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Presseschau ... 25.06.2018

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Dresden: Attacke hinterm Hauptbahnhof +++ Prügel und rassistische Sprüche: Jogger attackiert Frau am Zürcher Limmatufer +++ Prozess nach Explosion auf S-Bahnhof: Anklage wegen versuchten Mordes +++ Anschlagspläne auf Muslime: Zehn Rechte in Frankreich festgenommen.

 

Dresden: Attacke hinterm Hauptbahnhof

Nach einem rassistischenÜbergriff ermittelt die Polizei gegen zwei Verdächtige im Alter von 17 und 47 Jahren aus Dresden. Die beiden Deutschen sollen am Donnerstagabend ein junges Pärchen am Friedrich-List-Platz unweit des Hauptbahnhofs attackiert haben. Nach Polizeiangaben haben die alkoholisierten Männer gegen 19.50 Uhr zunächst den 24-Jährigen und seine 21-jährige Freundin aufgrund ihres asiatischen Aussehens beleidigt. Darüber hinaus wurde der junge Mann mit einer Bierflasche verletzt. Als sich nun ein 39-jähriger Passant einmischte, um dem Paar zu helfen, wurde auch er angegriffen. Polizisten nahmen die mutmaßlichen Täter noch vor Ort vorläufig fest.

 

 

Prügel und rassistische Sprüche: Jogger attackiert Frau am Zürcher Limmatufer

Eine Brasilianerin wird an der Limmat von einem Jogger attackiert und rassistisch beschimpft. Der Weg entlang des Flusses ist immer wieder Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Joggern, Anwohnern und Velofahrern. Es geschah am Montagnachmittag kurz vor 15 Uhr am Fischerweg in der Nähe der Europabrücke im Zürcher Kreis 5. Die Brasilianerin fuhr auf dem Velo entlang der Limmat, ihr Hund sprang neben dem Fahrrad her. Seit 17 Jahren wohnt sie im Quartier, regelmässig trifft sie sich am Fluss mit einer Freundin für einen Spaziergang – so auch an diesem Montag. Doch dieses Mal endet der Ausflug mit einem Schock und Prellungen. Da Silva schildert die Geschehnisse so: Auf dem Weg sei ein Jogger auf sie zugelaufen. Doch statt die Seite zu wechseln, habe der Mann direkt auf sie zugehalten. «Ich habe noch gerufen: Achtung, Velo.» Doch der Jogger habe nur geantwortet: «Ich kann durchlaufen, wo ich will.» Danach eskaliert die Auseinandersetzung vollends. Im Laufe des Streits um das «Wegrecht» habe der Jogger zuerst ihren Hund mit den Füssen getreten und ihr dann mit der Faust mehrmals ins Gesicht geschlagen. «Zudem hat er mich als Afrikanerin und Negerin, die zurück zu den Affen solle, beschimpft.»

 

Prozess nach Explosion auf S-Bahnhof: Anklage wegen versuchten Mordes

Ein halbes Jahr nach der Explosion auf dem S-Bahnhof Hamburg-Veddel muss sich ein 52-Jähriger wegen versuchten Mordes vor Gericht verantworten. Der Angeklagte soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft am 17. Dezember eine Plastiktüte mit 73 Montageschrauben und zwei pyrotechnischen Sprengkörpern unter einer Sitzreihe auf dem Bahnsteig abgestellt haben. Als eine S-Bahn einfuhr und zahlreiche Fahrgäste an jenem Adventsabend ausstiegen, soll der 52-Jährige einen der Böller gezündet haben. Den Angaben zufolge entstand eine zwei Meter hohe Stichflamme, während die Schrauben aufgrund der Druckwelle wie Geschosse in einem Umkreis von vier Metern umherflogen und die Scheibe eines Windschutzes zersplittern ließen. Der Feuerball habe einen Passanten nur knapp verfehlt. Ein Fahrgast im Türbereich der S-Bahn erlitt ein Knalltrauma. Die Staatsanwaltschaft bestätigte Berichte, wonach der Mann ein verurteilter Totschläger mit rechtsextremer Vergangenheit ist. Demnach war er 1992 wegen der brutalen Tötung eines 53-Jährigen in Buxtehude, der Adolf Hitler als Verbrecher bezeichnet hatte, zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

https://www.shz.de/20246627

 

Anschlagspläne auf Muslime: Zehn Rechte in Frankreich festgenommen

Eine Gruppe Rechtsextremer hat offenbar in Frankreich einen oder mehrere Anschläge auf Muslime geplant. Mögliche Ziele: Verschleierte Frauen oder radikale Imame. Zehn Verdächtige nimmt die Polizei nun fest. Die Verdächtigen seien bereits am Samstag in ganz Frankreich gestellt worden, berichtete der Ressortchef. Zwei wurden auf Korsika verhaftet.  Collomb sprach von einer Verbindung der Verdächtigen mit der "Ultrarechten", ging aber nicht weiter ins Detail. Die Antiterrorstaatsanwaltschaft habe in dem Fall schon vor über zwei Monaten Vorermittlungen begonnen.Offenbar hatten die Verdächtigen geplant, sich Waffen zu beschaffen und das zum Teil auch schon getan. Unter den Festgenommenen soll auch der Anführer des Netzwerks sein. Wie weit die mutmaßlichen Anschlagspläne schon ausgereift waren, wird jetzt ermittelt. Die französischen Sender TF1 und LCI berichteten, die Verdächtigen hätten vor allem radikale Imame, islamistische Häftlinge, die aus dem Gefängnis kämen, und verschleierte Frauen im Visier gehabt.

 

Nach Gewalttaten in Cottbus: Steinmeier spricht mit Bürgern

Nach mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen in Cottbus hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nun die Stadt besucht. Ihm gehe es "vor allen Dingen um Ermutigung derjenigen, die sich dafür einsetzen, dass man in dieser Stadt weiterhin gut zusammenleben kann", sagte Steinmeier am Samstag. Dort führte er Gespräche mit Vertretern der Stadt und der Stadtfraktionen. Danach wollte sich Steinmeier mit weiteren Bürgern wie Lehrern, Schülern und Polizisten treffen.

Am Abend rief er bei einem Festakt zu 20 Jahre Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ zu Toleranz und Respekt auf. 

 

Burgscheidungen: AfD-Flügel trifft bei Tagung auf schmalen Gegenprotest

Hans-Thomas Tillschneider ist gerade erst aus dem Auto gestiegen und losgegangen, da kehrt er um, sein Redemanuskript holen. So muss der AfD-Landtagsabgeordnete den Weg zwischen Parkplatz und Veranstaltungsort später nicht noch einmal zurücklegen. Parkplätze sind Mangelware in Burgscheidungen (Burgenlandkreis). Daher müssen die Teilnehmer des „Kyffhäuser-Treffens“ der AfD entlang der Straße zwischen dem Dorf und dem Nachbarort Karsdorf parken und einen Fußmarsch in Kauf nehmen - mehrere hundert Meter, zehn bis 15 Minuten. Begleitet von Protesten, trifft sich in Burgscheidungen am Sonnabend der rechtsnationale Flügel der Partei, der auch genau so heißt: „der Flügel“. 1.000 Teilnehmer treffen auf 650 Dorfbewohner.

 

Auf National-Treffen der AfD: Björn Höcke spricht von Wölfen und Schafen – wie Goebbels

AfD, Zukunft – nach knapp 45 Minuten ist Björn Höcke am Ende seiner Rede angekommen. Dann sagt er noch etwas, das wie eine Drohung klingt: "Wir sind auf dem Weg, die einzig relevante Volkspartei in Deutschland zu werden." Die Anhänger, die dem AfD-Politiker in einem Zelt zuhören, springen von ihren Stühlen auf und jubeln. In Sachsen-Anhalt waren sie zum "Kyffhäusertreffen" zusammengekommen. Das ist das jährliche Klassentreffen des rechtsnationalen Flügels der AfD. Auf dem Treffen fühlte sich Björn Höcke offenbar so wohl, dass er in seiner Rede auf Joseph Goebbels anspielte.Von seiner diesjährige Kyffhäuser-Rede gibt es im Netz Mitschnitte. Höcke redete über die angebliche "Auslöschung" der Deutschen, über deren "glorreiche Geschichte", über "Schwarzafrikaner", die deutsche Frauen "penetrieren". Ab Minute 18 erinnert Höcke an die "Hammer-oder-Amboss-Rede" vom späteren Reichskanzler Bernhard von Bülow aus dem Jahre 1899. Damals stellte von Bülow die Frage, ob die Deutschen lieber Hammer oder Amboss sein wollen. Das greift Höcke auf und sagt: "Heute, liebe Freunde, lautet die Frage nicht mehr Hammer oder Amboss, heute lautet die Frage Schaf oder Wolf. Und ich, liebe Freunde, meine hier, wir entscheiden uns in dieser Frage: Wolf." Der "Wolf-oder-Schaf-Vergleich" ist von Goebbels, aus einem Leitartikel der NSDAP-Zeitung "Der Angriff". Darin schrieb Goebbels: "Wir kommen nicht als Freunde, auch nicht als Neutrale. Wir kommen als Feinde! Wie der Wolf in die Schafherde einbricht, so kommen wir!"

 

In Thüringen haben Neonazis eine zweifelhafte Gedenkstätte gebaut

Eben noch fand sich in der Liste des Bundes der Vertriebenen auch die erst vor wenigen Jahren errichtete sogenannte „Gedächtnisstätte“ in Guthmannshausen im Landkreis Sömmerda, ein um eine große zentrale Stele herum angeordneter Kreis aus Gedenksteinen, die jeweils einer Gruppe von Vertriebenen gewidmet sind. Kein gewöhnliches Mahnmal, so unterstreichen die Initiatoren. Sondern „in einer Zeit der sich auflösenden familiären und anderen sozial verlässlichen Strukturen sowie in einer Episode der ethischen und biologischen Wandlungen“ ein Versuch, dem „Verblassen, Vergessen und Fragmentieren der das Individuum in seinem Dasein untermauernden Lebensgeschichte seiner Vorfahren“ entgegenzuwirken.Ein fragwürdiges Unternehmen, das eine ganz besondere Klientel nach Guthmannshausen zieht. Die radikale Kleinstpartei Die Rechte warb für das Projekt, Udo Voigt, der frühere NPD-Chef, feierte hier traditionell mit seinem „Freundeskreis“ Sommerfeste.

Rechtsextremismus bei der Bundeswehr: Ein Prepper auf Reserve

Machtkampf bei den Reservisten: Der Verband will rechte Mitglieder loswerden. Doch die drängen stattdessen in den Vorstand.Herzlich willkommen im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, Mecklenburg-Vorpommern: Was soll nur aus Jörg S. werden? Das ist der Versicherungsvertreter aus Rostock, ein Prepper, der sich auf den Untergang der Zivilisation vorbereitet und einst dem Militärischen Abschirmdienst der Bundeswehr auffiel, weil er beim rechtsextremen Thule-Netzwerk zu Besuch war. Wäre das nicht vielleicht ein guter Mann für den Landesvorstand in Mecklenburg-Vorpommern? Sollte der Jörg nicht zur Wahl antreten? Oder soll man ihn rausschmeißen?

 

Völkische Pädagogik-Studentin an der Uni Bremen

Lehramtsstudentin wird vorgeworfen, in die rechtsextreme Szene verstrickt zu sein. Ist das als angehende Grundschullehrerin ihre Privatsache? Brunhilde F.* stürmte vor wenigen Tagen in die AStA-Etage der Universität Bremen und forderte, die anonymen Outing-Plakate zu ihrer Person sofort zu entfernen. So schildern es Angehörige der studentischen Vertretung. Die sahen dafür „keine Veranlassung“, boten der aufgebrachten Lehramtsstudentin aber an, sie könne ja eine Gegendarstellung darunter kleben. Der Fall der rechten Kommilitonin beschäftigt die Studierenden an der Universität Bremen seit über einer Woche. Es begann damit, dass DIN A4-Zettel morgens an den Türen der Büros in der Etage der Studierendenvertretung AStA klebten, auf den Tischen im Fachbereich der Informatik lagen und an zahlreichen Wänden hingen:  „Völkisch – Nationalistisch – Rechtsradikal“ stand darauf, darunter ein Foto von Brunhilde F.

Freibrief für Nazipropaganda? Freispruch für Betreiber von "Oldschool Records"

Ein Gericht spricht den Betreiber des Rechtsrock-Labels Oldschool Records frei. Damit dürften sich Rechtsextreme künftig sicher fühlen, wenn sie ihre Propaganda verbreiten. Es ist ein Freispruch erster Güte: Nach einer Anklage wegen Volksverhetzung erklärte das Landgericht von Memmingen im Allgäu den Betreiber des Neonazi-Musiklabels Oldschool Records, Benjamin Einsiedler, im Berufungsprozess nicht nur für unschuldig – die Richter sprachen dem Rechtsextremisten auch noch eine Entschädigung für eine Hausdurchsuchung und die dabei beschlagnahmten Produkte zu. Das war vor vier Wochen. Nun bestätigte Staatsanwalt Thomas Hörmann: Seine Behörde will das Urteil per Revision am Oberlandesgericht in München kippen. Immerhin.

  • https://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2018/06/22/freibrief-fuer-nazi-propaganda_26656

Bamberger Gericht lässt Klage gegen Neonazis liegen - freigelassen

Die Bamberger Justiz hat vier Neonazis wieder laufen lassen müssen, weil sich die zuständige Strafkammer wegen Arbeitsüberlastung nicht in der Lage sah, den Fall vor Gericht zu bringen. Die Gruppe, drei Männer und eine Frau, werden beschuldigt, einer inzwischen verbotenen Neonazi-Organisation angehört und Anschläge auf Asylbewerberheime geplant zu haben. Weiter sollen sie an einer gefährlichen Körperverletzung beteiligt gewesen sein und pyrotechnisches Material im Ausland bestellt haben. Bereits im Juli 2016 hatte die Bamberger Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Über deren Zulassung aber hat das Landgericht Bamberg fast zwei Jahre später immer noch nicht entschieden. Die Angeklagten befinden sich deswegen jetzt wieder auf freiem Fuß.

Berliner Grünen-Chefin erhebt Rassismus-Vorwürfe gegen Boris Palmer

Die Berliner Grünen-Vorsitzende Nina Stahr wirft ihrem Parteifreund und Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer vor, ausländerfeindliche Stimmung zu schüren. Er trage mit seinen Facebook-Posts dazu bei, „dass Menschen denken, es ist ok, in der S-Bahn andere rassistisch zu beleidigen oder gar gewalttätig zu werden”, schrieb Stahr in einem offenen Brief an Palmer. Jeder einzelne seiner Beiträge trage ein kleines bisschen dazu bei, „die Atmosphäre hier in Deutschland fremdenfeindlicher zu machen.”

Ruhrtriennale:Der Boykott vom Boykott vom Boykott

Man versteht schon, warum sich viele Juden in Deutschland sehr allein gelassen fühlen: Der Streit über BDS-nahe Musiker und Antisemitismus erschüttert die Ruhrtriennale. Eines muss man den Kampagnenstrategen der israelfeindlichen Organisation BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) lassen: Sie haben es binnen kürzester Zeit geschafft, die liberale kulturelle Öffentlichkeit in Deutschland zu polarisieren. Sie haben jenen unversöhnlichen Hass, der die radikalen Akteure des Nahostkonflikts charakterisiert, erfolgreich in eine Szene hineingetragen, die sich bislang noch tapfer um das Miteinander der Kulturen bemühte. Sie haben Zwietracht und Verwirrung gesät. Es geht auf der Ruhrtriennale konkret um des HipHop-Trio “Young Fathers”.

https://www.zeit.de/kultur/musik/2018-06/ruhrtriennale-bds-israelfeindlichkeit-young-fathers-stefanie-carp

Dresden: Mutter und Tochter in rassistischer Aktion

Aus Rassismus haben zwei Frauen einen Afghanen angegriffen und verletzt. Sie hätten den Mann nur zur Rede stellen wollen, behaupten sie. Das ist schon ein starkes Stück, wie entfesselt Mutter und Tochter auf einen Mann losgegangen sind, der mit Kinderwagen in der Hand und der einjährigen Tochter auf dem Arm gerade aus einer Straßenbahn ausgestiegen war. Zunächst soll die 26-Jährige den Asylbewerber aus Afghanistan als „Scheiß Ausländer“ beleidigt haben, dann schritt ihre Mutter (49) zur Tat. Die querschnittgelähmte Rollstuhlfahrerin fuhr dem 21-Jährigen von hinten in die Beine. Der Mann stürzte und konnte dabei gerade noch seine einjährige Tochter einer Bekannten übergeben, sonst wäre das Kind mit ihm zu Boden gegangen. Als der Mann nun im Liegen den Elektrorollstuhl festhielt, trat ihm die Tochter von hinten gegen den Arm, damit er loslässt. Bei dem Rollstuhlangriff wurde laut Anklage auch der Kinderbuggy des Vaters beschädigt. Der Angriff fand Ende August 2016 an der Haltestelle Räcknitzhöhe statt. Weil die beiden beschuldigten Frauen in ihrer Vernehmung behaupteten, der 21-Jährige habe sie bedroht, mussten sie sich am Mittwoch in ihrem Prozess am Amtsgericht Dresden nicht nur wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung, sondern auch noch wegen falscher Verdächtigung verantworten.

https://www.sz-online.de/nachrichten/mutter-und-tochter-in-aktion-3960337.html

Thüringer Landtag fordert: Behörden sollen antisemitische Straftaten erfassen

Mehrere Fälle von Antisemitismus haben in jüngster Zeit ein Schlaglicht auf Judenfeindlichkeit in Deutschland geworfen. Der Thüringer Landtag hat nun ein Signal dagegen gesetzt – und eine eindeutige Forderung an die Sicherheitsbehörden im Land formuliert.

Antisemitismus war nie weg: Vier junge Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet über ihre Erfahrungen

Der ganz alltägliche Antisemitismus war nie weg. Chana, Alexander, Carolin und Aaron aus Mainz, Wiesbaden, Darmstadt und Frankfurt berichten hier vom Leben in ihrer Heimat, der Rhein-Main-Region.

Berlin: Muslime und Juden "können voneinander lernen"

Jüdische Rabbiner und muslimische Imame radeln auf Tandems gemeinsam durch Berlin. Ein Zeichen "für Toleranz und Respekt". Alle sind einer Meinung: Es gibt zu wenig solcher Aktionen. Und vor einem haben sie Angst.

Rechtsextreme treffen sich auf Rottaler Hof

Wer am Samstagnachmittag in Untergrasensee, einem Stadtteil von Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) unterwegs war, dürfte sich zunächst einmal die Augen gerieben haben und überrascht gewesen sein von der Polizeipräsenz. Doch diese hatte einen ernsten Hintergrund. Auf einem Hof am Rande des Dorfes trafen sich Mitglieder und Sympathisanten vom "III. Weg", einer rechtsextremen und vom Verfassungsschutz beobachteten Partei.

Bremen: Widerstand gegen AfD-Büro in Walle wächst

Nachdem der AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz in Walle ein Büro eingerichtet hat, in dem ein Mitglied der Identitären Bewegung beschäftigt wird, gärt es im Stadtteil gewaltig.

https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-widerstand-gegen-afdbuero-in-walle-waechst-_arid,1742565.html

Schwerin: NSU-Ausschuss startet mit Fall Turgut

Dem NSU werden zehn, meist rassistisch motivierte Morde zugerechnet. Zu den Opfern zählt Mehmet Turgut, der 2004 in Rostock erschossen wurde. Zudem sollen zwei Banküberfälle 2006 und 2007 in Stralsund auf das Konto des NSU gehen.

Warum hat Deutschland Do Anh Lan vergessen?

1980 wurden zwei Vietnamesen in Hamburg Opfer eines rassistisch motivierten Brandanschlags. Bis heute kämpft die Mutter eines der Opfer für einen Gedenkort – erfolglos.

“Die Rechten wollen keine solidarisch-demokratische Arbeitswelt”

Viele in den Gewerkschaften sind auf der Suche nach linken Antworten auf die rechte Mobilisierung in den Betrieben. Darüber sprach Sören Frerks für »der rechte rand« mit Hans-Jürgen Urban. Er ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.

https://www.der-rechte-rand.de/archive/3316/die-rechten-wollen-keine-solidarisch-demokratische-arbeitswelt/

 

Innenminister Herrmann zum OEZ-Attentat: "Da ist sicherlich ein rassistischer Ansatz"

In vier Wochen jährt sich der Massenmord am OEZ zum zweiten Mal. Am 22. Juli 2016 erschoss David S. acht Jugendliche und eine Frau mit Migrationshintergrund. Die Einordnung dieser Tat beschäftigt nach wie vor Polizei, Politiker, Wissenschaftler und seit kurzem auch das FBI. Die AZ bat Innenminister Joachim Herrmann um Antworten.

 

NetzDG: Ein Instrument der Rechten?

Das mit Jahresanfang wirksame Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) verpflichtet größere Plattformen, „offensichtlich strafbare Inhalte“ innerhalb von 24 Stunden zu löschen. Eine angemessene juristische Prüfung, ob eine Äußerung nun von der Meinungsfreiheit geschützt oder doch als Verletzung von Persönlichkeitsrechten zensiert werden sollte, ist unter diesem Zeitdruck nicht möglich. Ist dies ohnehin schon ein „Balanceakt mit demokratischen Grundprinzipien“, gilt bei den Internetkonzernen im Umgang mit Beschwerden nun: Quantität geht vor Qualität. Dies wissen gut organisierte Gruppen auszunutzen: Rechtsradikale Troll-Armeen rufen dazu auf, Postings unliebsamer Personen zu melden und deren Accounts somit aus den Onlinediskursen zu verbannen.So ist es @zugezogenovic ergangen, die über ihre Flucht nach Deutschland und ihr Leben in patriarchalen Gesellschaftsstrukturen twittert. Auch @apolitAsh, die sich selbst als „Kanakin & intersectional feminist“ beschreibt, ist ins Visier geraten und wurde dauerhaft gesperrt. In der letzten Ausgabe von „analyse&kritik“ berichten die beiden Autorinnen vom ihrem kontroversem Kampf gegen Rassismus und Sexismus und die Folgen des NetzDG. Der Diskussionsbeitrag übt harte Kritik an der aktuellen Rechtslage in Almanya: Die Tools, die von den Privatunternehmen, aber auch dem Staat entwickelt wurden, sind eigentlich nur Symbolpolitik. NetzDG und »Hate Speech« helfen nicht nur nicht gegen Rassismus und Sexismus, sondern stellen sich für antirassistische und feministische Nutzer_innen sogar als kontraproduktiv heraus. Anders als auf anderen Kanälen und in konventionellen Medien haben diese Menschen auf Twitter einen Ort gefunden, um sich und ihre Lebensrealitäten mitzuteilen und auch Gehör zu finden. Für viele ist Twitter die einzige Möglichkeit, am öffentlichen Diskurs teilzunehmen. Doch dank NetzDG ist es nun noch einfacher geworden, die Stimmen von marginalisierten Menschen unsichtbar zu machen.

  • https://netzpolitik.org/2018/netzdg-ein-instrument-der-rechten/

NetzDG: Facebook und Co halten sich daran

Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) ist mittlerweile seit einem knappen halben Jahr in Kraft. Die Vorschrift dient dabei primär der Bekämpfung von offenkundig strafbaren Inhalten wie beispielsweise der Volksverhetzung im Internet. Medienberichten zufolge fällt die Zahl der Beschwerden über mangelhaft durchgeführte Löschungen von strafbaren Inhalten bis dato deutlich geringer aus als erwartet. Die Anzahl an Beschwerden über fehlerhaft oder überhaupt nicht durchgeführte Löschungen von “Hate Speech”-Inhalten fällt dabei deutlich geringer aus als zunächst erwartet. So sind bis Ende Mai 2018 beim Bundesamt für Justiz lediglich etwa knapp 400 Meldungen über nicht entfernte, offenkundig strafbare Inhalte eingegangen. Nach Angaben des Bundesamtes sei der Gesetzgeber ursprünglich von etwa 25.000 Beschwerden und 500 Bußgeldverfahren jährlich ausgegangen.

 

Gegenstrategien

Unterrichtsmaterial gegen Antisemitismus

Auf vielen Berliner Schulhöfen sind judenfeindliche Beschimpfungen zu hören. Eine neue Onlineplattform will Lehrern bei der frühen Antisemitismus-Prävention helfen. Dafür stellt sie gratis im Netz Lehrmaterial zur Verfügung - und gibt auch ganz konkrete Tipps für den Alltag.Die "Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus" hat das Online-Portal entwickelt, das Lehrern weiterhelfen, soll und sie weiterbilden.

Dresden: Sorge um Rechtsextremismus an Schulen

Das Kulturbüro Sachsen und das Netzwerk für Demokratie und Courage beobachten einen immer offener auftretenden Rassismus bei Dresdner Schülern. Vor allem die Identitäre Bewegung gewinnt bei jungen Leuten an Einfluss. Mit einer neuen Broschüre sollen Lehrer*innen jetzt Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

http://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Sorge-um-Rechtsextremismus-an-Schulen

Homophobe Fangesänge gegen Manuel Neuer: Geldstrafe für mexikanischen Verband

Die Fans des lateinamerikanischen Teams sind Wiederholungstäter - nun muss der Verband zahlen. Die schwulenfeindlichen Sprechchöre seiner Fans kosten den mexikanischen Fußballverband (FEMEXFUT) nun eine empfindliche Geldstrafe. Das hat der Weltfußballverband FIFA nun in der Schweiz beschlossen. Der mexikanische Fußballverband muss eine Geldstrafe in der Höhe von 10.000 Schweizer Franken, umgerechnet 8.700 Euro, zahlen, weil die Fans beim Match gegen Deutschland „diskriminierende und beleidigende Gesänge“ angestimmt hätten. Außerdem drohte die FIFA, dass bei erneute Vorkommnissen dieser Art weitere Strafen für die Lateinamerikaner drohen.

http://www.ggg.at/2018/06/21/homophobe-fangesaenge-gegen-manuel-neuer-geldstrafe-fuer-mexikanischen-verband/

20 Empfehlungen, um weniger rassistisch zu sein

War nur ein Witz? Vielleicht. Aber man kann sich rassistisch verhalten, ohne dass man es will. Und dann? Ein paar Punkte zum Weiterdenken.

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Presseschau ... 26.06.2018

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Jude in Dortmund beschimpft und beleidigt +++ Stolpersteine in Gardelegen herausgebrochen +++ Berlin-Hellersdorf: Mann zeigt Polizei Hitlergruß +++ Ukrainie: Zentralrat warnt vor Angriffen gegen Roma in der Ukraine.

 

JUDE IN DORTMUND BESCHIMPFT UND BELEIDIGT

In Dortmund ist ein Mann jüdischen Glaubens am Sonntag (24.06.2018) mehrfach bedroht worden. Die Tatverdächtigen sind nach Angaben der Polizei Rechtsextremisten aus Dortmund und Schwelm. Nach Angaben der Polizei wurde der 26-Jährige zunächst auf der Straße beleidigt und beschimpft. Einen Schlag gegen seinen Kopf konnte er abwehren, daraufhin ließen die drei Täter von ihm ab. Es soll sich um zwei Dortmunder im Alter von 23 und 30 Jahren handeln und um einen 21-jährigen Mann aus Schwelm. Alle drei polizeibekannte Rechtsextreme. Am Sonntagabend kam es dann zu einer weiteren Begegnung. Dieses Mal wurde der Dortmunder von dem Schwelmer und einem vierten unbekannten Täter bedroht und beleidigt. Nach Polizeiangaben sollen die beiden Männer auch den verbotenen Hitlergruß gezeigt haben. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.Betrunkener reißt in Gardelegen Stolpersteine aus dem Boden

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/angriff-jude-dortmund-100.html

 

STOLPERSTEINE IN GARDELEGEN AUS GEHSTEIG GEBROCHEN

Ein Betrunkener hat in Gardelegen Erinnerungssteine gewaltsam aus dem Gehweg herausgebrochen, die an das Schicksal jüdischer Bürger der Hansestadt erinnern. Die Motivation des 44-jährigen Mannes ist derzeit noch unklar. Laut Polizei hat der 44-Jährige am Sonntagabend neun dieser Erinnerungssteine mit einer Brechstange aus dem Gehweg in der Sandstraße gehebelt. Betroffen sind davon auch die erst vor wenigen Tagen mit Schülern in den Boden gebrachten Steine.Beobachtet wurde der Mann dabei von Zeugen. Eine Frau schilderte, der Mann habe die Stolpersteine in eine weiße Plastiktüte gestopft und in einen Papierkorb an der Straße gesteckt. Daraufhin habe sie die Polizei alarmiert, die den Angaben zufolge die neun Stolpersteine sicherstellte.

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/stendal/gardelegen/stolpersteine-entfernt-100.html

 

BERLIN-HELLERSDORF: MANN ZEIGT POLIZEI HITLERGRUSS - STAATSSCHUTZ ERMITTELT

Ein 58-Jähriger hat am Sonntagabend in Hellersdorf der Polizei den Hitlergruß gezeigt. Gegen ihn wird nun wegen Volksverhetzung ermittelt. In Hellersdorf hat ein Mann am Sonntagabend der vorbeifahrenden Polizei den sogenannten Hitlergruß entgegengestreckt. Die Beamten waren gegen 19.10 Uhr auf der Carola-Neher-Straße unterwegs, als der Betrunkene an der Einmündung Etkar-Andre-Straße plötzlich stehen blieb und den rechten Arm mehrfach zum Gruß anhob. Als die Polizisten ihn daraufhin nach Ausweispapieren untersuchen wollten, widersetzte sich der 58-Jährige zunächst, wurde dann aber zu Boden gebracht, gefesselt und festgenommen. Ein anschließender Alkoholtest ergab bei ihm einen Wert von ungefähr zwei Promille.

https://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article214681233/Mann-zeigt-Hitlergruss-Staatsschutz-ermittelt.html

 

UKRAINIE: ZENTRALRAT WARNT VOR ANGRIFFEN GEGEN ROMA IN DER UKRAINE

Der Mord an einem 24-Jährigen in Lwiw ist laut dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma auf Rechtsextreme zurückzuführen. Die Ukraine müsse Roma besser schützen. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma macht Rechtsextreme für mehrere Angriffe auf Roma in der Ukraine verantwortlich. Die Ermordung eines 24-Jährigen am Samstag in Lwiw (Lemberg) sei das "fünfte Pogrom von rechtsextremen Gruppen gegen Roma" während der vergangenen beiden Monate, teilte der Zentralrat in Heidelberg mit. Teilweise würden die Überfälle gefilmt und ins Internet gestellt.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-06/rechtsextremismus-zentralrat-sinti-roma-deutschland-ukraine-mord
https://www.deutschlandfunk.de/ukraine-rechtsradikale-gewalt-gegen-roma.1773.de.html?dram:article_id=421206
https://www.heise.de/tp/features/Ukraine-Toter-bei-Ueberfall-einer-Nazi-Bande-auf-ein-Roma-Lager-4091804.html

 

ITALIEN: RECHTE PARTEIEN EROBERN BEI KOMMUNALWAHLEN IN ITALIEN LINKE HOCHBURGEN

Die von der rechtsradikalen Partei Lega angeführte Regierungskoalition in Italien hat bei den Kommunalwahlen mehrere Hochburgen der Linken erobert. Die sozialdemokratische PD verlor in der Stichwahl etwa Pisa, Siena und Massa an die Rechten. Bei der zweiten Runde der Teilwahlen am Sonntag verlor die sozialdemokratische PD etwa die seit Jahrzehnten von ihr regierten Toskana-Städte Pisa, Siena und Massa an das Bündnis aus rechtsradikaler Lega, Forza Italia und Fratelli d'Italia (FDI). In der Region Emilia Romagna eroberte die mitregierende populistische Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) das Rathaus der Stadt Imola, das seit 73 Jahren in den Händen der Linken war. Die M5S siegte auch in der kampanischen Stadt Avellino, verlor aber Ragusa auf Sizilien. Die Wahlbeteiligung lag nur bei rund 46 Prozent, in der ersten Runde zwei Wochen zuvor hatte sie noch bei 60 Prozent gelegen.

http://unternehmen-heute.de/news.php?newsid=508716

 

TÜRKEI: RECHTSAUSSEN DEVLET BAHÇELI IST JETZT DER KÖNIGSMACHER

Es sah schon so aus, als hätte sich Devlet Bahçeli, der Chef der nationalistischen MHP, verspekuliert mit seinem Plan für Neuwahlen in der Türkei. Doch nun ist Recep Tayyip Erdogan im Parlament auf die Rechtsradikalen angewiesen – für Bahçeli eine goldene Gelegenheit.Bis zum Sonntag war Devlet Bahçeli in vielen politischen Kreisen der Türkei eine Art Witzfigur. Der 70-Jährige hatte seinen Verbündeten, Präsident Recep Tayyip Erdogan, zu vorgezogenen Neuwahlen gedrängt, dann sagten die Umfragen einen katastrophalen Absturz für Bahçelis Partei der Nationalen Bewegung (MHP) voraus. Doch zahlte sich die Taktik aus: Die MHP erreichte 11,1 Prozent; Erdogan braucht sie ab sofort für Mehrheiten im Parlament – plötzlich steht Bahçeli als Meisterstratege und Königsmacher da.

 

FRANKREICH: DETAILS ZU ISLAMFEINDLICHER TERRORZELLE IN FRANKREICH

Eine rechtsextreme Gruppe soll in Frankreich Attentate auf radikale Imame und verschleierte Frauen geplant haben. Unter den zehn Verhafteten ist ein pensionierter Polizist, der mutmassliche Kopf der Terrorgruppe. Die islamistische Terrorwelle in Frankreich, die 2015/16 rund 240 Menschenleben forderte, ist in den vergangenen anderthalb Jahren abgeebbt, aber die vom radikalen Jihadismus ausgehende Gefahr ist laut den Sicherheitsbehörden weiterhin gross. Nun macht die französische Terrorabwehr allerdings mit Razzien im rechtsextremistischen Milieu Schlagzeilen: Bei einer landesweit koordinierten Aktion hat der Inlandgeheimdienst DGSI am Wochenende zehn Personen festnehmen lassen, die bewaffnete Anschläge auf Muslime geplant haben sollen. Dies berichtetenfranzösische Medien am Sonntagabend unter Berufung auf Justizkreise.Die zehn Terrorverdächtigen bildeten eine Gruppe namens Actions des forces opérationnelles (AFO) und hielten mehrere geheime Treffen ab. Ihre Mitglieder machten regelmässig Schiessübungen in Sportklubs. Bei den Razzien wurden auch Waffen sichergestellt.Beim mutmasslichen Kopf der Terrorzelle handelt es sich laut Angaben aus Sicherheitskreisen um einen 65-jährigen pensionierten Polizisten aus der Gegend von La Rochelle. Er habe die seit langem schlummernde AFO reaktiviert und zu einer aggressiveren Organisation umzufunktionieren versucht. Mehrere der Festgenommenen sind ebenfalls über 50 Jahre alt, was untypisch ist für Terrorgruppen, in denen meist jüngere Männer aktiv sind.

 

RECHTSEXTREME LERNEN SCHIESSEN UND BEWAFFNEN SICH

Darauf deuten jetzt auch neu zusammengestellte Zahlen der Bundesregierung hin, die watson vorliegen: 750 bei den Behörden bekannte Rechtsextremisten verfügen demnach über eine oder mehrere waffenrechtliche Erlaubnisse. Zwischen Januar 2017 und Juni diesen Jahres gab es 19 Fälle, "in denen Rechtsextremisten einzelne oder auch mehrere aufeinanderfolgende Schießübungen abgehalten haben". Etwa die Hälfte dieser "Schießübungen" fand im europäischen Ausland statt. Die Bundesregierung listet 23 Fälle auf, in denen bewaffnete Angreifer Straftaten "gegen Asylunterkünfte" verübten. Allerdings: Es ist nicht bewiesen, dass bewaffnete Übergriffe auf Asylsuchende automatisch "von rechts" kommen. Außerdem gab es 12 bewaffnete Übergriffe auf "Asylbewerber/Flüchtlinge". Darunter viele Angriffe mit Softairs und Schreckschusspistolen. In einem Fall kam aber sogar eine Kalaschnikow zum Einsatz. Die Ausführungen stammen aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.

 

THÜGIDA-KÖPFE ORGANISIEREN SICH BEI DEN „REPUBLIKANERN“ NEU

Der Thüringer Verfassungsschutz beobachtet die Entwicklung aufmerksam, die bisher aber nur aus Ankündigungen im Internet besteht. Morgen startet in Erfurt ein Probelauf von Neonazis: Unter dem Namen „Die Republikaner“ protestieren sie unter anderem gegen den geplanten Moscheebau im Ortsteil Marbach. Versucht neuerdings eine fast vergessene rechtsradikale Splitterpartei, Kapital aus den islamfeindlichen Aktionen in Thüringen zu schlagen? Nicht ganz. Hinter den „Republikanern“ stehen in diesem Fall führende Neonazis der selbst ernannten „Volksbewegung Thügida“, die schon in der Vergangenheit mehrfach rassistische Kundgebungen gegen den Erfurter Moscheebau veranstaltet hatte. David Köckert aus Ostthüringen, Jens Wilke aus Niedersachsen und der Leipziger Alexander Kurth werben seit Wochen vehement dafür, dass es eine „Alternative zur Alternative“ brauche. Dahinter steckt der Plan, frustrierte Mitglieder oder Ex-Mitglieder der „Alternative für Deutschland“ einzusammeln, diese aber nicht der rechtsextremen NPD zu überlassen, mit der gerade Köckert seit zwei Jahren über Kreuz liegt.

 

WAR ZSCHÄPES FREUNDIN EBENFALLS TEIL DES NSU?

Neue Recherchen weisen darauf hin, dass Zschäpes frühere beste Freundin in einen Bombenanschlag in Nürnberg verwickelt sein könnte. Im Jahr 1999 hat die rechtsradikale Terrorbande NSU eine Bombe in einem türkischen Lokal in Nürnberg gelegt, der Sprengstoff war in einer Taschenlampe versteckt. Bei der Explosion wurde ein junger Türke leicht verletzt. Bis zum Prozessbeginn in Jahr 2013war nicht bekannt, dass dieser Anschlag dem NSU zugerechnet werden muss, erst ein Mitangeklagter brachte die Ermittler darauf, dass der NSU schon damals Bomben zündete. Die Bundesanwaltschaft hat den Verletzten von damals daraufhin befragt - doch bekannt werden dessen Aussagen erst jetzt, durch Recherchen von Bayerischem Rundfunk und Nürnberger Nachrichten. Danach hat der nun 38 Jahre alte Türke eine Frau identifiziert, die auch im NSU-Verfahren immer wieder eine Rolle spielt: Susann E., die ehemals beste Freundin von Beate Zschäpeund Ehefrau des Mitangeklagten André E. Susann E., selbst bekennende Rechtsradikale, wird bei der Bundesanwaltschaft seit langem als Beschuldigte im NSU-Verfahren geführt, die Mutter von drei Kindern wurde aber nicht angeklagt. Der Verletzte von einst habe Susann E. in einer Serie von 115 Bildern als jemanden benannt, den er kenne, und erklärt: "Dieses Mädchen" komme ihm "dermaßen bekannt vor" und gehe ihm nicht mehr aus dem Kopf. Genauere Angaben machte der Mann offenbar nicht.

 

ISRAELI MIT GÜRTEL GESCHLAGEN: VIER WOCHEN ARREST FÜR 19-JÄHRIGEN SYRER

Rund zwei Monate nach der Attacke gegen einen Israeli mit Kippa in Berlin ist der 19-jährige Täter zu vier Wochen Arrest nach Jugendstrafrecht verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten befand den jungen Syrer der gefährlichen Körperverletzung mit einem Gürtel und Beleidigung für schuldig. Zudem wird er für ein Jahr unter Erziehungsaufsicht gestellt. Der Arrest gilt wegen der Untersuchungshaft als verbüßt. Der Verurteilte kommt frei. Laut Urteil muss er das Haus der Wannsee-Konferenz besuchen. In der Villa am Berliner Wannsee hatten die Nazis die systematische Vernichtung der Juden abgesprochen.

 

ANTISEMITISMUS-BEAUFTRAGTER KLEIN BEKOMMT ELF MITARBEITER

Der neue Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, bekommt nach Kritik von Opposition und Zentralrat der Juden ein Team in Horst Seehofers Heimatministerium. Kleins Posten - offiziell heißt er "Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und Kampf gegen Antisemitismus" - ist angesiedelt im Heimatministerium von CSU-Chef Horst Seehofer, seit seinem Amtsantritt Anfang Mai hatte er über Wochen nur eine Sekretärin. Zunächst waren ihm nur zwei weitere Mitarbeiter, ein Sachbearbeiter und ein Referent, in Aussicht gestellt worden.

 

KAUFBEUREN: „PAX EUROPA“ KONTRA FRIEDLICHE DEMONSTRANTEN: PROTEST GEGEN „ISLAM-AUFKLÄRUNG“

Die Kaufbeurer Fußgängerzone zeigte sich am vergangenen Samstag bunt wie schon lange nicht mehr. Dafür sorgte eine Vielzahl an Besuchern, welche der angekündigten Informationsveranstaltung am Obstmarkt zum Thema „Aufklärung über den Islam und DITIB“ beiwohnten. Der größte Teil – bestehend aus verschiedenen Organisationen hatte vermutlich weniger Interesse an der Veranstaltung der „Bewegung Pax Europa“ (BPE) zum Thema „Aufklärung über den Islam und DITIB“, sondern äußerte mit viel Lärm seinen Unmut über die Vorträge von BPE-Gründer Michael Stürzenberger und seines Gastredners Wolfgang Rotter vom AfD-Kreisverband Ostallgäu.

 

UNIONSSTREIT BESCHERT AFD REKORDHOCH

Die Fronten im Asylstreit sind verhärtet - CDU und CSU stehen sich unversöhnlich gegenüber. Das hilft in erster Linie der AfD, die in der aktuellen Forsa-Umfrage ihren Höchststand aus der Vorwoche verteidigt. In der Wählergunst zulegen kann aber auch die SPD. Vom unionsinternen Streit um die Zurückweisung von Flüchtlingen an der Grenze profitiert vor allem eine Partei - die AfD. Laut dem aktuellen RTL/n-tv Trendbarometer vom Umfrageinstitut Forsa rangieren die Rechtspopulisten die zweite Woche in Folge auf einem Rekordhoch von 15 Prozent. Seit der Bundestagswahl im vergangenen September konnten sie 2,4 Prozentpunkte hinzugewinnen. Das ist nahezu exakt der Wert, den die Union seit der Wahl verloren hat (-2,9 Prozent). Die zerstrittene CDU/CSU kommt weiterhin nur noch auf 30 Prozent. Tatsächlich macht sich der Asylstreit für die CSU derzeit kaum bezahlt. Wenn am Sonntag Landtagswahl in Bayern wäre, kämen die Christsozialen laut Forsa auf 40 Prozent der Stimmen - das sind 7,7 Prozentpunkte weniger als 2013. Von einer absoluten Mehrheit ist die CSU also auch unter Ministerpräsident Markus Söder derzeit weit entfernt. Bezeichnend ist, dass die AfD-Anhänger in Bayern mit 67 Prozent zufriedener mit der bisherigen Arbeit Söders sind als die CSU-Anhänger (56 Prozent).

 

AFD-„FLÜGEL“-FEIER: BESCHIMPFUNGEN FÜR JOURNALIST*INNEN

AfD und freie Medienvertreter – die Situation scheint sich immer mehr zuzuspitzen. Ein Erfahrungsbericht aus Burgscheidungen in Sachsen-Anhalt.„Auch da, du dreckige Fotze“, schreit ein AfD-Anhänger, der sich auf dem Weg hinunter vom Schloss Burgscheidungen noch schnell eine schwarze Kapuze ins Gesicht gezogen und eine Sonnenbrille aufgesetzt hat. Sein Gesicht ist kaum zu erkennen. In einem Arm hält er eine gelbe Kiste, daraus zieht er ein Schild hervor: „FCK Antifa“. Obwohl direkt vor ihm einige Uniformierte stehen, ruft der Mann mit dem Kapuzenpulli und den New Balance-Turnschuhen einen konkreten Namen und ergänzt: „Drecksschweine, wir kriegen Euch“. Er bleibt kurz stehen, zieht seine Handkante am Hals vorbei – die typische Kopf-ab-Geste – und würgt laut: „krrrg!“. Kurz darauf stürzt ein weiterer schwarz gekleideter Mann, der scheinbar mit dem anderen das „Kyffhäuser-Treffen“ des völkischen „Flügels“ am Samstagnachmittag verlassen hat, mit seinem Regenschirm auf den filmenden Journalisten zu, der mit Abstand zur Straße auf einer öffentlichen Grünfläche steht.

 

MEDIALE SCHULUNG FÜR NPD & CO

Für den 7. Und 8. Juli kündigt die rechtsextreme Stiftung „Europa Terra Nostra“ ein Videoseminar in dritter Auflage an. Referent ist der NPD-Funktionär Jörg Hähnel. Unter dem Titel „Film ab! – für ein Europa mit Zukunft“ soll es eine Schulung für Videoproduktionen in Theorie und Praxis geben, wie sie auch bereits 2016 und im Vorjahr stattfand. Als Referent wird Jörg Hähnel vorgestellt, der verantwortlich für das von der NPD betriebene Onlineprojekt „Deutsche Stimme-TV“ ist.

 

WM 2018: RASSISMUS IM RUSSISCHEN FUSSBALL

Affenlaute, Beleidigungen, Nazi-Plakate: Der russische Fußball hat ein großes Problem mit Rassismus. Trotzdem stellt ein Experte einen Rückgang solcher Vorfälle fest. Dass es bei der WM bisher ruhig geblieben ist, hat aber andere Gründe.

 

KRIEGSVERBRECHER-VERGLEICH, RASSISMUS, DOPPELADLER-GESTE: DIE FIFA HAT ERSTE PROBLEME

Kriegsverbrecher-Vergleich, Doppeladler-Geste, Rassismus auf den Rängen - und mittendrin der bedauernswerte Felix Brych: Die FIFA hat nach der hochbrisanten Partie zwischen der Schweiz und Serbien (2:1) ihr erstes großes WM-Problem am Hals. Die Disziplinarkommission des Weltverbandes schiebt Sonderschichten, gleich mehrere Skandale müssen aufgearbeitet werden. Vor allem der serbische Trainer Mladen Krstajic, der mit seinem Kriegsverbrecher-Vergleich in Zusammenhang mit dem Münchner Schiedsrichter Brych für einen Eklat sorgte, muss vor dem FIFA-Urteil zittern. Ein drakonische Strafe bis hin zum WM-Ausschluss scheint nach der verbalen Entgleisung nicht ausgeschlossen. "Ich würde ihn nach Den Haag schicken", sagte der frühere Bundesligaprofi Krstajic am Samstag in Anspielung auf den Sitz des Kriegsverbrecher-Tribunals unter anderem für das ehemalige Jugoslawien. Dann ergänzte er: "Dort sollte ihm so der Prozess gemacht werden, wie sie uns (im Spiel) den Prozess gemacht haben." Mit "ihm" war Brych gemeint. Auch die serbischen Fans sind in den Fokus der FIFA geraten. Nationalistisch gesinnte Anhänger skandierten während der ersten 20 Spielminuten immer wieder "Töte den Albaner". Dabei ist der verwendete Begriff "Siptara" für die Albaner auf dem Balkan eine rassistische Beleidigung - zahlreiche Schweizer Spieler haben albanische oder kosovo-albanische Wurzeln.Der Weltverband muss sich fragen, ob eine Geldstrafe eine ausreichende Strafe darstellt oder ob die serbischen Fans nicht sogar aus den WM-Stadien verbannt werden sollten. Schließlich fährt die FIFA eine harte Linie gegen Rassismus.Angesichts des Auftritts der Serben auf den Rängen ist die Reaktion der Schweizer Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka fast nachvollziehbar. Die beiden Torschützen mit kosovo-albanischen Wurzeln hatten ihre Treffer mit der Doppeladler-Geste gefeiert. Das Formen des albanischen Wappentiers mit den Händen ist allerdings eindeutig ein von der FIFA verbotenes politisches Statement. Auch in diesem Fall scheinen Sanktionen sicher. Ermittlungen wegen des Fehlverhaltens der Anhänger gibt es derweil auch gegen Kroatien und Argentinien. Der polnische Verband wurde aus dem gleichen Grund bereits zu einer Geldstrafe in Höhe von knapp 9000 Euro verurteilt. Dass die kroatischen Spieler ihren Sieg gegen Argentinien (3:0) wieder einmal mit dem nationalistischen Lied einer umstrittenen Band in der Kabine gefeiert haben, ist der FIFA sicher auch nicht verborgen geblieben. Wie schon mehrfach bei den Turnieren in der Vergangenheit begeben sich die Kroaten damit in gefährliche Nähe zu ihrer faschistischen Geschichte.

MEIN DAMPF: DIE RECHTSEXTREME PARALLELWELT AUF DER GAMES-PLATTFORM STEAM

Auf Steam tummeln sich nationalistische Gruppen, rechtsextreme Memes, identitäre Ethnopluralisten und waschechte Neonazis. Ich benutze den Online-Distributionsdienst Steam eigentlich nur, um Geld für zu viele Computerspiele rauszuhauen. Ab und zu schaue ich in die Profile von Freunden oder vergleiche die Effizienz meiner Mikroelektronik in "SHENZHEN I/O" mit ihnen. Noch seltener suche ich im Forum eines Games nach Patch Notes oder schlage nach, wie ich "Deadly Premonition" vielleicht doch noch in diesem Leben zum Laufen bekomme. Und das war’s eigentlich. Langweiliger Kram. Die Steam-Community interessiert mich nicht. Oder aktueller: Sie interessierte mich nicht.Nennt mich naiv, aber mir war nicht klar, was hinter dem nüchternen Shop-Interface abgeht. Ich kenne die Trolle, die den Machern von "That Dragon, Cancer" schreiben, was für schlechte Eltern sie sind. Ich kenne die Kulturkämpfer, die bei jedem Spiel mit gleichgeschlechtlichem Sex laut rumheulen. Doch als ich irgendwo zwischen Umvolkungstheorien in der eigenen Familie, identitärem Hype und Reconquista Germanica erstmals die Suchfunktion der Steam-Community aktiviere, ist es vorbei mit der wohligen Ignoranz. Nicht anhalten, das ist Hakenkreuzland!

https://www.derstandard.de/story/2000082229261/die-games-plattform-steam-hat-ein-grosses-problem-neonazis

 

BESCHIMPFUNG, BELEIDIGUNG, BEDROHUNGEN: WER RETTET DEN GUTEN TON?

Soziale Medien, Pegida, Cottbus, die Echo-Verleihung - überall begegnet man Schmähungen. Die Welt ist lauter geworden, rücksichtsloser. Verroht unsere Gesellschaft oder waren wir schon immer so und werden nur empfindlicher?

https://www.deutschlandfunkkultur.de/beschimpfung-beleidigung-bedrohungen-wer-rettet-den-guten.976.de.html?dram:article_id=421261

 

THIAZI: PROZESS GEGEN WEITERE BETREIBER BEGINNT

Vor dem Rostocker Landgericht müssen sich von Dienstag an zwei weitere Betreiber des rechtsextremen "Thiazi-Forums" verantworten. Die beiden Männer sollen dafür verantwortlich gewesen sein, dass neue Musiktitel verbreitet und bestehende Songs archiviert wurden. Neben dem Vorwurf der Volksverhetzung und der Bildung einer kriminellen Vereinigung sind sie auch wegen des Verwendens von Kennzeichen und Verbreitens von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen angeklagt.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Thiazi-Prozess-gegen-weitere-Betreiber-beginnt,thiazi132.html

 

URSACHE-PROZESS AUF ZIELLINIE VON KUGEL GETROFFENER POLIZIST SOLL IN DEN ZEUGENSTAND

Neun Monate nach Beginn des Prozesses gegen den früheren Mr. Germany Adrian Ursache kehrt das Gericht nach wochenlangem Antragsgeplänkel zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft zur Beweiserhebung zurück.

Erstmals seit Verlesung der Anklage wegen versuchten Mordes im Oktober vergangenen Jahres soll am Mittwoch der SEK-Beamte aussagen, der nach Überzeugung der Anklage von einer Kugel aus dem Revolver des Angeklagten am Hals getroffen worden war.

 

KANDEL KOMMT ​NICHT ZUR RUHE

Im Dezember 2017 wurde Mia getötet – wohl von ihrem afghanischen Ex-Freund. Die Stadt ist noch traumatisiert. Stefanie B. steht im Juni 2018 am Bahnhof Kandel mit zwei Freundinnen und raucht eine Zigarette nach der anderen. Mias Tod belaste sie immer noch, sagt sie. Vor einem halben Jahr wurde ihre Freundin mutmaßlich von dem jungen afghanischen Flüchtling Abdul D. erstochen. Er soll ihr Ex-Freund gewesen sein. Doch wie gehen die Einwohner damit um? Eine Frau erzählt, dass viele Schülerinnen wochenlang nicht in die Schule gegangen seien. Zu groß sei das öffentliche Interesse gewesen. Die Kinder hätten keine Ruhe gefunden, erzählen die Leute im Dorf. Einige Kinder seien in psychologischer Betreuung, sagt eine Schülerin. Auch Menschen aus dem Dorf, die Mia nicht kannten, sagen, sie blieben am Wochenende lieber daheim. „Es geht ja nicht anders“, sagt eine ältere Frau, „wenn hier ständig Trubel in den Straßen ist.“ Mit Trubel meint sie die Demons­trationen, die anfangs fast wöchentlich durch den Ort zogen. Vor dem Drogeriemarkt, in dem Mia starb, kam es im Frühjahr sogar zu Ausschreitungen, die von der Polizei beendet werden mussten. Das Bündnis „Frauen aus Kandel“ verfasste gar ein „Manifest von Kandel“, zehn Punkte gegen „Multikulti“ und für „Abschiebung“. Zuletzt kam es im Mai zu Protesten. Das Bündnis „Kandel ist überall“ trifft sich zwar auch außerhalb der Stadt – aber die Unruhe reicht nach wie vor bis in den Kern des Dorfes hinein: Einmal im Monat demonstrieren rechte Gruppen gegen die Flüchtlingspolitik. Meist kommt es dabei auch zu linken Gegendemonstrationen. Was bleibt, sind die Poster in den Fenstern, die wie stumme Schreie weiterstreiten: „Unsere Stadt hat Nazis satt“ oder „Kandel ist bunt“. Aber auch in Richtung der SPD-Politikerin Malu Dreyer, die aus dieser Gegend stammt: „Malu, deine Politik hat mich getötet.“

 

SATIRE-SENDER "WAHRE WELLE" IM INTERNETVERSCHWÖRUNGSTHEORIEN? NEIN DANKE!

Der Online-TV-Sender "Wahre Welle" wirkte tagelang wie ein Projekt der Rechten. In Wahrheit will die Bundeszentrale für politische Bildung aufklären.

 

THEMENWOCHE DISKRIMINIERUNG

Vom 25. - 29. Juni dreht sich alles bei uns um Diskriminierung. Doch was genau bedeutet das eigentlich? Und was ist Konformitätsdruck oder Body-Shaming? mephisto 97.6 hat die Antworten zu diesen und anderen Fragen.

 

SEXISTISCHE KI: DAS NÄCHSTE TECHNOLOGIE-DESASTER

Kürzlich hörte ich meine zweijährige Tochter mit Alexa reden – dabei sind mir zwei Dinge stark aufgefallen. Erstens unterscheidet sie die körperlose Stimme nicht von einem normalen Menschen. Zweitens bellt sie in einer Art und Weise Befehle an Alexa, die in jeder sozialen Konvention als unhöflich angesehen würden. Ich war mir plötzlich sehr bewusst und beunruhigt, dass Alexa meiner Tochter ein schreckliches Frauenbild präsentiert – dass Frauen unterwürfig sind, Unhöflichkeit akzeptieren sollten und ins Haus gehören.

 

WELCOMECAMP VERNETZT GEFLÜCHTETE MEDIENMACHER

Sie ist überall, digital im Web und analog auf der Straße: fremdenfeindliche Hetze. Das WelcomeCamp Berlin hält dagegen – und zwar durch Vernetzung. Die Initiative bringt am 30. Juni Geflüchtete mit Kommunikationsprofis und Multiplikatoren zusammen. LEAD sprach mit dem WelcomeCamp-Gründer und Social-Media-Experten Bastian Koch über Hate Speech und Lautsprecher.

 

PROJEKT "NETZTEUFEL"KIRCHENPROJEKT KÄMPFT GEGEN "CHRISTLICHEN" HATE-SPEECH

Hass und Hetze im Internet finden sich auch auf Webseiten, die sich als christlich bezeichnen, so das Fazit des Projekts "NetzTeufel" der Evangelischen Akademie Berlin, das kürzlich erste Zwischenberichte veröffentlichte.

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Presseschau ... 27.06.2018

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Berlin-Prenzlauer Berg: Mann beleidigt Familie auf Spielplatz rassistisch +++ Berlin-Zehlendorf: Aggro-Duo prügelt, zeigt den Hitlergruß und beleidigt Polizisten +++ Edingen-Neckarhausen: Rufmordkampagne gegen Asylbewerber +++ Hassmails an Bruder von Tramperin Sophia: „Hoffentlich wirst du auch noch weggemessert“.

 

Berlin-Prenzlauer Berg: Mann beleidigt Familie auf Spielplatz rassistisch

Der offenbar alkoholisierte 58-Jährige betrat kurz vor 16 Uhr einen Spielplatz am Arnimplatz. Dort ist er zu einem 31-Jährigen und seiner 33 Jahre alten Frau mitsamt Baby gegangen, die auf einer Decke saßen. Wie die Polizei mitteilte, hat der Mann plötzlich angefangen, gegen den leeren Kinderwagen der Familie zu treten und diese fremdenfeindlich zu beschimpfen. Der Angreifer rief unter anderem „Pack verschwinde“ und „Ihr seid keine Deutschen“. Laut Polizei handelte es sich bei den Beteiligten um Israelis, die als solche allerdings nicht zu erkennen waren.

https://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article214691777/Auf-Spielplatz-Mann-beleidigt-Familie-fremdenfeindlich.html

 

Berlin-Zehlendorf: Aggro-Duo prügelt, zeigt den Hitlergruß und beleidigt Polizisten

Am Dienstagmorgen gegen 7.30 Uhr waren die beiden 17 und 19 Jahre alten Heranwachsenden in der S1 zwischen Schlachtensee und Mexikoplatz unterwegs. Einer der beiden wollte aus der S-Bahn pinkeln, wurde aber von einem Potsdamer (43) angesprochen. Es entwickelte sich ein verbaler Streit, dann schlugen die jungen Männer auf den Potsdamer ein. Andere Reisende drängten das Duo am Mexikoplatz aus der S-Bahn. Daraufhin zeigten beide den Hitlergruß und sprangen dann in eine S-Bahn Richtung Schlachtensee. Bundespolizisten stellten die beiden Heranwachsenden in einem Supermarkt nahe des S-Bahnhofs Schlachtensee. Dabei beleidigte der 17-Jährige die Beamten. Der 43-Jährige erkannte das Duo wieder und lehnte eine ärztliche Behandlung vor Ort ab.

https://www.bz-berlin.de/berlin/steglitz-zehlendorf/aggro-duo-pruegelt-zeigt-den-hitlergruss-und-beleidigt-polizisten

 

Edingen-Neckarhausen: Rufmordkampagne gegen Asylbewerber

Zwischen Mittwoch 20. Juni 2018 und Samstag 23. Juni 2018 plakatierten ein oder mehrere bislang unbekannte Täter in der Hauptstraße, Bismarckstraße und Grenzhöfer Straße in Edingen-Neckarhausen an Häuserfassaden mehrere Plakate im DIN A4-Format, auf denen ein Asylbewerber unter anderem bezichtigt wird, ein Kind zu sexuellen Handlungen aufgefordert zu haben. Gegen den Mann wird nicht polizeilich ermittelt – es handelt sich um eine Rufmordkampagne. Neben den aufgehängten Plakaten wurden in zahlreiche Briefkästen Flyer gleichen Inhalts verteilt. Auch in Mannheim-Käfertal wurden solche Plakate verteilt. Auf den Plakaten ist der Mann mit tatsächlichem Klarnamen, Lichtbild und Social Media Profildaten seines Instagram-Accounts abgebildet, offenbar um eine Verbreitung in den sozialen Medien zu forcieren. Die Polizei stellt auf Nachfrage von RNB fest: Gegen den Mann gibt es weder einen Anfangsverdacht, noch wird gegen ihn ermittelt. Tatsächlich wird jetzt intensiv ermittelt – wegen Verleumdung auf sexueller Grundlage gegen die unbekannten Personen, die diese rufmordähnliche Kampagne verbreitet haben.

https://rheinneckarblog.de/26/rufmordkampagne-gegen-asylbewerber/140979.html

 

Hassmails an Bruder von Tramperin Sophia: „Hoffentlich wirst du auch noch weggemessert“

Andreas Lösche, der Bruder der seit zwei Wochen vermissten Studentin Sophia aus Amberg in der Oberpfalz, erhält Hassmails und Morddrohungen.

https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/hassmails-an-bruder-von-tramperin-sophia-hoffentlich-wirst-du-auch-noch-weggemessert/22736530.html

 

Nazi-Razzia bei früherem Landtagsabgeordneten und anderen Unterstützern der “Freien Kameradschaft Dresden”

Während einige Mitglieder der "Freien Kameradschaft Dresden" (FKD) bereits ihre Urteile haben, sind die Ermittlungen gegen die Neonazis noch längst nicht abgeschlossen. René Despang (42, M.) soll bei der Gründung der "FKD" geholfen haben. Ihr mutmaßlicher Führer Benjamin Z. (30) sowie Hilmar H. (2.v.r.) waren bei den Heidenau-Krawallen dabei. Am Dienstag durchsuchte das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) neun Wohnungen mutmaßlicher Mitglieder der FKD, dabei auch die des Ex-Landtagsabgeordneten René Despang (42). "Den insgesamt zehn Beschuldigten im Alter zwischen 24 und 47 Jahren wird vorgeworfen, sich teilweise an der Gründung, an politischen Aktionen und an Straftaten gegen Polizeibeamte, Andersdenkende und Flüchtlinge beteiligt zu haben", sagt Wolfgang Klein (57) von der Generalstaatsanwaltschaft. Der Schlägertrupp hatte sich unter anderem an den Ausschreitungen von Heidenau beteiligt und zusammen mit der terroristischen "Gruppe Freital" ein alternatives Hausprojekt in Übigau angegriffen.

https://www.tag24.de/nachrichten/dresden-polizei-sachsen-nazi-razzia-frueherer-landtagsabgeordneter-fkd-freie-kameradschaft-658517
https://www.sz-online.de/nachrichten/razzia-bei-mutmasslichen-mitgliedern-der-freien-kameradschaft-dresden-3963557.html

 

Gericht urteilt über Fraktionsgelder für NPD

Verboten ist die NPD nicht, aber durch ein Urteil in Leipzig könnte sie finanziell ziemlich trocken gelegt werden. Knackpunkt ist dabei vor allem eine feine Unterscheidung. Wer nicht in Bundes- oder Länderparlamenten sitzt, kann die verfassungsmäßige Ordnung nicht untergraben. Heißt: Verfassungsfeindlich, aber nicht verfassungswidrig. Allerdings stellten die Verfassungsrichter die Frage, ob denn solche Parteien finanziert werden müssten. Die Politik reagierte prompt, änderte 2017 das Grundgesetz. Parteien, die verfassungsfeindliche Ziele verfolgen, können auf Antrag von der staatlichen Parteienfinanzierung ausgeschlossen werden. Und Bundestag und Bundesrat beschlossen im April, im Fall der NPD einen entsprechenden Antrag beim BVerfG zu stellen – Ausgang offen. Doch die NPD ist nicht weg vom Fenster, in einigen Kommunalparlamenten sitzt sie, so auch im hessischen Büdingen. Dort streitet sie nun um Gelder. Heute verhandelt das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) über den Fall.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/bundesverwaltungsgericht-urteilt-ueber-fraktionsgelder-fuer-npd-100.html

 

NSU-Prozess: Zschäpe will sich vor Urteil noch einmal äußern

Im Juli will das Oberlandesgericht München das Urteil im NSU-Prozess verkünden. Die Hauptangeklagte will nach Angaben ihrer Verteidiger zuvor fünf bis sechs Minuten das Wort haben.

https://www.tagesspiegel.de/politik/nsu-prozess-zschaepe-will-sich-vor-urteil-noch-einmal-aeussern/22738972.html

Die Beweisaufnahme ist geschlossen.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-gericht-schliesst-beweisaufnahme-letzte-worte-erwartet-a-1215110.html
https://www.br.de/nachrichten/nsu-prozess/180626-tagebuch-gerichtsreporter-100.html

 

Österreich übt Abwehr von Flüchtlingen - und benutzt rechtes Hashtag

Polizisten und Soldaten haben an Österreichs Grenze die Abwehr von Flüchtlingen simuliert. Sie nannten das Manöver "Pro Borders" - ein Begriff, den die rechtsextremen "Identitären" geprägt haben. Die frohlocken nun. Etwa 500 Polizisten waren im Ort Spielfeld, im österreichischen Bundesland Steiermark, im Einsatz. Außerdem 220 Soldaten sowie schweres Gerät wie der Radpanzer "Pandur" und mehrere Hubschrauber, darunter zwei "Black Hawks". Das österreichische Innenministerium und das Verteidigungsministerium hatten eine gemeinsame Übung angesetzt. Was tun, wenn, wie im Jahr 2015, wieder sehr viele Menschen an der Grenze stehen? Das sollte an diesem Dienstag am Grenzübergang zu Slowenien geübt werden. Die Ministerien gaben der Übung ausgerechnet den Namen "Pro Borders" - ein Begriff, den die rechtsextreme "Identitäre Bewegung" geprägt hat. Die verbuchte das sofort als ihren Erfolg. "Unsere Demoparolen werden Truppenübungen #proborders", twitterte Martin Sellner, Sprecher der "Identitären" in Österreich. Die Polizei Steiermark sendete den ganzen Tag unter dem Hashtag #proborders und zeigte zum Beispiel ein Foto mit der Bildzeile: "Der Blick von oben: #proborders. Fiktiv warten hier am Grenzübergang @Spielfeld mehrere Hundert Menschen auf ihre Einreise."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/oesterreich-polizisten-und-soldaten-ueben-die-abwehr-von-fluechtlingen-a-1215159.html

 

Jamel: Festival-Wiese an Neonazi-Mitstreiter verpachtet

Aufregung in Jamel (Landkreis Nordwestmecklenburg): Die Wiese, auf der das Festival „Jamel rockt den Förster“ stattfindet, wurde von der Gemeinde Gägelow einem Neonazi-Mitstreiter zur Pacht überlassen. Zur einer Sonnenwendfeier kamen 200 Rechtsextreme. Drei Flurstücke in Jamel sorgen derzeit für Aufregung hinter den Kulissen. Die Wiese, die der Gemeinde Gägelow gehört, hatte der Hauptausschuss Ende Februar einem Ehepaar zur Pacht überlassen. Auf unbefristete Zeit. Und mit einer Zusatzklausel: Die Wiese sei für das Festival „Jamel rockt den Förster“ freizuhalten. Dieses Festival des Ehepaars Lohmeyers ist inzwischen deutschlandweit bekannt. Seit Jahren wollen die Lohmeyers damit gegen rechts protestieren. Bekannt ist auch die Gemeinschaft um den mehrfach vorbestraften Neonazi Sven Krüger. An dessen Mitstreiter hat die Gemeinde die 3700 Quadratmeter für einen Pachtzins von 65 Euro pro Jahr nun seit Mitte Mai verpachtet. Erst am vergangenen Sonnabend bot die Wiese dann Platz für Kinderhüpfburg und Kremserfahrt. Zur Sonnenwendfeier waren knapp 200 Neonazis unter anderem aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein nach Jamel gereist. Unter ihnen NPD-Kader wie Stefan Köster, Torgej Klingebiel, Michael Grewe. Deklariert als privates Kinderfest auf dem Krügerschen Grundstück, mit Fackelumzug, Brauchtumsfeuer und der bei Staatsempfängen verbotenen ersten Strophe des Deutschlandliedes – „. . . von der Maas bis an die Memel . . .“.

http://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Grevesmuehlen/Wiese-an-Neonazi-Mitstreiter-verpachtet

 

Werbung für Neonazi-Mode blieb im Motorsport zunächst unerkannt

Bei Bergrennen in Bad Liebenstein und Heiligenstadt mit „Ansgar Aryan“-Logo unterwegs – „Liqui Moly“ distanziert sich – Schriftzug mittlerweile entfernt: Sonntagmorgen im eichsfeldischen Heiligenstadt: Auf einem Formel-Rennwagen prangt das Logo der rechtsextremen Bekleidungsmarke „Ansgar Aryan“. Der Rennwagen von Uwe Wolpert fährt das ganze Wochenende in Heiligenstadt Werbung für ein Neonazi-Label, das im Visier mehrere Verfassungsschutzämter steht. Auch einer Anfrage stellt sich der Rennfahrer. „Mir wurde das als Modelabel dargestellt. Ich habe von dem Hintergrund nichts gewusst“, versichert er. Noch am Tag, als er davon erfahren habe, sei der Aufkleber von seinem blauen Rennwagen verschwunden.

https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Werbung-fuer-Neonazi-Mode-blieb-im-Motorsport-zunaechst-unerkannt-1652502285

 

Brauerei Hasseröder geht gegen Rechtsextreme vor

Ärger um eine Flasche Hasseröder: Das jüngste Rechtsrock-Konzert von Themar sorgt für Diskussionen und Schriftwechsel. Der Südthüringer Neonazi Tommy Frenck hat versucht, Menschen aus der Region zum Besuch des jüngsten Neonazi-Festivals in Themar zu bewegen. Wegen jener Gutscheine, die Frenck im Vorfeld des Rechtsrock-Konzerts – das Anfang Juni stattfand – verteilte, gibt es nun Ärger mit einem großen Bierhersteller. Der Gutschein-Inhaber würde, so stand zu lesen, auf dem Gelände des Rechtsrock-Konzerts eine kostenlose Bratwurst erhalten. Nebenbei könne er sich selbst ein Bild von der „kulturellen und politischen Veranstaltung“ machen, gegen die „einige Gegner dieser Festivität“ allerhand üble Nachrede betreiben würden. Zu sehen auf dem Gutschein: Frenck, eine weiße Schüssel, eine rohe Bratwurst, ein Grill, zwei gebratene Würste, ein Steak vom Rost – und eine Flasche Hasseröder-Bier. Diese Flasche wird nun zum Problem für Frenck: Das Unternehmen, zu dem die Hasse­röder-Brauerei in Wernigerode gehört, Anheuser-Busch InBev, wusste nach Angaben einer Sprecherin nichts von dieser Werbeaktion – und ist in keiner Weise damit einverstanden, dass ein Rechtsextremer die Biermarke für seine Zwecke missbraucht.

https://www.tlz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Brauerei-geht-gegen-Rechtsextremisten-vor-919566724

Anzeige nach „Reichsbürger“-Lesung wegen Bedrohung

Vor und nach der Veranstaltung in Bautzen gab es Drohungen und Beschimpfungen. Die Lesung zum Thema „Reichsbürger“ Mitte vergangener Woche im Bautzener Landratsamt könnte ein juristisches Nachspiel haben. Der Veranstalter – die sächsische Landeszentrale für politische Bildung – hat bei der Polizei Anzeige wegen Bedrohung gestellt. Bereits im Vorfeld hatte es Warnungen aus Recherche-Netzwerken gegeben, die sich mit der „Reichsbürger“-Szene befassen. Und es gab offene Drohungen. So habe ein einschlägig bekannter „Reichsbürger“ aus der sächsischen Szene angekündigt, die Veranstaltung „sprengen“ zu wollen, so der Sprecher der Landeszentrale Thomas Platz. In Bautzen hatte der Autor Tobias Ginsburg aus seinem Buch „Die Reise ins Reich“ gelesen.

https://www.sz-online.de/nachrichten/anzeige-nach-reichsbuerger-lesung-3963654.html

 

Verwaltungsgericht Gießen: Reichsbürger dürfen keinen Waffenschein besitzen

Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht an und lehnen das Grundgesetz ab. Einen Waffenschein sollten sie daher nicht besitzen dürfen, urteilt ein Gericht.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2018-06/reichsbuerger-verwaltungsgericht-giessen-waffenerlaubnis

 

Auch Pegida kommt am AfD-Wochenende nach Augsburg

Die Polizei bereitet sich angesichts des AfD-Bundesparteitags am Wochenende auf einen Großeinsatz vor. Nun kommt auf die Polizisten noch eine weitere Herausforderung zu: Nach Informationen unserer Redaktion will auch der Münchner Ableger der rechtsextremen „Pegida“-Bewegung am Samstag nach Augsburg kommen und in der Innenstadt eine Kundgebung abhalten. Damit drohen nach Einschätzung der Polizei zusätzliche Konflikte zwischen linken und rechten Aktivisten.

https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Auch-Pegida-kommt-am-AfD-Wochenende-nach-Augsburg-id51482336.html
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Augsburg-erwartet-die-AfD-id51474176.html

 

Regensburg: Antisemitismus-Kritik: Xavier Naidoo erscheint persönlich vor Gericht

Das Landgericht Regensburg verhandelt über die Frage, ob der Sänger Xavier Naidoo als Antisemit bezeichnet werden darf oder nicht. Zum Prozessauftakt heute erschien der Musiker persönlich im Landgericht.

https://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/inhalt/antisemitismus-kritik-xavier-naidoo-erscheint-persoenlich-vor-gericht-100.html

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/xavier-naidoo-wehrt-sich-vor-gericht-21179-art1663152.html

 

John-F.-Kennedy-Schule in Zehlendorf: Jüdischer Schüler soll monatelang gemobbt worden sein

Klebezettel mit Hakenkreuzen, Anspielungen auf die vergasten Vorfahren des jüdischen Neuntklässlers: Die Vorfälle an der Berliner Schule sollen nun aufgearbeitet werden. Die Schulleitung teilte am Dienstag mit, die Vorfälle seien ihr seit Anfang Juni bekannt. Man habe sofort eine vollständige Aufklärung veranlasst, das Geschehen werde nun mit den Schülern und allen Beteiligten auf vielfältige Weise nachhaltig aufgearbeitet. Nach ersten Erkenntnissen gingen der Antisemitismus und die diskriminierenden Angriffe nicht von muslimischen Schülern aus. Dies war in der Vergangenheit mehrfach an anderen Berliner Schulen der Fall gewesen. Dem Vernehmen nach soll ein Mitschüler beispielsweise den Jungen mit Zigarettenrauch angeblasen haben. Dabei habe er ihm gedroht, es wäre an der Zeit, an seine vergasten Vorfahren zu denken.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/john-f-kennedy-schule-in-zehlendorf-juedischer-schueler-soll-monatelang-gemobbt-worden-sein/22738856.html

Haus der Wannsee-Konferenz: "Eingebettet in etwas Größeres"

Nach dem Gürtel-Angriff auf einen Kippa tragenden Israeli in Berlin ist ein 19-Jähriger schuldig gesprochen worden. Das Gericht verhängte am Montag einen Jugendarrest von vier Wochen gegen den Syrer palästinensischer Herkunft. Außerdem muss Knaan Al S. an einer Führung durch das Haus der Wannsee-Konferenz teilnehmen. Hier wurde 1942 die Ermordung europäischer Juden organisiert. Ein Gespräch mit Elke Gryglewski, die dort die Bildungsabteilung leitet.

http://www.sueddeutsche.de/politik/haus-der-wannsee-konferenz-eingebettet-in-etwas-groesseres-1.4030561

 

Im Zweifel rechts? Die Kriminalstatistik und ihr Problem mit antisemitischen Straftaten

Der Großteil antisemitischer Vorfälle in Deutschland geht von Rechtsextremen aus. Doch wie hoch ist der genau?  Die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland wird jährlich vom Bundesinnenministerium vorgestellt. Zuletzt im Mai dieses Jahres durch Innenminister Horst Seehofer. Antisemitische Straftaten sind im Jahr 2017 laut Kriminalstatistik um 2,5 % gegenüber dem Jahr 2016 angestiegen. "Ich möchte an dieser Stelle aber klarstellen, dass von 1.504 antisemitischen Straftaten im Jahre 2017 annähernd 95 Prozent rechtsmotiviert waren”, sagt Bundesinnenminister Horst Seehofer. Die Zahlen kommen aus der sogenannten PMK-Statistik. Eine Kriminalstatistik, die politisch motivierte Kriminalität erfasst. Die Daten werden von den Polizeibehörden der Länder erhoben und über die Landeskriminalämter dem Bundeskriminalamt zur bundesweiten Erfassung und Auswertung übermittelt. Aber: Die Zählweise der Statistik ist nicht unumstritten.

https://www.watson.de/deutschland/exklusiv/941125735-im-zweifel-rechts-die-kriminalstatistik-und-ihr-problem-mit-antisemitischen-straftaten

 

Humboldt-Universität in Berlin: Senat will Vertreter im Islam-Institut überprüfen

Im Beirat des Berliner Islam-Instituts soll niemand geduldet werden, der sich israelfeindlich oder antisemitisch geäußert hat. Der Senat erhöht den Druck auf den Schiiten-Verband IGS.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/humboldt-universitaet-in-berlin-senat-will-vertreter-im-islam-institut-ueberpruefen/22738412.html

 

AfD-Politikerin Baum veröffentlicht bekritzelte Banknote und weist Fake-Vorwürfe zurück

Eine AfD-Landtagsabgeordnete hat mit einem umstrittenen Facebook-Post für großen Wirbel gesorgt. Nun sieht sich Christina Baum dem Vorwurf der Ausländerhetze ausgesetzt. Baum hatte am Freitag das Foto eines 50-Euro-Scheines veröffentlicht, auf dem Worte mit krakeliger Schrift zu sehen sind. Der Inhalt lautet sinngemäß, mit deutschen Frauen müsse man erst Sex haben und sie dann töten. „Jetzt habe ich noch etwas für alle grünen und linken Realitätsverweigerer und Gutmenschen“, schrieb Baum in Anspielung auf die Flüchtlingspolitik dazu. „Den Geldschein erhielt heute eine junge Frau, als sie Geld aus dem Sparkassenautomaten in Bad Mergentheim abholte.“ Die AfD-Politikerin erntete daraufhin eine Welle der Empörung im Netz. Ihr wurde vorgeworfen, eine plumpe Fälschung weiterzuverbreiten und so gegen Ausländer zu hetzen. Baum entgegnete am Sonntag via Facebook: „Der Geldschein ist echt, er ist kein Fake.“ Sie drohte, sie werde jeden anzeigen, der sie noch einmal der Lüge bezichtige. Ein Sprecher des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg sagte, grundsätzlich würden Scheine aufwändig geprüft, bevor sie in einem Geldautomaten landeten. Ein Kriterium sei, ob Graffiti - Schriftzüge oder Zeichen - aufgemalt wurden. Der infrage kommende Schein wäre nach seinen Worten normalerweise aussortiert worden. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass er in einen Automaten gelangt sein könnte.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.afd-politikerin-sorgt-fuer-wirbel-baum-veroeffentlicht-bekrizelte-banknote-und-weist-fake-vorwuerfe-zurueck.f66eeb07-d3f1-470e-8768-56dfbd2f41db.html

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wirbel-um-facebook-post-von-afd-landtagsabgeordneter-15658887.html

 

Roseanne Barr: "Ich bin keine Rassistin, ich bin ein Idiot". Es geht auch beides.

Kurz nach ihrem vermeintlich rassistischen Tweet hat sich Roseanne Barr in einem Interview zu Wort gemeldet. Jetzt wurde das Gespräch veröffentlicht. Darin findet sich eine “klassische” Ausflucht: “"Ich bin keine Rassistin, ich bin ein Idiot", zitiert "Variety" aus dem Interview. Sie habe nie eine Farbige mit einem Affen vergleichen wollen, so Barr jetzt. "So etwas würde ich nicht machen. Ich habe das nicht gemacht. Und es macht mich wahnsinnig, dass die Menschen jetzt denken, ich hätte es getan." Sie hatte geschrieben: Die 61-jährige afroamerikanische Obama-Beraterin Valerie Jarret sehe aus, als hätte die Muslimbruderschaft ein Baby mit einem Bewohner vom Planet der Affen gehabt.

https://www.stimme.de/deutschland-welt/panorama/tlsch/stars/star_zitat/Ich-bin-keine-Rassistin-ich-bin-ein-Idiot;art136657,4046627

 

Kroatien und der Umgang mit der faschistischen Vergangenheit

Kroatische Spieler feiern den Sieg über Argentinien mit Rechtsrock in der Kabine. Nicht der erste nationalistische Vorfall um Länder des ehemaligen Jugoslawiens bei der WM.

https://www.tagesspiegel.de/sport/fussball-wm-2018-kroatien-und-der-umgang-mit-der-faschistischen-vergangenheit/22733884.html

 

US-Jury verurteilte Mörder aus Homophobie zum Tode

Wäre Charles Rhines heterosexuell, würde ihm nur lebenslange Haft drohen. Da er schwul ist, soll er sterben, weil er nach Ansicht der Geschworenen im Männer-Gefängnis zu viel Spaß hat. Der Supreme Court hat jetzt sein Okay zu dem Urteil von 1992 gegeben.

http://www.queer.de/detail.php?article_id=31420

 

Thessaloniki: Jugendliche werfen zwei CSD-Teilnehmer ins Meer

Die Angreifer hatten die beiden Männer, die eine Regenbogenflagge mitführten, zuvor beleidigt. Gegen die Unbekannten wird nun wegen versuchten Mordes ermittelt. In der griechischen Hafenstadt Thessaloniki hat am Samstag ein mutmaßliches Hassverbechen die Feiern zum siebten CSD belastet. Zwei Pride-Teilnehmer, ein Grieche und ein Italiener brasilianischer Abstammung, wurden am frühen Abend am Rande der Parade von drei jungen Männern attackiert. Medienberichte zufolge wurden die beiden Männer im Alter von 36 und 45 Jahren, die den Anschluss zur Demonstration verloren hatten und unter anderem eine Regenbogenflagge mit sich führten, von den Angreifern angesprochen und dann wegen der CSD-Teilnahme beleidigt und bedroht. "Wir werden euch und eure Art töten", sollen sie dabei gesagt haben. Dann stießen sie die beiden Männer vom Bürgersteig der Promenade direkt ins Meer. Während von Passanten alarmierte Sanitäter und die Küstenwache zu dem Ort eilten, konnten weitere Passanten und andere CSD-Teilnehmer die beiden Männer schnell aus dem Wasser retten. Sie erlitten nur leichtere Verletzungen.

http://www.queer.de/detail.php?article_id=31421

 

Philosophen und Hatespeech: Klar denken in der Empörungsdemokratie

Deutschsprachige Philosophen diskutieren derzeit über den Umgang mit Hate Speech. Bernhard Pörksen fordert eine "digitale Ethik", andere raten zu einer gelassenen Auseinandersetzung. Wie ist es heute – da die Gesellschaft zunehmend in Filterblasen und Fraktionen zu zerfallen scheint, die eigene Ethiken und Wahrheiten pflegen – um das Zusammenleben der Menschen bestellt? Wie sollte man in einer Demokratie mit demokratiefeindlichen Positionen und der autokratischen Verführung umgehen? Wie dem ungebremsten Hass und der Vergiftung des Diskurses begegnen, die aus den digitalen Räumen auf die Straße diffundieren? Zeitgenössische Philosophinnen und Geisteswissenschaftler geben auf diese Fragen sehr unterschiedliche, nicht selten auch gegensätzliche Antworten.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/philosophen-und-hatespeech-klar-denken-in-der-empoerungsdemokratie/22733856.html

 

Reden mit der AfD - oder eben nicht

Die Parteien hadern, ob sie zusammen mit Vertretern der Populisten an Podiumsdiskussionen teilnehmen sollen. Alles Augenreiben aber hilft nichts, wenn Landtagskandidaten derzeit zu Diskussionen eingeladen werden, sitzt mit ihnen auf dem Podium oft ein Kandidat der AfD. Einer, der vielleicht den Holocaust verharmlost. Aber auch einer, der eine Partei vertritt, die derzeit rund 13 Prozent der Bayern wählen würden. Der AfD Paroli bieten und damit auch eine Bühne? Oder ihr die Bühne entreißen und sie so vielleicht erst recht ins Rampenlicht stellen? Fragen, auf die es keine richtige Antwort zu geben scheint. Jeder Kandidat beantwortet sie anders, und auch die Richtlinien der Parteien unterscheiden sich.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/wahlkampf-reden-mit-der-afd-oder-eben-nicht-1.4029176

Wir haben da noch ein paar sehr konkrete Tipps:

Was tun mit Rechtspopulist*innen auf Podien?

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Presseschau ... 28.06.2018

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Nach Angriff auf einen Juden (26) in Dortmund: „Sonderkommission Rechts“ ermittelt weiteren Tatverdächtigen +++ Die AfD fühlt sich als Hetzer angesprochen +++ AfD-Parteitag: Augsburg im Belagerungszustand +++ Wie die AfD Druck auf kritische Lehrer ausübt – neuester Fall: Kampagne gegen einen Schulleiter +++ Die AfD ätzt nach dem WM-Aus gegen Özil und Gündogan +++ Kommentar Antisemitismus an Schule: Nicht die üblichen Verdächtigen +++ NSU-Prozess: "Das kann noch kein Schlussstrich sein" +++ NSU-Prozess: Das Böse von nebenan +++ Neonazis feiern Sonnenwende in Jamel +++ Interview zu rechten Gruppen auf dem Land: "Einfluss ist deutlich spürbar" +++ Nazi-Razzia bei früherem NPD-Landtagsabgeordneten: Ermittlungen gegen Mitglieder der "Freien Kameradschaft Dresden" noch nicht abgeschlossen +++ Connewitz: Als Demo getarnt im linken Stadtviertel +++ Nach Nazi-Aufmärschen und Rücktritt: So geht es dem Ex-Bürgermeister von Tröglitz heute +++ Bremen Rechtsaußen: Aktions- und gewaltbereite Mischszene +++ Widerstand gegen umstrittenes Deutschrock-Festival +++  Patriotismus, Nationalismus, Deutschlandfahne: Von wegen "unverkrampftes Verhältnis" zum Vaterland +++ Polen entschärft umstrittenes Holocaust-Gesetz

 

Nach Angriff auf einen Juden (26) in Dortmund: „Sonderkommission Rechts“ ermittelt weiteren Tatverdächtigen

Gleich zwei Mal wurde ein Jude von Rechtsextremisten in Dortmund-Marten beleidigt und bepöbelt. Drei der vier involvierten Täter konnte die Polizei namentlich sofort ausfindig machen. Am Mittwoch teilten die Beamten mit, dass sie auch den letzten Tatverdächtigen ermitteln konnten: Der 27-jährige Dortmunder ist ebenfalls aus der rechten Szene.

 

Die AfD fühlt sich als Hetzer angesprochen

In einer erregten Debatte über den Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit hat sich Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) im Landtag einen Schlagabtausch mit der AfD geliefert. "Das Bündnis 'Tolerantes Brandenburg' hat sich immer dagegen gestellt, wenn das rechtsextreme Gift an die Oberfläche kam", erklärte Woidke am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde des Parlaments zum 20-jährigen Bestehen des Netzwerks gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. "Das ist das Bündnis, das Hetzer und Rechtspopulisten am meisten ärgert." Wütende Proteste aus der AfD-Fraktion konterte Woidke kühl: "Ich weiß gar nicht, warum sie sich diese Jacke anziehen - ich habe Ihre Partei doch gar nicht konkret genannt."

 

AfD-Parteitag: Augsburg im Belagerungszustand

Polizei will AfD-Parteitag vor Protesten schützen. Kundgebungen angekündigt.

 

Wie die AfD Druck auf kritische Lehrer ausübt – neuester Fall: Kampagne gegen einen Schulleiter

Die AfD nimmt für sich – wenn es darum geht, Muslime in Deutschland zu verunglimpfen („Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse“), politische Gegner anzugreifen („links-rot-grün versifftes Deutschland“) oder Menschen rassistisch zu beleidigen („Halbneger“, „Kameltreiber“)  – eine sehr weitgehende Meinungsfreiheit in Anspruch. Andersherum reagiert die Partei weinerlich (“Nazi-Keule”), wenn sie hart angegangen wird. Und zunehmend aggressiv. In jüngster Zeit werden kritische Lehrer mit öffentlicher Bloßstellung und Dienstaufsichtsbeschwerden offenbar systematisch unter Druck gesetzt. Jüngster Fall: Ein Schulleiter aus dem Kreis Heinsberg bei Aachen wird zur Zielscheibe einer Kampagne.

 

Die AfD ätzt nach dem WM-Aus gegen Özil und Gündogan

"Unsere Nationalmannschaft nahm ja ohnehin nicht teil."

 

Kommentar Antisemitismus an Schule: Nicht die üblichen Verdächtigen

Bisher wurde Antisemitismusvorfälle an Schulen meist unter arabischen Vorzeichen diskutiert. Dafür taugt der aktuelle Fall in Zehlendorf nicht.

 

NSU-Prozess: "Das kann noch kein Schlussstrich sein"

Ein Theaterstück über den NSU brachte Andreas Bohl dazu, sich den Prozess 100 Tage als Zuschauer anzuschauen - und an den deutschen Behörden zu zweifeln.

 

NSU-Prozess: Das Böse von nebenan

Eine Münchner Familie, die beim Oberlandesgericht wohnt, erlebt den Trubel um den NSU-Prozess seit fünf Jahren vor der eigenen Haustür. Doch wie erklärt man der kleinen Tochter, was dort geschieht?

 

Neonazis feiern Sonnenwende in Jamel

Als privates Brauchtumsfeuer angezeigt zelebrierte sich die rechtsextreme „Dorfgemeinschaft Jamel“ anlässlich der Sommersonnenwende. Die Verpachtung der Dorfmitte an einen Angehörigen der rechten „Dorfgemeinschaft“ zwang die Ordnungsbehörden zum Improvisieren.

 

Interview zu rechten Gruppen auf dem Land: "Einfluss ist deutlich spürbar"

Jan Krieger von der Mobilen Beratung Niedersachsen hält an diesem Donnerstag einen Vortrag über rechte Erscheinungsformen in Nordwest Niedersachsen. Im Interview äußert er sich zu deren Strukturen.

 

Nazi-Razzia bei früherem NPD-Landtagsabgeordneten: Ermittlungen gegen Mitglieder der "Freien Kameradschaft Dresden" noch nicht abgeschlossen

Während einige Mitglieder der "Freien Kameradschaft Dresden" (FKD) bereits ihre Urteile haben, sind die Ermittlungen gegen die Neonazis noch längst nicht abgeschlossen.

 

Connewitz: Als Demo getarnt im linken Stadtviertel +++

Der Überfall von Neonazis und Hooligans auf Leipzig-Connewitz ist nun Thema im Prozess gegen die „Freie Kameradschaft“.

 

Nach Nazi-Aufmärschen und Rücktritt: So geht es dem Ex-Bürgermeister von Tröglitz heute

Die Fassade erstrahlt in hellem Grau, frischer Putz auf acht Zentimeter Dämmung. Markus Nierth strahlt nicht weniger: „Der letzte Bauabschnitt“, er weist mit der Linken auf die Hauswand, „fast alles ist geschafft!“ Fehlen nur noch die Farbe und ein paar Profile. Seit 20 Jahren saniert er mit seiner Familie Schritt für Schritt den Jahrhunderte alten Hof im alten Dorfkern von Tröglitz. Was er dafür an Fertigkeiten braucht, hat Nierth sich selbst beigebracht. „Ich mach’ das auch, um den Kopf freizukriegen.“ Die Arbeit auf dem Gerüst, das Hantieren mit dem Werkzeug - das ist auch eine Trotzreaktion. Und eine Antwort auf die Frage, die Markus Nierth und seine Frau Susanna tagtäglich umtreibt: Bleiben oder gehen? „Ich habe hier vieles aufgebaut“, sagt Nierth mit fester Stimme, „das lasse ich mir nicht kaputt machen.“ Das klingt entschlossen. Aber diese Frage, „die rattert jeden Tag in meinem Kopf“.

 

Bremen Rechtsaußen: Aktions- und gewaltbereite Mischszene

Das rechtsextreme Personenpotenzial in Bremen zeichnet sich dem aktuellen Verfassungsschutzbericht zufolge durch ausgeprägte Gewaltaffinität aus. Die NPD dümpelt mit 20 Mitgliedern vor sich hin.

 

Widerstand gegen umstrittenes Deutschrock-Festival

Gerade mal einen Tag ist die offizielle Genehmigung für das umstrittene Deutschrock-Festival alt, da bildet sich Widerstand im Netz. Auf einer Internetseite wird zu einer Demonstration auf dem Laichinger Marktplatz aufgerufen. „Gemeinsam auf die Straße, gegen das größte rechte Rockfestival in Süddeutschland“, heißt es in dem Internet-Blog.

 

Patriotismus, Nationalismus, Deutschlandfahne: Von wegen "unverkrampftes Verhältnis" zum Vaterland

Zur WM sind Deutschlandfahnen wieder allgegenwärtig. Für viele gelten sie als Accessoire eines harmlosen Party-Patriotismus. Manche Sozialwissenschaftler und Psychologen sehen das anders.

 

Polen entschärft umstrittenes Holocaust-Gesetz

Polen hatte ein Gesetz verabschiedet, das unter Strafe stellt, wenn dem polnischen Staat oder Volk Mitschuld an Verbrechen des Nazi-Regimes gegeben wird. Das Gesetz hatte eine tiefe diplomatische Krise zwischen Israel und Polen ausgelöst. Der Jüdische Weltkongress lobt die Änderung des Gesetzestextes.

 

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Presseschau ... 29.06.2018

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+++ IsmaningAngreifer schlagen Mann aus Eritrea bewusstlos +++ "Migrantenschreck"-Betreiber Rönsch nach Deutschland ausgeliefert +++ Antisemitische An​griffe in Dortmund: Soko „Rechts“ fasst Tatverdächtigen +++ „Republikaner“ wollen David Köckert nicht +++  AfD: Entsorgungsfantasien von rechts +++ Studie: Annäherung an Rechtspopulisten hilft Parteien nicht +++ So könnten wir Übergriffe auf Obdachlose verh​indern +++

 

Angreifer schlagen Mann aus Eritrea bewusstlos

Bei einem fremdenfeindlichen Übergriff am S-Bahnhof Ismaning ist ein junger Mann aus Eritrea von einem 28-jährigen Deutschen bewusstlos getreten worden. Das 21 Jahre alte Opfer wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, wo es für eine Nacht zur Beobachtung blieb. Der Vorfall ereignete sich bereits Freitagabend vergangener Woche, so die Polizei. Ein 28-Jähriger aus dem Landkreis München und dessen gleichaltriger Begleiter aus dem Landkreis Ebersberg sollen in der S-Bahn Richtung Johanneskirchen zunächst abfällige Bemerkungen gegenüber dem Eritreer und seinen Landsleuten gemacht haben. Als die Gruppe in Ismaning ausstieg, eskalierte die Situation. Einer der beiden Täter riss den 21-Jährigen zu Boden und trat auf ihn ein. 

 

 

"Migrantenschreck"-Betreiber Rönsch nach Deutschland ausgeliefert

Weil er im Netz illegal Waffen verkauft haben soll, wurde der Rechtsextremist Mario Rönsch in Ungarn festgenommen. Nun wird er an die deutschen Strafverfolgungsbehörden überstellt.

 

Antisemitische Angriffe in Dortmund: Soko „Rechts“ fasst Tatverdächtigen

Dortmund. Nach einem antisemitischen Angriff auf einen Bürger jüdischen Glaubens am vergangenen Sonntag in Dortmund hat die Polizei einen vierten Tatverdächtigen ermittelt. Es handelt es sich um einen 27-jährigen polizeibekannten Dortmunder aus der rechten Szene.

 

„Republikaner“ wollen David Köckert nicht

Der Landesvorsitzende der Republikaner in Thüringen
Detlev Stauch, hat sich von Thügida-Kopf 
David Köckert distanziert. „Sein Aufnahmeantrag ist abgelehnt“, sagte 
Stauch. Hintergrund: Bundesweit gibt es aktuell Bestrebungen, die Partei durch Neonazis zu unterwandern. Der Thüringer Landesverband trage das nicht mit, obwohl es in anderen Landesverbänden durchaus Tendenzen gebe, erklärte 
Stauch und nannte konkret die Nachbarn aus Sachsen.

 

Stadt Büdingen streicht der NDP-Fraktion die Finanzierung

Die Stadt Büdingen in Hessen änderte ihre Satzung, um die NPD-Fraktion von Zuwendungen auszuschließen. Der VGH attestierte bereits die Verfassungswidrigkeit der Aktion mit dem Verweis auf Art. 3 GG. Am Mittwoch entscheidet das BVerwG.

 

„Remscheider Türken“ werfen der Polizei Schikane vor

Sie nennen sich „Remscheid li Türkler“ (Remscheider Türken) und sehen ihre Interessen von den Moschee- und Kulturvereinen ihrer Remscheider Landsleute „nicht vollumfänglich vertreten“, wie sie den RGA wissen lassen. In einer Pressemitteilung kritisiert die Gruppe scharf die Polizei für ihr Vorgehen bei den Autokorsos zur Feier des Wahlsieges des türkischen Präsidenten Erdogan am Sonntag. Von polizeilicher Schikane ist die Rede, von Einschüchterungen und von angedrohten Sanktionen.

 

Österreich: Siebzehn Identitäre vor dem Strafgericht

Zehn Mitglieder und sieben aktive Sympathisanten der rechtsextremen "Identitären Bewegung Österreich" (IBÖ) müssen sich ab kommender Woche in Graz vor dem Straflandesgericht verantworten. Ihnen wird unter anderem die Teilnahme an einer kriminellen Vereinigung, Verhetzung und Sachbeschädigungvorgeworfen.

 

Ehemalige AfD-Politiker wollen CSU-Landesgruppe werden

Die Partei Bürger für Mecklenburg-Vorpommern (BMV) spaltete sich von der AfD ab. Nun sendet sie Signale an die CSU: Bei einer Spaltung der Union stünde sie bereit. Es wäre nicht das erste Mal, dass die CSU im Norden antritt.

 

Die AfD ätzt nach dem WM-Aus gegen Özil und Gündogan

Die AfD missbraucht das WM-Aus Deutschlands für ihre rassistische Hetze. Gleich mehrere Politiker der Partei ätzen gegen Özil. 

 

Auch Pegida kommt am AfD-Wochenende nach Augsburg

Mit AfD-Parteitag und Gegendemonstrationen ist die Polizei ohnehin im Großeinsatz. Nun steht auch noch eine Kundgebung von Rechtsextremisten an.

 

AfD: Entsorgungsfantasien von rechts

In einem Post auf Facebook, der nach Name und Profilbild Dubravko Mandic von der AfD zuzuordnen ist, wird die „Entsorgung“ von Merkel und „etwa 870.000 Kollaborateuren“ gefordert. Ein Kommentar.

 

Studie: Annäherung an Rechtspopulisten hilft Parteien nicht

Abgrenzen, attackieren - oder doch einbinden? Die Parteien haben keinen einheitlichen Umgang mit Rechtspopulisten. Eine Studie untersucht, welche Strategien wie wirken. 

 

Umfrage: AfD mit 14 Prozent zweitstärkste Kraft in Bayern

Berlin (AFP) Weniger als vier Monate vor der Landtagswahl in Bayern kommt die AfD bei einer Umfrage auf 14 Prozent und wäre damit zweitstärkste Kraft. Die CSU verliert in der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa einen Punkt und ist mit 41 Prozent weit von der absoluten Mehrheit entfernt, wie die "Bild"-Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet. 

 

Bremen: Aktions- und gewaltbereite Mischszene

Das rechtsextreme Personenpotenzial in Bremen zeichnet sich dem aktuellen Verfassungsschutzbericht zufolge durch ausgeprägte Gewaltaffinität aus. Die NPD dümpelt mit 20 Mitgliedern vor sich hin.

 

Fakten zu Flüchtlingen

Die Debatte über Asylpolitik heizt sich weiter auf, dabei erreichen immer weniger Flüchtlinge Europa. Die Zahlen:

 

So könnten wir Übergriffe auf Obdachlose verhindern

Angesichts zunehmender Gewalttaten gegen Obdachlose fordern Experten gegenüber Hinz&Kunzt Präventionsmaßnahmen und eine gesellschaftliche Ächtung dieser Taten.

 

Antisemitismus: Stadionsperren für englische Fans

Drei Engländer, die während der Fußball-WM in einer Bar in Wolgograd den Hitlergruß gezeigt und antisemitische Äußerungen auf ein Video gesprochen hatten, sind in ihrer Heimat mit Stadionverboten belegt worden.

 

Für Zschäpes beste Freundin wird es plötzlich eng

Nach mehr als fünf Jahren geht der NSU-Prozess auf seine allerletzten Meter: Am kommenden Dienstag wollen sich die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe und drei Mitangeklagte im Rahmen von Schlussworten noch einmal persönlich äußern. Anschließend wäre dann der Weg für ein Urteil in dem Mammutverfahren frei, aller Voraussicht nach in der darauffolgenden Woche. Der einzige der vier Mitangeklagten, der sich nicht äußern will, ist André E. Der 38-Jährige ist ein bekennender Neo-Nazi, auf seinen Körper hat er sich unter anderem Adolfs Hitlers Initialen "A.H." stechen lassen. Die Bundesanwaltschaft bezeichnete ihn in ihrem Plädoyer als loyalsten Helfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“. Auch der Name von André E.s Ehefrau fiel im Prozess bereits mehrfach. Obwohl Susann E. – dunkelhaarig, großgewachsen, volltätowiert – als langjährige beste Freundin Beate Zschäpes galt, war sie bislang nur eine Randfigur im Prozess. Einen hinreichenden Tatverdacht gegen sie hatten die Ermittler nicht. Das könnte sich nun ändern. Für Susanne E. wird es plötzlich eng.

 

Umgang mit Hatespeech: Was wenig überrascht

Eine Studie soll Redaktionen Maßnahmen zum Umgang mit Hasskommentaren aufzeigen. Doch die Umsetzung verlangt einen deutlichen Mehraufwand.

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Presseschau ... 02.07.2018

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Polizei entsetzt über Hass-Welle: Netz-Hetzer erfinden Vorwürfe einer Toten +++ Gedenken vor Dresdner Landgericht an ermordete Marwa El-Sherbini +++ Demonstration für Holocaust-Leugner in Nürnberg: Maximale Provokation, minimale Reaktion der Polizei +++ Die AfD schafft sich eine rechte Kaderschmiede +++ Deggendorf – der Ort, in dem eine AfD-Frau die CSU das Fürchten lehrt +++ AfD-Parteitag: 6000 Menschen zeigen sich als bunte Alternative für Augsburg +++ Bewusste NPD-Provokation? AfD-Abgeordneter Weber wünscht 
migrantischen Unternehmerinnen „gute Heimreise“ +++ Ex-Innenminister bezeichnet Anti-AfD-Demonstranten als „Linksfaschisten“ +++ Pegida demonstriert am Königsplatz in Augsburg  - erst mit Protest, dann alleine +++ Sachsen: Rechtes Bündnis lädt NPD-Liedermacher nach Schwarzenberg ein - braune Puppe hängt an Brücke +++ Ärger um rechte Lehramtsstudentin in Bremen +++ Fundamentalisten: Die Hassliebe der Feinde der Freiheit +++ NSU-Aufklärung: Die lange Geschichte eines Scheiterns +++ Mehmet Daimagüler - Anwalt der NSU-Opfer +++ Antisemitismus: Sogar in Berlins Kitas wird gemobbt +++ Wie Berliner Schüler Respekt lernen - Dritte Stunde Toleranz +++ Auschwitz-Prozesse: Gedenken an Fritz Bauer mit Steinmeier +++ Tod von Gudrun Burwitz: Himmlers Tochter "Püppi" - Nazi bis zuletzt +++ Identitäre vor Gericht: breite Kritik an der Anklage

 

Polizei entsetzt über Hass-Welle: Netz-Hetzer erfinden Vorwürfe einer Toten

Der Mönchengladbacher Polizeipräsident Mathis Wiesselmann (58) war erleichtert, als der Mord an der 15-jährigen Iuliana vom 11.Juni 2018 schnell aufgeklärt wurde. Aber auch völlig entsetzt über das Ausmaß übelster Hasspostings, die zu dem Verbrechen in den sozialen Netzwerken aufflackerten.

Gegen die Hetzer, die über einen nicht-deutschen Tatverdächtigen und zugleich alle „Ausländer“ herzogen, ermitteln jetzt mehrere Polizeibehörden wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Aufforderung zu Straftaten.

 

Gedenken vor Dresdner Landgericht an ermordete Marwa El-Sherbini

Sie hatte erst ein Jahr lang in Dresden gelebt, als ein Rassist sie im Landgericht Dresden ermordete. Zum neunten Mal haben heute Dresdner der Mutter Marwa El-Sherbini gedacht.

 

Demonstration für Holocaust-Leugner in Nürnberg: Maximale Provokation, minimale Reaktion der Polizei

Am Ende waren es 250 Teilnehmer, die sich am Samstag einem Aufruf aus der neonazistischen Szene anschlossen und in Nürnberg für die derzeit inhaftierten Holocaust-Leugner Ursula Haverbeck, Horst Mahler, Monika Schaefer und den im NSU-Prozess angeklagten Ralf Wohlleben auf die Straße gingen. Sie forderten die Abschaffung des Volksverhetzungsparagraphen. Bei den Abschlusskundgebung kamen es durchgehend zu Grenzüberschreitungen. Die Polizei griff während der Veranstaltung nicht ein.

 

Die AfD schafft sich eine rechte Kaderschmiede

Nach langem Streit macht die AfD die Desiderius-Erasmus-Stiftung zu ihrem offiziellen Thinktank. Vorsitzende ist die ehemalige CDU-Rechtsaußenpolitikerin Erika Steinbach. Derartige parteinahe Stiftungen liefern in der Regel den ideologischen Unterbau und helfen dabei, Nachwuchs zu rekrutieren, etwa, indem sie Stipendien an Studenten vergeben. Dafür bekommt die Stiftung Zugang zu einem Steuertopf, in dem sich insgesamt 500 Millionen Euro befinden.

 

Deggendorf – der Ort, in dem eine AfD-Frau die CSU das Fürchten lehrt

Wer die CSU verstehen will, muss Orte wie Deggendorf besuchen. Hier setzt eine AfD-Frau die Partei unter Druck – mehr als alle Flüchtlinge.

 

AfD-Parteitag: 6000 Menschen zeigen sich als bunte Alternative für Augsburg

Abgesehen von wenigen Reibereien ist der Protest gegen die AfD friedlich. Über Liebesbotschaften, Polonaise gegen Pegida und die Reden der Rechtspopulisten.

 

Bewusste NPD-Provokation? AfD-Abgeordneter Weber wünscht 
migrantischen Unternehmerinnen „gute Heimreise“

Fast zwei Jahre ist es her, dass die NPD in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Landtag flog. Nicht zuletzt geschah dies aufgrund einer deutlich erstarkten „Alternative für Deutschland“. Jüngst spalteten sich vier Abgeordnete von der AfD im Schweriner Parlament ab und gründeten eine eigene, gemäßigtere Fraktion. „Zu radikal“, so die Begründung. Was damit gemeint sein könnte, veranschaulichte in der gestrigen Plenarsitzung der AfD-Abgeordnete Ralph Weber. Am Rednerpult bediente er sich einer alltäglichen Formulierung, mit der zuvor die NPD in zahllose fremdenfeindliche Wahlkämpfe zog.

 

Ex-Innenminister bezeichnet Anti-AfD-Demonstranten als „Linksfaschisten“

Bei den Protesten gegen den Parteitag der AfD wurde der Augsburger Oberbürgermeister von Demonstranten mit Tomaten und Eiern beworfen. Er zeigt sich gelassen – im Gegensatz zum Ex-Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich.

 

Pegida demonstriert am Königsplatz in Augsburg  - erst mit Protest, dann alleine

Die rechtsextreme Gruppe aus München steht Tag und Nacht am Königsplatz – anfangs begleitet von Protest, später ohne Publikum.

 

Sachsen: Rechtes Bündnis lädt NPD-Liedermacher nach Schwarzenberg ein - braune Puppe hängt an Brücke

Schätzungsweise 300 Gäste haben am Samstagabend einen "Sommerabend" besucht, zu dem der rechtsextreme Verein "Freigeist" nach Schwarzenberg eingeladen hatte. Auf dem Hammerparkplatz am Fuße des Schwarzenberger Schlosses hielten mehrere Leute Reden, darunter der Vereinschef Stefan Hartung (NPD). Karsten Teubner, der für die AfD ein Kreistagsmandat wahrnimmt, sagte seine Teilnahme hingegen ab. Zu den Gründen will er sich auf Nachfrage nicht äußern. Er sagt nur: "Es hat von außen einen gewissen Druck gegeben, dem ich mich unterworfen habe."

 

Ärger um rechte Lehramtsstudentin in Bremen

Stress an der Universität Bremen: Der Asta macht die politische Gesinnung einer angehenden Grundschullehrerein publik - sie soll klar rechts eingestellt sein.

 

Fundamentalisten: Die Hassliebe der Feinde der Freiheit

Studie: Rechtsextremismus und Islamismus ähneln sich in ihren Denkmustern und verstärken sich gegenseitig.

 

NSU-Aufklärung: Die lange Geschichte eines Scheiterns

Nach gut fünf Jahren werden in Kürze die Urteile im Prozess gegen den "Nationalsozialistischen Untergrund" gefällt. Die von Angela Merkel genährten Hoffnungen auf schonungslose Aufklärung wurden enttäuscht. Eine Bilanz.

 

Mehmet Daimagüler - Anwalt der NSU-Opfer

Er selbst erlebte als Kind Ausgrenzung und hilft jetzt anderen dabei, mit ihr umzugehen: Mehmet Daimagüler, Jurist mit türkischen Wurzeln, wurde durch die Teilnahme am NSU-Prozess zu einem Kämpfer gegen Alltagsrassismus.

 

Antisemitismus: Sogar in Berlins Kitas wird gemobbt

Das Netzwerk jüdischer Berliner Anwälte, das Opfer von Antisemitismus betreut, warnt vor weiteren Fällen von Mobbing. Oft würden nicht Täter die Schule verlassen, sondern die Betroffenen.

 

Wie Berliner Schüler Respekt lernen - Dritte Stunde Toleranz

In der Berliner John-F.-Kennedy-Schule soll ein Schüler monatelang antisemitisch gemobbt worden sein. Auch in Grundschulen gibt es immer wieder religiöses Mobbing. Wie lernen Schüler Toleranz?

 

Auschwitz-Prozesse: Gedenken an Fritz Bauer mit Steinmeier

Heute wird Fritz Bauer in der Paulskirche geehrt. Der ehemalige hessische Generalstaatsanwalt ist vor allem mit den Frankfurter Auschwitz-Prozessen (1963-1965) verbunden, die weit über die Bundesrepublik hinaus ein Zeichen setzten.

 

Tod von Gudrun Burwitz: Himmlers Tochter "Püppi" - Nazi bis zuletzt

Mit 88 Jahren ist Gudrun Burwitz offenbar gestorben. Die Tochter von Heinrich Himmler, Reichsführer SS, half bis ins hohe Alter Naziverbrechern. In den Sechzigerjahren beschäftigte der Bundesnachrichtendienst sie als Sekretärin.

 

Identitäre vor Gericht: breite Kritik an der Anklage

Die Staatsanwaltschaft Graz hat zehn Führungsmitglieder und sieben weitere Aktivisten der als rechtsextremistisch eingestuften „Identitären Bewegung“ angeklagt. Experten warnen vor Gesinnungsstrafrecht.

 

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Pressechau ... 03.07.2018

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+++ Dresden-Laubegast: Mann beschimpft 11-Jährigen rassistisch und schlägt ihn krankenhausreif +++ Halle: Moschee erneut beschossen +++ Plakate mit antisemitischen Inhalten in Bad Rothenfelde gefunden +++ Cottbus: Zukunft Heimat hat wieder demonstriert +++ Bundesheer-Spitzel bei den Identitären +++ Kommentar zum Rassismus in Deutschland: Nicht die Flüchtlinge sind schuld +++ Im Erzgebirge träumen Neonazis vom eigenen Staat +++ „Emma“ und der Beifall von rechts +++ 

 

Dresden-Laubegast: Mann beschimpft 11-Jährigen rassistisch und schlägt ihn krankenhausreif

Gestern am frühen Abend wurde in Dresden Laubegast in der Bahn Linie 2 an der Haltestelle Burgkstraße nach einem Wortwechsel ein 11jähriger Junge aus Afghanistan von einem erwachsenen deutschen Mann unter wüsten rassistischen Beschimpfungen derart verprügelt, dass er ins Krankenhaus musste. In der Bahn waren etliche Fahrgäste, keiner griff ein. Nur einem afghanischen Mann ist es zu verdanken, dass der Fahrer aufmerksam wurde, diesem wiederum ist es zu verdanken, dass die Bahn hielt und Arzt sowie Polizei gerufen wurden.

https://www.facebook.com/laubegastistbunt/posts/2175883192697093

 

Halle: Moschee erneut beschossen

Eine Moschee in Halle Neustadt wurde erneut mit einem Diabolo Gewehr beschossen. Erst Anfang des Jahres kam es zu einem ähnlichen Anschlag auf diese Moschee. Am Freitag (30.06.2018) wurde die Moschee „Islamisches Kulturcenter“ in Halle Neustadt erneut beschossen. Zwei Männer, die am Vormittag einen Bildungskurs in der Moschee besuchten, wurden von Diabolo Geschossen getroffen. Nur einer wurde leicht verletzt.

http://www.islamiq.de/2018/07/02/moschee-erneut-beschossen/

 

Plakate mit antisemitischen Inhalten in Bad Rothenfelde gefunden

Bad Rothenfelde. In Bad Rothenfelde sind am Dienstag in der vorigen Woche drei Plakate mit antijüdischen Inhalten aufgetaucht. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

 

 

Cottbus: Zukunft Heimat hat wieder demonstriert

Acht Wochen nach ihrer letzten Demonstration haben die Akteure von „Zukunft Heimat“ erneut ihre Anhänger mobilisiert und sind mit ihnen am Sonntagnachmittag durch die Innenstadt gezogen. Nach RUNDSCHAU-Schätzungen waren etwas über eintausend Menschen auf den Beinen, nach Aussage des Vereinsvorsitzenden Christoph Berndt waren es mehrere tausend Demonstranten.

 

Bundesheer-Spitzel bei den Identitären

Ist die sogenannte Identitäre Bewegung eine kriminelle Vereinigung? Diese Frage könnte das Abwehramt des Bundesheers klären, das mindestens eine Person der Gruppierung als Quelle angeworben hat Am Mittwoch startet in Graz der größte Prozess gegen Rechtsextreme, den Österreich in den vergangenen fünf Jahren erlebt hat. 17 Anhänger der Identitären Bewegung sind angeklagt, die Staatsanwaltschaft will ihnen die Bildung einer "kriminellen Vereinigung" nachweisen. Helfen könnte das Abwehramt des Bundesheeres, das mindestens einen Informanten in deren Reihen hatte. "Sandro", so der Deckname der Quelle, lieferte dem Bundesheer-Nachrichtendienst "sehr gute Informationen", wie aus einem nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Bericht des Verteidigungsministeriums hervorgeht.

 

AfD will Journalisten von Parteitag ausschließen

Die AfD untermauert ihre ohnehin kritische Haltung gegenüber den Medien. Der Bundesparteitag entschied am Sonntag in Augsburg, dass Journalisten von Parteitagen bei bestimmten Debatten ausgeschlossen werden können.

 

AfD schottet sich ab – Journalistenverband droht mit Konsequenzen

Die AfD will auch künftig Journalisten von bestimmten Debatten bei Parteitagen ausschließen. Der Journalistenverband will das nicht hinnehmen.

 

Kommentar zum Rassismus in Deutschland: Nicht die Flüchtlinge sind schuld

Nicht die Flüchtlinge haben die schlechte Stimmung im Land ausgelöst, sondern jene, die gezielt auf die mühsam heilende Narbe Deutschlands eindreschen. Welche Narbe? Vernichtungskrieg und Holocaust sind noch sehr nah an der Gegenwart, ganz gleich was unsere schnelllebige Zeit uns suggeriert. Sie sind noch verbunden mit unseren Familiengeschichten. Jeder hier hat eine. Und sie wirken, ob sie nun verdrängt werden oder nicht.

https://www.berliner-zeitung.de/politik/meinung/kommentar-zum-rassismus-in-deutschland-nicht-die-fluechtlinge-sind-schuld-30713002

 

Büdingen unterliegt im Streit gegen NPD

Die hessische Kleinstadt Büdingen hat der neofaschistischen NPD zu Unrecht die Fraktionszuwendungen gestrichen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig vergangenen Mittwoch entschieden. Ein solcher Ausschluss von den Zahlungen verstoße gegen den allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz in der Verfassung.

https://www.jungewelt.de/artikel/335354.b%C3%BCdingen-unterliegt-im-streit-gegen-npd.html

 

Thüringen: Polizeianwärter mit rechtsextremen Tätowierungen nicht geeignet

Trägt ein Polizeianwärter in Thüringen sichtbare Tätowierungen mit rechtsextremen Symbolen, kann ihn das Land vom Auswahlverfahren für den Polizeidienst ausschließen.

 

Im Erzgebirge träumen Neonazis vom eigenen Staat

Mit Unterstützung von AfD-Personal fantasiert die NPD im Erzgebirge über eine Abspaltung von Deutschland. Für Demokraten ist die Region gefährlich geworden.

 

„Die Partei“ möchte Kosten von Polizeieinsatz den „Patrioten Niedersachsen“ in Rechnung stellen

CELLE. Im Hinblick auf die massive Polizeibereitschaft bei kurzfristig abgesagten Kundgebung von „Patrioten Niedersachsen“ und die daraufhin verkürzten Gegendemonstrationene, unter anderem von „Die Partei“ und DGB Region Nord-Ost, hat Dirk Gerlach, 1. Vorsitzender von „Die Partei“ und  Ratsherr in der Fraktion „Grüne/WG/Partei“, jetzt einen Antrag an Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge gestellt.

https://celleheute.de/die-partei-moechte-kosten-von-polizeieinsatz-den-patrioten-niedersachsen-in-rechnung-stellen/

 

„Emma“ und der Beifall von rechts

„Komm in die AfD, Alice. Hier wärest du willkommen“, schreibt ein User in der Facebook-Gruppe „Deutschland mon Amour“. Gemeint ist Alice Schwarzer, Feministin und Herausgeberin der Zeitschrift „Emma“. Schwarzers Haltung zum Kopftuch und die Berichterstattung ihres Magazins zu den Fällen sexualisierter Gewalt in der Silvesternacht 2015 in Köln kommen gut an bei den Rechtspopulisten. Ist „Emma“ etwa rassistisch? Das feministische Magazin erscheint erstmals in den späten siebziger Jahren. Der Vorwurf rassistisch zu sein, begleitet „Emma“ nahezu von Anbeginn – und ist noch heute aktuell. 

 

Üble Beschimpfungen im Netz: Ist so viel Hass zur Fußball-WM noch normal?

Über die Hälfte der WM ist vorbei. Im Netz häufen sich nicht nur Jubelschreie – Hässliche Gesten, rassistische Rufe oder Mobbing gehören zu den Schattenseiten des Turniers. 

 

Ex-Neo-Nazi erklärt, wie Rassisten Spieler in Fortnite, Minecraft und Co. rekrutieren

Angeblich versuchen rassistische Gruppen in Spielen wie CoD oder Fortnite, Spieler zu rekrutieren. Christian Picciolini, ist ehemaliger Neo-Nazi und gehörte mehreren rassistischen Gruppierungen an. Er selbst wurde mit 14 Jahren "rekrutiert", konnte aber aus der Szene aussteigen. Inzwischen will er andere darauf aufmerksam machen, wie Rassisten seiner Meinung nach heutzutage etwa in Computerspielen Jugendliche anwerben. Aber auch in Foren befinden sich die Organisationen, um Jugendliche anzuwerben. Laut Christian Picciolini dienen Onlinespiele wie etwa Fortnite, Call of Duty oder auch Minecraft heutzutage vielen rassistischen Gruppierungen nicht nur dazu, ihre Hassbotschaften zu verbreiten, sondern sie nutzen die Spiele auch dazu, neue Mitglieder zu rekrutieren.

 

Rheinland-Pfalz: Bilanz über Aktionen gegen Rechts

Seit zehn Jahren will die rheinland-pfälzische Landesregierung mit einer Präventionsagentur verstärkt gegen Rechtsextremismus vorgehen. Das Kabinett zieht heute eine Bilanz der Arbeit dieser Einrichtung und der Aktionen gegen Rechtsextremismus für das vergangene Jahr.

 

Was tun bei Islamfeindlichkeit?

Wir müssen über antimuslimischen Rassismus reden! Nicht nur heute, am Tag gegen antimuslimischen Rassismus, sondern jederzeit. Islamfeindliche Straftaten steigen nämlich in die Höhe. Sind Sie auch davon betroffen? Was Sie tun können und an wen Sie sich wenden sollten, können Sie bei uns lesen.

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Presseschau ... 04.07.2018

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Hundeattacke auf Asylbewerber in Plauen+++Angriff auf syrische Jugendliche in Berlin+++Braunschweig: Rassistische Attacke am Montagabend+++AfD demonstriert gegen geplante Moschee+++Reichsbürger setzen Gerichtsvollziehern in NRW erheblich zu+++Extrem Rechte in Bürgerwehren organisiert+++„Rock gegen Überfremdung“ Ende August in Thüringen+++NSU-Prozess: Zschäpe beteuert kurz vor dem Urteil ihre Unschuld+++Urteil im Prozess um Angriff auf Geflüchtetenunterkunft in Berlin-Marzahn 2015+++Staatsanwaltschaft stellt neue Beweisanträge im Wehrhahn-Prozess+++Thüringen bringt Hilfsfonds für NSU-Opfer auf den Weg+++Nazi-Demo in Nürnberg: Heftige Kritik an Stadt und Polizei+++Union plant Extra-Zentren für unkontrolliert eingereiste Asylbewerber+++Kurz: Wien schließt keine Verträge zulasten Österreichs ab +++ Rechtspopulisten müssen Geld für Champagner und Edel-Dinner erstatten +++ Das Hakenkreuz bleibt

 

Hundeattacke auf Asylbewerber in Plauen

In Plauen haben zwei Männer offenbar einen Hund auf einen Asylbewerber gehetzt. Die Zwickauer Polizei ermittelt in diese Richtung. Sie schreibt in ihrem Bericht vom Dienstag, dass ein 20-jähriger Mann aus Gambia am Montagabend auf einem Parkplatz von einem Hund angegriffen und verletzt wurde.

 

Angriff auf syrische Jugendliche in Berlin

Ein 20-Jähriger hat zwei Jugendliche in Berlin-Lichtenberg angegriffen und sich anschließend fremdenfeindlich über Flüchtlinge geäußert.

 

Braunschweig: Rassistische Attacke am Montagabend

An der Bahnhaltestelle Schützenplatz hat ein Mann einen Studenten aus Ägypten beleidigt. Laut Polizei stellte sich der betrunkene 28-Jährige gegen 21.10 Uhr an der Hamburger Straße neben den wartenden 21-Jährigen.

 

AfD demonstriert gegen geplante Moschee

Der Kreisverband der Kornwestheimer AFD hat für Samstag eine Demonstration auf dem Marktplatz angemeldet.  Vorbereitungen für eine Gegendemonstration laufen.

 

Reichsbürger setzen Gerichtsvollziehern in NRW erheblich zu

Reichsbürger sind für einen erheblichen Teil der Beleidigungen, Bedrohungen und Attacken auf Gerichtsvollzieher in Nordrhein-Westfalen verantwortlich. Das hat das NRW-Justizministerium am Dienstag mitgeteilt. Im vergangenen Jahr ging mehr als jede dritte dieser Straftaten auf das Konto von Menschen, die der Reichsbürgerszene zugeordnet werden.

 

Extrem Rechte in Bürgerwehren organisiert

Laut Sicherheitsbehörden sind in Thüringen vier Bürgerwehren aktiv / CDU-Politiker: „Netzwerke zwischen rechter Szene, aktiven Rechtsextremisten, Reichsbürgerbewegung und NPD funktionieren offenbar.“

 

„Rock gegen Überfremdung“ Ende August in Thüringen

Die Veranstaltung ist die dritte Auflage des Neonazi-Events „Rock gegen Überfremdung“, das 2016 das erste Mal als politische Kundgebung mit etwa 600 Teilnehmern auf dem Gelände des „Hotels Fachwerkhof“ in Kirchheim stattfand. Mit acht Bands, zahlreichen Rednern und mehr als 6000 Besuchern mauserte sich der zweite Teil 2017 am Ortsrand von Themar zum bislang größten Neonazi-Konzert seiner Art in Deutschland. Mehrfach wurde bei der Veranstaltung der Hitlergruß gezeigt.

 

NSU-Prozess: Zschäpe beteuert kurz vor dem Urteil ihre Unschuld

Beate Zschäpe, der seit fünf Jahren am Oberlandesgericht München der Prozess gemacht wird, hat sich am Dienstag zum zweiten Mal selbst geäußert, ging dabei auf Distanz zur rechtsextremen Szene und beteuerte ihre Unschuld: "Bitte verurteilen Sie mich nicht stellvertretend für etwas, was ich weder gewollt noch getan habe.

 

Urteil im Prozess um Angriff auf Geflüchtetenunterkunft in Berlin-Marzahn 2015

Drei der Angeklagten wurden zu  neun- beziehungsweise sechsmonatigen Bewährungsstrafen  und  zu  einer Geldstrafe von 900€. Ein weiterer Angeklagter wurde freigesprochen.

 

Staatsanwaltschaft stellt neue Beweisanträge im Wehrhahn-Prozess

Das Landgericht hatte nach rund viermonatiger Beweisaufnahme gegen einen 52-jährigen Ex-Soldaten bereits signalisiert, dass es kurzfristig zum Urteil kommen könnte. Doch Dienstag präsentierte der Staatsanwalt einen Packen neuer Beweisanträge. Darin forderte er auch, nach einem seit Jahren spurlos  untergetauchten Ex-Söldner zu fahnden, der „zur Überführung des Angeklagten beitragen“ könnte. Die Strafkammer will zunächst eine Denkpause einlegen, hat aber bereits weitere Prozesstermine bis Anfang August benannt.

 

Thüringen bringt Hilfsfonds für NSU-Opfer auf den Weg

Die Thüringer Landesregierung hat einen Entschädigungsfonds für die Opfer der Rechtsterroristen des Nationalsozialistischen Untergrunds und deren Angehörige auf den Weg gebracht. Er hat ein Volumen von 1,5 Millionen Euro. Justizminister Dieter Lauinger (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, damit bekenne sich Thüringen zu seiner Verantwortung für die NSU-Verbrechen. Jeweils 100.000 Euro sollen direkt an die Familien der zehn Mordopfer ausgezahlt werden. Die restlichen 500.000 Euro sollen die Menschen erhalten, die bei den NSU-Anschlägen verletzt wurden - wie etwa bei dem Bombenanschlag in Köln im Jahr 2004.

 

Nazi-Demo in Nürnberg: Heftige Kritik an Stadt und Polizei

Der ungehinderte Aufmarsch einer rechtsradikalen Gruppe in Nürnberg hat ein Nachspiel: Die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg (IKG) übt in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister massive Kritik am Verhalten der Stadt und der Polizei: Die Inhalte einiger Reden waren mit Hassparolen gegen das jüdische Volk und Leugnungen des Holocaust gespickt.

 

Union plant Extra-Zentren für unkontrolliert eingereiste Asylbewerber

Bereits im EU-Ausland registrierte Migrant*innen, die unkontrolliert nach Deutschland eingereist sind und nahe der Grenze aufgegriffen werden, sollen nach dem Willen der Union in spezielle Zentren mit beschleunigten Asylverfahren gebracht werden.

 

Kurz: Wien schließt keine Verträge zulasten Österreichs ab

Die österreichische Regierung will nach dem Asylkompromiss von CDU und CSU keine Verträge zulasten des eigenen Landes akzeptieren. Seine Regierung sei "sicherlich nicht bereit, Verträge zulasten Österreichs abzuschließen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA bei einer Pressekonferenz mit Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Innenminister Herbert Kickl (FPÖ).

 

Rechtspopulisten müssen Geld für Champagner und Edel-Dinner erstatten

Die Fraktion der Rechtspopulisten im Europaparlament muss mehr als eine halbe Million Euro an EU-Geldern zurückerstatten, die sie für Luxus-Ausgaben verwendet hat - darunter 234 Flaschen Champagner.

 

Das Hakenkreuz bleibt

Ein Künstler will Nazi-Devotionalien aus einem Bezirksmuseum entfernen, die Zusammenarbeit platzt. Zeugnisse der Nazizeit überlebten geschützt im Archiv des Museums, gerechtfertigt durch einen ihnen zugeschriebenen historischen Wert. Jüdisches Leben in Reinickendorf werde dagegen – wenn überhaupt – in der Dauerausstellung nur über tote Menschen vermittelt.

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Presseschau ... 05.07.2018

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+++ Sachsen: Schwarze Baby-Puppe hängt von Brücke  +++ Rechtsrock mit dem III. Weg in Thüringen +++ Salzburg: Umbenennung von Nazi-Straßennamen abgelehnt +++ Oldenburg: Polizist schießt auf abgelehnten Asylbewerber  +++ Frankfurt: Demo gegen Attacken auf Roma +++ Plauen: Der Dritte Weg verteilt Blumen +++ Das Bautzener Amtsgericht hat einen 55-jährigen Libanesen vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen. +++ AfD lädt völkische Aktivisten in Bundestag +++ Das rechte Auge bleibt blind +++ „Ich fühle keine Schuld“ 65-Jähriger wegen Volksverhetzung zu Geldstrafe verurteilt +++ 69 abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben +++ NRW ist eine Hochburg der Reichsbürger +++ Sonderhausen: Polizei findet Waffen bei mutmaßlichem Reichsbürger  +++ Homophobe Sprüche: Twitch sperrt bekannte Streamer +++ Koordinierter Hass nimmt zu +++ DFB geht gegen Freigeist-Verein vor +++ Allianz statt Konkurrenz +++ Neue Rechte, alte Vorurteile +++

 

Sachsen: Schwarze Baby-Puppe hängt von Brücke

Mit einem weißen Strick um den Hals baumelt ein schlaffer Kinderkörper über dem Kreisel der Bundesstraße 101 im sächsischen Schwarzenberg. Das jedenfalls könnte der Finder gedacht haben, als er die Stoffpuppe entdeckt hat. Den Kopf leicht abgeknickt, sieht es auf Fotos so aus, als hänge ein Schwarzes Baby an der rostigen Eisenbahnbrücke.

 

Rechtsrock mit dem III. Weg in Thüringen

Die neonazistische Splitterpartei „Der III. Weg“ begibt sich unter die Veranstalter einer Eventcharakter-Angebotspalette. Dazu offeriert man am 7. Juli im thüringischen Kirchheim („Erfurter Kreuz“) unter dem Motto „Jugend im Sturm“ den bekannten Mix aus Rechtsrock, Action, Geselligkeit und Indoktrination. Erwartet werden laut Anmeldung 300 Besucher.

 

Salzburg: Umbenennung von Nazi-Straßennamen abgelehnt

In der Sitzung des Gemeinderates hatte die Bürgerliste erneut den Antrag eingebracht, die Josef-Thorak-Straße in Helene von Taussig-Straße umzubenennen. Dieser Antrag sei jedoch erneut von sämtlichen anderen Fraktionen einhellig abgelehnt worden, kritisiert die Bürgerliste.

 

Oldenburg. Polizist schießt auf Asylbewerber

Ein Polizist hat am Dienstag in Emden auf einen Asylsuchenden geschossen. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Aurich am Mittwoch mitteilte, soll der aus Marokko stammende Mann den Beamten zuvor angegriffen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Marokkaner wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands. Gegen den Polizisten werde routinemäßig ermittelt.

 

Frankfurt: Demo gegen Attacken auf Roma

Hintergrund des Protests in der Innenstadt sind mehrere pogromartige Überfälle auf Angehörige der Roma-Minderheit, die sich laut Medienberichten in den vergangenen Wochen in der Ukraine ereignet haben.

 

Plauen: Der Dritte Weg verteilt Blumen

Die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte Partei Der Dritte Weg im Vogtland hat "Gutscheine" für insgesamt 300 Blumensträuße an Ortsvorsteher nach Plauen eingemeindeter Ortsteile verteilt. Sie sollen damit je 50 Jubilaren ihrer Orte bei runden Geburtstagen weiter gratulieren können.

 

Das Bautzener Amtsgericht hat einen 55-jährigen Libanesen vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen.

 In ihren Zeugenaussagen hatten sich das angebliche Opfer und ihr Freund aus Großpostwitz dermaßen in Widersprüche verstrickt, dass das Schöffengericht ihrer Version einer sexuellen Nötigung keinen Glauben schenkte.

 

AfD lädt völkische Aktivisten in Bundestag

Stein ist Leiter des flüchtlingsfeindlichen Kampagnenprojekts „Ein Prozent“, in dem sich deutsche und österreichische Aktivisten der rechtsextremen Identitären Bewegung vernetzen, er ist Sprecher des stramm rechten Dachverbands Deutsche Burschenschaften und vertreibt im eigenen Kleinverlag die Werke rechtsradikaler Autoren. Am Mittwochabend sprach Stein auf Einladung der AfD in Berlin – in den Räumen des Bundestags. Die neue Rechte ist dort angekommen.

 

Das rechte Auge bleibt blind

Es ist eine Liste, die man nicht besonders gerne liest.  Sie beginnt mit „a) Angriff mit einer Machete am 11. Februar 2016 auf Bewohner einer Geflüchtetenunterkunft in Kelheim (Bayern)“ und endet mit „w) Fahrzeugattacke auf eine antifaschistische Demonstration am 16. Mai 2018 in Salzwedel (Sachsen-Anhalt)“. Dazwischen eine lange Liste weiterer Taten aus den letzten zwei Jahren. Ein Doppelmord an einem lesbischen Paar ist darunter, eine ägyptische Studentin, die von einem Auto überfahren wurde, ein Tötungsversuch an einem Obdachlosen, Schüsse auf einen Dönerimbiss. 23 Gewalttaten sind es insgesamt, ihr gemeinsamer Nenner: Ein rechtsradikaler oder rassistischer Hintergrund erscheint angesichts der Tatumstände mindestens plausibel. Das sieht die Polizei aber offenbar anders: Nur drei der aufgezählten Taten wurden als politisch motivierte Kriminalität der Kategorie rechts erfasst, wie die Bundesregierung jetzt auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Martina Renner mitteilte.

 

„Ich fühle keine Schuld“ 65-Jähriger wegen Volksverhetzung zu Geldstrafe verurteilt

Am 12. April 2018 hatte der Angeklagte mit einem antisemitischen Plakat am Römerbogen auf der Domplatte demonstriert. Darauf ein die Zähne bleckender Affe und folgender Text: „Haut den Juden die Zähne raus. Weltgefahr strebt zu Lebensraum.“

 

69 Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben

Das Flugzeug startete kurz vor Mitternacht in München: Bund und Länder haben trotz einer sich verschärfenden Sicherheitslage zahlreiche abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben.

 

NRW ist eine Hochburg der Reichsbürger

Von den bundesweit 18.000 behördlich bekannten Anhängern wurden 2750 in NRW identifiziert.

 

Sonderhausen: Polizei findet Waffen bei mutmaßlichem Reichsbürger

Gefunden wurden bei der Hausdurchsuchung zwar Waffen, aber entweder waren sie dem Mann nicht eindeutig zuzuordnen oder deren Besitz verstieß nicht gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Die Durchsuchung in der Reichsbürgerszene in Sondershausen war nicht die erste in den vergangenen Monaten. Ende Mai wurden bei der Durchsuchung eines Wohnhauses und eines Firmengeländes eines 48-jährigen Sondershäusers 50 Lang- und Kurzwaffen gefunden.

 

Homophobe Sprüche: Twitch sperrt bekannte Streamer

Ursache dafür sind Beleidigungen mit homophobem Unterton. So hatte Destiny, der sein Publikum mit "Hearthstone" unterhält und auch politischen Diskussionen nicht abgeneigt ist, die Begriffe "retard" (abschätzig "Behinderter") und "faggot" ("Schwuchtel") häufig verwendet, um sich über andere zu äußern. In seinem Wortschatz fanden sich auch Bezeichnungen wie "autistic" oder "downy".

 

Koordinierter Hass nimmt zu

Der Analyse zufolge stieg die Zahl der Posts, die in Verbindung mit rechtsextremistischen Kampagnen standen: Während es im Zeitraum von Februar bis November 2017 rund 90.000 Posts waren, wurden zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 monatlich 300.000 solcher Inhalte veröffentlicht. Erste Ergebnisse der Studie waren schon im Februar veröffentlicht worden.

 

DFB geht gegen Freigeist-Verein vor

Die rechtsextreme Interessengemeinschaft mit Sitz in Schwarzenberg hat im Internet ein Foto verbreitet, das andeutet, Bundestrainer Joachim Löw zeige den Hitlergruß. Der DFB reagierte.

https://www.freiepresse.de/erzgebirge/marienberg/dfb-geht-gegen-freigeist-verein-vor-artikel10252386

 

Allianz statt Konkurrenz

Selten hat die Ankündigung einer soziologischen Studie so viel Kontroverse ausgelöst. Die Debatte im Anschluss an Naika Foroutans These von der Migrationserfahrung der Ostdeutschen wirft eine Frage auf: Warum können sich Weiße Ostdeutsche nicht migrantisch identifizieren? Woher kommen die Abwehrimpulse und wer beansprucht die Deutungshoheit über „Migrationserfahrungen“?

 

Neue Rechte, alte Vorurteile

Die in Ungarn lebenden Juden tragen die Angst vor antidemokratischem Nationalismus als Bauchgefühl in sich. Dieser Geist wird in Ungarn von der Person des Reichsverwesers Miklós Horthy symbolisiert, der vom ersten bis zum letzten Augenblick des konterrevolutionären Systems ein Vierteljahrhundert lang an der Spitze des Landes stand. Das System Orbán strebt nicht nach einer eindeutigen Stellungnahme zu Horthy. Man lässt sich die Tür für verschiedene – aus jüdischer Sicht inakzeptable – Interpretationen offen. Diese Ambivalenz stärkt nur die Bereitschaft der Juden in Ungarn, zwischen beiden Systemen eine gewisse Kontinuität zu sehen.

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Presseschau ... 06.07.2018

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München: Zwei Männer antisemitisch beschimpft +++ Shisha-Bar in Köln Schläger soll rechte Parolen gebrüllt haben +++ Fürstenfeldbruck: Schmierer mit Rechtschreibschwäche +++ „Deutschland 2018. Nichts hat sich verändert“ – jüdischer Mann rechnet mit Bochumer Nazis ab +++ Jeden zweiten Tag ein Anschlag auf Asylbewerberheim +++ Behörden warnen vor anhaltender Gefahr durch rechten Hass +++ Brandenburgs Extremistengruppen haben Zulauf +++ Politikwissenschaftler sieht „Hase und Igel“-Rennen mit AfD +++ Eine Rechnung aus Zwickau für Zschäpe +++ NSU-Untersuchungsausschuss Hessen:  "Wir wissen alle, dass dieser Mann lügt" +++ NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg: Ein toter Zeuge und viele Fragen +++ Brandanschlag in Kremmen: Täter muss viereinhalb Jahre in Haft +++ Prozess wegen Volksverhetzung: „Bekennender Holocaust-Leugner“ +++ Zum Tod von Claude Lanzmann: "Ein Widerstandskämpfer gegen das Vergessen" +++ Marina Chernivsky über antisemitischen Hass in Schulen: "Das ist nicht harmlos" +++ Giffey will Antisemitismus stoppen +++ Rassismus macht den Körper krank +++ User nehmen mehr Hass im Internet wahr +++ Rechtsrock in Kloster Veßra +++ Rechtsextreme Ideologie, Kampfsport und gute Geschäfte +++ Die Netzguerilla von Nordhausen +++ Österreich: Angeklagte Identitäre in Begleitung von Neonazis +++ Feridun Zaimoglu: Es gibt keinen redlichen rechten Intellektuellen

 

München: Zwei Männer antisemitisch beschimpft

Im Münchner Stadtteil Freimann sind zwei Juden antisemitisch beleidigt worden. Passiert war der Vorfall bereits Mitte Juni.

 

Shisha-Bar in Köln Schläger soll rechte Parolen gebrüllt haben

Bewaffnet mit zwei Stöcken ist ein Mann in eine von irakischen Kurden geführte Shisha-Bar in Humboldt-Gremberg gestürmt. Er schlug auf Gäste und das Inventar ein und rief Zeugen zufolge rechtsradikale Parolen. Der Vorfall geschah bereits am vorigen Samstag.

 

Fürstenfeldbruck: Schmierer mit Rechtschreibschwäche

Unbekannte sprühen nahe der Erstaufnahmeeinrichtung am Fliegerhorst ausländerfeindliche Parolen auf Straße und Verteilerkästen - teils in fehlerhaftem Englisch. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung.

 

„Deutschland 2018. Nichts hat sich verändert“ – jüdischer Mann rechnet mit Bochumer Nazis ab

Es waren Äußerungen und Handlungen, die man in Deutschland eigentlich nie wieder für möglich gehalten hatte. Anfang Dezember letzten Jahres verbrannten Antisemiten israelische Flaggen vor dem Brandenburger Tor, skandierten immer wieder „Tod den Juden“.

Doch nicht nur in Berlin breitet sich die Feindlichkeit gegenüber dem Judentum und seinen Anhängern aus. Der offen zur Schau getragene Antisemitismus ist auch im Ruhrgebiet offenbar wieder zu einem wachsenden Problem geworden.

 

Jeden zweiten Tag ein Anschlag auf Asylbewerberheim

Auch wenn die Zahlen zurückgegangen sind: Im ersten Halbjahr wurde in Deutschland immer noch fast jeden zweiten Tag ein Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt. Meist sind es rechtsradikale Täter.

 

Behörden warnen vor anhaltender Gefahr durch rechten Hass

Rechtsextremisten greifen Flüchtlinge und politische Gegner an. Nicht nur mit Tritten – häufig auch mit selbst gebauten Sprengsätzen.

 

Brandenburgs Extremistengruppen haben Zulauf

In Brandenburg gibt es immer mehr politische Extremisten - das stellt der Verfassungsschutz in seinem neuen Bericht fest. Besonders stark ist nach wie vor die rechte Szene. Aber auch drei andere Gruppierungen wachsen weiter. 

 

Politikwissenschaftler sieht „Hase und Igel“-Rennen mit AfD

Der Asylstreit habe die Politikverdrossenheit angeheizt, sagt der Politikwissenschaftler Andreas Püttmann. Er erkennt schwere strategische Fehler bei der CSU - und eine ernstzunehmende Gefahr.

 

Eine Rechnung aus Zwickau für Zschäpe

Die Stadt will von der Angeklagten im NSU-Prozess nach wie vor die Kosten für den Einsatz in der Frühlingsstraße erstattet haben. Das Urteil im NSU-Prozess ist ein weiterer Schritt dazu.

 

NSU-Untersuchungsausschuss Hessen:  "Wir wissen alle, dass dieser Mann lügt"

Der ehemalige Verfassungsschützer Andreas Temme steht im hessischen NSU-Untersuchungsausschuss im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die erste Anhörung Temmes zeigte jedoch einmal mehr, dass von seinen Aussagen kaum ein Erkenntnisgewinn zum Mord an Halit Yozgat zu erwarten ist.

 

NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg: Ein toter Zeuge und viele Fragen

Der Tod des Zeugen Florian Heilig bestimmte lange Zeit die Arbeit des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Baden-Württemberg zur Mordserie des NSU und sorgte immer wieder für Schlagzeilen. Noch immer bleiben viele Fragen offen.

 

Brandanschlag in Kremmen: Täter muss viereinhalb Jahre in Haft

Im Prozess um den Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Kremmen ist der Hauptangeklagte zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Damit bleibt das Gericht deutlich unter dem Strafmaß, das die Staatsanwaltschaft gefordert hatte.

 

Prozess wegen Volksverhetzung: „Bekennender Holocaust-Leugner“

Der Schweizer Revisionist Bernhard Schaub wurde vom Amtsgericht Dresden wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt. Gegen den Strafbefehl hat er „Einspruch“ eingelegt. Unklar ist, ob Schaub tatsächlich in der Schweiz lebt, wie er in dem Schreiben angibt.

 

Zum Tod von Claude Lanzmann: "Ein Widerstandskämpfer gegen das Vergessen"

Mit seiner Zeitzeugen-Dokumentation "Shoah" schrieb der verstorbene französische Filmemacher Claude Lanzmann Geschichte. Er sei ein besessener Wahrheitssucher gewesen, sagte die Filmkritikerin Katja Nicodemus im Dlf. Mit seinen Schilderungen über den Holocaust habe er das Unvorstellbare vorstellbar gemacht.

 

Marina Chernivsky über antisemitischen Hass in Schulen: "Das ist nicht harmlos"

"Antisemitismen kommen buchstäblich in allen gesellschaftlichen Gruppen vor. Wir müssen diesen Vereinfachungen widerstehen. Das verletzt Menschen, spaltet uns und lenkt vom Problem ab."

 

Giffey will Antisemitismus stoppen

Mobbing ist an vielen deutschen Schulen ein Problem. Dagegen will Ministerin Giffey nun Experten einsetzen. Auch der Kampf gegen Antisemitismus steht im Fokus.

 

Rassismus macht den Körper krank

"Du sprichst aber gut Deutsch!" Solche Äußerungen zeigen: Du gehörst nicht dazu. Mikroaggressionen werden sie genannt und sorgen dafür, dass die Betroffenen ihre Identität infrage stellen. Darunter leiden viele psychisch - aber auch physisch.

 

User nehmen mehr Hass im Internet wahr

Menschen lesen deutlich mehr Hassreden im Internet als noch in den Vorjahren. Das zeigt eine Studie. Die Anzahl der Hetzer bleibt dagegen unverändert.

 

Rechtsrock in Kloster Veßra

Am 13. Juli soll in Südthüringen ein konspiratives Konzert mit „Gigi & die Braunen Stadtmusikanten“ sowie „TreueOrden“ stattfinden.

 

Rechtsextreme Ideologie, Kampfsport und gute Geschäfte

Zwei Lausitzer Rechtsextremisten unterhalten wichtige Netzwerke mit Kämpferteams, Musik- und Bekleidungs-Labels.

 

Die Netzguerilla von Nordhausen

Es braucht nicht „Reconquista Internet“, um gegen Rechtsextremismus im Netz vorzugehen. In der Thüringer Provinz führt eine kleine Gruppe den Kampf gegen pöbelnde Trolle.

 

Österreich: Angeklagte Identitäre in Begleitung von Neonazis

Am Mittwoch begann im Grazer Landesgericht für Strafsachen das von Vielen erwartete und bereits im Vorfeld viel diskutierte Verfahren gegen 17 Mitglieder der Identitären Bewegung. Vorgeworfen wird den Angeklagten Verhetzung, Mitgliedschaft und Gründung einer kriminellen Vereinigung, Sachbeschädigung und Nötigung.

 

Feridun Zaimoglu: Es gibt keinen redlichen rechten Intellektuellen

Die neuen Patrioten können nur skandieren und hetzen. Feridun Zaimoglus ungekürzte leidenschaftliche Rede zur Eröffnung des Bachmannpreises in Klagenfurt.

 

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Presseschau ... 09.07.2018

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+++ NRW: Mann attackiert Jungen und beleidigt ihn rassistisch +++ Weißenfels : Unbekannte bespucken syrische Mutter und treten ihr zweijähriges Kind +++ Mann verfolgt in Zürich drei Juden mit einem Messer +++ Syrischer Jude in Berlin wegen Davidstern-Kette verprügelt +++ Kirchheim: Abgeschirmtes Neonazi-Festival mit nur 220 Besuchern +++ AfD-Mann Poggenburg nennt Bundeswehr "Schande"– und postet NS-Bild +++ BILD: Stichwortgeber für die rechte Blase +++ Italien: Region Lombardei startet mit Roma-Zählung +++ 

 

NRW: Mann attackiert Jungen und beleidigt ihn rassistisch

Bedburg-Hau Nach einem Angriff auf einen Zwölfjährigen in Bedburg-Hau geht die Polizei von einer politisch motivierten Tat aus. Der Staatsschutz ermittelt.

 

Weißenfels : Unbekannte bespucken syrische Mutter und treten ihr zweijähriges Kind

Am frühen Freitagabend ist eine 32-jährige Frau mit ihren Kindern vor einem Supermarkt in Weißenfels angegriffen und bespuckt worden. Wie die Polizei mitteilte, hatte die Syrerin gerade den Einkaufsmarkt in der Merseburger Straße verlassen, als eine Unbekannte versuchte, sie mit einer Bierflasche zu schlagen, sie aber verfehlte. Eine weitere Frau trat anschließend ihr zweijähriges Kind, das mit ihr unterwegs war. Außerdem wurde die 32-Jährige bespuckt.

 

Syrer bei Messerangriff in Augsburg lebensgefährlich verletzt

Ein junger Mann aus Augsburg hat in der Innenstadt mit einem Messer auf zwei Syrer eingestochen. Einer von ihnen erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt.

 

Messerattacke bei Arzt in Mönchengladbach: „Ist das hier eine islamische Praxis?“

Patienten, Arzthelferinnen und die Medizinerin im Dienst hat Internist Ismail Altinay am Donnerstagmorgen erst einmal nach Hause geschickt. Einige sind geschockt, andere können es nicht fassen. Gegen 8.30 Uhr, kurz nachdem die Gemeinschaftspraxis an der Bismarckstraße geöffnet hatte, war es dort zu einem Messerangriff gekommen. Ein 56-jähriger Mann bedrohte anwesende Arzthelferinnen und konnte zum Glück von drei Patienten niedergerungen werden. Dabei erlitt einer der Helfer Schnittwunden. Die Polizei nahm den offensichtlich verwirrten Mann fest. Kriminalpolizei und Staatsschutz haben Ermittlungen aufgenommen. Denn wie Zeugen unserer Zeitung berichteten, soll der 56-Jährige unter anderem „Scheiß Islamisten“ gerufen haben.

In der Praxis von Ismail Altinay ist immer viel los. 4000 Patienten hat er nach eigenen Angaben im Quartal. Bei ihm arbeiten noch zwei weitere Ärztinnen. Eine Medizinerin kommt aus Afghanistan, eine aus dem Iran. Altinay selbst ist türkischstämmig, hat einen deutschen Pass. „80 Prozent unserer Patienten haben einen Migrationshintergrund und natürlich sitzen in unserem Wartezimmer auch Patientinnen mit Kopftuch.“

 

Mann verfolgt in Zürich drei Juden mit einem Messer

Es passiert am Samstagabend im Kreis 3 der Stadt Zürich. Ein Mann starrt zuerst eine Gruppe Kinder orthodoxer Juden auf dem Spielplatz an, später verfolgt er eine Gruppe von Gläubigen auf dem Weg zur Synagoge mit einem Messer.

 

Syrischer Jude in Berlin wegen Davidstern-Kette verprügelt

Nach einem mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff hat die Berliner Polizei einem Bericht zufolge acht Männer festgenommen. Ein Syrer sei in der Nacht zum Samstag in einem Park in Berlin-Mitte von einer Gruppe von Landsleuten angegriffen worden, berichtete die „Welt“ am Samstag unter Berufung auf Polizeiinformationen. Der Mann habe die Gruppe um Feuer gebeten. Dabei habe einer der Syrer einen Davidstern an der Halskette des Mannes entdeckt, woraufhin die Gruppe auf ihn eingeschlagen habe. Dabei erlitt das Opfer dem Bericht zufolge Platzwunden, die ambulant behandelt worden seien. Demzufolge ermittelt nun der Staatsschutz.

 

Berlin: Gastronom wird antisemitisch bedroht

Alle paar Tage bekommt Yorai Feinberg Hassmails. So geht es seit Jahren und er hat sich schon fast daran gewöhnt. Feinberg betreibt in Berlin ein israelisches Restaurant, in dem viele Davidsterne hängen – und er wehrt sich, wenn Antisemiten ihn beschimpfen. Das scheint immer mehr von ihnen anzulocken.

 

Warum in Westeuropa der Hass auf Juden immer wieder aufflammt

Ob Deutschland oder Frankreich – immer wieder begehen muslimische Einwanderer Straftaten gegenüber Juden. Doch Migration allein kann nicht erklären, wieso Antisemitismus in Westeuropa in Wellen auftaucht.

 

Brand in Asylbewerber-Unterkunft in Haßmersheim - Ursache noch unklar

Wie die Polizei in Heilbronn mitteilte, wurde bei dem Feuer am Sonntagmorgen zunächst niemand verletzt. Feuerwehrkräfte waren vor Ort, um den Brand zu bekämpfen.

 

Kornwestheim: Türkischstämmige Journalistin bei AfD-Demo attackiert

Am Marktplatz treffen AfD-Anhänger auf vorwiegend linke Gegendemonstranten. Es gibt kleinere Handgreiflichkeiten, eine Journalistin wird attackiert. Die Polizei hat die Lage aber im Griff.

 

Berlin: Rassismus-Vorwurf nach Abi-Feier

Bei einer Abiturfeier in Charlottenburg soll ein Gast von Sicherheitsdienst und Polizei rassistisch behandelt worden sein. Die Polizei schildert eine andere Version - und ermittelt gegen den Gast.

 

Landkreis Bautzen: Nazi-Schmierereien im Kamenzer Volkspark

Der Staatsschutz ermittelt in Kamenz. Im Volkspark wurden mehrere Bänke mit Hakenkreuzen, SS-Runen und Parolen beschmiert.  Außerdem rissen die Täter Latten ab. Der Schaden wird mit fast 2.000 Euro beziffert.  Zeugenhinweise bitte an das Polizeirevier Kamenz oder eine andere Polizeidienststelle.

 

Essen: Identitäre stellen vermeintliche Giftfässer vor Uni

An der Uni im Nordviertel haben offenbar rechte Aktivisten gelbe Fässer abgestellt. Sie waren mit leuchtender, grüner Farbe gefüllt. Es wurden keine Gebäude geräumt und auch keine Straßen gesperrt. Offenbar handelt es sich um eine Aktion der Identitären Bewegung. Entsprechende Flyer wurden vor Ort gefunden. Eine ähnliche Aktion hatte die Identitäre Bewegung schon Ende Juni in Halle an der Saale durchgeführt. Ein Zeuge hatte drei Personen in weißen Schutzanzügen beobachtet, die die Fässer abstellten und rief die Polizei. Aus einem Lautsprecher in einem Baum erklang außerdem Sirenengeheul. Die Polizei sucht jetzt die Verantwortlichen. Sie fahndet nach einem weißen Ford Transit.

 

Kirchheim: Abgeschirmtes Neonazi-Festival mit nur 220 Besuchern

Nach den kommerziellen Erfolgen der „nationalen Konkurrenz“ in Themar und Ostritz, veranstaltete auch die Kleinstpartei Der Dritte Weg am Samstag ein Festival, angemeldet als öffentliche, politische Versammlung. Im Rahmenprogramm wurde neben Rechtsrock auch Kampfsport beworben. Zu den Rednern zählte mit Wolfram Nahrath der letzte Bundesleiter der verbotenen Wiking-Jugend. Er gehört dem Verteidigerteam von Ralf Wohlleben im NSU-Prozess an. An die Mobilisierungserfolge der Szene konnte die Partei allerdings nicht anschließen. Die Veranstaltung in Kirchheim blieb eher im kleinen Kreis.

 

Protest gegen Versammlung von Rechtsradikalen in Kirchheim

Kirchheim - Über 110 Menschen protestierten in Kirchheim (Ilm-Kreis) nach Polizeiangaben gegen eine Versammlung der rechtsradikalen Kleinpartei "Der III. Weg".

 

Bremen: Rund 500 Teilnehmer bei Demo gegen Rechts

Ein breites Bündnis protestiert am Samstag in Bremen gegen Nationalismus und fordert mehr Seenotrettung im Mittelmeer. Auf dem Marktplatz traf die Demonstration auf eine Versammlung rechter Aktivisten.

https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-rund-500-teilnehmer-bei-demo-gegen-rechts-_arid,1746702.html

 

AfD-Mann Poggenburg nennt Bundeswehr "Schande"– und postet NS-Bild

In der vergangenen Woche waren die beiden Travestiekünstler Lee Jackson und Barbie Stupid bei der Bundeswehr zu Gast. Laut einem Facebookpost der Truppe schauten sich die Transvestiten dort vor allem die Fahrschulpanzer an. Poggenburg teilte daraufhin ein Foto des NS-Generalfeldmarschalls Erwin Rommel – daneben ein Bild von Barbie Stupid.

 

Nahles wirft führenden Unionspolitikern AfD-Rhetorik vor

SPD-Chefin Nahles greift Unionspolitiker an, weil diese mit Kalkül Ressentiments gegen Migranten bedienen würden. Wer von „Asyltourismus“ spreche, rede wie die AfD. Die Union hätte das Land „wochenlang in Geiselhaft“ genommen.

 

BILD: Stichwortgeber für die rechte Blase

Bild-Chef Julian Reichelt springt dem rechtsextremen Blog „Jouwatch“ zur Seite: Es geht um einen ironischen Schlagabtausch im Bundestag, den der Blog einfach zu einer Tatsachenbehauptung erklärt hat. Ein ZDF-Autor sieht darin ein Paradebeispiel für „Fake News“ durch Verzerren, das will der Bild-Chefredakteur aber nicht gelten lassen. Die aktuelle Episode zeigt mal wieder, wie sehr Reichelt und seine Zeitung ein rechtes Publikum inspirieren und sich von ihm inspirieren lassen.

 

Italien: Region Lombardei startet mit Roma-Zählung

Das Parlament der norditalienischen Lombardei hat Grünes Licht für den Start einer Zählung der in der Region lebenden Roma und Sinti grünes Licht gegeben. Damit wurde der Regionalausschuss beauftragt, die legalen Roma-Siedlungen zu kontrollieren, berichteten italienische Medien. Die illegalen Siedlungen sollen geschlossen werden.

 

USA: Weiße hetzen Schwarzen Cops an den Hals

Die unfassbaren und sich häufenden Storys über Weiße, die Schwarzen die Cops an den Hals hetzen, haben schon einen eigenen „Twitter-Kanal“ unter dem Hashtag #WhileBlack. Gemeint: Was einem so alles passieren kann, wenn man schwarz ist. Die Skandale häufen sich – und viele sehen darin ein Indiz für denn wieder wachsenden Rassismus im nationalistischen „Trump-Amerika“.

 

Brasilianer Fernandinho nach Eigentor rassistisch beleidigt

Fernandinho ist nach seinem Eigentor bei der Niederlage im WM-Viertelfinale gegen Belgien (1:2) in den sozialen Medien rassistisch beleidigt worden.

 

Instagram löscht Kussfoto von homosexuellem Paar

Das Foto zeigt, wie sich zwei Männer küssen. Es wurde von Instagram gelöscht, obwohl es nicht gegen die Richtlinien verstößt.

 

Tote Flüchtlinge? Ach was. Erst mal Schlachthäuser schließen!

Stuttgart. Es war eine verstörende, eine groteske Situation: „Stoppt das Sterben im Mittelmeer“ – unter diesem Motto demonstrierten am Samstag, 7. Juli, bundesweit Tausende UnterstützerInnen des Bündnisses „Seebrücke“ gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung. In Stuttgart gab es nur eine kleine Kundgebung mit etwa vierzig TeilnehmerInnen, die um die ertrunkenen Flüchtlinge trauerten und ein Ende der Abschottungspolitik forderten – doch eine um so machtvollere Demonstration für Tierrechte, zu der ARIWA (Animal Rights Watch) aufgerufen hatte. Sie hielt genau vor dem Stand des Landesflüchtlingsrats auf dem Rotebühlplatz und zog ungerührt ihre Zwischenkundgebung durch. Die Flüchtlingsaktivisten, von denen sich nicht wenige selber vegan ernähren und durchaus Verständnis für die Anliegen der Tierrechtler aufbringen dürften, mussten ihre Ansprache abbrechen.

 

Tausende demonstrieren für Seenotrettung

Tausende Menschen haben in mehreren deutschen Städten für die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer demonstriert. Den größten Protestzug gab es in Berlin. "Wir hatten 700 Teilnehmer angemeldet. Es sind aber deutlich mehr gekommen", sagte Timo Fischer von der Organisation "Seebrücke".

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Presseschau ... 10.07.2018

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+++ ​Dortmunder Rechtsextreme setzen Kopfgeld auf Flüchtlinge aus +++ Brandanschlag Jüterbog: Lange Haftstrafe für Anstifter +++ 24-Jähriger nach Sitzblockade gegen Pegida verurteilt +++ Jüdische Organisationen gehen gegen Antisemitismus vor +++ Zu hart für die AfD: Hardliner Hans-Thomas Tillschneider geht gegen eigene Reihen vor +++ 

 

Dortmunder Rechtsextreme setzen Kopfgeld auf Flüchtlinge aus

Dortmund. „WANTED“ steht ganz oben auf dem Flugblatt, das die Partei „Die Rechte“ auf ihrer Homepage gepostet hat. Im Stil einer Kopfgeldsuche aus dem Wilden Westen hat die Partei eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt, wenn jemand den Aufenthaltsort einer irakischen Flüchtlingsfamilie in Dortmund preisgibt.

 

Eltern werfen Security und Berliner Polizei Rassismus vor

Nach einer Abifeier in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg werfen Eltern der Berliner Polizei und der Security Rassismus vor. Ein dunkelhäutiger Gast sei unverhältnismäßig grob behandelt worden.

 

Rassismus und Volksverhetzung: Berliner Staatsschutz ermittelt in mehreren Fällen

Eine Frau wird in Berlin-Lichtenberg am U-Bahnhof Tierpark angegriffen und rassistisch beleidigt. Nicht der einzige Fall in dem der Staatsschutz seit Sonntagabend ermittelt.

Ein 28-Jähriger hat in der Utrechter Straße seinen Nachbarn beobachtet, wie dieser Eier auf sein Firmenauto warf. Als der Serbe den 47-Jährigen ihn kurz darauf zur Rede stellte, beschimpfte ihn der deutsche Nachbar laut Polizei rassistisch. Der 28-Jährige ließ seinen Wagen reinigen. Eine halbe Stunde später war er jedoch wieder beschmutzt.

Gegen 23 Uhr entdeckten dann auch noch Beamte in Berlin-Adlershof auf einer Straßenkreuzung, islamfeindliche Parolen. Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich um zwei Sätze auf der Kreuzung Süßer Grund Ecke/Radickestraße.

 

Nazi-Symbol macht Moselort wütend

Die Temmelser wollen am 20. Juli ihren neuen Sportplatz einweihen. Vorher soll noch das Hakenkreuz entfernt werden, das jemand mit Unkrautvernichter auf das satte Grün geschmiert hat. Einfach ist das nicht.

 

Brandanschlag auf syrische Familie in Meggen: Täter kann nicht ermittelt werden

Ende Januar hatte an dem Wohnhaus einer syrischen Familie an der Meggener Straße ein Holztor gebrannt, daneben wurde die Hausfassade mit Nazi-Symbolen beschmiert. Die Familie hatte von dem Vorfall mitten in der Nacht allerdings nichts mitbekommen. Der Vorfall ging glimpflich aus, weil ein Nachbar rechtzeitig die Polizei alarmieren konnte. Die Staatsanwaltschaft Siegen hat die Ermittlungen zum Brand-Anschlag in Meggen eingestellt. „Es konnte kein Tatverdächtiger ermittelt werden“, erklärte Ulrich Hanki, Pressesprecher der Polizei Hagen, auf Nachfrage dieser Redaktion.

 

Alltagsrassismus: Wieso ich letztens beinahe eine Bahn-Mitarbeiterin vermöbelt hätte

Seit Jahren fährt unsere Autorin die gleiche Strecke von Hamburg nach Westerland auf Sylt. Aber beim letzten Mal wurde sie Zeugin einer Situation, die man nur als widerlich beschreiben kann: 

„Ich bin blond. Und ziemlich blass. Die Mädchen nicht. Wie sie mir später erzählen, kommen sie aus dem Iran und aus Afghanistan. Und diese Bahnmitarbeiterin ist nichts weiteres als eine Rassistin, die ihre "Machtposition" ausnutzt, um Menschen anzubrüllen, die sie aus niederen Gründen für weniger respektierenswert empfindet.“ 

 

Brandanschlag Jüterbog: Lange Haftstrafe für Anstifter

Im zweiten Prozess um den Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Jüterbog (Teltow-Fläming) ist der Vater eines Brandstifters wegen versuchten Mordes zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 45-Jährige habe seinen damals 20 Jahre alten Sohn und einen weiteren jungen Mann im Oktober 2016 zu dem Anschlag mit Molotowcocktails auf ein Heim für minderjährige Flüchtlinge angestiftet, urteilte das Landgericht Potsdam am Montag.

 

Wehrhahn-Prozess: Rechtsextreme als Zeugen

Im sogenannten Wehrhahn-Prozess haben mehrere ehemalige Rechtsradikale und Skinheads als Zeugen behauptet, wenig über den Bombenanschlag vor 18 Jahren zu wissen. Er wisse nicht, warum der Angeklagte ihn damals zwei Stunden nach seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft versucht habe anzurufen, sagte einer der Männer am Montag vor dem Düsseldorfer Landgericht aus.

Besser erinnerte sich der damalige Vermieter an den Angeklagten: Der sei ihm nicht nur sämtliche Miete schuldig geblieben, sondern habe auch seinen großen Hund auf das Kommando «Asylant» abgerichtet.

 

Prozess: Erster Zeuge belastet die Identitären

Außerdem sagte der dritte Mitbegründer aus. Die Anklage lautet unter anderem Verhetzung und Bildung einer kriminellen Vereinigung - derstandard.at/2000083122107/Identitaere-Prozess-Mehr-als-die-Haelfte-der-Beschuldigten-befragt

 

24-Jähriger nach Sitzblockade gegen Pegida verurteilt

Das Amtsgericht München hat einen Studenten zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er sich ohne Genehmigung einer Pegida-Demonstration in den Weg gestellt hatte.

 

Asylbewerber eilte Frau zur Hilfe – doch der Staat lässt ihn im Stich

Wer sich integriert und einen Beitrag zur Gesellschaft leistet, sollte in Deutschland bleiben dürfen. Diese Meinung teilen sogar viele Menschen, die dem Thema Asyl generell eher kritisch gegenüber stehen. 

 

Jüdische Organisationen gehen gegen Antisemitismus vor

Das Jüdische Forum für Demokratie und Antisemitismus begründete dies damit, dass so ein Anstoß gegen das "Kleinreden und die Relativierung von Judenfeindlichkeit" gegeben werden solle. Die Erklärung wird morgen unter anderem von der früheren Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Berlin, Süsskind, dem Musiker Hermlin und dem Historiker Schoeps vorgestellt.

 

Rassismus bei Fußball-"Fans"– Schutz gegen rechten Shitstorm?

Es sind WM-Spieler wie der Deutsche Mesut Özil, der Schwede Jimmy Durmaz, der Schweizer Granit Xhaka oder der Belgier Romelu Lukaku, die den Blick weglenken vom Fußball auf ein hässliches gesellschaftliches Phänomen. Sie alle leiden unter einer latenten Ablehnung und einem durch soziale Medien noch verstärkten Rassismus, der Sportler aus Zuwandererfamilien besonders trifft, wenn es mal nicht so läuft. Der Umgang von Mannschaftskameraden und nationalen Verbänden mit diffamierenden Verbalattacken fällt vor und während der Fußballweltmeisterschaft in Russland unterschiedlich aus.

 

Faschistische Symbole bei WM-Feier in Wien!

Wie krone.at bereits berichtete, war am Samstag nach Kroatiens Weiterkommen gegen Russland viel los in Wien Ottakring. Laut Polizei musste die Ottakringerstraße gesperrt werden. Was der Polizei aber erst später auffiel, war die Tatsache, dass bei der Feier der kroatischen Fans einige Fahnen und Symbole der faschistischen Ustasa-Bewegung zu sehen waren. Augenzeugen sollen auch Parolen der Ustasa und „Sieg Heil“-Rufe gehört haben.

 

„Arminius-Treffen“ mit AfD-Rechtsaußen Höcke

Der AfD-nahe Verein „Alternativer Kulturkongress Deutschland“ (AKD) plant ein „Arminius-Treffen“ mit dem Partei-Rechtsaußen Björn Höcke. Die Veranstaltung mit dem Titel „Das wahre Europa“ soll am 17. November stattfinden. Wie aus einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Einladung hervorgeht, sollen neben Höcke „weitere prominente Referenten“ auftreten. Vorgesehen sei auch die Unterzeichnung eines „europäischen Manifestes“.

 

Zu hart für die AfD: Hardliner Hans-Thomas Tillschneider geht gegen eigene Reihen vor

Die Bilder vom Aufmarsch in Merseburg sind martialisch. Schwarze Sonnenbrillen, muskulöse Arme, auf T-Shirts und Bannern steht „Kampfbündnis“ und „Nationalen Sozialismus erkämpfen“. Für die rechtsextreme Kundgebung notiert der Verfassungsschutz im Juni 2016 etwa 130 Teilnehmer. Szenefotografen stellen Bilder ins Netz, um den Aufmarsch zu dokumentieren. Jetzt werden die Fotos wieder interessant: für die AfD im Saalekreis.

 

NSU-Ombudsfrau: AfD-Politik ist Nährboden für rechte Gewalt

Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU), Barbara John, hat die Politik der AfD als Nährboden für rechte Gewalt bezeichnet. „Die AfD erzeugt Feindbilder. Abgrenzungen beginnen mit Feindbildern von anderen und enden nicht selten mit gegenseitiger Gewalt“, sagte John unserer Redaktion.

https://www.morgenpost.de/politik/article214795455/NSU-Ombudsfrau-AfD-Politik-ist-Naehrboden-fuer-rechte-Gewalt.html

 

NSU: „Abgründiger Antisemitismus“

Der rechtsterroristische „Nationalsozialistische Untergrund“ war auch militant antisemitisch. Auf der Listen des NSU fanden sich die Adressen von 233 jüdischen Einrichtungen, darunter Synagogen und Friedhöfe.

 

„Tatort“: Die anderen Nazis

In dieser "Tatort"-Saison richtete sich der Fokus auffällig häufig auf rechtsradikale Frauen. Das Fernsehen hat sich viel von realen Zuständen in Deutschland abgeschaut.

 

Kein Schlussstrich unter „NSU-Komplex“: Demo am Mittwoch zur Urteilsverkündung

Am 6. Mai 2013 begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben und Carsten Sch. Nach über 400 Verhandlungstagen wird ab dem 11. Juli 2018 das Urteil verkündet.

Am Mittwoch finden eine Demonstration und Aktionen zu Beginn der Urteilsverkündung im NSU-Prozess unter anderem in München statt. Kommt zur ganztägigen Kundgebung ab 8:00 Uhr morgens und zur Demo ab 18:00 Uhr vor dem Gericht in der Nymphenburger Straße 16!

 

Initiative bietet Live-Stream zur Urteilsverkündung in der Keupstraße

Die Einladung stammt von Barbara John, der Ombudsfrau für die Opfer des Terrors, verübt vom Nationalsozialistischen Untergrund, kurz NSU. Am heutigen Dienstag wird in den Morgenstunden an der Keupstraße ein Bus starten und viele der 22 Frauen und Männer nach München bringen, die am 9. Juni 2004 verletzt worden waren, als vor einem Friseursalon in der Keupstraße ein mit Nägeln gespickter Sprengsatz explodierte. Nach rund fünf Jahren wird am Mittwoch das Urteil im sogenannten NSU-Prozess verkündet. Der Abschluss eines „Mammutverfahrens“, wie John es nennt.

 

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Presseschau ... 23.07.2018

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Rassistischer Angriff bei Party am Berliner Orankesee +++ Rechtsmotivierte Straftaten in Rheinland-Pfalz: Die meisten werden im Raum Ludwigshafen verbrochen! +++ AfD-Bundesvorstand: Distanz zu den eigenen Unterstützern? +++ Wie die AfD gegen ihre Gegner mobilisiert: Demokraten im Visier +++ Steve Bannon will Rechtspopulisten in Europa gezielt stärken +++ Münchner OB Reiter nennt OEZ-Attentat "rechtsextrem und rassistisch" +++ Angriff auf muslimische Frau in Heilbronn: Mir wird schon nichts geschehen, stimmt’s? +++ Merkels Handschlag mit dem Grauen Wolf +++ "Herz schlägt Hass": Pfeifkonzert gegen Pegida in Nürnberg +++ Auch nach dem NSU-Prozess ist die braune Gefahr nicht gebannt +++ Kaufunger Neonazi im Zentrum von Combat 18? Hinweise auf Stanley R. als Schlüsselfigur +++ Lesbisch-schwules Stadtfest in Berlin – Unternehmen gegen Antisemitismus +++ Christopher Street Day in Frankfurt: 20.000 demonstrieren für Liebe und gegen Homophobie +++ Rund 6000 Teilnehmer bei CSD-Parade 2018 in Leipzig +++ Müssen Gemeinden Rechtsrockkonzerte dulden? +++ Migrationsforscherin Naika Foroutan: "Es ist unser Land, verteidigen wir es gemeinsam" +++ 200 Postkarten gegen die Nazis bezahlten sie mit ihrem Leben +++ Schlauer Algorithmus: Mit dieser App spürt ein Hallenser Hetze im Netz auf +++ Matteo Salvini: Intelligent, humorvoll, fremdenfeindlich +++ Generationswechsel bei Österreichs Neonazis +++ Özil-Rückzug aus Nationalteam: Ehrenhaft, naiv oder ein Alarmzeichen?

 

Rassistischer Angriff bei Party am Berliner Orankesee

In der Nacht zu Samstag ereignete sich am Orankesee in Berlin ein rassistischer Angriff auf einen 24-Jährigen. Bei einer Feier wurde das Opfer beleidigt und attackiert.

 

Rechtsmotivierte Straftaten in Rheinland-Pfalz: Die meisten werden im Raum Ludwigshafen verbrochen!

Im Raum Ludwigshafen zählt die Polizei im vergangen Jahr die meisten fremdenfeindlichen rechten Straftaten in Rheinland-Pfalz. Im Rhein-Pfalz-Kreis kommen rund 35 Delikte zusammen, in Ludwigshafen weitere 35. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage aus der Grünen-Landtagsfraktion hervor.

 

AfD-Bundesvorstand: Distanz zu den eigenen Unterstützern?

Ein Verein hat seit mehr als zwei Jahren die AfD mit teuren Kampagnen unterstützt. Die Partei geht jetzt laut einem Medienbericht auf Distanz zu der Organisation - vermutlich weil Ermittlungen laufen.

 

Wie die AfD gegen ihre Gegner mobilisiert: Demokraten im Visier

„Miteinander“ kämpft für eine offene Gesellschaft. Das findet die AfD gar nicht gut. Sie versucht, solchen Gruppen das Wasser abzugraben.

 

Steve Bannon will Rechtspopulisten in Europa gezielt stärken

Trumps ehemaliger Chefstratege will eine Stiftung gründen, um europäische Rechtspopulisten zu unterstützen. „The Movement“ soll noch vor der EU-Wahl 2019 in Brüssel mit der Arbeit beginnen. AfD-Chef Meuthen lehnt dies ab. Vielmehr kann er sich eine Zusammenarbeit mit rechtspopulistischen Parteien aus Europa vorstellen.

 

Münchner OB Reiter nennt OEZ-Attentat "rechtsextrem und rassistisch"

Mit einer Gedenkfeier am Tatort hat die Stadt München am Sonntag  an den Anschlag am Olympiaeinkaufszentrum (OEZ) vor zwei Jahren erinnert. Ein 18-Jähriger ermordete damals acht Jugendliche und eine 45-jährige Mutter, bevor er sich selbst tötete. Zur Gedenkfeier kamen rund 150 Menschen.

 

Angriff auf muslimische Frau in Heilbronn: Mir wird schon nichts geschehen, stimmt’s?

Eine muslimische Frau in Heilbronn wird mit einer Schreckschusswaffe angegriffen. Das Tatmotiv soll laut der Polizei nicht Islamhass gewesen sein. IslamiQ-Redakteurin Kübra Layik hat trotzdem Angst.

 

Merkels Handschlag mit dem Grauen Wolf

Die Türkei versucht, die Extremistengruppe Graue Wölfe in Deutschland hoffähig zu machen. Ihr höchster Funktionär in Europa traf beim Nato-Gipfel die Kanzlerin.

 

"Herz schlägt Hass": Pfeifkonzert gegen Pegida in Nürnberg

Unter dem Motto "Herz schlägt Hass" haben mehr als 250 Demonstranten am Aufseßplatz gegen Pegida Nürnberg protestiert. Birgit Mair vom Bündnis Nazistopp, das mit Verdi zur Gegenkundgebung aufgerufen hatte, hielt sich auch nicht mit Kritik an Oberbürgermeister Ulrich Maly zurück.

 

Auch nach dem NSU-Prozess ist die braune Gefahr nicht gebannt

In Deutschland gibt es keine Entwarnung, Experten weisen auf das nach wie vor hohe Gefährdungspotenzial der rechten Szene.

 

Kaufunger Neonazi im Zentrum von Combat 18? Hinweise auf Stanley R. als Schlüsselfigur

Kaufungen. Die Neonazi-Organisation „Combat 18“ hat laut einem ARD-Bericht wieder bundesweite Strukturen aufgebaut. Eine zentrale Rolle soll demnach der Kaufunger Neonazi Stanley R. spielen.

 

Lesbisch-schwules Stadtfest in Berlin – Unternehmen gegen Antisemitismus

Anlässlich des lesbisch-schwulen Stadtfestes in Schöneberg haben 120 Unternehmen aus dem sogenannten Regenbogenkiez einen Aufruf gegen Antisemitismus unterzeichnet.

 

Christopher Street Day in Frankfurt: 20.000 demonstrieren für Liebe und gegen Homophobie

Toleranz, Liebe, Vielfalt: Unter dem Motto "Meine Identität ist nicht verhandelbar" sind rund 20.000 Menschen am Christopher Street Day in Frankfurt auf die Straße gegangen. Die bunte Parade durch die Innenstadt war der Höhepunkt des dreitägigen Festes.

 

Rund 6000 Teilnehmer bei CSD-Parade 2018 in Leipzig

Mit Musik und politischer Botschaft sind am Samstag Tausende durch Leipzig gezogen. Der bunte Aufmarsch setzte unter anderem ein Zeichen gegen Geschlechter-Stereotypisierung, Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und Sexismus.

 

Müssen Gemeinden Rechtsrockkonzerte dulden?

200 Neonazis umgingen ein Konzertverbot in Bayern – sie wichen einfach in den württembergischen Nachbarlandkreis aus. Viele befürchten, dass die Region nun für die rechtsradikale Szene attraktiv wird. Behörden sehen sich machtlos.

 

Migrationsforscherin Naika Foroutan: "Es ist unser Land, verteidigen wir es gemeinsam"

Die Migrationsforscherin Naika Foroutan über ihre Angst um Deutschland, die Entmoralisierung der Gesellschaft durch rechte Extreme - und warum Gaucks Worte über Migranten verantwortungslos sind.

 

200 Postkarten gegen die Nazis bezahlten sie mit ihrem Leben

Die Geschichte ihres tapferen Widerstands gegen Hitler ist weltberühmt, doch ihre Namen kennt bis heute kaum jemand. Elise und Otto Hampel aus Wedding schrieben von 1940 bis 1942 rund 200 Postkarten gegen das Naziregime. Vor 75 Jahren wurden sie in Plötzensee hingerichtet. Am Samstag erfolgte endlich die späte Ehrung für das mutige Ehepaar.

 

Schlauer Algorithmus: Mit dieser App spürt ein Hallenser Hetze im Netz auf

Dr. Uwe Bretschneider ist mit einem breiten Lachen im Gesicht an seine Alma Mater zurückgekehrt: Der Hallenser wurde für seine Dissertation mit dem Titel „Detektion von Directed Hate Speech, Online Harassment und Cyberbullying in Online Communities“ mit dem Kantorowitsch-Forschungspreis des Instituts für Unternehmensforschung und Unternehmensführung an der Martin-Luther-Universität (MLU) ausgezeichnet.

In der Arbeit setzte sich der 33-Jährige mit beleidigender, diffamierender und hetzerischer Kommunikation auf Onlineplattformen auseinander, die ein zunehmendes Problem darstellt.

 

Matteo Salvini: Intelligent, humorvoll, fremdenfeindlich

Italiens Innenminister ist im persönlichen Umgang zugänglich, im Rampenlicht wird er zum Demagogen. Der Lega-Politiker bedient Ressentiments, punktet mit restriktiver Migrationspolitik – und hält ganz Europa in Atem.

 

Generationswechsel bei Österreichs Neonazis

Die neuen extremen Rechten sind weit konspirativer als ihre revisionistischen Vorgänger unter Gottfried Küssel.

 

Özil-Rückzug aus Nationalteam: Ehrenhaft, naiv oder ein Alarmzeichen?

Als Alarmzeichen sieht Justizministerin Barley den Rückzug Mesut Özils aus der Nationalelf, aus der CDU kommen kritische Stimmen. Warme Worte für den "Bruder Özil" findet der Sportminister - allerdings der türkische.

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Presseschau ... 24.07.2018

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Angriff auf Obdachlose am Bahnhof Schöneweide: „Als Gesellschaft haben wir die Pflicht, diese Menschen nicht hängen zu lassen“ +++ DGB entsetzt: Gewerkschafter bei Demo gegen AfD bewusstlos gewürgt +++ Rechte Parolen: Polizei ermittelt an bayerischer Mittelschule +++ Rechtsextreme Schmierereien: Ein bayerisches Dorf zieht die Lehren +++ Nach "Zeitzeugenvorträgen": Malchow (MV) ringt mit Nazi-Veranstaltungen +++ AfD-MdB Martin Hohmann lobt Identitäre Bewegung +++ Sympathien für Rechtsextreme: Der AfD-Kandidat Andreas Lichert wird wohl in den hessischen Landtag einziehen +++ Antifa-Recherche: Gewaltbereites Neonazi-Netzwerk in Deutschland aktiv +++ Wehrhahn-Prozess: Erinnerung eines späten Zeugen +++ Verfassungsschutz: Reichsbürger-Szene wächst immer weiter +++ Hamburg: Reichsbürger wegen Körperverletzung verurteilt +++ Wer für die NPD demonstriert, darf entlassen werden +++ Sommerfest mit der Berliner NPD +++ Faktencheck: Nein – Deutsche Sicherheitsbehörden bereiten sich nicht auf einen Bürgerkrieg vor +++ Gegen homophobes Bullshitbingo gibt’s jetzt Respektcheck +++ Judenhass und Nazikult: Facebook und Amazon drücken sich vor Verantwortung +++ Benachteiligung türkischstämmiger Schüler: Max & Murat und die Noten +++ Mesut Özil: Dem Türken wird hier nichts verziehen +++ "Özil macht sichtbar, was wir täglich aushalten müssen": Das sagen Deutschtürken zum Rücktritt +++ Zahl der Neonazi-Konzerte steigt +++ Hetzjagd in Guben, Brandenburg: Spendenübergabe nach 19 Jahren +++ Verbrechen von Neonazis: Gedenken an Mordopfer rechter Gewalt +++ Jedem seine Filterblase: So unterschiedlich informieren sich Bundestagsabgeordnete auf Twitter +++ Bannon: Ein Coach für die Rechten

 

Angriff auf Obdachlose am Bahnhof Schöneweide: „Als Gesellschaft haben wir die Pflicht, diese Menschen nicht hängen zu lassen“

Anwohner und Sozialarbeiter sind schockiert ob der brutalen Feuer-Attacke gegen zwei Obdachlose. Die Opfer schweben in Lebensgefahr, der Täter ist noch unbekannt.

 

DGB entsetzt: Gewerkschafter bei Demo gegen AfD bewusstlos gewürgt

Unter den Augen von Zeugen haben zwei mutmaßliche Anhänger der AfD am Freitag, 20. Juli, in Hanau-Steinheim einen Gewerkschafter angegriffen und so lange gewürgt, bis dieser bewusstlos zusammenbrach.

 

Rechte Parolen: Polizei ermittelt an bayerischer Mittelschule

Mammendorfer Absolventen hängen bei Abschlussstreich pornografische Bilder auf und malen rechtsradikale Parolen an die Wand. Die Rektorin streicht das Fest, erstattet aber keine Anzeige.

 

Rechtsextreme Schmierereien: Ein bayerisches Dorf zieht die Lehren

Hakenkreuze, "Sieg-Heil"-Schmierereien, oder Sprüche, wie "Asylanten raus": Jede Menge solcher  rechtsextremer Graffiti prangten an Wänden und auf Brückenpfeiler in Kürnach. Antja Schrader-Dorner, die Leiterin des Familienstützpunktes, ist geschockt. Es ist nicht das erste Mal, dass Kürnach durch rechtsextreme Umtriebe auffällt. Im August 2004 trafen sich etwa 600 Skinheads zu einer angeblich privaten Geburtstagsfeier auf einem Aussiedlerhof.

"Das es so etwas quasi direkt in der Nachbarschaft gibt, ist für mich schon sehr erschreckend", sagt Schrader-Dorner. Bisher seien zwar vereinzelt Jugendliche mit rechten Parolen und seltsamem Verhalten aufgefallen, aber dieses Ausmaß, hat die Fachfrau in der Jugend- und Familienarbeit völlig überrascht.

 

Nach "Zeitzeugenvorträgen": Malchow (MV) ringt mit Nazi-Veranstaltungen

Eine Gruppe von Malchowern will nicht länger wegschauen. „Vor unser aller Augen hat sich Malchow in den vergangenen Jahren zu einer Hochburg rechtsextremer Anstrengungen und Aktivitäten entwickelt“, heißt es in einem Brief, den Malchows Stadtvertreter jetzt bekommen haben. Unterzeichnet wurde er von über 50 Malchowern, Gästen und Freunden der Stadt.

 

AfD-MdB Martin Hohmann lobt Identitäre Bewegung

Der Applaus seines Publikums ist Martin Hohmann gewiss. Die Veranstaltung im Fuldaer Bürgerhaus Johannesberg ist für den AfD-Bundestagsabgeordneten aus dem nahen Neuhof eine Art Heimspiel. Dabei war die Frage, die er beim Bürgerdialog seiner Partei am vergangenen Donnerstag zu beantworten hatte, durchaus kritisch: die nach dem Verhältnis der AfD zur rechtsradikalen Identitären Bewegung (IB).

Ein Problem mit ihr scheint Hohmann nicht zu haben: „Im Gegenteil, im Gegenteil“, erklärt Hohmann, „weil sie dazu beiträgt, was gerade viele der Jüngeren immer wieder wünschen, dass unser politisches Leben bunt, fantasievoll und vielfältig ist. Ich wünsche der IB bei diesem Weg weitere Erfolge.“

 

Sympathien für Rechtsextreme: Der AfD-Kandidat Andreas Lichert wird wohl in den hessischen Landtag einziehen

Als „Neu-Rechter“ und „Kandidat mit rechtsextremen Kontakten“ ist Andreas Lichert bezeichnet worden. Und tatsächlich macht der 43-Jährige AfD-Politiker keinen Hehl aus seiner Sympathie für die Identitäre Bewegung, der Reiner Becker vom Demokratiezentrum Hessen nachsagt, sie vertrete rassistische Positionen.

 

Antifa-Recherche: Gewaltbereites Neonazi-Netzwerk in Deutschland aktiv

Das internationale Terrornetzwerk "Combat 18" verfügt offenbar auch in Deutschland über umfangreiche Strukturen - LINKE wirft Behörden systematische Verharmlosung vor.

 

Wehrhahn-Prozess: Erinnerung eines späten Zeugen

Erst vor einigen Wochen wurde der Angeklagte im Prozess um das Attentat auf den Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn mangels dringendem Tatverdacht aus der Untersuchungshaft entlassen. Jetzt sagt ein Zeuge aus und berichtet ausführlich, wie sich der Angeklagte, der Ex-Soldat Ralf S., ihm gegenüber als der Täter geoutet habe. Der Angeklagte sei ihm durch "irrationalen Hass auf Juden" aufgefallen.

 

Verfassungsschutz: Reichsbürger-Szene wächst immer weiter

Die Zahl der sogenannten Reichsbürger ist im vergangenen Jahr stark gestiegen. Wie die „Bild“ unter Berufung auf den aktuellen Verfassungsschutzbericht berichtet, wurden im vergangenen Jahr rund 16.500 Menschen der Reichsbürger-Szene zugerechnet.

 

Hamburg: Reichsbürger wegen Körperverletzung verurteilt

Das, was Reinhold O. seine „kurze Version“ nennt, dauert etwa zwanzig Minuten. So lange braucht der Mann für seine Darstellung als Angeklagter, dem Körperverletzung vorgeworfen wird. Doch für den 75-Jährigen ist es mehr eine Geschichte vom „einsamen Wolf“, von einem Mann, der „seit einem halben Jahrhundert ein Abwehrprogramm gespeichert“ habe und schließlich „in eine Falle“ geraten sei.

 

Wer für die NPD demonstriert, darf entlassen werden

Die Entlassung eines Beamten auf Probe wegen seiner Teilnahme an NPD-nahen Demos ist rechtens.

 

Sommerfest mit der Berliner NPD

Die NPD Berlin lädt am 4. August zum Sommerfest ein. Der genaue Ort wird in der Ankündigung geheim gehalten.

 

Faktencheck: Nein – Deutsche Sicherheitsbehörden bereiten sich nicht auf einen Bürgerkrieg vor

Droht in Deutschland ein Bürgerkrieg? Das könnte man meinen, wenn man einen Artikel der Seite „DPR-online” liest. Neue Panzerfahrzeuge der Polizei sollen als vermeintlicher Beweis dienen. Die Meldung ist falsch.

 

Gegen homophobes Bullshitbingo gibt’s jetzt Respektcheck

Die Seite respektcheck.de stellt kurze und leichtverständliche Antworten auf die gängigsten Vorurteile über LGBTIQ vor.

 

Judenhass und Nazikult: Facebook und Amazon drücken sich vor Verantwortung

Mark Zuckerberg hält es nicht für nötig, Holocaust-Leugnungen auf Facebook entfernen zu lassen, und bei Amazon handeln Nutzer ungestört mit Nazi-Devotionalien: Das zeigt, wie schwer sich große Internetunternehmen damit tun, ihrer Verantwortung nachzukommen und rechte Propaganda zu bekämpfen.

 

Benachteiligung türkischstämmiger Schüler: Max & Murat und die Noten

Schüler mit türkischem Hintergrund werden bei Diktaten diskriminiert. Eine neue Studie von Mannheimer Bildungsforschern zeigt: Wer Murat heißt, bekommt schlechtere Noten - sogar bei gleicher Fehlerzahl.

 

Mesut Özil: Dem Türken wird hier nichts verziehen

Mesut Özil und die Deutschtürken: Dass ausgerechnet ein Integrationspreisträger sich nun wie ein Bürger zweiter Klasse fühlt, wird dieses Land um Jahre zurückwerfen.

 

"Özil macht sichtbar, was wir täglich aushalten müssen": Das sagen Deutschtürken zum Rücktritt

Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft wird wild diskutiert. Wir haben junge Deutschtürken gefragt, wie sie die Situation sehen. Einig sind auch sie sich nicht.

 

Zahl der Neonazi-Konzerte steigt

Das Horst-Wessel-Lied, Hymne der SA, kommt heutzutage als Hardrock oder „White power rap“ daher – und findet als solchen wachsenden Zuspruch. Braun gestimmte Musik spielt als Magnet für Neonazi-Nachwuchs eine zunehmend bedeutsame Rolle, warnt der Verfassungsschutz.

 

Hetzjagd in Guben, Brandenburg: Spendenübergabe nach 19 Jahren

Im Jahr 1999 starb Farid Guendoul nach einer Hetzjagd in Guben. Viele Menschen sammelten danach für seine damals noch ungeborene Tochter. Jetzt erhielt sie das Geld.

 

Verbrechen von Neonazis: Gedenken an Mordopfer rechter Gewalt

Vor zehn Jahren haben Rechtsextreme den Templiner Bernd Köhler umgebracht. Ein letztes Mal wurde jetzt öffentlich an die Tat erinnert.

 

Jedem seine Filterblase: So unterschiedlich informieren sich Bundestagsabgeordnete auf Twitter

Die Grünen haben die meisten Twitterer in ihren Reihen, die CDU die wenigsten - und die "Tagesschau" ist ihre beliebteste Informationsquelle auf dem Sozialen Netzwerk. Wie die Abgeordneten des 19. Deutschen Bundestag Twitter nutzen, zeigt eine neue Analyse der Agentur Pollytix. Sie legt auch die Unterschiede zwischen den Parteien im Parlament offen.

 

Bannon: Ein Coach für die Rechten

Trumps Ex-Stratege Steve Bannon will Europa aufmischen mit einer Stiftung namens The Movement. Bisher ist das Echo bei Europas Rechten verhalten.

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Presseschau ... 25.07.2018

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Rechter Mob jagt auswärtige Amateurfußballer von Dorffest +++ Betrunkener zeigt Hitlergruß vor Flüchtlingsheim in Baden-Württemberg +++ Ermittlungen wegen rechter Parolen und Schmierereien in Brandenburg +++ Angriff in Heilbronn: „Wann kommt der Nächste?“ +++ Verfassungsschutzbericht 2017: Die neuesten Zahlen zum Rechtsextremismus +++ AfD fehlt: "Tagesthemen"-Journalist kritisiert Verfassungsschutz-Bericht +++ AfD will in Sachsen keine Koalition mit CDU +++ Kulturpolitik der AfD: So raffiniert wie zwielichtig +++ Dorfener wegen Anti-AfD-Plakat vor Gericht +++ AfD zu Rücktritt aus DFB-Team : „Özil ist typisches Beispiel für gescheiterte Integration“ +++ Polizei kassiert rechtes Propagandamaterial +++ NSU-Unterstützer Wohlleben wohnt in Sachsen-Anhalt +++ "Combat 18" und "Atomwaffen Division": Wie gefährlich sind die Erben des NSU? +++ Waffenfunde und Todeslisten bei Reichsbürgern +++ Interview mit Irene Mihalic: „Reichsbürger wurden zu lange als Spinner verharmlost“ +++ Antisemiten, die keine sein wollen +++ Felix Semmelroth wird hessischer Antisemitismusbeauftragter +++ Bonner gründet Initiative gegen Rassismus +++ Saarländischer Rundfunk kapituliert vor Facebook-Mob +++ Krisenmanagement bei Rassismus im Fußball +++ Leinen: Europäische Parteien müssen Widerstand gegen Bannon leisten +++ Identitäre: „Man fühlt sich an Anfänge der SA erinnert“

 

Rechter Mob jagt auswärtige Amateurfußballer von Dorffest

"Ausländer raus!" Mit einem Facebook-Video haben Amateurfußballer aus Mühlheim dokumentiert, wie sie während eines Trainingslagers im osthessischen Birstein von einem Dorffest gejagt wurden. Inzwischen ermittelt der Staatsschutz.

 

Betrunkener zeigt Hitlergruß vor Flüchtlingsheim in Baden-Württemberg

Wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Alkohol am Steuer ermittelt die Polizei gegen einen 29-Jährigen: Er zeigte vor dem Löffinger Flüchtlingsheim den Hitlergruß.

 

Ermittlungen wegen rechter Parolen und Schmierereien in Brandenburg

Sowohl in Hennigsdorf als auch in Kremmen ist es in den vergangenen Tagen zu Zwischenfällen mit offenbar rechtsgerichteten Personen gekommen. In Hennigsdorf betraf dies ein Spielplatzhäuschen in der Kirchstraße Ecke Friedhofstraße. Unbekannte hatten mit einem Edding ausländerfeindliche Schriftzüge an das Spielplatzhäuschen geschmiert. In Kremmen hingegen fielen am Samstagabend zwei Personen auf, die im Stadtgebiet Nazi-Parolen grölten

 

Angriff in Heilbronn: „Wann kommt der Nächste?“

In Heilbronn wurde eine muslimische Frau mit einer Schreckschusswaffe angegriffen. Der Ladenbesitzer, Alper Y., erzählt IslamiQ den Tathergang aus seiner Sicht. Er vermutet ein rassistisches Motiv.

 

Verfassungsschutzbericht 2017: Die neuesten Zahlen zum Rechtsextremismus

Am 24.07., mit zweiwöchiger Verspätung, veröffentlichte der Verfassungsschutz seinen Bericht für das Jahr 2017. 24.000 Rechtsextreme zählt die Behörde und 16.500 Reichbürger, davon sind 950 rechtsextrem.

 

AfD fehlt: "Tagesthemen"-Journalist kritisiert Verfassungsschutz-Bericht

“Selten lag ein Verfassungsschutzbericht so sehr neben der Wirklichkeit wie dieser.”

 

AfD will in Sachsen keine Koalition mit CDU

Die AfD in Sachsen setzt nach der Landtagswahl 2019 auf eine erneuerte CDU als Juniorpartner. Mit der derzeitigen Führung der sächsischen Union werde es keine Koalition geben, sagte Landesvorsitzender Jörg Urban im Sommerinterview mit der «Leipziger Volkszeitung» (Montag) und warf der CDU "jahrelange Fehler" vor. "Wir wollen stärkste Kraft bei der Landtagswahl werden, dann werden wir sehen, ob in der CDU konservative Positionen wieder mehrheitsfähig sind." CDU-Landeschef und Ministerpräsident Michael Kretschmer werde "in diesem Fall wohl nicht mehr vorne stehen".

 

Kulturpolitik der AfD: So raffiniert wie zwielichtig

Die AfD hat sich in einer Großen Anfrage mit der Politik der Bundesregierung bei der Aufarbeitung des Kolonialismus beschäftigt. Der Fragekatalog bezieht sich unter anderem auf die Absicht der Bundesregierung, Provenienzen von Kunst aus der Kolonialära in deutschen Museen zu klären. In dem Text zieht sich die AfD auf die Position des Besorgten zurück und überlässt es listig der Regierung selbst, die Schwächen und Heucheleien bei diesem Thema zu benennen.

 

Dorfener wegen Anti-AfD-Plakat vor Gericht

Ein Mann aus Dorfen (Lkr. Erding) hatte sich während einer AfD-Versammlung nahe dem Versammlungslokal mit einem handgeschriebenen Plakat platziert und auch mit jemandem unterhalten. Jetzt hat das Ganze ein juristisches Nachspiel.

 

AfD zu Rücktritt aus DFB-Team : „Özil ist typisches Beispiel für gescheiterte Integration“

Viele äußern sich zu dem Rücktritt Mesut Özils in den sozialen Medien. Besonders aktiv sind die Abgeordneten der AfD, die den Fall Özil direkt auf die gesamte Integrations-Debatte übertragen wollen.

 

Polizei kassiert rechtes Propagandamaterial

Verbotene Schriften, DVDs und Störungen von Demonstrationen beschäftigten die Polizei am Montagabend während der Pegida-Kundgebung auf dem Altmarkt. Die Beamten beschlagnahmten Infomaterial, erteilten Platzverweise und kassierten eine Lautsprecheranlage ein. Gegen mehrere Personen wurden Strafverfahren eingeleitet.

 

NSU-Unterstützer Wohlleben wohnt in Sachsen-Anhalt

Nach dem Urteil im NSU-Prozess ist Unterstützer Ralf Wohlleben vergangene Woche aus der U-Haft entlassen worden. Niedergelassen hat sich der frühere NPD-Funktionär jetzt in Sachsen-Anhalt.

 

"Combat 18" und "Atomwaffen Division": Wie gefährlich sind die Erben des NSU?

Der NSU ist Geschichte. Und lebt trotzdem weiter. Vor knapp zwei Wochen wurde die rechtsextremistische Terroristin Beate Zschäpe zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie wurde – als Teil der Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) – für zehn Morde schuldig befunden.

Viele Angehörige der Opfer sagen aber: Der NSU lebt weiter, nicht alle wurden erwischt. Und auch andere sagen: Rechtsextremismus und rechte Gewalt sind in Deutschland weiterhin ein großes Problem. Nun zeigen Recherchen: Mit "Combat 18" und der "Atomwaffen Division" haben sich in Deutschland längst neue Neonazi-Gruppen geformt.

Wer steckt hinter den Gruppen? Und wie gefährlich sind sie wirklich? Die wichtigsten Antworten.

 

Waffenfunde und Todeslisten bei Reichsbürgern

Sogenannte Reichsbürger und Selbstverwalter haben Zulauf. Die Behörden hätten mit Blick auf diese extrem rechten und antisemitischen Gruppen zu lange ein "Wahrnehmungs-Defizit" gehabt, sagte der Politologe Jan Rathje im Dlf. Die Szene beschreibt er als bewaffnet und gewaltbereit.

 

Interview mit Irene Mihalic: „Reichsbürger wurden zu lange als Spinner verharmlost“

Die innenpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, beschäftigt sich seit langem mit der rechtsextremistischen Szene. Hier äußert sie sich zum jüngsten Verfassungsschutzbericht.

 

Antisemiten, die keine sein wollen

Volker Beck beklagt, dass der Antisemitismusvorwurf mittlerweile schwerer wiegt als Antisemitismus selbst.

 

Felix Semmelroth wird hessischer Antisemitismusbeauftragter

Der ehemalige Kulturdezernent soll die Maßnahmen zur Bekämpfung des Judenhasses verstärken.

 

Bonner gründet Initiative gegen Rassismus

Der Bonner Hans Wallow hat eine bundesweite Initiative gegen Rassismus gegründet. 2019 will er im alten Plenarsaal ein zweitägiges Forum mit Ehrenamtlichen, hauptamtlichen Flüchtlingshelfern sowie mit Flüchtlingen veranstalten.

 

Saarländischer Rundfunk kapituliert vor Facebook-Mob

Am vergangenen Donnerstag berichtete die Nachrichtensendung „aktueller bericht“ des Saarländischen Rundfunks (SR) über eine Demonstration zugunsten der Seenotrettung von Flüchtlingen. Die Demo hatte unter dem Titel „Gegen das Sterben im Mittelmeer – Solidarität mit Geflüchteten!“ einige Stunden zuvor in Saarbrücken stattgefunden. Nach mehreren hundert rassistischer und menschenverachtender Kommentare wurde das Video schließlich von der Facebookseite gelöscht.

Eine „himmelschreiende Ungerechtigkeit“, findet nun der Veranstalter der Demo, das Aktionsbündnis „Bunt statt Braun Saar“: Der SR habe damit – ohne es zu wollen – „den Rechten einen riesigen Erfolg beschert“.

 

Krisenmanagement bei Rassismus im Fußball

Die Rücktrittserklärung von Mesut Özil entfacht die Diskussionen um Rassismus und Integration wieder neu. Auch bei anderen WM-Teilnehmern ist Rassismus ein Thema. Die Schweden demonstrierten nach Attacken gegen Jimmy Durmaz Zusammenhalt.

 

Leinen: Europäische Parteien müssen Widerstand gegen Bannon leisten

Der SPD-Europa-Politiker Leinen hat an die europäischen Parteien appelliert, Widerstand gegen eine mögliche Wahlbeeinflussung durch den US-Populisten Bannon zu leisten.

 

Identitäre: „Man fühlt sich an Anfänge der SA erinnert“

Verhandlung in Graz steht vor Abschluss. Unter den letzten Zeugen war der Rektor der Uni Klagenfurt.

 

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Presseschau ... 26.07.2018

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Rechte Angriffe auf linke Einrichtung in Salzwedel +++ Rassistische Attacke auf Fußballer +++ „Die Statistik spiegelt nicht das wahre Ausmaß rechter Gewalt“ +++ Verfassungsschutzbericht 2017: Der "Extremismus der Mitte" wird komplett ausgeblendet  +++ Verfassungsschutzbericht: Gefahr von rechts +++ Identitäre Bewegung erhält Zulauf - und Sympathien von der AfD +++ AfD: 'Dezidiert pro Israel' +++ Moschee-Bürgerentscheid in Kaufbeuren: AfD streitet mit Initiator +++ Auf den Spuren der NPD-Streife, die Deutschland sicherer machen will +++ Die Geheimniskrämer aus dem NSU-Ausschuss +++ "Die Regeln für V-Leute sind wirkungslos" +++ Wehrhahn-Prozess: Plädoyers beginnen am Donnerstag +++ Combat 18: Klandestine Vereinsmeierei +++ Angeklagte Neonazis: Drogenprozess zeigt rechte Doppelmoral +++ Mecklenburg-Vorpommern: Über 200 Waffen legal in Händen von Extremisten +++ Wiedergeburt der Auschwitzkeule +++ Justizministerin Barley warnt vor „Ende des Rechtsstaats“ +++ Verfassungsgerichtspräsident Voßkuhle bezeichnet CSU-Sprache in Asyldebatte als "inakzeptabel" +++ Rassismus und Integration: Wir schweigen Extremisten an die Macht +++ Debatte nach Özils Rücktritt: "Man kann mit Rassismus so gut Politik machen wie lange nicht" +++ Özils Rückzug: Ein Desaster für die Integration? +++ Streit um Sternwarten-Sponsor von rechtsaußen +++ Neonazis wollen wieder zum Todestag von Rudolf Heß durch Spandau marschieren +++ Sacha Korn und das erste Rechtsrock-Konzert in Potsdam +++ Rechtsextremist nimmt Klage gegen Stadionverbot zurück

 

Rechte Angriffe auf linke Einrichtung in Salzwedel

In Salzwedel scheint es ständig rechtsradikale Attacken zu geben, etwa den Angriff auf das Autonome Zentrum "Kim Hubert" in der Nacht zum 5. Juni. Neonazis hatten das Gebäude gestürmt, schlafende Menschen mit Pfefferspray traktiert, Mobiliar und Fenster kaputtgeschlagen. Was ist da los?

 

Rassistische Attacke auf Fußballer

Nachdem Sportler aus Mühlheim auf der Kerb in Birstein offenbar angegriffen wurden, ermittelt der Staatsschutz. Die Birsteiner verurteilen den Vorfall und wollen helfen.

 

„Die Statistik spiegelt nicht das wahre Ausmaß rechter Gewalt“

Es gibt im Kreis Sächsische Schweiz weniger rechte Straftaten, die Strukturen sind aber gefestigt. Grüne-Politikerin Lazar ordnet die Zahlen ein.

 

Verfassungsschutzbericht 2017: Der "Extremismus der Mitte" wird komplett ausgeblendet

Wo die Behörde hinblickt Extremisten: Der Verfassungsschutz beschreibt in seinem am Dienstag veröffentlichten Bericht für das Jahr 2017 einen Zuwachs der Zahl gewaltbereiter "Extremisten" von rechts und von links, unter Ausländern und im islamistischen Milieu. Dort, wo aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft heraus demokratische Werte geschliffen werden, schaut der Geheimdienst allerdings gar nicht erst hin.

 

Verfassungsschutzbericht: Gefahr von rechts

Die Szene ist gewachsen: Der Verfassungsschutz geht in seinem jüngsten Bericht von 24.000 Rechtsextremen aus. Wo sie besonders aggressiv sind und wie sich ihre Organisation verändert - der Überblick.

 

Identitäre Bewegung erhält Zulauf - und Sympathien von der AfD

Die Zahl der Anhänger der rechtsextremen Identitären Bewegung hat sich 2017 verdoppelt. Das teilte der Verfassungsschutz mit. In der AfD besteht zwar ein Nichtvereinbarkeitsbeschluss. Doch der hält Spitzenpolitiker der Partei nicht von offener Sympathie für die Bewegung ab.

 

AfD: 'Dezidiert pro Israel'

Die NPD sieht sich weiterhin in Tradition der Nazis und pflegt neben einer gegen den Westen gerichteten antikapitalistischen Sprache den szeneüblichen Hass auf Israel, den sie mit den meisten Neonazis teilt.

Anders die die offizielle Line von AFD und anderen neuen rechten Bewegungen und Parteien in Europa, wie die Fidesz in Ungarn oder die italienische Lega. Schon vor Jahren wurde deutlich, dass sie sich dezidiert an die Seite des jüdischen Staates stellten, vor allem auch weil sie in Israel ein Bollwerk und Verbündeten gegen die von ihnen ausgemachte Islamisierung Europas sehen. So kann ein Viktor Orban gleichzeitig in Ungarn gegen die Soros-Stiftung eine Kampagne fahren, die eindeutig antisemitische Züge trägt und wenig später dem Staat Israel seine Solidarität versichern.

 

Moschee-Bürgerentscheid in Kaufbeuren: AfD streitet mit Initiator

Vor drei Tagen haben sich die Bürger in Kaufbeuren dagegen entschieden, dass die Stadt ein Grundstück an die türkisch-islamische Gemeinde verpachtet - für einen Moschee-Neubau. Die AfD feiert jetzt "ihren Erfolg" - sie war aber gar nicht Initiator des Bürgerentscheids.

 

Auf den Spuren der NPD-Streife, die Deutschland sicherer machen will

"Das sind doch alles Bratzen", sagt ein AfD-Wähler über die NPD-Männer, während er aus seiner schwarz-rot-goldenen Bierdose trinkt.

 

Die Geheimniskrämer aus dem NSU-Ausschuss

Die Arbeit des zweiten NSU-Untersuchungsausschusses des sächsischen Landtags nähert sich ihrem Ende. Oppositionsparteien und unabhängige Beobachter bemängeln die lückenhaften Ergebnisse.

 

"Die Regeln für V-Leute sind wirkungslos"

Interview: Der Verfassungsschutz hat vom NSU-Komplex profitiert, sagt Sven Lüders von der Humanistischen Union.

 

Wehrhahn-Prozess: Plädoyers beginnen am Donnerstag

Am Donnerstag beginnen vor dem Landgericht Düsseldorf die Plädoyers im Wehrhahn-Prozess. Der Fall hatte zuletzt eine kuriose Wendung genommen: Nachdem das Gericht den Haftbefehl für Ralf S. aufgehoben hatte, belastete einer seiner Mithäftlinge ihn.

 

Combat 18: Klandestine Vereinsmeierei

"Combat 18 Deutschland“ – so nennt sich seit 2013 eine konspirativ agierende Gruppierung, die aus gewaltbereiten Neonazis besteht. Die Sicherheitsbehörden beobachten die Rechtsextremisten ganz genau – doch derzeit wird die Gruppe nicht als rechtsterroristisch eingestuft.

 

Angeklagte Neonazis: Drogenprozess zeigt rechte Doppelmoral

Der Prozess gegen fünf Rechtsextremisten am Landgericht Aachen wegen bandenmäßigen Drogenhandels bringt die Doppelmoral in der braunen Szene zum Vorschein. Während man dort offiziell Drogenkonsum verteufelt und zum Teil die Todesstrafe für Drogenhandel fordert, fröhnten manche „Kameraden“ selbst dem Rausch.

 

Mecklenburg-Vorpommern: Über 200 Waffen legal in Händen von Extremisten

In Mecklenburg-Vorpommern sind mehr als 200 Waffen legal in Besitz von Extremisten. Wie das Innenministerium auf ein Kleine Anfrage der Linksfraktion mitteile, haben nach derzeitigem Kenntnisstand im MV 26 Rechtsextremisten sowie 14 „Reichsbürger” und „Selbstverwalter” eine oder mehrere Waffenbesitzkarten.

 

Wiedergeburt der Auschwitzkeule

Warum die "Thüringer Allgemeine" vor Scham im Boden versinken sollte.

 

Justizministerin Barley warnt vor „Ende des Rechtsstaats“

Immer wieder verstoßen Behörden gegen Justizurteile. Katarina Barley findet klare Worte: „Was unabhängige Gerichte entscheiden, gilt."

 

Verfassungsgerichtspräsident Voßkuhle bezeichnet CSU-Sprache in Asyldebatte als "inakzeptabel"

Im politischen Streit um Zuwanderung verschärfte sich der Ton in den Debatten zuletzt häufiger. Besonders die CSU vergriff sich dabei mehrfach im Ton, findet Deutschlands höchster Richter, Andreas Voßkuhle.

 

Rassismus und Integration: Wir schweigen Extremisten an die Macht

Nicht nur am Fall Özil zeigt sich: Zu viele Menschen in diesem Land haben Angst, in komplexen, aber wichtigen Debatten den Mund aufzumachen. Das Schweigen wird gefüllt von jenen, die immerzu wütend brüllen.

 

Debatte nach Özils Rücktritt: "Man kann mit Rassismus so gut Politik machen wie lange nicht"

Andreas Zick forscht seit Jahren zu Diskriminierung. Im Interview erklärt er, was der "Özil-Effekt" ist - und warum der Fußballer mit dem Rassismusvorwurf präziser umgehen sollte.

 

Özils Rückzug: Ein Desaster für die Integration?

"Ich bin Deutsch, wenn wir gewinnen, aber ein Migrant, wenn wir verlieren", twittert Mesut Özil über seine Zeit in der Nationalmannschaft. Dass er das DFB-Trikot nun an den Nagel hängt, hat eine Debatte über Integration und Rassismus in Deutschland entfacht - nicht nur im Fußball.

 

Streit um Sternwarten-Sponsor von rechtsaußen

Der Chef der Firma Hentschke Bau will die Einrichtung in Bautzen unterstützen. Das ruft Kritiker auf den Plan.

 

Neonazis wollen wieder zum Todestag von Rudolf Heß durch Spandau marschieren

Am 18. August wollen Neonazis erneut durch Spandau marschieren, um Rudolf Heß zu gedenken. Unter dem Deckmantel der Aufklärung des Todes des Hitler-Stellvertreters versammelten sie sich bereits im vergangenen Jahr in dem Bezirk, um zum ehemaligen Gelände des Kriegsverbrechergefängnisses zu laufen. Heß beging dort am 17. August 1987 Suizid. Die Geschichtsrevisionisten behaupten, er sei ermordet worden. Unter dem zynischen Motto "Recht statt Rache" wollen sie den Nationalsozialismus verherrlichende Inhalte auf die Straße bringen.

 

Sacha Korn und das erste Rechtsrock-Konzert in Potsdam

Das Konzert des Teltower Rechtsrockers Sacha Korn im vergangenen Jahr in Bornstedt war laut Verfassungsschutz das erste Rechtsrock-Konzert in Potsdam. Dabei wird nicht der Musiker sondern das Publikum von den Behörden als rechtsextrem eingestuft.

 

Rechtsextremist nimmt Klage gegen Stadionverbot zurück

Cottbus. In der Auseinandersetzung mit rechtsextremen Hooligans hat der FC Energie Cottbus einen Erfolg erzielt. Wie der Cottbuser Amtsgerichtsdirektor Michael Höhr bestätigte, hat ein Forster seine Zivilklage gegen ein vor einem Jahr vom FCE gegen ihn ausgesprochenes bundesweites Stadionverbot zurückgenommen.

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Presseschau ... 31.07.2018

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Landshut: Gruppenschlägerei - dumpfe Parolen, derbe Hiebe +++ Thüringen: Elf rassistische Angriffe gegen junge Menschen +++ Rechtsextreme Szene: 25.000 Namen auf "Feindeslisten" +++ Angebliche Attacke auf Soldaten war erfunden +++ Erster Prozess wegen Neonazi-Krawallen in Connewitz startet im August +++ Prozess um Wehrhahn-Anschlag in Düsseldorf: Freispruch für den Angeklagten Ralf S. +++ Angebliche Finanzierung von Clinton-Wahlkampf: AfD muss Falschmeldung richtigstellen +++ AfD in Berliner Bezirken: Oft blockierend, provozierend – manchmal pragmatisch +++ AfD-Insiderin packt aus: "AfD-Mitglieder hatten Mordfantasien" +++ Immer offenere AfD-Werbung unter dem Label Pegida München +++ Renitentes Reichsbürgerpaar verbarrikadiert sich vor Polizei in Auto +++ Dresden: Null Toleranz gegenüber NPD-Bürgerwehr in Gorbitz +++ Nach Veröffentlichung von Bild mit rechtspopulistischem US-Botschafter: Litwinschuh entschuldigt sich +++ Die Verbindungen von „Compact“ zu Rechtspopulisten und Rechtsradikalen +++ #MeTwo: Diese Geschichten werden unser Land verändern +++ Neonazi will Berichterstattung über Rechtsrockband Faustrecht unterbinden – Gericht lässt ihn abblitzen +++ Protest gegen rechten Aufmarsch in Göttingen +++ Prozess gegen rechtsextremes Magazin +++ Antisemitismus-Vorwürfe: Labour-Chef Corbyn im Zwielicht +++ Ein Sprinter mit braunem Gedankengut soll die Schweiz bei der EM vertreten +++ Internationales RAC-Spektakel in Blackpool +++ Oberste Richterin will Trump überdauern: Die Ikone des Linksliberalismus

 

Landshut: Gruppenschlägerei - dumpfe Parolen, derbe Hiebe

Die Schlägerei brach laut Angaben der Polizei gegen 21.15 Uhr in der Badstraße aus. Ein 31-jähriger, ein 36-jähriger und ein 32-jähriger Deutscher sowie ein 42-jähriger tschechischer Staatsangehöriger gerieten mit einem 19-Jährigen aus Guinea und einem 20-Jährigen aus Sierra Leone in Streit. Zuerst beschimpften sie den 19- und den 20-Jährigen, dann kamen die dumpfen Parolen: die Gruppe um den 31-Jährigen soll „Sieg Heil" geschrien haben.

 

Thüringen: Elf rassistische Angriffe gegen junge Menschen

Die Opferberatungsstelle ezra hat im laufenden Jahr bislang 13 Angriffe gegen junge Menschen in Thüringen gezählt. Dabei seien 3 Kinder und 19 Jugendliche Opfer von Gewalt geworden, berichtete ezra am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung mit dem Flüchtlingsrat Thüringen und dem Verein refugio. In 11 der 13 Fälle sei Rassismus das vermutete Tatmotiv. Die Daten gehen laut ezra auf eigene Recherchen, Nachfragen bei der Polizei und Meldungen von Betroffenen sowie von Organisationen oder Flüchtlingsunterkünften zurück. Rassistische Gewalt gegen Flüchtlinge sei in Thüringen «traurige Realität», erklärte Antje-Christin Büchner vom Flüchtlingsrat. Täter müssten konsequent verfolgt werden.

 

Rechtsextreme Szene: 25.000 Namen auf "Feindeslisten"

Deutsche Rechtsextremisten haben in den vergangenen Jahren Listen mit Tausenden "Feinden" erstellt: Seit 2011 fanden Ermittler bei Razzien Listen mit mehr als 25.000 Namen, Telefonnummern und Adressen.

 

Angebliche Attacke auf Soldaten war erfunden

Zwei Bundeswehrsoldaten hatten vergangene Woche berichtet, sie seien angegriffen worden. Doch die Geschichte war wohl frei erfunden. Nun müssen die beiden mit Konsequenzen rechnen. Wie berichtet, hatten die beiden Soldaten vergangenen Mittwoch behauptet, dass einer der beiden morgens um 6 Uhr in Uniform darauf gewartet habe, dass sein Kamerad ihn mit dem Auto abholt. Dabei sei er auf drei Männer getroffen. Diese hätten ihn unter anderem als "Nazi" und "Kindermörder" beschimpft, ihn bespuckt, ins Gesicht geschlagen und, als er auf dem Boden lag, auf ihn eingetreten. Als sein Kamerad ihm zu Hilfe kam, hätten sie diesen ebenfalls geschlagen und anschließend die Flucht ergriffen. Die Täterbeschreibungen, die sie abgaben, deuteten darauf hin, dass die Täter Migranten waren.

 

Erster Prozess wegen Neonazi-Krawallen in Connewitz startet im August

Rund zweieinhalb Jahre nach den schweren Ausschreitungen hunderter Rechtsextremer in Connewitz startet Mitte August in Leipzig die erste Gerichtsverhandlung. Gegen 202 Tatverdächtige wurde insgesamt Anklage erhoben.

 

Prozess um Wehrhahn-Anschlag in Düsseldorf: Freispruch für den Angeklagten Ralf S.

Um 9.30 Uhr begann der letzte Verhandlungstag im Prozess um den Wehrhahn-Anschlag in Düsseldorf. Keine Minute später steht fest: Ralf S. wird freigesprochen. Das Landgericht sah eine Schuld des als Neonazi bekannten Ralf S. nicht als erwiesen an.

 

Angebliche Finanzierung von Clinton-Wahlkampf: AfD muss Falschmeldung richtigstellen

Das Berliner Landgericht hat die AfD dazu verurteilt, eine Richtigstellung zu veröffentlichen: Die Partei hatte behauptet, das Bundesumweltministerium hätte den Präsidentschafts-Wahlkampf von Hillary Clinton mitfinanziert.

 

AfD in Berliner Bezirken: Oft blockierend, provozierend – manchmal pragmatisch

Seit mehr als anderthalb Jahren ist die AfD in den Bezirksverordnetenversammlungen vertreten. Wie arbeitet sie dort? Ein Überblick.

 

AfD-Insiderin packt aus: "AfD-Mitglieder hatten Mordfantasien"

Die Dresdenerin Franziska Schreiber war vier Jahre lang Mitglied in der AfD. Kurz vor der Bundestagswahl verließ sie die Partei – und packt jetzt in ihrem Buch “Inside AfD” über die Rechtspopulisten aus.  In ihrem Buch, das der “Bild”-Zeitung vorliegt, schreibt Schreiber: “Die AfD ist rückschrittlich. (...) Sie ist reaktionär, und ein beträchtlicher Teil der Mitglieder ist extrem nationalistisch. Sie ist die Partei der gelebten Fremdenfeindlichkeit.” Die 28-Jährige schreibt von einer Partei voller Angst, Hass und Wut: “Wer in der AfD-Blase lebt, ist unentwegt von negativen Gefühlen umgeben.” Fakten seien in der AfD egal.

 

Immer offenere AfD-Werbung unter dem Label Pegida München

Nur knapp 50 Anhänger folgten Michael Stürzenberger am Samstag nach München-Neuperlach. Damit tritt der „Neustart“ weiter auf der Stelle. In den Reden wurde offen zur Wahl der AfD aufgerufen. Gernot Tegetmeyer kritisierte die Strafverfolgung im Bereich Volksverhetzung und verbotene Kennzeichen. Gemeint war wohl der Hitlergruß des Holocaust-Leugners Alfred Schäfer bei der Demonstration in Nürnberg Ende Juni.

 

Renitentes Reichsbürgerpaar verbarrikadiert sich vor Polizei in Auto

Ein renitentes Ehepaar amtsbekannter sogenannter Reichsbürger hat sich im niedersächsischen Hameln vor der Polizei in seinem Auto verbarrikadiert. Letztlich hätten Beamte unter Blicken zahlreicher Passanten eine Seitenscheibe einschlagen müssen, teilte die Polizei am Montag mit. Der 59-Jährige und die 62-Jährige wurden demnach mit mehreren Haftbefehlen gesucht.

 

Dresden: Null Toleranz gegenüber NPD-Bürgerwehr in Gorbitz

Mitglieder der Dresdner NPD sind offenbar im Stadtteil Gorbitz auf Streife unterwegs, um dort nach eigenen Angaben für mehr Sicherheit zu sorgen. Die Polizei zeigt keine Toleranz gegenüber den selbsternannten Ordnungshütern.

 

Nach Veröffentlichung von Bild mit rechtspopulistischem US-Botschafter: Litwinschuh entschuldigt sich

Jörg Litwinschuh, der geschäftsführende Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, hat sich am späten Sonntagabend auf Facebook für ein Foto entschuldigt, in dem er eng umschlungen mit Richard Grenell, dem offen schwulen US-Botschafter in Berlin, zu sehen ist. Das kumpelhaft wirkende Foto, das am Samstag zum Berliner CSD in der Botschafter-Villa entstanden ist, führte zu einiger Kritik in der Community; neben queer.de-Geschäftsführer Micha Schulze kritisierten auch Dirk Ludigs in der "Siegessäule", Johannes Kram im "Nollendorfblog" und Rainer Hörmann in seinem Blog die Nähe Litwinschuhs zu dem "Trump-Botschafter".

 

Die Verbindungen von „Compact“ zu Rechtspopulisten und Rechtsradikalen

Eine der obskursten Behauptungen, die die „Compact“-Redaktion immer wieder verteidigt: Ihr Magazin stehe politisch nicht weit rechts. Sie verlinkt in ihrer Selbstbeschreibung auf eine eigens dafür vorgesehene FAQ, in der die Redaktion versucht zu erklären, sie sei weder rechtspopulistisch noch rechtsradikal. Zuletzt empörte sie sich im Mai darüber, in die Sonderausstellung „Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945“ des NS-Dokumentationszentrums München als Exponat aufgenommen worden zu sein. Geht es nach „Compact“, ist diese Verortung in der rechten Ecke eine bösartige Verleumdung.

 

#MeTwo: Diese Geschichten werden unser Land verändern

Was sich unter dem Hashtag #MeTwo an Rassismuserfahrungen ansammelt, darf nicht ignoriert werden - auch wenn die "Bild" mit aller Wucht gegen Einfühlung und Menschlichkeit ankämpft.

 

Neonazi will Berichterstattung über Rechtsrockband Faustrecht unterbinden – Gericht lässt ihn abblitzen

"Na also. Wir dürfen die nationalsozialistische und menschenfeindliche Ideologie hinter den Texten von Faustrecht benennen", freut sich Sebastian Lipp über die heute vom Landgericht Kempten verkündete Entscheidung, die einen "Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit abgeschmettert" habe, so der Journalist.

 

Protest gegen rechten Aufmarsch in Göttingen

Bürgerinitiativen und Kirchen haben Proteste gegen eine Demonstration von Rechtsextremisten am 18. August in Göttingen angekündigt.

 

Prozess gegen rechtsextremes Magazin

Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen wird am Dienstag in Linz ein Verfahren gegen das umstrittene Magazin Info-Direkt fortgesetzt. Ein Akademiker hatte geklagt, weil er namentlich genannt und als militanter Linker dargestellt wurde.

 

Antisemitismus-Vorwürfe: Labour-Chef Corbyn im Zwielicht

Die Weigerung Labours, eine international gebräuchliche Definition von Antisemitismus ins Parteiprogramm aufzunehmen, wärmt alte Vorwürfe gegen den Parteichef neu auf.

 

Ein Sprinter mit braunem Gedankengut soll die Schweiz bei der EM vertreten

Der Schweizer Leichtathlet Pascal Mancini zitiert auf seiner Facebook-Seite einen Neonazi. Der Leichtathletikverband wusste von nichts. Darf Mancini trotzdem an den  Europameisterschaften teilnehmen?

 

Internationales RAC-Spektakel in Blackpool

Das Seebad Blackpool in der Grafschaft Lancashire soll am Samstag Schauplatz für ein Konzert rechtsnationaler Skinheads sein.

 

Oberste Richterin will Trump überdauern: Die Ikone des Linksliberalismus

Trump konnte bereits zwei Richter für den Supreme Court nominieren. Eine dritte Chance bekommt er nicht, wenn es nach Ruth Bader Ginsburg geht.

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Presseschau ... 02.08.2018

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Das steckt wirklich hinter der Neonazi-Feindesliste, auf der 25.000 Menschen stehen +++ Zentralrat der Juden bestürzt über Wehrhahn-Urteil +++ Nach antisemitischen Thesen in der Thüringer Allgemeine: Autorin darf nicht mehr für Funke-Zeitungen schreiben +++ Rechtsextremismus: Ungebrochene Solidarität mit „Wolle“ +++ #MeTwo: Aufschrei einer Generation +++ Umgang mit Rassismus: Wisch und weg?!? +++ Studie: Antisemitismus bei Migrant*innen? +++ Niedersachsen: AfD will gegen Gedenkstättengesetz klagen +++ Wie sich die AfD aus der Magnus-Hirschfeld-Stiftung heraushalten lässt +++ Hitler-Attentäter ein "Verräter": AfD-Jungpolitiker empört mit Facebook-Beitrag +++ Skandal bei Brandenburger AfD: Abgeordneter beschäftigt angeblich dienstunfähige Ex-Polizistin +++ AFD-Treffen Bad Homburg: Wo sich der Kreis schließt +++ AfD-Akademikerverband geplatzt: Kritische Öffentlichkeit unerwünscht +++ Rechtsextremismus: Weiterhin hohe Gewaltbereitschaft im Norden +++ Hakenkreuz-Shirt: Rechte Partei verklagt Klum-Freund +++ Jeder Faschismus ist anders +++ Was Flüchtlinge im Ankerzentrum erwartet +++ Die Tür zum Familiennachzug ist nur einen Spalt weit offen +++ Reichsbürger in Memmingen vor Gericht: Drohung, Nötigung und „krude Gedanken“ +++ Keine Fluglizenz für Reichsbürger +++ Rechte Paranoia: Darum statten sich viele Reichsbürger mit Waffen aus +++ Österreich: Wiener Soziologe wehrt sich gegen Gewaltvorwurf von Identitären-Medium "Info-Direkt" +++ Ex-Neonazi: Früher habe ich Ausländer verprügelt, heute rette ich ihr Leben +++ Leichtathletik: Schweizer Sprinter gesperrt wegen rassistischer Facebook-Post +++ Sprachkritik: Deutsch-Rechts/Rechts-Deutsch

 

Das steckt wirklich hinter der Neonazi-Feindesliste, auf der 25.000 Menschen stehen

Es klingt extrem gefährlich: Deutsche Rechtsextremisten führen schon mindestens seit NSU-Zeiten Listen mit Tausenden Menschen, die sie zu "Feinden" erklärt haben. "Seit 2011", schreibt zum Beispiel Spiegel Online, "fanden die Sicherheitsbehörden bei Razzien und Festnahmen in der rechtsextremen Szene immer wieder Schreiben, auf denen mehr als 25.000 Personen mit Namen, Telefonnummern und Adresse als 'Feinde' aufgeführt waren." In Wirklichkeit sind es allerdings drei Listen mit 35.000 Namen: Die Listen stammten aus Ermittlungen gegen den rechtsterroristischen NSU, gegen den terrorverdächtigen Bundeswehr-Soldaten Franco A. und gegen Mitglieder der rechten Prepper-Gruppierung "Nordkreuz".

Bedrohung durch Rechtsextreme: Als ich auf einer Liste stand

 

Zentralrat der Juden bestürzt über Wehrhahn-Urteil

18 Jahre nach dem Bombenanschlag am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn hat das Landgericht Düsseldorf ein Urteil gefällt. Der Angeklagte Ralf S. wurde freigesprochen. Die Beweise hätten nicht für eine Verurteilung gereicht, sagte der Richter. (BTN berichtete). Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat mit Bestürzung auf den Freispruch reagiert. „Das Urteil des Landgerichts Düsseldorf im Wehrhahn-Prozess hat mich bestürzt“, sagte Schuster unserer Redaktion. Auch wenn er den Freispruch des Angeklagten nicht nachvollziehen könne, so respektiere er die Entscheidung des Gerichts, sagte er. „18 Jahre nach dem Anschlag auf jüdische Sprachschüler in Düsseldorf-Wehrhahn werden die Täter noch immer nicht zur Rechenschaft gezogen“, beklagte Schuster. „Das ist nicht nur schmerzhaft sondern zutiefst enttäuschend.“ Jetzt müsse umso intensiver weiterermittelt werden, um den oder die Täter zu überführen, forderte der Präsident des Zentralrats der Juden.

Kritik übt „NSU Watch NRW“ an der Darstellung der „Tagesschau“, dass Ralf S. aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde. Die Initiative unterstellt, dass Wesentliches im Ermittlungs- und Strafverfahren fehlte – von der Beweiswürdigung bis zur Einschätzung der Person des Angeklagten. „NSU Watch NRW“ wirft den Ermittlern des Anschlages vom 27.7.2000 vor schlampig gearbeitet zu haben und Ermittlungsergebnisse nicht richtig miteinander in Beziehung gesetzt zu haben. Zudem hätten die Ermittler die rechte Szene in Düsseldorf falsch eingeschätzt und Zusammenhänge verharmlost. Dass ein Indizienprozess, 18 Jahre nach der Tat, der sich vor allem auf die Aussagen von Zeugen stützt und deren Erinnerungen und Aussage-Verhalten in Zweifel zieht, weil sie sich nach so langer Zeit nicht mehr kongruent an ihre Aussagen vor mehr als einem Jahrzehnt erinnern, mit dem Freispruch endete, bezeichnet „NSU Watch NRW“ als „bitter“.

Kommentar: Lügen schützt vor Strafe 

 Dass Ralf S. nicht verurteilt wurde, liegt an zwei Faktoren. Erstens, er hatte sich als dauerlügender Dummkopf präsentiert. Das Gericht zweifelte einfach an seinen Geständnissen. Zweitens, vor 18 Jahren, als der Anschlag begangen wurde, war nur schlampig ermittelt worden. An rechten Terror aus Düsseldorf glaubten die Ermittler nicht. 

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1095943.wehrhahn-prozess-luegen-schuetzt-vor-strafe.html

 

Nach antisemitischen Thesen in der Thüringer Allgemeine: Autorin darf nicht mehr für Funke-Zeitungen schreiben

Die antisemitischen Einlassungen in einem Beitrag der Thüringer Allgemeine (TA) ziehen größere Kreise. Gegenüber MEEDIA hat sich nun die Funke-Gruppe zu der Kritik geäußert. Die Autorin dürfe in Zukunft nicht mehr in den Zeitungen der Gruppe publizieren. Derweil stößt die Krisenbewältigung des Blattes auf Zuspruch bei Kollegen und Organisationen. Die Thüringer Allgemeine veröffentlichte vergangene Woche einen Artikel über das Eröffnungskonzert des “Yiddish Summer” in Weimar, einem Musikfest über die traditionelle jiddische Kultur. Doch die Autorin Ursula Mielke ließ sich in ihrem Beitrag zu polemischen Äußerungen über das Festival und dessen Leiter Alan Bern hinreißen. Dass das Festival in Weimar stattfand und hierzulande überhaupt finanziert würde, hängt nach ihrer Ansicht mit Deutschlands “humanitären Schulden aus dem Zweiten Weltkrieg” zusammen. Nachdem sich bereits der Chefredakteur der Thüringer Allgemeine, Johannes M. Fischer, in seiner Kolummne wortreich für den Beitrag entschuldigte (“Er hätte nie erscheinen dürfen”), reagiert nun auch die Funke-Mediengruppe in einem Statement.

 

Rechtsextremismus: Ungebrochene Solidarität mit „Wolle“

In der rechtsextremen Szene genießt der im Münchner NSU-Prozess wegen Beihilfe zum Mord verurteilte Ralf Wohlleben Heldenstatus. Bereits fünf Tage nachdem Ralf Wohlleben aus der Haft entlassen wurde, taucht im Internet ein Lied auf, indem der Rechtsextremist wie ein Held gefeiert wird. Sänger ist der rechte Liedermacher „Fylgien“ aus dem brandenburgischen Templin, der Künstlername von Sebastian Döhring. Der Titel des Stücks lautet „Du bist zurück (für Wolle)“. Damit tritt genau das ein, was Beobachter bereits prophezeit haben: Die rechte Szene huldigt den im gesamten NSU-Prozess seinen Gesinnungsgenossen nie abschwörenden „Wolle“ (Wohlleben) und verleiht ihm Heldenstatus.

 

#MeTwo: Aufschrei einer Generation

Tausende Menschen teilen unter dem Hashtag #MeTwo ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus in sozialen Medien. Längst geht es dabei nicht mehr nur um die Entscheidung eines Fußballers. „Habe bisher nichts zu #MeTwo getextet. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll“, hatte Sawsan Chebli (SPD) am Wochenende noch getwittert. Doch jetzt ist es genug. In den letzten Tagen überschlugen sich die #MeTwo-Tweets – und die rechte Hetze dagegen. Beleidigungen, wie sie auch gegen Chebli aufgrund ihrer Herkunft im Netz verbreitet werden – „palästinensischstämmige islamische SPD-Sprechpuppe“ und „Schaf im Wolfspelz“ sind harmlosere – lesen sich infam. „Dass die traurigen Erfahrungen, die Menschen hierzulande machen, als Gejammer abgetan werden, ist beschämend für unser Land“, sagt Sawsan Chebli im Interview mit dem „vorwärts“.

 

Umgang mit Rassismus: Wisch und weg?!?

Niedermachen statt prüfen: Es scheint für manche naheliegender, dass sich Menschen Rassismus einbilden, als dass sie ihn selbst nicht mitbekommen. Dieses Beiseitewischen ist Teil des Problems.

 

Studie: Antisemitismus bei Migrant*innen?

Die These, dass die steigende Migration nach Europa auch einen Anstieg eines muslimischen Antisemitismus mit sich bringe, ist zuletzt wiederholt geäußert worden. Eine internationale Studie geht dem auf den Grund.

In fünf Ländern Europas, darunter Deutschland, gab es laut einer Studie keinen Anstieg von Antisemitismus durch die Einwanderung von Muslimen. Judenfeindlichkeit sei ein Problem in der Mehrheitsbevölkerung, das nicht überwiegend von Minderheiten herrühre.

 

Niedersachsen: AfD will gegen Gedenkstättengesetz klagen

Schoa-Überlebende hatten gegen den Einzug der rechtsextremen Partei in den Stiftungsrat protestiert. AfD in Niedersachsen will mit einer Klage gegen den Landtag gegen das geänderte Gesetz über die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten vorgehen. Die Partei sieht sich durch die Gesetzesänderung aus dem Stiftungsrat ausgeschlossen und dadurch den Gleichbehandlungsgrundsatz ausgehebelt. »Deshalb hat die AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag am Montag eine Organklage am Staatsgerichtshof Bückeburg eingereicht«, teilte die Fraktionsvorsitzende Dana Guth in Hannover mit. Der Landtag hatte im Februar das Stiftungsgesetz geändert, damit fällt der AfD nicht automatisch ein Sitz im Stiftungsrat zu (BTN berichtete).

 

Wie sich die AfD aus der Magnus-Hirschfeld-Stiftung heraushalten lässt

Die Rechtsaußenpartei diffamiert die Arbeit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld als "ideologischen Gesellschaftsumbau". Eine AfD-Vertretung im Kuratorium wäre absurd. Doch es gibt einen Ausweg.  Über neun Monate nach seiner konstituierenden Sitzung hat der 19. Deutsche Bundestag noch immer keine neuen Mitglieder in das Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gewählt. Es habe "Schwierigkeiten im Verfahren in Bezug auf die AfD" gegeben, hieß es dazu aus dem Büro des Grünen-Abgeordneten Sven Lehmann. Voraussichtlich erst im Herbst sei mit einer Wahl der Kuratoriumsvertreter zu rechnen. Es ist zunächst sehr zu begrüßen, dass die demokratischen Parteien es der AfD nicht einfach durchgehen lassen, eine explizite Gegnerin von LGBTI-Rechten in das Kontrollgremium zu schicken. Zur Erinnerung: Bereits im Januar hatte die Rechtsaußenpartei ausgerechnet ihre Abgeordnete Nicole Höchst nominiert, die gegen eine angebliche "Frühsexualisierung" an Schulen kämpft, die die "Ehe für alle" als "Befriedigung von Kleinstinteressengruppen" ablehnt und behauptet, dass es unter homosexuellen Männern mehr Pädophile gibt (queer.de berichtete). Um zu verhindern, dass sich die AfD als Opfer geriert und sich womöglich in das Kuratorium einklagt, bleibt eigentlich nur ein eleganter Ausweg: Der Bundestag verzichtet insgesamt auf die Entsendung von Abgeordneten in das Kontrollgremium. Das geht, denn die Satzung der Hirschfeld-Stiftung (PDF) sieht hier nur eine Kann-Bestimmung vor, keine Pflicht.

 

Hitler-Attentäter ein "Verräter": AfD-Jungpolitiker empört mit Facebook-Beitrag

 Der Chef des niedersächsischen AfD-Nachwuchses, Lars Steinke, hat in einem Facebook-Post Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg als “Verräter” und “Feigling” bezeichnet. Das berichtet die “Welt”.  Steinke verbreitet in seinem Beitrag zudem eine in rechtsextremen Kreisen beliebte – aber von seriösen Historikern widerlegte – Behauptung: “Der Krieg war nämlich – entgegen der heutigen Propaganda – kein Krieg primär gegen Hitler, sondern gegen (...) das deutsche Volk.” 

 

Skandal bei Brandenburger AfD: Abgeordneter beschäftigt dienstunfähige Ex-Polizistin

Der AfD-Abgeordnete Jan-Ulrich Weiß (43) beschäftigt eine Berliner Beamtin, die wegen Dienstunfähigkeit frühpensioniert ist. Laut Amtsarzt kann Ex-Polizistin Jeanette K. (44) weder im Vollzugsdienst, noch in der Verwaltung arbeiten, heißt es im Ruhestands-Bescheid. Doch genau das tut sie bei Weiß. Im November 2017 wurde K. aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand geschickt, kriegt eine hohe Pension. Doch schon im Dezember begann sie bei Brandenburgs AfD-Fraktion zu arbeiten. 20 Stunden pro Woche für rund 1200 Euro. Im Potsdamer Landtag erledigte K. Büroarbeiten, die sie laut Amtsarzt-Gutachten gar nicht ausüben kann.

 

AFD-Treffen Bad Homburg: Wo sich der Kreis schließt

Mitten in einer der reichsten Kommunen spricht die hessische AfD über ihre Ängste – und sieht diese schon deshalb begründet, weil es Menschen gibt, die ihre Ängste teilen. Draußen die Idylle des Frankfurter Vororts, der zu einem der wohlhabendsten Kreise Hessens gehört. Drinnen, im Bürgerhaus Kirdorf, haben sich vielleicht vier Dutzend Leute auf Einladung der AfD versammelt. „Es gibt ja viele Kulturen auf der Welt. Aber es gibt nur eine Zivilisation. Das ist die europäische. Und wenn wir die behalten wollen, müssen wir was machen“, sagt der AfD-Bundestagsabgeordnete Christian Wirth. Und: „Der meistgehasste Mann auf der Welt ist der deutsche Mann. Der weiße Mann. Und wenn wir überleben wollen, gibt es nur ein Modell in meinen Augen. Das ist das australische.“ Wirth ist seit September im Bundestag und berichtet an diesem Abend auf Einladung des örtlichen Kreisverbands aus Berlin, von seiner Arbeit im Ausschuss für Inneres und Heimat, vor allem aber wettert er gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Man könnte es geistige Brandstiftung nennen, was er betreibt.

 

AfD-Akademikerverband geplatzt: Kritische Öffentlichkeit unerwünscht

Nachdem ein Treffen der Initiative „Korporierte in der AfD“ bekannt wurde, folgte die Absage. Sie wollte einen AfD-nahen Akademikerverband gründen. Am Samstag wollte die Initiative „Korporierte in der AfD“ einen eigenen Akademikerverband gründen. Die Gründung sollte im Thüringer Landtag stattfinden, von 14 bis 18 Uhr war das Treffen der Initiative um den Burschenschafter Christoph Birghan geplant. Kurzfristig sagten die Organisatoren die Veranstaltung ab, so interne Informationen. Die problematische rechtliche Lage scheint aber weniger zu der kurzfristigen Absage geführt zu haben, als vielmehr die öffentliche Aufmerksamkeit.

 

Rechtsextremismus: Weiterhin hohe Gewaltbereitschaft im Norden

Dem Verfassungsschutz bereite die anhaltende Gewaltbereitschaft der rechtsextremen Szene Sorge, auch die fremdenfeindlichen Gewalttaten würden zunehmen. Inhaltlich bietet der am Dienstag in Schwerin vorgestellte Bericht wenig Neues. Während klassische Neonazi-Strukturen ausführlich dargestellt werden, findet man zu neueren Phänomenen wie der Identitären Bewegung oder den Reichsbürgern nur rudimentäre Angaben.

 

Hakenkreuz-Shirt: Rechte Partei verklagt Klum-Freund

Die deutsche Partei „Die Rechte“ hat Strafanzeige gegen „Tokio Hotel“-Musiker Tom Kaulitz erstattet. Der Grund ist kurios. In der aktuellen Arte-Doku "Hinter die Welt" ist Tom Kaulitz bei einem „Tokio Hotel“-Konzert in Mexiko zu sehen. Dabei trägt der Partner von Topmodel Heidi Klum ein schwarz-weißes Hemd des Modelabels KT, das laut Anklage „ein deutlich erkennbares Hakenkreuz-Muster ziert“. Die Partei "Die Rechte" hat deshalb am 27. Juli Strafanzeige (§ 86a Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) gegen Kaulitz gestellt. Doch warum verklagt ausgerechnet eine rechte Partei Tom Kaulitz wegen eines angeblichen Hakenkreuz-Shirts, obwohl sie selbst Paragraph 86a abschaffen will? Um sich selbst rein zu waschen und einen Präzedenzfall zu schaffen.

 

Jeder Faschismus ist anders

Der Eindruck, dass Kultur und Staat verfallen, hat schon einmal zur politischen Verrohung beigetragen. Geschieht das jetzt wieder? Faschismus, der kommen könnte", sei geschaffen. Das Interview mit Naika Foroutan erschien zufällig an dem Tag, als Mesut Özil seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärte. Deutschland und Europa seien auf dem Weg in eine "präfaschistische Phase", sagte die Berliner Sozialwissenschaftlerin dem Tagesspiegel. Bisher ist in Deutschland viel über Hassrede und Rechtsruck, aber wenig über deren systematische Konsequenz, einen neuen Faschismus, geredet worden. Präfaschismus wäre der Weg dorthin. Für Foroutan, die sich vorsichtig und zugleich erschüttert ausdrückte, stehen wir am Beginn dieses Weges.  

 

Was Flüchtlinge im Ankerzentrum erwartet

Bayern hat als erstes Bundesland Ankerzentren für Flüchtlinge eingerichtet. Anker, das ist die Abkürzung für Ankunft, Entscheidung und Rückführung. Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD und Union auf die Einrichtung solcher Zentren geeinigt, bislang gibt es allerdings kaum Bundesländer, die sie auch wirklich umsetzen wollen. Den Anfang macht nun Bayern, dort gibt es seit diesem Mittwoch sieben solcher Ankerzentren. Doch was bedeutet das eigentlich? Alle Flüchtlinge, die neu nach Bayern kommen, werden künftig zuerst in diesen Zentren untergebracht. Das Besondere: Dort sind alle Behörden vertreten, die für die Flüchtlinge relevant sind. Neben der Zentralen Ausländerbehörde sind das zum Beispiel das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), das über den Asylantrag entscheidet, oder die Verwaltungsgerichte, die die Entscheidung im Zweifelsfall überprüfen. Auch die Bundesagentur für Arbeit soll vor Ort sein, um Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive frühzeitig bei der Suche nach einem Arbeitsplatz zu unterstützen oder ihnen ein Qualifizierungsangebot zu machen. Entscheidend ist, dass die Flüchtlinge in den Ankerzentren bleiben sollen, bis über ihren Asylantrag endgültig – also auch durch die Gerichte – entschieden wurde. Nur wer anerkannt wird, soll anschließend auf die Kommunen verteilt werden, die anderen sollen möglichst direkt aus dem Ankerzentrum abgeschoben werden. In den Ankerzentren hat das Sachleistungsprinzip Vorrang vor Geldleistungen. Das kann allerdings nicht überall gleichermaßen umgesetzt werden. Während des Aufenthalts im Ankerzentrum gilt ein Arbeitsverbot. Es gibt auch keine Sprachkurse und keinen Schulunterricht. Geflüchtete sollen dort nur wenige Monate bleiben - in der Realität gelang das bei Probeläufen nicht.

 

Die Tür zum Familiennachzug ist nur einen Spalt weit offen

Subsidiär Geschützte dürfen wieder ihre engsten Angehörigen nachholen. Allerdings mit vielen Einschränkungen. Viele werden Geduld brauchen.

 

Reichsbürger in Memmingen vor Gericht: Drohung, Nötigung und „krude Gedanken“

Vor Gericht stand nämlich ein 46-Jähriger Türkheimer, der der „Reichsbürgerszene“ zugeordnet wird. „Reichsbürger“ erkennen den Staat und seine Behörden nicht an und kommen dementsprechend häufig mit dem Gesetz in Konflikt. Dabei ging es um viele Vorfälle, unter anderem diesen: Der Führerschein war dem 46-Jährigen schon 2014 entzogen worden – die Polizei erwischte ihn trotzdem beim Autofahren. Um den Mann daran zu hindern, einfach wegzufahren, hatte sich dabei ein Polizist vor dessen Fahrzeug gestellt. Nachdem sich diese Situation ohne größeren Konflikt lösen ließ, rief der Angeklagte abends bei der Polizei an und erklärte, dass der betreffende Beamte sich nicht vor Autos stellen solle, weil er sonst umgefahren werden könnte. Am Ende wurde der Türkheimer zu neun Monaten Haft, ausgelegt auf drei Jahre Bewährung, verurteilt. Außerdem muss er insgesamt 1.500 Euro an das Familienpflegewerk zahlen. 

 

Keine Fluglizenz für Reichsbürger

Wer im begründeten, vom Verfassungsschutz mit Belegen unterlegten Verdacht steht, der sogenannten “Reichsbürger”-Bewegung anzugehören, ist luftsicherheitsrechtlich unzuverlässig. Dies hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf in einem Eilverfahren mit Beschluss vom 06. Juni 2018 entschieden und einen entsprechenden Antrag eines (wohl ehemaligen) Lufthansa-Mitarbeiters auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung seiner auch erhobenen Klage zurückgewiesen. Zuverlässig im Sinne von § 7 LuftSiG ist nur derjenige, der die Gewähr bietet, jederzeit das ihm Mögliche zum Schutz der Sicherheit des Luftverkehrs zu tun. Der Betreffende muss nach dem Gesamtbild seiner Persönlichkeit das erforderliche Maß an Verantwortungsbewusstsein und Selbstbeherrschung aufbringen, selbst bei dem Inaussichtstellen von Vorteilen oder bei der Androhung von Nachteilen die Belange der Sicherheit des Luftverkehrs zu wahren und die ihm obliegenden Pflichten zum Schutz vor Eingriffen, insbesondere vor Flugzeugentführungen und Sabotageakten, jederzeit in vollem Umfang zu erfüllen.

 

Rechte Paranoia: Darum statten sich viele Reichsbürger mit Waffen aus

Hinter den Welt- und Wahnvorstellungen steckt eine heterogene Bewegung, zusammengehalten von rechtsradikalen Verschwörungstheorien und weißglühender Paranoia. Entsprechend gefährlich ist die Szene auch jenseits ihrer klar rechtsextremen Anhängerschaft. Wir haben es mit einer Ideologie zu tun , die fast schon zwangsläufig zur Radikalisierung führt. Da wurde ich zum Beispiel in einen Schützenverein eingeladen. Missmutige Motorradfahrer wollten dort, inmitten von automatischen Maschinengewehren, den Sturz der verhassten BRD GmbH planen. Denn diese wolle ja, davon ist man in der Szene überzeugt, das deutsche Volk ausrotten. Aber auch bei weniger unheimlich klingenden Veranstaltungen, etwa einem esoterischen Verschwörungstheoretikertreff, trifft man auf die Militanten. Natürlich: Wer glaubt, das deutsche Volk sei Opfer einer Weltverschwörung, unterjocht von gekauften Marionettenpolitikern, ominösen Schattenregierungen und finsteren Eliten, solle gar ausgerottet werden, der glaubt sich auch verteidigen zu müssen. Der glaubt, in Notwehr zu handeln.

 

Österreich: Wiener Soziologe wehrt sich gegen Gewaltvorwurf von Identitären-Medium "Info-Direkt"

Dass er eher links eingestellt ist, stellte ein Wiener Soziologe gar nicht in Abrede. Er sei aber weder militant noch gewaltbereit, erklärte er bei einem Medienprozess gegen die als rechtsextrem eingestufte Plattform Info-Direkt in Linz. Genau das wurde ihm, seiner Ansicht nach, in einem Beitrag in der Print- und Onlineausgabe vorgeworfen. Hintergrund des Artikels war eine Demo in Wien. Der Soziologe, der sich als Rechtsextremismusforscher einen Namen gemacht hat, wurde darin namentlich als einer der Angreifer gegen ein Mitglied der Identitären Bewegung genannt. Er sei aber nur als Beobachter und in seiner Funktion als Streetworker anwesend gewesen, betonte er vor Gericht. Der Linzer Richter sah in der Namensnennung eine Verletzung des Schutzes der Identität und sprach dem Wissenschaftler 2000 Euro Entschädigung zu. Vom Vorwurf der üblen Nachrede wurde das Medium freigesprochen. Nicht rechtskräftig.

 

Ex-Neonazi: Früher habe ich Ausländer verprügelt, heute rette ich ihr Leben

Max* (Name geändert, der Redaktion bekannt) ist klein und schmal. Seine Gesichtszüge und seine weiße Haut wirken jung und zart. Unter der Brille lächeln seine blauen Augen. Er trägt Sneakers, eine schwarze kurze Hose und ein weißes T-Shirt auf dem steht: “Hass hilft” – der Slogan einer Spendenaktion gegen Rechts. Max wirkt wie ein schüchterner Schuljunge. Aber er ist 26 Jahre alt – und war früher Neonazi. Früher hat Max Ausländer verprügelt, heute ist er ein anderer Mensch. Er arbeitet inzwischen als Notfallretter beim Roten Kreuz. Wer da auf der Trage liegt, interessiert ihn nicht. “Ob es ein Deutscher, ein Ausländer oder ein Mensch mit Migrationshintergrund ist, ist vollkommen egal – da ist jemand, der meine Hilfe braucht, und das ist alles was zählt.” Er hat den Ausstieg geschafft, auch wenn der Weg steinig war – dafür ist er als Teenager viel zu leicht in die rechte Szene reingerutscht.

 

Leichtathletik: Schweizer Sprinter gesperrt wegen rassistischer Facebook-Post

Der Schweizer Sprinter Pascal Mancini ist vom Verband für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August) gesperrt worden, nachdem er rechtsextreme und als rassistisch empfundene Äußerungen auf seiner Facebook-Seite gepostet hatte. Der 29-Jährige habe damit wiederholt gegen eine Vereinbarung verstoßen, die Veröffentlichung seiner politischen Ansichten zu unterlassen, teilte der Schweizer Leichtathletik-Verband mit. "Der Zentralvorstand ist der Ansicht, dass die Verfehlungen des Athleten in Verbindung mit seiner bekannten Gesinnung nicht zu tolerieren sind", begründete Swiss Athletics. Gegen Mancini wird ein Disziplinarverfahren eröffnet, ihm wurde die Lizenz entzogen. Er hatte nach Angaben der Neuen Zürcher Zeitung Äußerungen des prominenten belgischen Nazi-Kollaborateurs Léon Degrelle verbreitet. Außerdem hatte er auf Facebook ein Affen-Video aus Anlass des Sieges der Franzosen bei der Fußball-WM gepostet. 

 

Sprachkritik: Deutsch-Rechts/Rechts-Deutsch

Rechte und Rechtsextreme schreiben mit Zorn und Eifer das Internet voll - doch ungeübten Lesern könnte es schwerfallen, sie auch zu verstehen. Spiegel Online-Kolumnist Sascha Lobo erklärt die wichtigsten Vokabeln.

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Presseschau ... 07.08.2018

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+++ Nach Hakenkreuz-Schmierereien in Schönberg mögliche Täter gefasst +++ Reichskriegsfahne und Hitlergruß: Skandal bei Regionalligaspiel +++ "Feindeslisten" gab es schon vor dem NSU +++ YouTube, Facebook, Apple und Spotify gehen gegen rechten Verschwörungstheoretiker vor +++ 

 

Nach Hakenkreuz-Schmierereien in Schönberg mögliche Täter gefasst

Ein syrisches Kind ist bei einem Unfall in Schönberg gestorben, am Unglücksort tauchten Hakenkreuze auf. Die Ermittler haben nun zwei Tatverdächtige gefasst.

 

Banner offenbar gezielt zerstört: Wieder Vandalismus am Kürtener DJK-Sportplatz

Kürten - Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres haben Unbekannte Plakattafeln am Sportplatz der DJK Dürscheid mit Schmierereien verunstaltet.

              

Reichskriegsfahne und Hitlergruß: Skandal bei Regionalligaspiel

Beim ersten Heimspiel des Regionalligisten SV Babelsberg 03 gegen den Chemnitzer FC am vergangenen Samstag kam es zu rechtsradikalen Aktionen im Gästeblock.

 

"Feindeslisten" gab es schon vor dem NSU

25.000 Namen sollen auf Listen stehen, die seit 2011 bei Razzien und Festnahmen gefunden wurden. Doch das Phänomen ist älter und größer. Konkretes wird selten bekannt. Ermittlungen verlaufen oft im Sande.

 

YouTube, Facebook, Apple und Spotify gehen gegen rechten Verschwörungstheoretiker vor

Gleich mehrere Internetkonzerne haben Videos und Podcasts des rechten Verschwörungstheoretikers Alex Jones aus ihrem Angebot entfernt. Die Begründung: Sie wollen die Verbreitung von Hass auf ihren Seiten nicht länger dulden. Der „Infowars“-Macher ist ein treuer Anhänger des US-Präsidenten Donald Trump.

 

Wachsender Rechtsextremismus in Brandenburg

Das rechtsextreme Personenpotenzial ist deutlich angestiegen, die weitaus meisten Zugehörigen dieses Spektrums sind gewaltorientiert. Mitglieder eingebüßt hat die NPD.

 

Bruch mit Björn Höcke: André Poggenburg verlässt den „Flügel“

 

Lange bildete André Poggenburg zusammen mit Björn Höcke die Speerspitze des sogenannten „Flügel“: Ein völkischer Machtblock in der AfD, der als besonders laut und bissig gilt.

 

AfD-Mann kämpft gegen "Baden mit Bekleidung"– Ministerin reagiert grandios

Der hessische AfD-Kommunalpolitiker Klaus Gagel hat bei Facebook ein Share-Pic mit dem Slogan “Baden mit Bekleidung? Nicht mit uns!” gepostet. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien reagierte so bei Twitter bitter zynisch auf Gagels Post. “Dann soll er in Gottes Namen halt nackt baden. Wir halten das aus”, schrieb sie über dem Bild des Rechtspopulisten.

 

PEGIDA-Bachmann in Badeschlappen vor Gericht: Rüge!

Dresden - Im Netz ohne Rücksicht auf Verluste austeilen, dafür ist Lutz Bachmann (45) bekannt. Jetzt musste der PEGIDA-Frontmann (vorbestraft wegen Volksverhetzung) mal einstecken.

 

Umgang mit Rassismus: Wisch und weg?!?

Niedermachen statt prüfen: Es scheint für manche naheliegender, dass sich Menschen Rassismus einbilden, als dass sie ihn selbst nicht mitbekommen. Dieses Beiseitewischen ist Teil des Problems.

 

„Bella Ciao“ – Partisanenlied wird zum Sommerhit 2018

Das alte Partisanenlied "Bella Ciao" hämmert uns so laut und so oft wie nie zuvor entgegen - seit El Professor in der Netflix-Serie "Haus des Geldes" ihm ein rauschendes Comeback bescherte. Der grelle Remix von "Bella Ciao" wurde zum offiziellen Sommerhit des Jahres 2018 gekürt - dabei hat der einstige Rebellensong eine über hundertjährige Geschichte.

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Presseschau ... 10.08.2018

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+++ Sebnitz: Muslimisches Ehepaar auf einem Parkplatz attackiert +++ Orban riet Rechtsextremen: „Steht auf und kämpft“ +++ Saarland: Verfassungsschutz beobachtet jetzt die „Identitäre Bewegung“ +++ Thüringer Innenminister will Geschäftsmodell hinter Neonazi-Konzerten aushöhlen +++ Die kruden Phantasien von „Q“ +++ 

 

Orban riet Rechtsextremen: „Steht auf und kämpft“

Ungarns Premierminister Viktor Orban hat Ende Juli am Rande seines alljährlichen Auftritts an der Sommeruniversität in Baile Tusnad (ung. Tusnadfürdö) in Rumänien auch Vertreter der rechtsextremen belgischen Gruppe Schild & Vrienden (Schild & Freunde) getroffen, wie die belgische Tageszeitung „Le Soir“ berichtete. „Steht auf und kämpft“, forderte Orban die Rechtsextremen auf, wie in einem von der Gruppe selbst veröffentlichten Video zu hören ist.

 

Sebnitz: Muslimisches Ehepaar auf einem Parkplatz attackiert

In der sächsischen Stadt Sebnitz wurde ein muslimisches Ehepaar am Samstagabend angegriffen. Das Paar befand sich kurz nach Ladenschluss auf dem Parkplatz eines Penny-Marktes. Die 31-jährige Frau war mit einem Kopftuch und einem Gewand als Muslimin erkennbar.

 

Hamburg-Veddel:Urheber von Böller-Explosion offenbar rechtsextrem

Im Prozess um eine gefährliche Böllerexplosion auf dem Hamburger S-Bahnhof Veddel kurz vor Weihnachten haben Zeugenaussagen Hinweise auf eine rechtsextremistische Einstellung des Angeklagten bestätigt. Er habe mit ihr Rechtsrock-Konzerte besucht, Hitler imitiert und für die gemeinsamen Kinder eine Waffenausbildung gefordert, erklärte gestern die Ex-Freundin des 52-jährigen Deutschen vor der Strafkammer am Landgericht. Vor der Tat habe ihr Ex-Freund gedroht, „eine Bombe platzen zu lassen“. Was der Angeklagte damit genau gemeint habe, blieb unklar.

 

Ein Mann aus Bremen soll schwule Jugendliche terrorisiert haben – jetzt wurde er angeklagt

In Bremen ist der mutmaßliche Täter einer Serie schwulenfeindlicher Hasskriminalität angeklagt worden. Er könnte für mehrere Jahre ins Gefängnis wandern. "Ja ich bin schwul", stand auf den Zetteln, die vor mehr als zwei Jahren in der Bremer Innenstadt aufgehängt wurden. Ebenfalls darauf gedruckt: Das Foto eines Bremer Schülers. Das Zwangsouting war nur einer von vielen Einschüchterungsversuchen. Und der Schüler nur eines von mehreren Opfern.

 

Düsseldorfer Oberbürgermeister: Nach dem Angebot, Flüchtlinge aufzunehmen, erhielt er Morddrohungen

In einem offenen Brief hatten die Städte Köln, Bonn und Düsseldorf angeboten, in Seenot geratene Flüchtlinge aufzunehmen. Thomas Geisel, Oberbürgermeister Düsseldorfs, erhielt daraufhin viel Zuspruch, aber auch Morddrohungen.

 

Saarland: Verfassungsschutz beobachtet jetzt die „Identitäre Bewegung“

Sie wenden sich gegen „Multikulti“, „massive muslimische Zuwanderung“ und den „Verlust der eigenen Identität durch Überfremdung“. Was seine Anfänge in Frankreich nahm, ist inzwischen auch ins Saarland übergeschwappt: die rechtsextremistische „Identitäre Bewegung“. 2015 habe es erste Hinweise auf die Gruppierung gegeben, sagt Helmut Albert, Leiter des saarländischen Verfassungsschutzes bei der Vorstellung des „Lagebilds Verfassungsschutz 2017“. Inzwischen habe sich ein Sympathisantenkreis von 30 bis 40 Personen etabliert, der sich zu monatlichen Stammtischen trifft. Seit November vergangenen Jahres wird die Bewegung vom Verfassungsschutz beobachtet. Albert spricht von einem Fall, „der uns gewisse Sorgen bereitet“. Die Bewegung sei ein „Sammelbecken für ehemalige NPDler und Enttäuschte der rechtsextremistischen Szene“. Arbeitsfähige Strukturen habe sie bislang aber noch nicht aufgebaut.

 

Rechte Szene in Hamburg stagniert

Das rechtsextreme Personenpotenzial in Hamburg besteht unverändert aus 320 Aktivisten, 140 davon wird eine Gewaltorientierung attestiert. Deutlich rückläufig ist die Zahl der rechtsmotivierten Straftaten.

 

Ahlhorn: Aufregung um rechte Aufkleber

An verschiedene Stellen in Ahlhorn wurden Sticker der „Identitären Bewegung“ geklebt. Auffällig sei, dass sich diese vor allem in Schulnähe auf Straßenschildern und Laternenpfosten befinden, teilte die Gemeinde Großenkneten mit.

 

„Mähtoo“: Islamfeindliche Sticker in Hannover aufgetaucht

Im Stadtgebiet sind an Laternenpfählen pinkfarbene, antiislamische Aufkleber mit der Aufschrift „#Mähtoo“ und einem stilisierten Blutfleck aufgetaucht. Außerdem fuhren am Dienstag zwei Transporter mit großen Plakaten durch die Innenstadt und List, darauf sind ein Schaf und „#Mähtoo“ zu sehen. Die dazugehörige Webseite kritisiert die Quälerei durch das islamische Schlachtverfahren, bei dem Tiere bei lebendigem Leib ausbluten. „#Mähtoo“ ist angelehnt an die „#MeTwo“-Debatte gegen das Diskriminieren von Menschen mit Migrationshintergrund.

 

Lippe: Broschüre mit Liedtext von Nazi-Komponisten

Eine Broschüre der Stadt Horn-Bad Meinberg zum "Deutschen Wandertag" in einer Woche (15.-20.08.2018) wirbt mit dem Lied eines Nazi-Komponisten. Darauf hat das Internet-Portal "hiergeblieben.de" aufmerksam gemacht, das die rechte Szene in OWL beobachtet.

 

Streit in Döbeln: Polizei prüft rassistischen Hintergrund

Nach einem handgreiflichen Streit zwischen vier Männern in Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) prüft die Polizei einen rassistischen Hintergrund. Zunächst sollen am Mittwoch zwei Deutsche einen Libyer und einen 19-Jährigen aus Somalia offenbar wegen deren Herkunft beleidigt haben, teilte die Polizei in Chemnitz am Donnerstag mit. Es kam zu einer Schlägerei. Dabei habe der 51-jährige Libyer den 29 Jahre alten Deutschen geschlagen und leicht verletzt, hieß es. Der 29-Jährige und sein 35-jähriger Begleiter waren laut Beamten betrunken. Sie kamen vorübergehend in Polizeigewahrsam.

 

Thüringer Innenminister will Geschäftsmodell hinter Neonazi-Konzerten aushöhlen

Suhl. Man wolle die „Taktik der kleinen Nadelstiche wählen“, sagte 
Maier der Zeitung „Freies Wort“. Ziel sei es, das Geschäftsmodell auszuhöhlen, das hinter solchen Veranstaltungen stecke. „Und polizeilich werden wir null Toleranz walten lassen, wenn es zu Gesetzesverstößen kommt“, sagte 
Maier der Zeitung in einem Interview. Im Vorfeld eines Neonazi-Festivals im Juni im südthüringischen Themar war der Versuch gescheitert, die Veranstaltung aus Naturschutzgründen zu verbieten.

 

Ein Herzchen für die NSU-Terroristen

Seit der Enttarnung der rechtsradikalen Terrorbande NSU sind in Deutschland fast 360 Straftaten begangen worden, bei denen die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds verherrlicht wurden. Vor allem die Gedenkorte, die an die Opfer der Mordserie erinnern sollen, werden immer wieder geschändet. So urinierten im Februar 2016 Neonazis auf die Gedenktafel für die Opfer in Nürnberg und stellten das Bild mit der Bemerkung ins Internet: "Wir pissen drauf." In Zwickau, wo die zu lebenslanger Haft verurteilte Beate Zschäpe mit ihren Komplizen wohnte, wurden Bänke, die an die Opfer erinnerten, zerstört und gestohlen. Und im Februar 2017 wurde ein Gedenkort in Rostock mit Farbe überschüttet. 2018 wurde es dann unmissverständlich: Neonazis malten in Rostock am Ort eines NSU-Mordes ein Herzchen mit der Aufschrift NS

 

Kommentar zu AfD-Politiker Brandner in Buchenwald: Ein Schelm, der Böses dabei denkt?

Aus Neonazi-Sicht ist der 8.8.18 "Heil Hitler, Adolf Hitler"-Tag. Denn das bedeutet die Zahlenfolge 8818 nach einem in der Szene populären Code. Ausgerechnet an diesem Tag will AfD-Mann Stephan Brandner die Gedenkstätte Buchenwald besuchen. Kann das Zufall sein?

 

Nazi-Symbole in Videospielen erlaubt

Die Prüfstelle Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gab am Donnerstag eine Änderung ihrer Praxis bei der Altersfreigabe von Spielen bekannt, in denen Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet werden. Demnach kann die USK bei einer Prüfung künftig die sogenannte Sozialadäquanzklausel aus dem Strafgesetzbuch mit einbeziehen.

 

Die kruden Phantasien von „Q“

QAnon – was klingt wie der Name einer Selbsthilfegruppe, ist die neueste rechte Verschwörungstheorie in Amerika. Angefangen hat alles auf der Internetplattform 4chan. Dort tauschen sich seit Jahren Anhänger der Alt-Right-Bewegung und der „Manosphere“, der Männerrechtler also, aus. Zahlreiche Verschwörungstheorien und Hass-Threads zeugen von den ins Politische gewendeten Aggressionen und Abstiegsängsten vieler User. Ein anonymer Nutzer, der sich in Anspielung auf die Sicherheitseinstufung „Q“ nennt, postet hier seit dem vergangenen Oktober. „Q“ behauptet, eine Person – oder gar mehrere – aus der hohen Verwaltungsebene der Trump-Regierung zu sein. Als solcher habe er natürlich Zugang zu geheimen Infos.

 

Alt-Right provoziert mit Aufmarsch in Washington

Es war der 12. August 2017, als Rechtsextremisten und Neonazis, «White supremacy»-Anhänger und andere Ultra-Rechte die Stadt Charlottesville im Bundesstaat Virginia heimsuchten. Die teils schwerbewaffneten Rechten lieferten sich Strassenschlachten mit Gegendemonstranten. Noch schlimmer war die Tat eines rechten Fanatikers, der mit seinem Auto in eine Menschengruppe raste und dabei eine Frau tötete. Ein Todesopfer und 33 Verletzte – das war die traurige Bilanz der «Unite the Right»-Demo in Charlottesville. Der rechtsextreme Terror hat die USA weiter gespalten.

Am kommenden Sonntag steht nun die Zweitauflage der umstrittenen Kundgebung «Vereinigt die Rechte» an. Wäre es nach den Plänen der Organisatoren um den Alt-Right-Aktivisten Jason Kessler gegangen, hätte die «Unite the Right 2» erneut in Charlottesville stattgefunden. Weil die Behörden die Demonstration nicht bewilligten, weichen die Rechten auf die Hauptstadt Washington aus. Die Demonstration führt zum Lafayette-Park in der Nachbarschaft des Weissen Hauses.

 

Neonazi-Aufmarsch in Berlin-Spandau: Zahlreiche Gegenproteste geplant

Spandau droht wieder Schauplatz für einen Neonazi-Aufmarsch zu werden. Am 18. August ist der alljährliche Rudolf-Heß-Gedenkmarsch geplant. Mehrere Bündnisse wollen mit zahlreichen Gegenveranstaltungen gegen die Rechtsextremen protestieren.

 

Eichsfeldtag der NPD: Protest formiert sich in Göttingen

Initiativen aus Südniedersachsen und Thüringen haben Proteste gegen den „Eichsfeldtag“ der rechtsextremen NPD am Samstag, 1. September, in Leinefelde angekündigt.

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