein Interview mit einem Rechtsextremismus-Experte über die Aktivisten, die hinter den Schmierereien stehen dürften.

 

Berlin und Brandenburg: „Identitäre“ auf dem Vormarsch?

In Berlin besetzten sie das Brandenburger Tor und auch in Brandenburg machen die "Identitären" immer mehr von sich reden, vor allem im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Die Anhänger definieren sich als rechtskonservativ. Politologen und Soziologen verorten die Gruppierung dagegen in einem Spannungsfeld zwischen neuer europäischer Rechte und dem rechtsextremen Lager.

 

Kommunalwahlen in Niedersachsen: Rechte Konkurrenz um Mandate

Zwischen den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin stehen am Sonntag Kommunalwahlen in Niedersachsen an. Flächendeckend tritt keine der Rechtsaußen-Parteien an.

 

Hamburger NPD-Tarnverein „Pro Hamburg“ aufgelöst

Der NPD-Tarnverein „Pro Hamburg“ um den ehemaligen NPD-Funktionär Steffen Holthusen hat sich nach sechsjährigem Bestehen aufgelöst.

 

Gutachten: Brandenburg hat keine Konsequenzen aus NSU-Skandalen gezogen

Beim Verfassungsschutz Brandenburg ist nichts Grundlegendes seit Auffliegen des NSU-Terrortrios geschehen, zeigt ein neues Gutachten. Die Linksfraktion im Landtag will noch vor Abschluss des NSU-Untersuchungsausschusses Konsequenzen bei Verfassungsschutz und Polizei ziehen.

 

Posse um AfD-Wahlparty in München

Am Rande einer Demonstration gegen die Wahlparty der lokalen AfD zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, auch gegen Journalisten. Ein Parteifunktionär behauptete gegenüber Medien, die Gewalttäter gehörten nicht zur Veranstaltung. AfD-eigene Videos zeigen das Gegenteil.

 

Partei bricht Kundgebung ab: AfD geht in Lingen im Pfeifkonzert unter

In einem gellenden Konzert aus Trillerpfeifen und Nazis-raus-Rufen ist Mittwochabend auf dem Lingener Marktplatz eine Kundgebung der AfD akustisch untergegangen. Rund 500 Demonstranten waren einem Aufruf des DGB gefolgt, gegen den AfD-Auftritt zu protestieren.

 

Erfolgreicher Protest gegen „Bärgida“ in Berlin: Sitzblockade verhindert Marsch

Jeden Montag zieht Bärgida, ein Ableger von Pegida, durch Berlins Mitte. In dieser Woche gab es klare Positionierungen dagegen vom Friedrichstadt-Palast und der Amadeu Antonio Stiftung. Auf der Aufmarschroute fand eine Sitzblockade statt - Bärgida lief nicht die geplante Strecke und blieb mit einer Kundgebung am Auftaktort.

 

Schweiz prüft Auslieferung von rechtsextremen V-Mann Marschner

Der Neonazi Ralf Marschner gilt als wichtiger Zeuge in den NSU-Ermittlungen. Trotzdem zeigte die sächsische Justiz wenig Ehrgeiz, seine Auslieferung zu erreichen.

 

Europa, die Rechte, die Medien: Wie sich die nationalistische Rechte als europäische Kraft inszeniert

Die rechtspopulistischen Parteien betonen ihren Nationalismus, inszenieren sich aber in den Medien als "europäische" Kraft. Das ist paradox - und dient dazu, ihre Stärke zu überschätzen. Dabei sind seit 1951 alle Bündnisversuche der Rechten in Europa gescheitert.

 

AfD und Neue Rechte: Wie sich Rechtspopulisten zu Widerstandskämpfern stilisieren

Die AfD und die Neue Rechte versuchen den Widerstand des 20. Juli um Graf Stauffenberg gegen das NS-Regime zu vereinnahmen. Welche Strategie verfolgen die Populisten mit dieser Instrumentalisierung?

 

Europa, der hässliche Kontinent – UN-Menschenrechtskommissar warnt vor Rechtspopulisten

Manchmal hilft der schonungslose Blick von außen. Ausgerechnet ein Jordanier hält Europa den Spiegel vor – und liest dem Rechtspopulismus die Leviten. Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra’ad al-Hussein, sieht Parallelen zwischen europäischen Populisten und dem „Islamischen Staat“; er warnt vor „Lügen und Halbwahrheiten, Manipulationen und Angstmache“ und prophezeit: „Die Stimmung wird düster mit Hass.“

 

Historiker Puschner: Die AfD erinnert an die völkische Bewegung

Die AfD erinnert an Stil und Agitation der "Völkischen" aus der Zeit zwischen 1880 und 1933. Der Ideenhistoriker Uwe Puschner erklärt, welche Ähnlichkeiten es gibt – und welche Unterschiede.

 

Video von Nazi-Kundgebung in Dortmund: Polizei reagiert patzig auf Twitter-Anfrage

Dass der Umgangston in Internet schon mal rauer sein kann, ist weitgehend bekannt - doch wenn die Polizei im Internet patzig auf Anfragen reagiert, sind Nutzer schnell beleidigt. So geschehen jetzt in Dortmund, als eine Nutzerin eine Frage zu einer Nazi-Demo stellte.

 

 

Ungarn: Kamerafrau ein Jahr nach Tritten gegen Flüchtlinge angeklagt

Im September 2015 löste die ungarische Kamerafrau Petra L. mit Tritten gegen Flüchtlinge weltweit Empörung aus. Nun wird ihr Landfriedensbruch vorgeworfen.

 

"Ihr Untermenschen" - Lehrer warnen mit Manifest vor hasserfüllter Sprache

Ob es gegen Lehrer, Ausländer oder Flüchtlinge geht - in der Sprache vieler Schüler bricht immer häufiger ungefilterter Hass durch. Lehrer warnen vor der Entwicklung, die viel mit schlechten Vorbildern zu tun hat.

 

„Ruf Ali an!“ – Ali Can richtet Hotline für besorgte Bürger ein

Wer Ängste und Sorgen wegen der Flüchtlinge hat, soll Ali anrufen. Der ehemalige Asylbewerber hat genau dafür jetzt eine Hotline eingerichtet.

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Presseschau ... 09.09.2016

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+++ Flüchtlingsfeindlicher Hinterhalt im Göttinger Rathaus +++ Mann spuckt in Brandenburg aus Auto auf Flüchtlingskinder +++ Wuppertal: Naziparolen aus Fenster gebrüllt +++ Berlin-Treptow: Hitlergruß und Beleidigungen +++ Schwerin: Aktivistin der „Identitären Bewegung“ singt auf Wahlparty der AfD +++

 

Flüchtlingsfeindlicher Hinterhalt im Göttinger Rathaus

Ein 30-Jährige, der seit November des vergangenen Jahres mit einer legal in Deutschland lebenden Israelin verheiratet ist, war am 29. August in das Göttinger Rathaus bestellt worden – vorgeblich, um über seinen vor acht Monaten gestellten Antrag auf Ehegattennachzug zu befinden. Doch anstelle des Sachbearbeiters wartete die Polizei auf den Mann. Ihr Mandant, berichtet die Göttinger Rechtsanwältin Silke Schäfer, sei in Handschellen gelegt, von zwei Polizisten und zwei Mitarbeitern des Bundesamtes für Flüchtlinge und Migration abgeführt und zum Flughafen Frankfurt gebracht worden.

 

Mann spuckt in Brandenburg aus Auto auf Flüchtlingskinder

In Wittenberge hielt ein Mann mit seinem Auto neben einer Gruppe Flüchtlingskinder und spuckte mehrfach auf sie. Der Vorfall ereignete sich bereits am Dienstag.

 

Wuppertal: Naziparolen aus Fenster gebrüllt

Gleich zweimal musste die Wuppertaler Polizei am Dienstag zu einem Mann ausrücken. Anwohner beschwerten sich über laute Musik und "Hitlerreden" aus dem Fernseher eines Nachbarn. Der 52-Jährige stellte beides zunächst leise.

 

Berlin-Treptow: Hitlergruß und Beleidigungen

Am Dienstag zeigte ein Unbekannter in Berlin-Müggelheim (Bezirk Treptow-Köpenick) den Hitlergruß und beleidigte einen Jugendlichen, wie die Poliei mitteilt. Der 17-Jährige zufolge in einem Bus unterwegs, als er von einem den Hitlergruß zeigenden Unbekannten beleidigt wurde.

 

Schwerin: Aktivistin der „Identitären Bewegung“ singt auf Wahlparty der AfD

Mit geflochtenem Haar und weißem Kleidchen stand sie auf der Bühne der AfD-Wahlparty am Sonntag. Melanie Schmitz trällerte ein Lied, das zuvor auf YouTube als „AfD-Song“ erschien. Schmitz, bekannt als Melanie Halle, ist engagiertes Mitglied der „Identitären Bewegung“. Ein weiteres Beispiel für die guten Kontakte zwischen AfD und „Identitären“ – auch in Mecklenburg-Vorpommern.

 

V-Mann Thomas Richter alias „Corelli“: Wilde Gerüchte um Tod eines V-Manns aus Halle

Vor drei Jahren flog der Hallenser Thomas Richter alias „Corelli“ als Spitzen-Spitzel des Verfassungsschutzes auf. Um den Tod des 39-Jährigen mit NSU-Kontakten mitten im Zeugenschutzprogramm ranken sich seitdem wilde Gerüchte.

 

Fehlende DNA-Spuren an NSU-Tatorten: „Schon etwas ungewöhnlich“

An keinem Tatort fanden sich Spuren des Trios um Beate Zschäpe. Für das BKA bleibt das ein Rätsel – erklärbar nur durch die Vorsicht der Terroristen.

 

Nazi-Musik und rechte Parolen: Familienväter wegen Volksverhetzung angeklagt

Zwei Familienväter müssen sich seit gestern vor dem Amtsgericht Freiberg wegen Volksverhetzung verantworten. Dem 29-jährigen Zschopauer und dem 41-jährigen Memmendorfer wird vorgeworfen Nazi-Musik, in der der Holocaust verleugnet und Gewalt gegen Juden verherrlicht wird, öffentlich und vor zwei Nachbarskindern gespielt zu haben. Die Polizei beschlagnahmte im Vorfeld bei einem der Angeklagten mehr als 500 Musik-CDs.

 

Im Pegida-Shirt zum Gerichtstermin: Festerling und Wagensveld provozieren Festnahme

Schwedische Gardinen konnte Tatjana Festerling (52) jetzt in Holland bewundern. Zusammen mit Pegida-Frontmann Ed Wagenveld wurde sie für vier Stunden festgenommen. Der Grund: Die beiden trugen bei einem Gerichtsprozess gegen Ed Pegida-Shirts mit dem Mülleimer-Logo, wo Hakenkreuz, ISIS-Flagge und Antifa-Fahne im Müll landen.

 

Göttingen: 1350 Euro Strafe für flüchtlingsfeindliche Hetze bei Facebook

Das Göttinger Amtsgericht hat den Einspruch eines Kosovo-Albaners in einem Fall der Volksverhetzung gestern verworfen. Grund war, dass er nicht vor Gericht erschienen war. Im März dieses Jahres hatte er einen rechtsextremistischen Kommentar unter einen Artikel des Göttinger Tageblatts bei Facebook gepostet. Darin ging es um eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge. Der Angeklagte wurde in der ersten Verhandlung vom Göttinger Amtsgericht zu 90 Tagessätzen à 15 Euro verurteilt.

 

Nach umstrittenen Bürgerwehr-Äußerungen: Ermittlungen gegen Polizeichef eingestellt

Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen den Görlitzer Polizeichef Conny Stiehl eingestellt. Der Präsident war wegen seiner umstrittenen Äußerungen zu einem Vorfall in einem Arnsdorfer Netto-Markt wegen Volksverhetzung angezeigt worden.

 

"Nationale Sozialisten Chemnitz" bleiben verboten

Die rechtsextremen «Nationalen Sozialisten Chemnitz» bleiben verboten. Das Oberverwaltungsgericht in Bautzen (OVG) wies am Donnerstag eine Klage der Vereinigung gegen das vom sächsischen Innenministerium im März 2014 verhängte Verbot ab.

 

Gericht verbietet NPD-Marsch durch Göttingen

Wegen drohender Ausschreitungen durch gewaltbereite Gegendemonstranten hat das Verwaltungsgericht Göttingen einen für Samstag geplanten Marsch der rechtsextremen NPD durch Göttingen verboten. Die Anhänger dürfen sich nur auf dem Bahnhofsvorplatz versammeln.

 

Anklage gegen rassistische Schläger aus dem Regionalzug erhoben

Es war ein bemerkenswerter Fall von Furchtlosigkeit und Hilfsbereitschaft: Leonie Müller (Name geändert) schaute nicht weg, als ein Hüne mit Sonnenbrille und CFC-Fanschal im Februar einen Syrer in der Regionalbahn zwischen Chemnitz und Zwickau vor sich her schob. Zuvor hatten fünf weitere offenkundig rassistische Schläger dessen Freund terrorisiert. Die juristische Aufarbeitung des Falls kommt nur langsam voran. Indessen wird die Zivilcaourage der jungen Frau möglicherweise gewürdigt.

 

Rechtsextremist Hoffmann meldet sich zum Tag des offenen Denkmals an

Am Sonntag findet im oberfränkischen Landkreis Forchheim der Tag des offenen Denkmals statt. Angemeldet hatte sich auch der Rechtsextreme Karl-Heinz Hoffmann, Gründer der ehemaligen "Wehrsportgruppe Hoffmann": Bis Donnerstag fand sich auf der Liste der Denkmäler, die besucht werden können, auch Schloss Ermreuth, in dem er wohnt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz strich es erst nach Hinweisen aus dem Programm - man habe nicht gewusst, um wen es sich bei Hoffmann handele.

 

Bremen: SPD-Politikerin tritt bei Demo vor Rechten auf

Um Gesicht gegen die Hasspredigten von Pierre Vogel zu zeigen, mischte sich am Sonnabend auch eine SPD-Politikern unter die Demonstranten in Bremen. Damit trat sie vor Rechten auf - angeblich ohne es zu merken.

 

Braunes „Wochenende im deutschen Geiste“

Im „Raum Coburg“ organisiert die Neonazi-Partei „Die Rechte“ ihr erstes „Seminar-Wochenende“ – unter anderem mit einem in der Szene hoch gehandelten Referenten: dem US-kroatischen Rechtsextremisten Tomislav Sunic.

 

Vorwürfe gegen Potsdamer Callcenter: Neonazi am Apparat?

Im SNT-Callcenter soll – laut Potsdamer Antifa – ein Kader der Neonazi-Splitterpartei "Der III. Weg" arbeiten und Zugriff auf Daten von Millionen o2-Kunden haben. Das Unternehmen reagiert schockiert, könne aber keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen ziehen.

 

Naumburg: Aussteiger berichtet Schülern über 13 Jahre Hass und Gewalt

Er könnte ein Lehrer sein, so wie er vor den Zehntklässlern der Naumburger Albert-Schweitzer-Schule steht. Doch Manuel Bauer ist kein Pädagoge. Der gebürtige Sachse, aufgewachsen in einem kleinen Dorf nahe Torgau, gehörte 13 Jahre der Neonazi-Szene an, bevor er mit dem Aussteiger-Programm „Exit Deutschland“ den Absprung schaffte.

 

Deggendorf: Rechte Schmierereien beseitigt - Clique verursacht Polizeieinsatz

In Deggendorf haben bislang unbekannte Täter auf den Gehsteig einen rassistischen Spruch und einen menschlichen Umriss aufgesprüht und zusätzlich kleine Zettel mit der Internet-Adresse des "Dritten Weg" verstreut. Am Dienstagabend hat sich eine Gruppe junger Deggendorfer gemeinsam auf den Weg gemacht, um den "Schandfleck" zu beseitigen. Sie sammelten die Zettel ein und versuchten, die Farbe vom Pflaster zu reiben, als plötzlich eine Polizeistreife anrückte und zunächst sehr unwirsch die Personalien verlangten.

 

Die AfD und das Bürgertum: Angst ist ein schlichter Ratgeber

Alles Fassade: Die AfD benutzt die Bürgerlichkeit nur als Tarnung für ihre radikalen Ziele. Eine konservative Partei ist sie nicht

 

Umfrage unter 30- bis 59-jährigen: Mir geht es gut aber Deutschland ist ungerecht

Die sogenannte Generation Mitte findet, dass Vermögen und Einkommen in Deutschland unfair verteilt sind. Höhere Steuern für Reiche und mehr Geld für Arme lehnt sie aber ab. Was denn nun?

 

Über die Verrohung im politischen Diskurs: Zwischen Engagement und Entfremdung

Immer mehr Politiker in Deutschland bekommen Hassmails oder Morddrohungen. Im Internet sind Gewaltaufrufe an der Tagesordnung, ohne strafrechtliche Konsequenzen nach sich zu ziehen. Eine Diskussion über die Verrohung im politischen Diskurs.

 

Rechte Allianzen: Was hat Trump mit den Identitären zu tun?

Donald Trumps neuer Kampagnenchef leitete ein Online-Medium, das auffällig wohlwollend über österreichische Identitäre berichtet. Das ist kein Zufall: Die Rechten sind mittlerweile international bestens vernetzt.

 

Barcelona: Rechtsextreme Fußballfans attackierten Hochschwangere mit Niqab

Der Angriff zweier rechtsradikaler Fußballfans auf eine mit Niqab bekleidete hochschwangere Muslimin in Barcelona hat sich für die Täter zum Rohrkrepierer entwickelt. Der Angriff wurde schon in der vergangenen Woche verübt. Jetzt konnten die beiden Angreifer festgenommen werden, wie die Polizei der katalanischen Metropole am Donnerstag mitteilte.

 

So reagierst du auf rechte Parolen aus dem Freundeskreis

Wenn Freund*innen plötzlich rechte Sprüche verbreiten, ist das erstmal ein Schock. Wir haben ein paar einfache Tipps, wie ihr reagieren könnt.

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Presseschau... 12.09.2016

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+++ Affenlaute und Schmähgesänge: Rassistische Pöbeleien an Flüchtlingsheim in Neuss +++ Dortmund: Farbanschlag auf linkes Zentrum „Langer August“ +++ Wegen Flüchtlingspolitik: Morddrohungen von Neonazis gegen hessischen Landrat +++ Thüringer NSU-Ausschuss: Sorge um Abgeordneten-Sicherheit +++

 

Affenlaute und Schmähgesänge: Rassistische Pöbeleien an Flüchtlingsheim in Neuss

Am vergangenen Donnerstag zogen in Neuss (Nordrhein-Westfalen) vor der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes 10 bis 15 offenbar stark alkoholisierte Männer auf, die das Sicherheitspersonal, die Mitarbeiter und die zum Teil aus Schwarzafrika stammenden Bewohner massiv und in übelster Weise rassistisch beleidigten. "Mit Affenlauten und Schmähgesängen", wie Sozialdezernent Hörsken aus einem Bericht der Bezirksregierung Arnsberg zitiert.

 

Dortmund: Farbanschlag auf linkes Zentrum „Langer August“

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag haben Unbekannte die Fassade des “Langen August” in der Dortmunder Nordstadt großflächig mit Farbe beschmiert. Im “Langen August” sitzen unter anderem das Dortmunder Lesben- und Schwulenzentrum KCR, die Vereinigten Kriegsdienstgegner und der Chaostreff. Ein politisch motivierter Farbanschlag durch Neonazis liegt nahe, nachdem in den vergangenen Wochen mehrere gewalttätige Übergriffen von Neonazis auf Linke in Dortmund vorgefallen sind.

 

Wegen Flüchtlingspolitik: Morddrohungen von Neonazis gegen hessischen Landrat

Erich Pipa, Landrat des Main-Kinzig-Kreises, erhält erneut eine Todesdrohung von Neonazis. Zudem kündigen sie einen "finalen Schlag" während einer bevorstehenden Radveranstaltung an. Im Verlauf des Jahres habe Pipa 14 Drohbriefe bekommen, die dem rechten Spektrum zugeordnet werden, hieß es.

 

Thüringer NSU-Ausschuss: Sorge um Abgeordneten-Sicherheit

Der Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss wird sich demnächst mit möglichen Verbindungen zwischen den Rechtsterroristen und der organisierten Kriminalität befassen. Zuvor muss aus Sicht von Ausschussmitgliedern aber über die Sicherheit der Abgeordneten und deren Mitarbeiter gesprochen werden – die Beschäftigung mit organisierter Kriminalität bedeute eine neue Bedrohungslage.

 

Petry will den Begriff „wieder positiv besetzen“: Völkisch ist nicht irgendein Adjektiv

Der Begriff völkisch bedeutet deutsch und steht für die Ausgrenzung von jedem, der nicht hier geboren wurde. Wer ihn nutzt, will faschistische Gedanken hoffähig machen.

Die AfD-Chefin und der Begriff „völkisch“: Aus dem historischen Giftschrank

 

Der Arbeiterpakt in der AfD

Der Essener Bergmann Guido Reil soll für die AfD im Arbeitermilieu Stimmen einfangen. Der frühere SPD-Mann wird nach seinem Übertritt zur AfD deren Arbeitnehmerlandesverband aufbauen. Reil rechnet mit weiteren Übertritten von Gewerkschaftern und Betriebsräten in die rechtspopulistische Partei.

 

Berlin: Warum eine Ex-SPD-Funktionärin in Kreuzberg für die AfD kandidiert

Zwei Tage, bevor Sibylle Schmidt mit der AfD den Wahlsieg in Mecklenburg-Vorpommern feiert, war sie noch auf der Beisetzung von Bommi Baumann. Es war ein warmer Tag Anfang September, rund 60 Leute kamen auf den Parochial-Friedhof in Friedrichshain, um von dem Mann Abschied zu nehmen, der in den 70ern bei Straßenschlachten in der ersten Reihe stand, Bomben legte, vor der Polizei floh, im Gefängnis landete.

 

Rechtsextreme Facebook-Posts können den Job kosten

Ein Bahn-Mitarbeiter hatte sich bei Facebook ausländerfeindlich geäußert. Dafür gab es zunächst die Kündigung, jetzt darf er doch bleiben. Auch eine private Meinungsäußerung kann unter Umständen den Job kosten.

 

Volksverhetzende Klänge: Prozess gegen Rechtsrock-Label „Oldschool Records“

Ein 33-jähriger Allgäuer muss sich seit Donnerstag vor Gericht verantworten. Mit seinem Rechtsrock-Label „Oldschool Records“ produziert und vertreibt er Tonträger und Textilien mit teils eindeutig neonazistischem Inhalt. Im Sortiment: Die CDs von „Ultima Ratio“, der früheren rechtsextremen Band seines Verteidigers.

 

Nazi-Symbol auf Facebook: Ehemaliger Frankfurter Stadtverordneter angeklagt

Wegen der Verbreitung eines verbotenen NS-Symbols auf seiner «Facebook»-Seite hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen früheren Frankfurter NPD-Stadtverordneten erhoben. Der 41-jährige habe über mehrere Monate hinweg ein Dreieck mit einer Aufschrift im Internet gezeigt, sagte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am Freitag in Frankfurt. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung sei darüber hinaus eine waffenscheinpflichtige Reizgas-Pistole sichergestellt worden.

 

Antisemitische Hetz-Mail: Polizei ermittelt in ganz Mitteldeutschland gegen Neonazi

Der Thüringer Neonazi Jörg Krautheim hatte seine antisemitische Hetz-Mail unter dem Betreff „Satanische Verse des Mosaismus“ am Sonntagabend nicht nur an die DWG und die Pressestelle der Dessau-Roßlauer Stadtverwaltung geschickt, sondern bundesländer-übergreifend an mehrere Arbeitsagenturen, Ausländerbehörden, Pressestellen der Polizei, aber auch an das Landeskriminalamt Thüringen. Deshalb will die Polizei nun die Ermittlungen bündeln.

 

Göttingen: NPD erlebt Schlappe in der „Frontstadt“

Die NPD wollte in Göttingen demonstrieren - und stieß auf massenhaften Protest. Rund 1100 Beamte waren im Einsatz, um 100 Neonazis und knapp tausend Gegendemonstranten auseinander zu halten.

Heftige Krawalle? Weniger Randale als befürchtet

 

Rechte Kundgebung in Bautzen: Provokationen und Auseinandersetzungen

Rechte Gruppen hatten am Freitag zu einer Kundgebung aufgerufen. Zeitweise drohte die Lage zu eskalieren.

 

Pegida München vollzieht endgültigen Schulterschluss mit Neonazi-Szene

Die Münchner Islamfeinde durften letzte Woche Montag wieder auf den Odeonsplatz. Vor der Feldherrnhalle ließen die Organisatoren mit dem NPD-Politiker Karl Richter und dem Nürnberger Dan Eising zwei bekannte Neonazis zu Wort kommen. In einer Rede wurde der Nationalsozialismus als „das bessere Deutschland“ glorifiziert.

 

Gera: Rechtsextreme Kundgebung von „Wir lieben Thüringen“ und Antifa-Demo

Zwei Demonstrationen in der Stadt Gera: Der Förderkreis Landarbeit und die Bürgerinitiative „Wir lieben Thüringen“ hatten Versammlungen für Samstag angemeldet. Zwischenfälle gab es nicht.

 

Denkmalschutz: Rechtsextremist wollte im Schloss Ermreuth Führer sein

Einen Eklat gab es im Vorfeld des Tag des offenen Denkmals, denn das Schloss Ermreuth (Franken) stand bis Donnerstag auf der offiziellen Liste der Denkmäler, die am Sonntag ihre Pforten öffnen werden. Die Teilnahme kann bei der Stiftung Denkmalschutz in Berlin selbst angemeldet werden – dadurch kam auch der verurteilte Rechtsextremist Karl-Heinz Hoffmann, Leiter der verbotenen „Wehrsportgruppe Hoffmann“, dazu, das Schloss Ermreuth anzumelden.

 

Die „Identitären“, der nackte Gipfel und das neue Kreuz

In den bayerischen Alpen ist ein durch Vandalismus zerstörtes Bergkreuz in einer nächtlichen Aktion wieder aufgestellt worden – von Rechtsextreme.

 

Usedom: Die Insel ganz rechts

AfD plus NPD: Auf Usedom ergibt diese Addition hier und da mehr als 50 Prozent. Der Fremdenverkehr blüht. Dennoch gibt es hier trübe minderheitsfeindliche Traditionen. Was ist da los auf der beliebten Urlauberinsel?

 

Oderwitz: Geiselnahme durch Reichsbürger, SEK-Einsatz

Ein Mann hat sich am Sonnabend über zehn Stunden mit seinem 86 Jahre alten Vater im gemeinsamen Wohnhaus verbarrikadiert. Auslöser der Geiselnahme war offenbar ein Familienstreit. Der Sohn bezeichnet sich als "Reichsbürger". Die Polizei forderte das SEK an.

 

Rigorose Abschiebepraxis: Es gibt keinen Schutzraum – nicht einmal die Psychiatrie

Polizisten schieben zwei Flüchtlinge direkt aus der Psychiatrie in Berlin-Spandau ab. Flüchtlingsrat und Linkspartei geißeln das Vorgehen als „inhuman“ und „Tabubruch“.

 

Horst Seehofers Flüchtlingspolitik: Der Pate des Rechtspopulismus

Der bayerische Ministerpräsident hat die AfD salonfähig gemacht. Er betreibt seit einem Jahr eine systematische Agitationslogik ohne vernünftiges Maß.

 

Das haben die Opfer des 11. September nicht verdient

Manchmal weiß man es sofort. Das hier bedeutet eine Zeitenwende. Vor dem Rechner eines jungen Mannes standen die Kollegen und starrten auf den Bildschirm. Sie waren nicht ansprechbar.

 

Anklam: Die sanfte Provokation

In Anklam kämpfen Jugendliche gegen Neonazis. Ein Besuch im Jugendzentrum Demokratiebahnhof.

 

Neues Buch von Klaus Leggewie: Identitäre, Eurasier, Dschihadisten

In „Die Anti-Europäer. Breivik, Dugin, al-Suri & Co.“ warnt Claus Leggewie vor der Bedrohung des Westens durch apokalyptische Bewegungen.

 

Neue Studie zu AfD und Pegida: Von Wutbürgern und Brandstiftern

Rechtsextremismus-Forscher Hajo Funke: „Pegida und auch die AfD provozieren Feindseligkeit gegenüber Flüchtlingen.“

 

Beate und Serge Klarsfeld: Prozess gegen Sozialrichter „taktlos, ungeschickt und unfair“

Der Düsseldorfer Sozialrichter Jan Robert von Renesse wollte Holocaust-Überlebenden Renten zusprechen. Deswegen ist er selbst zum Angeklagten geworden. Am Dienstag steht er vor Gericht. Das ist skandalös.

 

Polen: Empörung über rassistische Angriffe

Dass ein polnischer Professor in einer Warschauer Strassenbahn attackiert und verletzt wurde, weil er Deutsch sprach, hat am Wochenende eine Welle der Empörung ausgelöst.

 

Digitaler Salon: Haters gonna Hate

Hatespeech ist das Wort der Stunde: Im Netz, auf Facebook, in Kommentaren wird so richtig ausgeteilt. Unternehmen wir etwas dagegen! Im Digitalen Salon.

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Presseschau... 13.09.2016

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+++ Gleich zwei Angriffe von Neonazis auf Passanten in Dortmund-Dorstfeld +++ Rostock: Rassistischer Übergriff auf zwei Syrer +++ Berlin: Mann zeigt Hitlergruß und droht mit Pistole +++ Großes Nazisymbol in Bad Blankenburg (Thüringen) geschmiert

 

Gleich zwei Angriffe von Neonazis auf Passanten in Dortmund-Dorstfeld

Gleich zwei rechtsextreme Übergriffe gab es am Sonntag in Dortmund. Bei einem wurde ein Flüchtlingsunterstützer angepöbelt und bespuckt und beleidigt, beim zweiten Vorfall wurde ein Bankkunde mit Reizgas attackiert.

Der mutmaßliche Täter mit dem Reizgas ist polizeilich einschlägig bekannt und der rechten Szene in Dortmund zurechenbar.

 

Rostock: Rassistischer Übergriff auf zwei Syrer

In Rostock sind zwei Syrer von zwei Betrunkenen angegriffen und rassistisch beschimpft worden. Nach Angaben einer Polizeisprecherin warteten die 23 und 17 Jahre alten Männer im Stadtteil Dierkow am Montagabend gerade auf einen Bus, als sie angriffen, zu Boden geschubst, geschlagen und mit volksverhetzenden Parolen beschimpft wurden. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich demnach um zwei 32-jährige Rostocker.

 

Berlin: Mann zeigt Hitlergruß und droht mit Pistole

Wegen einer rechtsextremistischen Tat und einer Bedrohung mit einer Waffe am Sonntag Abend in Berlin-Treptow sucht die Polizei nach einem bisher Unbekannten. Der Täter bedrohte einen 24-jährigen Mann wegen seines südländischen Aussehens mit einer Pistole. Danach lief er weiter, zeigte den Hitlergruß und rief „Sieg Heil“.

 

Großes Nazisymbol in Bad Blankenburg (Thüringen) geschmiert

Samstagnachmittag erhielt die Polizei die Information, dass sich in Bad Blankenburg auf einer Straße ein nationalsozialistisches Symbol befindet. Ermittlungen ergaben, dass sich das etwa 3x2 m große Zeichen bereits seit mehreren Tagen dort befindet. Leider wurde nicht bekannt seit wann genau und durch wen es aufgebracht wurde. Die Feuerwehr entfernte die Schmiererei.

 

Wie sich die AfD nach rechts außen vernetzt

Die AfD in Berlin dulde Verbindungen zur extremen Rechten, stellt der Verein Apabiz fest. Die Partei betont, einige Aktivitäten sehe auch sie "nicht gerne".

 

AfD in Mecklenburg-Vorpommern: Warum auf Usedom fast jeder Dritte rechts wählte

Auf der Ferieninsel Usedom wählte bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern fast jeder Dritte rechts. Herrscht hier Fremdenfeindlichkeit – oder war die Wahl eine Protestwahl? Eine Spurensuche.

 

Rechte Gewalt in Vorpommern: „Er kam frontal auf mich zugerast“

Eine junge Frau wird in Vorpommern von einem NPD-Funktionär mit seinem Auto angefahren. Kein Einzelfall, wie sich herausstellt.

 

Pegida demonstriert in Dresden – und Bachmann kündigt Webshop an

Die Anhänger von Pegida haben auch an diesem Montagabend in Dresden demonstriert. Sie trafen sich auf dem Wiener Platz vor dem Hauptbahnhof. Nach Angaben der Gruppe „Durchgezählt“ kamen diesmal zwischen 2 400 und 2 800 Menschen, etwas mehr als vor einer Woche. An der Gegendemonstration nahmen zwischen 160 und 190 Menschen teil.

 

„NoLegida“ stellt Facebookseite ein – „Legida ist so gut wie über den Jordan“

Die Initiative NoLegida stellt ihre Facebookseite ein. Die Betreiber sehen offenbar keine Notwendigkeit mehr für ihre Plattform, die seit Januar 2015 den Leipziger Protest gegen das rechtspopulistische Bündnis Legida bündelte.

 

Festerling und Wagensveld erneut in Holland verhaftet

Bei einer Demo gegen Flüchtlinge im holländischen Den Haag sind die durch Pegida bekannt gewordenen „Islamkritiker“ Tatjana Festerling und Edwin Wagensveld kurzzeitig verhaftet worden. Neben zwei weiteren Rednern wurden die beiden von der Polizei von der Bühne geholt, weil auf ihren T-Shirts ein Hakenkreuz abgebildet war – neben einer IS-Flagge, einer PKK-Fahne und einem Symbol der Antifa in einem Mülleimer.

 

Mehrjährige Haftstrafen für Brandanschlag auf Flüchtlingsheim in Altena

Im Oktober 2015 brach auf dem Dachboden in einer Flüchtlingsunterkunft in Altena im Sauerland Feuer aus. Jetzt verurteilte das Landgericht Hagen zwei Männer wegen schwerer Brandstiftung zu mehrjährigen Haftstrafen. Der angeklagte Feuerwehrmann Dirk D. gab vor Gericht an, er habe "Angst vor gewalttätigen oder sexuellen Übergriffen" der Asylbewerber auf Mitglieder seiner Familie entwickelt.

Das Gericht wertete die Tat als „fremdenfeindlich“ und schilderte, dass die Täter rassistische Bilder besessen hätten.

Kommentar: Das Urteil zum Brandanschlag in Altena bestätigt: Hinter den Angriffen auf Asylunterkünfte stecken Täter mit feindseligen Ansichten, keine verängstigten Nachbarn.

 

Die Phalanx des Schweigens im NSU-Prozess steht

An diesem Dienstag geht der NSU-Prozess am Oberlandesgericht München weiter. Die Angeklagte Beate Zschäpe soll weitere Fragen beantworten. Doch die Nebenkläger sind bereits desillusioniert: "Aus jeder Antwort von ihr erwachsen nur neue Fragen." Der CDU-Politiker Binninger glaubt, dass es noch weitere Mittäter gibt. Belege dafür gibt es nicht.

 

Schweiz liefert V-Mann „Primus“ nicht aus

Eine Schlüsselfigur zur Aufklärung der NSU-Morde, Ralf Marschner, wird von den Schweizer Behörden nicht an Deutschland übergeben.

 

Solingen: Drohmails an Flüchtlingshelfer – Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein

Im Mai erhielten verschiedene Organisationen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren - darunter auch die Initiative "Gräfrath hilft" -, die Mail einer offenkundig rechtsextremen Gruppe. In der Mail wurden die Helfer unter Drohungen aufgefordert, ihre Aktivitäten umgehend einzustellen. Die Staatsanwaltschaft hat nun ein Verfahren wegen Volksverhetzung eingestellt, da es nicht gelang, die Täter zu ermitteln.

 

Staatsanwaltschaft Dresden: Parole gegen Abschiebung nicht strafbar

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat mehrere Verfahren gegen Pegida-Gegner eingestellt. Diese hatten im Januar die Parole „Solidarität muss praktisch werden, Feuer und Flamme den Abschiebebehörden“ gerufen. Die Polizei hatte diesen regelmäßig bei linken Demos skandierten Spruch damals plötzlich als Aufforderung zur Straftat bewertet.

 

Schießerei im Staat Ur

Erst lachten die Dorfbewohner: Ein ehemaliger Schönheitskönig stilisiert sich zum radikalen Staatskritiker. Dann eskaliert die Situation, Schüsse fallen. Kann das in anderen Fantasie-Staaten auch passieren?

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/die-gefahr-der-reichsbuerger-szene-14427892.html

 

München: Gärtner setzt Schlafsäcke von demonstrierenden Flüchtlingen unter Wasser

In München demonstrieren Flüchtlinge weiter für ein Bleiberecht für alle - eine Verlängerung der Protestaktion hat das KVR genehmigt. Die Demonstranten drohen mit einem Hungerstreik, sollte es keine Einigung geben. Eigentlich läuft alles friedlich, doch nicht alle haben für die Aktion der Asylsuchenden Verständnis.

 

Blesewitz: Wo die AfD fast 60 Prozent geholt hat

Die Rechtspopulisten haben in Blesewitz das erreicht, was sie in keinem anderen Ort in Mecklenburg-Vorpommern geschafft haben. Sie haben bei der Landtagswahl 48,2 Prozent erzielt, ihr höchstes Ergebnis. Matthias Manthei holte mit 57,5 Prozent der Erststimmen das Direktmandat des Wahlkreises

 

Umgang mit der AfD: Von Rechtspopulisten und ihren seltsamen Quellen

Die etablierten Parteien zerbrechen sich derzeit den Kopf, wie sie mit der AfD umgehen sollen. Der Politikberater Erik Flügge denkt mit - und eher langfristig. Er empfiehlt unter anderem, die politische Bildungsarbeit zu überdenken. Auch die Qualität des Lokaljournalismus sieht er als Problem.

 

Anetta Kahane über Radikalisierung: „Der Damm ist gebrochen“

Die Chefin der Amadeu Antonio Stiftung spricht über die AfD-Wahlerfolge, deutsche Identität und eine Realität, die vielfältiger ist, als es die Rechte glauben machen will.

 

Bedford-Strohm beklagt kirchliche Judenfeindschaft bis in die Gegenwart

Kirchlicher Antisemitismus ist nach den Worten des obersten Protestanten Heinrich Bedford-Strohm bis in die Gegenwart verbreitet.  Er rief dazu auf, entsprechende Tendenzen klar zu bekämpfen.

 

Politikwissenschaftler Niedermayer über AfD: "Nationalkonservativ mit Brücken zum Rechtsextremismus"

Nach dem neuerlichen Wahlerfolg der AfD bei einer Landtagswahl und vor dem vermutlichen Einzug dieser Partei ins Berliner Abgeordnetenhaus wächst auch das wissenschaftliche Interesse an der AfD. Der Politologe Oskar Niedermayer über die Rolle der AfD in der Gesellschaft.

 

Kommentar von Jan Fleischhauer: Ist die AfD eine rassistische Partei?

"Rassist" ist der Kampfbegriff der Saison. Aber was ist damit gemeint? So, wie das Wort verwendet wird, ist auch jeder Autonome ein Rassist, der sein Viertel gegen Reiche verteidigt.

 

Auschwitz-Prozess in Neubrandenburg: Unwürdiges Schauspiel

In Neubrandenburg hat der Prozess gegen einen früheren SS-Sanitäter aus Auschwitz begonnen. Ob die Verhandlung weitergehen kann, ist unklar - das Gericht scheint kein großes Interesse daran zu haben.

 

„Fck AfD” So wurde Beatrix von Storch in Berlin ausgetrickst

Beatrix von Storch dürfte sich wie eine Schneekönigin gefreut haben, als bei einer AfD-Wahlkampfveranstaltung in Berlin plötzlich ein junger Mann ein Selfie mit ihr machen wollte. Nun lacht das ganze Netz über das Foto – und über die AfD-Politikerin.

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Presseschau... 14.09.2016

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+++ Neustadt an der Orla: Rassistischer Überfall durch Neonazis +++ Stollberg: Jugendlicher aus Afghanistan durch Flaschenwurf auf Flüchtlingsheim verletzt +++ Hipster-Nazis stören RBB-Sendung mt Augstein und Käßmann +++ Umfrage: Nur ein Viertel der Deutschen hält AfD für demokratisch +++

 

Neustadt an der Orla: Rassistischer Überfall durch Neonazis

Bei einem rassistischen Angriff in der thüringischen Kleinstadt Neustadt an der Orla sind zwei Männer verletzt worden. Zunächst hätten ein polizeibekannter Neonazi sowie einer seiner beiden Begleiter am Montagabend auf einen russischstämmigen Mann eingeschlagen, der mit einem Somalier unterwegs war. Dabei habe der Angreifer nach Zeugenangaben den Hitlergruß gezeigt und rechte Parolen gerufen. Später seien die drei Deutschen erneut auf den 20-jährigen Russischstämmigen getroffen und hätten ihn und einen weiteren Mann aus Libyen mit Pfefferspray und einem Schlagstock attackiert.

 

Stollberg: Jugendlicher aus Afghanistan durch Flaschenwurf auf Flüchtlingsheim verletzt

In Stollberg (Sachsen) haben Unbekannte in der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag eine Glasflasche auf ein Wohnhaus geworfen, in dem sich eine Gemeinschaftsunterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge befindet. Dabei wurde ein 17-jähriger aus Afghanistan leicht verletzt. Bereits am späten Freitagabend wurde der Polizei gemeldet, dass sich in der Nähe der Gemeinschaftsunterkunft mehrere Personen befänden und rassistische Parolen skandieren würden. Die Polizei konnte noch nicht sagen, ob zwischeb beiden Vorfällen ein Zusammenhang besteht.

 

Hipster-Nazis stören RBB-Sendung mt Augstein und Käßmann

Mitglieder der „Identitären Bewegung“ versuchten am Montagabend, eine Diskussionsrunde mit Jakob Augstein und Margot Käßmann zu sprengen. Das Podiumsgespräch fand im Berliner Maxim-Gorki-Theater statt. Als das Thema auf das Für und Wider eines Burka-Verbotes kam, störten mehrere junge Männer die Veranstaltung, brüllten rassistische Parolen und enthüllten eine gelbe Fahne mit dem griechischen Lambda-Zeichen, dem Symbol der sogenannten Identitären.

 

Umfrage: Nur ein Viertel der Deutschen hält AfD für demokratisch

Sind die Aussagen der AfD und die Partei selbst noch demokratisch? Eine Umfrage hat zu dieser Frage überraschende Antworten parat.

 

Prozess in Memmingen: Der „Blood and Honour“-Sumpf

Für den Verkauf von Tonträgern mit gewaltverherrlichendem, neofaschistischem Inhalt muss sich der Betreiber des Allgäuer Plattenlabels »Oldschool Records«, Benjamin Einsiedler, seit Donnerstag vor dem Amtsgericht Memmingen verantworten. Sein Verteidiger spielte früher selbst in einer Neonaziband.

 

NSU-Prozess: Zschäpe-Anwalt kündigt weitere Stellungnahme an

Im Münchner NSU-Prozess entscheidet das Gericht, dass mehrere Hundert Fragen der Nebenkläger an die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe zulässig sind.

 

Exklusiv-Interview mit Zschäpe?

Beate Zschäpe soll morgen auf Fragen haben von Opferanwälten antworten. Einige davon hat das Gericht als unzulässig kassiert. Doch ob die Angeklagte die Rechte an ihren Memoiren verkauft hat, muss sie sich fragen lassen.

 

Berlin: Hitlergruß gezeigt und Mann verprügelt – Polizei sucht Täter

Nach einer Schlägerei auf einem Berliner U-Bahnhof am 15. Mai dieses Jahres fahndet die Polizei nun mit Bildern nach den Tätern, die von einer Überwachungskamera aufgezeichnet wurden.

 

Amnesty kritisiert Versäumnisse nach Hoyerswerda

Unter dem Beifall von Anwohnern griffen Rechtsextreme in Hoyerswerda 1991 ein Ausländerheim an. Laut Menschenrechtlern hat Deutschland zu wenig aus den Ereignissen gelernt.

 

Pegida in Dresden: Eine Stadt zerbricht

Montag, 18.30 Uhr in der Dresdner Neustadt. Es herrscht Feierabendstimmung. Die grünen Wiesen des Alaunparks sprenkeln Bier trinkende Gruppen und Eis essende Paare. Montag, 18.30 Uhr in der Dresdner Altstadt. Auf der anderen Seite der Elbe versammeln sich die Pegida-Anhänger. Sie füllen die warme Sommerluft mit Parolen und schwenkenden Fahnen. Eine Handvoll asiatischer Touristen starrt misstrauisch auf die Demonstranten. Pegida-Aufpasser mit „Ordner“-Armbinde, Bomberjacke und Springerstiefeln starren misstrauisch zurück.

 

Deutsche, die vor Flüchtlingen fliehen - nach Ungarn

Auswanderer suchen im Land Viktor Orbáns eine neue Heimat. Sie finden Aldi, deutsche Speisekarten und Immobilienmakler, die sich die Hände reiben. Ein Besuch am Plattensee.

 

Nationalismus: Was das Volk von der Nation unterscheidet

Soll man sich empören, wenn Frauke Petry das "Völkische" aufwerten will? Nein, dafür ist der sprachgeschichtliche Befund zu eindeutig. Aber man darf das Nationale nicht den Rechten überlassen.

 

Meinung: Das Ende der Toleranz ist das Ende der Demokratie

Warum ein Burkaverbot in unserem Land einer Selbstverletzung gleichkäme.

 

Unruhe in Deutschland: Die offene Gesellschaft retten

Was tun gegen gesellschaftliche Nervosität? Eine Podiumsdiskussion mit Anetta Kahane, Zefar Senocak und Harald Welzer.

 

Ex-Manager berichtet aus dem Inneren des Konzerns: "Facebook ist legales Crack"

Niemand, der bei Facebook arbeitet, darf öffentlich darüber sprechen. Antonio Martínez tut es doch. Er war dort Manager und berichtet aus dem Inneren des US-Konzerns.

 

Linguist: Rechtsextreme Sprache sickert in die Öffentlichkeit – und beeinflusst so das Denken

Vor allem in der Flüchtlingsdebatte wird die Sprache roher. Wie gefährlich ist das? Georg Schuppener, Linguistik-Professor an der Leipziger Universität und Autor der Publikation „Sprache des Rechtsextremismus“ im Gespräch.

 

Über Kritik an der AfD – und eine erstaunliche Reaktion

Ich lese oft, die Partei AfD sei gegen die Zuwanderung von Muslimen eingestellt. Das ist Lügenpresse. Jeder Mensch kann morgen in die AfD eintreten und dort dafür eintreten, dass nur noch Muslime nach Deutschland einwandern dürfen, sie müssen aber außerdem schwarz und schwul sein.

 

Ärger beim Sachsen-Anhalt-Tag: Streit um Freibier am AfD-Stand in Sangerhausen

Sangerhausen: 2,50 Euro kostete das kleine Bier. Vier Euro waren für das große an den Getränkeständen während des Sachsen-Anhalt-Tages zu zahlen. Nur am Zelt der „Alternative für Deutschland“ im Themendorf „Weltoffenes Sachsen-Anhalt“ gab es das kühle Blonde gratis. Mit dem Freibier haben die Rechtspopulisten nun eine Kontroverse ausgelöst.

 

Göttingen: Satire-Partei schlägt NPD

Ganz Niedersachsen lacht über die Göttinger NPD. Bei den Kommunalwahlen wollte diese siegessicher in den Kreistag einziehen und hatte schon ihren Kandidaten für das Landratsamt gekürt. Daraus wird nichts, denn der von der NPD anvisierte Sitz ging ausgerechnet an die Satirepartei „Die Partei“.

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